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  #1  
Alt 14.05.2013, 20:06
DatEle DatEle ist offline
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Registriert seit: 14.05.2013
Beiträge: 3
Standard Leberkrebs endstadium

Hallo,

ich bin neu hier und habe seit Wochen dieses Forum verfolgt.

Ich war soweit, dass ich schreiben wollte, vergisst es! Die kranke Person mit Leberkrebs hat nicht mehr viel Zeit. Aber jeder Mensch ist nunmal anders!

Ich kann nur über meine Erfahrung schreiben:

Meine Mutter ist im Januar schwer an Leberkrebs inoperabel erkrankt. Hat Chemo gemacht. Schrecklich diese Zeit. Sie hat sehr stark abgebaut, aber nie die Hoffnung aufgegeben. Am Freitag ist sie gestorben. Hab ihre Hand gehalten. Hab danach erst erfahren, sie hatte schon Lungenmetastasen hatte und der ganze Bauchraum war voll von Krebs. Sie hat kein Wort darüber verloren. Selbstschutz? Wir wissen es nicht.

Ich kann euch nur schreiben, alles was ich darüber gelesen hab wegen Leberkrebs inoperabel, Primertumor (CUP) nicht auffindbar, war negativ!

So war es dann letztendlich auch! Sie hat sehr gelitten vor Schmerz!

Ich kann nur raten, nutzt jede Gelegenheit, Zeit mit eurem geliebten Menschen zu nutzen. Meine Mum konnte, warum auch immer, nicht mehr sprechen. Durch die Chemo oder Schwäche, die Ärzte konnten nur vermuten. Sie wollte reden, aber es ging nicht, auch während der Chemos zwischendurch. Die 3. wurde abgebrochen. 1 Woche haben wir sie 24 Std. im Krankenhaus begleitet, weil man nichts mehr tun konnte.

Leider war sie von Anfang an zwischendurch auch verwirrt, als hätte sie Alzheimer. Ob sie bewusst verschwiegen hat, dass sie auch Metastasen in der Lunge und so hat, kann man nicht sagen. Sie hat auf jedenfall bis zum Schluss gehofft, sie schafft es.

Das glaube ich ihr auch. Aber von Anfang an hatte sie keine Chance.

Vor 3 Jahren ca. hat sie in einem Monat 30 Kilo verloren und sich gefreut! Wir waren allen in Sorge, weil das nicht normal ist. Check beim Hausarzt ok! Der hat aber wohl nie!!!!!!!!!! Ultraschall gemacht. Als es im Januar Ausbrach, war es schon zu spät!

Das hat sie nicht verdient!!! Grausame Menschen leben anscheinend ewig!

Versteht mich jemand?
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  #2  
Alt 14.05.2013, 23:08
Jessy8908 Jessy8908 ist offline
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Registriert seit: 12.05.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Ja ich versteh dich! Ich frag mich auch warum genau mein vater an hepatitis c leidet und er dadurch leberzirrhose und jetzt auch noch Krebs hat?? Warum er, obwohl er noch so jung ist und auch noch außer mir eine 5-jährige tochter hat..??? Aber darauf gibt es keine Antwort....

Mein Beileid und alles gute in dieser schweren Zeit.
Jessy
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  #3  
Alt 15.05.2013, 01:00
mickey226 mickey226 ist offline
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Registriert seit: 08.05.2013
Beiträge: 35
Standard AW: Leberkrebs endstadium

DatEle, so schlimm wie alles ist, Du darfst eines nicht vergessen: Erkrankungen der Leber fallen oft oder besser gesagt MEISTENS erst dann auf, wenn es schon fast zu spät oder wirklich zu spät ist. Das liegt in der Natur der Sache. Die Leber an sich schmerzt nicht - es stellen sich vielleicht Zeichen wie Müdigkeit oder Aszites (Bauchwasser) ein, vielleicht auch ständiges Erbrechen, Gewichtsabnahme, aber generell kommt vermutlich niemand automatisch auf eine Leberkrankheit einfach so. Auch nicht unbedingt ein Hausarzt, der sich mit der Materie nicht wirklich auskennt. Ein Internist kommt unter Umständen darauf, näher nachzuforschen, aber auch nur dann, wenn er mit Leberpatienten schon zu tun hatte. Ich würde daher nicht alle Ärzte verteufeln, das wäre ungerecht. Letztendlich liegt es immer am Patienten, auch ein bißchen in sich selbst reinzuhören und zu fühlen, was vielleicht nicht so ganz passt.

Das Problem bei Lebererkrankungen liegt vor allem auch darin, daß - wenn es endlich entdeckt würde - eine Menge Kollateralschäden auftreten. Soll heißen, eine Lebererkrankung zieht in den meisten Fällen eine Menge anderer Probleme nach sich, die man versuchen kann, einzudämmen. Da die nicht funktionierende Leber aber natürlich auch das Immunsystem sehr schwächt, treten besonders häufig Tumorerkrankungen auf, egal welcher Art.

Ich glaube, die meisten Mitleser und Poster hier - seien es Betroffene oder Angehörige - waren hauptsächlich darüber geschockt, wie schnell sich so eine Diagnose einstellen kann, weil eben keiner wirklich damit rechnet und gerade dann bei Todesfällen von geliebten Angehörigen den Schock des Lebens hat, weil man doch gern geholfen hätte, aber irgendwie zu spät dran war. Ich sehe es ein bißchen als Schicksal an. Der eine hat etwas mehr Glück als der andere (wenn man es so bezeichnen darf).

Du bist sehr frustriert und traurig und da hast Du auch verdammt nochmal RECHT dazu! Aber mach Dir und den behandelnden Ärzten keinen Vorwurf. Diese Erkrankung kann sich von einem auf den anderen Tag verändern und wirklich Einfluss nehmen kann absolut niemand!

Ich umarme Dich und versteh Dich nur zu gut
Trag den Kummer nicht so mit Dir herum - Du kannst es nicht mehr ändern. Du kannst den anderen Forennutzern hier nur Deine Erfahrungen mitteilen und ihnen Trost spenden. Es gibt noch soviele Leute hier, die den Trost ganz dringend brauchen können, auch wenn es für Deine Mama leider zu spät ist. Aber Du wirst dadurch gelernt haben, in Zukunft auf alle anderen in Deinem Umkreis mehr zu achten.

Ganz liebe Grüße!
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  #4  
Alt 15.05.2013, 01:07
mickey226 mickey226 ist offline
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Registriert seit: 08.05.2013
Beiträge: 35
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Jessy, die Diagnose Deines Papas ist kein Todesurteil. Man kann durchaus einwirken. Ich würde mich an Eurer Stelle in ein kompetentes Klinikum begeben, das auf genau seine Diagnose spezialisiert ist! In welcher Ecke Deutschlands lebt Ihr oder hast Du schon mal gegoogelt oder mit dem behandelnden Arzt gesprochen, wo das nächste Leberzentrum zu finden ist? Heutzutage ist soviel zu machen, wenn man dranbleibt und etwas Glück hat. Bitte gebt alle miteinander nicht auf!
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  #5  
Alt 15.05.2013, 10:00
Jessy8908 Jessy8908 ist offline
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Beiträge: 6
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Mein Vater liegt im Moment in Heidelberg in der Uniklinik wo er auch letzte Woche operiert wurde. Jetzt nach der OP geht es ihm nicht gut. Die Nieren haben kurzzeitig ausgesetzt und er hat Wassereinlagerungen in Beinen und Bauch! Man muss ihn jetzt stabilisieren damit sie ihn auf die Lebertransplantationsliste setzten können!

Liebe Grüße
Jessy
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  #6  
Alt 16.05.2013, 14:03
DatEle DatEle ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Vielen Dank für eure Antworten. Ich sehe, ihr seit auch schon ausreichend informiert über den Verlauf der Krankheit usw.. Hab im Vorfeld viel gegoogelt und mich erkundigt, aber es war halt von vornerein nicht sehr positiv.

Trotzdem sind wir alle sehr überrascht, wie schnell es dann doch ging!

Letztendlich gesehen, ist es für uns Angehörigen doch am Schlimmsten, weil man alles hilflos mit ansehen muss, wie der Mensch leidet.

Ich bin jedenfalls erleichtert, meine liebe Mum nicht mehr leiden zu sehn! Das war eine sehr schwere und schreckliche Zeit. Der Alltag geht nun weiter, als wäre nichts gewesen, leider!

Hätte auch nie gedacht, dass ich mit knapp 35 keine Eltern mehr habe! Mein Vater starb vor 9 Jahren mit 48.

Jessy8908:
Ich drücke dir die Daumen und wünsche viel Glück, dass schnell eine Leber "gefunden" wird und dein Vater operiert werden kann, wenn er stabil ist.

mickey226:
Stimmt genau was du geschrieben hast!! Schön, dass man nicht allein ist und sich austauschen kann. Das gibt auch Kraft.

Gebt die Hoffnung nie auf! Solang die geliebte Person noch behandelt werden kann, ist NICHTS verloren!

Liebe Grüße
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  #7  
Alt 16.05.2013, 15:03
Emilia2 Emilia2 ist offline
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Beiträge: 14
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Hallo DatEle!

Das mit deiner Mutter tut mir sehr leid!
Auch mein Vater ist am 3. April gestorben. Er hatte Krebs auf der Lungenhaut, der nicht entdeckt wurde. Er ist innerhalb von vier Wochen von uns gegangen ohne dass wir wußten, was los ist. Erst nach seinem Tod kam die Diagnose Krebs. Er wurde 68 Jahre alt.
Zu deiner Aussage, dass grausame Menschen anscheinend ewig leben, möchte ich dir etwas schreiben. In den ersten drei Wochen nach dem Tod meines Vaters habe ich überall alte Menschen (ab 80 aufwärts) gesehen. Sie sind mir überall aufgefallen und ich habe mich ständig gefragt, warum mein Vater dieses Alter nicht erreicht hat.
Aber ist es hier, wo wir lebende Menschen uns aufhalten, wirklich immer so toll? Wenn man sich Berichte von Menschen, die eine Nahtod-Erfahrung hatten anschaut (ich hatte auch eine, allerdings mit 1 1/2 Jahren und weiss davon bewußt leider nichts mehr) heisst es überall, dass diese Menschen wieder hier her zurück mußten. Niemand kam freiwillig zurück. Alle wollten dort bleiben, weil es dort so unvorstellbar schön ist!!!
Vielleicht ist dass ein Grund, weshalb du meinst, dass grausame Menschen ewig leben. Ich weiss es nicht, aber du hast auf jeden Fall recht, so viel Zeit wie möglich mit den geliebten Menschen zu verbringen. Zeit kann so schnell vergehen...
Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft!!!

Emilia
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  #8  
Alt 16.05.2013, 23:29
Jessy8908 Jessy8908 ist offline
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Registriert seit: 12.05.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Hallo DatEle,

danke für deine Glückwünsche. Ich hoffe auch sehr, dass eine Leber gefunden wird bzw. Er vorallendingen schnellst möglich auf die Liste kommt. Er nimmt mittlerweile immer mehr Wasser im Bauch auf. Heute wurde er aus der Chirugie in die Innere Medizin verlegt. Aber wie immer muss man abwarten.

Ich habe allerdings auch große Angst um meinen Vater da er auch noch so jung ist (wird 46) und das auch ich so jung ein Elternteil verlieren könnte. Ich bin jedoch "schon" 23, ich habe jedoch noch eine 5-jährige Schwester für die mir das alles noch mehr leid tut. Die Hoffnung geb ich aber nicht auf.

Ich wünsche dir viel Kraft in der Trauerzeit.

Jessy
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  #9  
Alt 17.05.2013, 08:16
Benutzerbild von rudegirl
rudegirl rudegirl ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Liebe Jessy,

es tut mir sehr leid, dass dein Paps so eine schwere Zeit durchmachen muss.

Ich selbst bin vor zwei Monaten operiert wurden weil man einen 12 cm großen Lebertumor entdeckt hatte (ich hatte furchtbare Seitenstechen). Dieser Tumor stellte sich dann leider als HCC heraus.

Ich kann deine Ängste in Bezug auf deine kleine Schwester nachvollziehen, ich habe selbst eine 6 Monate alte Tochter und immer wenn ich sie ansehe, sticht es mir im Herzen, wenn ich mir vorstelle, dass ich vielleicht nicht mehr viele Jahre leben werde. Wir wünschen uns doch für unsere Kinder eine sorgenfreie Kindheit ohne traumatische Erlebnisse. Aber manchmal sind wir eltern machtlos dem schicksal ausgeliefert...

ich glaube, was deinem vater jetzt helfen kann, ist, wenn er das Gefühl hat, dass ihr als familie stark zusammenhaltet und dass, wenn er es nicht schaffen sollte (was ja zum glück noch lange nicht feststeht!) ihr euch gegenseitig stützen könnt. Uns eltern macht nämlich das mit am meisten angst (neben dem eigenen tod): unsere kinder allein und im stich lassen zu müssen. nehmt ihm diese angst und gebt ihm die kraft, die er für den kampf braucht. nichts ist heilsamer als das lachen der eigenen kinder, auch wenn diese "schon" 23 jahre alt sind!

ganz liebe grüße

babett
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  #10  
Alt 20.05.2013, 19:04
DatEle DatEle ist offline
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Registriert seit: 14.05.2013
Beiträge: 3
Standard AW: Leberkrebs endstadium

Hallo Emilia.

Mein herzliches Beileid! Schrecklich, wenn alles so unerwartet schnell geht.

Wenn kleine Kinder zurückbleiben, oh Gott, mag ich mir garnicht vorstellen.

Man hat ja so viel zu tun, wenn jemand gegangen ist. Alle Papiere durchkucken usw.! Behördensachen erledigen....

Es ist sehr wichtig, dass die Familie zusammen hält.

Leider gibt es auch oft Störendfriede. Bei uns zum Glück nicht mehr. Das war damals sehr oft, schon als ich Kind war.

Man sollte wirklich nur die Zeit mich Menschen verbringen, denen man Vertrauen kann, es Ernst meinen, und auf die man sich verlassen kann!

Ich wünsche allen alles Gute und weiterhin viel Kraft.

Trotzdem kann ich nicht leugnen, Angst vor der Zukunft zu haben. Was alles noch passiert, auch mit einem selbst.

Wenn den Geschwistern oder Freunden was passiert. Hoffentlich nicht so bald. Aber man darf nicht vergessen, das Schicksal nimmt seinen Lauf!

Man sollte wirklich jeden Tag sagen, was man denkt, auch wenns negativ ist. Niemanden was vormachen, schon garnicht anlügen!!!! Ich hasse Lügen.

Ich denke, dann lebt man wirklich! Wer einen nicht mag, tut es so oder so!!! Ob man nett ist, heuchelt, einem was vorspielt. Für was denn????

Man lebt nur einmal und man sollte seine eigene kostbare Zeit nicht mit falschen Menschen verschwenden! Und wenn man es muss (Arbeit z. B.) dann jedenfalls nichts vorheucheln! Sich selbst Treu bleiben. Das ist das Beste, was man machen kann.

Bla, bla, bla! Ich sollte auch mal endlich damit anfangen (leider nicht so einfach)!!!!

Aber habs mir fest vorgenommen! Wie so oft schon.

Ganz liebe Grüße

DatEle
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