Ich werde diese Ängste nicht los!

[MaPa15]

Mein Papa ist nun schon 1,5 Jahre nicht mehr bei uns und seit dem habe ich immer wieder dies Ängste, dass ich auch Krank werde. Mich macht das manchmal fertig.

Ich hab diese Angst nicht durchgehend sondern nur, wenn es mir körperlich nicht gut geht!

Z.Zt. bin ich mal wieder Erkältet, seit 3 wochenh schon und gestern habe ich vom Doc Antibiotika bekommen, weil es nicht weggeht. Ich huste immer wieder mal und die Bronchien sind nicht ganz frei.

Und wieder ist sie da diese Angst, auch krank zu werden wir mein Papa. Ich hab die Ziggis gestern abend an den Nagel gehangen und hoffe, es bleibt dabei. Bei meinem Papa fing das auch so an, husten, der trotz AB nicht wegging. Ich weiß, dass es bei mir anders sein kann, aber ich vergleiche dennoch. Diagnose laut Krankschreibung chronische Bronchitis. Dazu kommt ich bin Asthmatiker!

Kennt das auch einer?? Also die Angst, so zu erkranken wie einer der Lieben?? Bin ich bekloppt oder einfach doch normal?? Ich weiß es nicht mehr.

Da ich jetzt krank geschrieben bin, hab ich wieder mal viel zeit zum Denken, ist auch nicht immer gut. Und gerade schau ich auch noch "Das Beste kommt zum Schluss""


Sorry fürs nerven, ich weiß, dass hier alle mehr Sorgen und Trauer haben, als ich, aber ich wusste nicht, wo ich sonst hin soll!!

Liebe Grüße Simone

[Mirilena]

Liebe Simone,

ganz bestimmt bist du nicht bekloppt! Du hast erleben müssen, wie dein Papa an Lungenkrebs litt und hast dir ständig Sorgen um ihn gemacht, mit ihm gebangt und mit ihm gelitten. Kein Wunder, dass man da die Mäuse husten hört. Letztlich ist es doch vernünftig, in seinen Körper hineinzuhorchen. Nur die Angst sollte dich nicht beherrschen. Wenn man Angst vor der Angst hat, dass etwas Schlimmes passieren könnte, dann wird dieses Gefühl so übermächtig, dass man vergisst zu leben und das Schöne wahrzunehmen.

Wenn du nun also diese hartnäckige Erkältung hast, dann musst du dir das auch zugestehen. Es ist die Jahreszeit und sehr viele Menschen kämpfen damit. Da du nun krank geschrieben bist, solltest du dir etwas Gutes tun. Dein Körper benötigt eine Pause, also gönne sie dir! Schlafe viel, trink ordentlich Tee und Wasser und ruh dich aus! Du wirst sehen, dass es dir gut tun wird und dann scheint auch mal wieder die Sonne und die Welt sieht gleich viel bunter und fröhlicher aus!

Liebe Grüße
Miriam

[HelmutL]

Hallo Simone,

nein, die Sorge kann ich dir nehmen: auch andere machen sich darüber Gedanken, selbst einmal an Krebs zu erkranken. Das natürlich um so heftiger, als daß wir miterlebt haben, was der Krebs bei einem Menschen anrichten kann.

Wir haben den schweren Kampf erlebt, mussten zusehen, wie der Krebs einen geliebten Menschen vernichtet hat. Haben miterlebt, wie hart der Kampf ums Überleben war. Die kleinen Siege, die großen Enttäuschungen im Verlauf der Krankheit. Haben versucht, uns in die Krankheit ein zu fühlen, uns mit ihr zu identifizieren, um sie und den Erkrankten zu verstehen und vielleicht dadurch besser helfen zu können.

Das geht nicht mehr raus aus dem Kopf. Das bleibt drin. Das kann man nicht löschen. Die Bilder und Szenen von der Erstdiagnose über den Kampf in Kliniken und zu Hause bis hin zum Sterben und Tod sind präsent.

Daher rührt die Angst vor der möglichen eigenen Erkrankung. Das ist normal und geht bestimmt den meisten so. Mir selber auch. Ich kenne diese Angst. Doch ich habe gelernt, mit dieser Angst zu "leben", sie beherrscht mich nicht. Es blieb mir nichts anderes übrig, sie darf nicht mein Leben bestimmen. Auch, wenn diese Bilder und Szenen und die daraus resultierende Angst immer mal wieder hochkommen.

Deinen Vorsatz, nicht mehr zu rauchen, ist prinzipiell gut. Was ich nicht gut finde, ist, daß du ihn negativ besetzt hast: aus Angst vor Lungenkrebs. Ich denke, es wäre besser, wenn du ihn positiv besetzt: denke an den Gewinn an Lebensqualität, mehr Luft beim Treppensteigen, bei körperlicher Anstrengung. Wenn du es nämlich nicht schaffst, dann wird sich im ersten Fall deine Angst noch erheblich verstärken. Im zweiten Fall kannst du sagen: "Ich versuche es später noch mal." Wobei ein bisschen schlechtes Gewissen dabei nicht schaden kann .

Angst ist so alt wie die Menschheit, eine uralte Triebfeder in uns, die uns am Leben halten kann, weil sie uns vor Gefahren warnt. Angst ist gut, wenn sie uns in Aktion versetzt und nicht in Starre.


Liebe Grüße,

Helmut

[fraunachbarin]

liebe simone..
hier gibt es nichts was bekloppt ist. jeder wird hier ernst genommen, so auch deine ängste.
sie sind normal, jeder von uns hat sie ein stück in sich, nach dem was wir erlebt haben.
und doch möchte ich dir ans herz legen, deine schöne zeit nicht mit der angst zu versauen. ich gebe helmut recht, angst gehört zu unserem leben und ist manchmal auch wichtig und rettend. nur darf sie nicht unser leben bestimmen.
und dies hat wohl bei dir mittlerweile stattgefunden.
schau, ich seh das so: falls ich mal an krebs erkranken sollte, dann kann ich eh nichts daran ändern. er kommt, wann er will. dann kann ich mich mit der angst auseinandersetzen und überlegen, was für mich zu tun ist.
aber jetzt.. jetzt wo ich kein krebs habe, will ich leben. und zwar bewußt. will jeden tag so gut es geht genießen.. mir das schöne rausschöpfen.
ich stell mir vor, wenn ich mal im sterben liege, will ich nicht zurückblicken und sagen: prima.. du hattest eigentlich ne tolle zeit, hast es aber mit der ständigen angst kaputt gemacht.
ich will sagen: danke, für dieses leben, daß mich immer wieder reich beschenkt hat, jeden tag, manchmal nur in kleinigkeiten. ich habe das leben genossen und ausgeschöpft auf meine weise.
ich wünsch dir, daß du deine gedanken bißerl ändern kannst und wieder fröhlich und optimistisch am leben teilnehmen kannst.
alles gute von tine

[MaPa15]

Ich danke euch für eure Worte

Ja, die Angst ist sehr dominat. Ich denke auch, wenn der Krebs kommt, dann kommt er. Dann muss ich kämpfen. Nur noch nicht jetzt. Ich hab wei kleine Kinder Zwillinge 5 Jahre und die will ich erlegen. 20 Jahre weiter würd ich das wohl anders sehr. Da sind sie groß und können für sich selber sorgen, aber jetzt.


Ich versuche immer wieder positive Dinge zu sehn.

[fraunachbarin]

das liest sich gut.. bleib dran.. und wenns dich mal runterzieht, ist es nicht schlimm. nur darfst du nicht unten bleiben. grad, wenn du zwei kleine mäuse zuhause hast. das ist eine sehr schöne aufgabe.
alles gute für dich..
liebe grüße von tine