Vater hat Lungenkrebs

[Sven2912]

Hallo,

ich bin hier auf dieses Forum gestoßen und hoffe ihr könnt mir hier ein wenig weiter helfen.
Mein Vater hat schon ein Jahr eine Lungenerkrankung gehabt und diese wurde mit einem Asthmaspray behandelt. In den letzten 8 Wochen klagte er zusätzlich über Schmerzen in der Schulter. Er ist auch ein paar mal zum Hausarzt hin der ihn Schmerzspritzen gegeben hat. Als er merkte das es nichts hilft hat er sich geweigert zum Arzt zu gehen und lag jetzt 3 Wochen zu Hause nur im Bett und hat sich nicht mehr wirklich bewegt. Gewicht hat er auch abgenommen da er nur noch getrunken hat statt etwas zu essen.

Gestern haben wir ihn ins Krankenhaus gebracht nachdem er umgekippt ist. Heute wurden meine Mutter und ich zu einem Gespräch mit dem Arzt gebeten und dieser sagte uns das Lungenkrebs festgestellt wurde und dieser sich auch auf andere Organe gelegt hat. Auch wurde uns gesagt das man alles versuchen was in ihrer Macht steht. Wörtlich hieß es, wenn wir sein Leben eine Woche verlängern können werden wir das tun.

Auf mich fallen jetzt viele Fragen ein und ich hoffe, auch wenn ihr keine Ärzte seit, dass ihr mir diese beantworten könnt.
Ich habe gelesen das wenn der Krebs sich in anderen Organen angesiedelt hat man vom Endstadium redet ist das richtig?
Wenn es das Endstadium ist, wird mein Vater sicher daran sterben oder gibt es noch Hoffnung das er noch ein langes Leben führen kann?
Was kann ich tun für ihn? Wir sollen ihm erst einmal noch nichts sagen von der Diagnose.
Wie können wir es schaffen ihm Mut zuzusprechen?
Habt ihr vielleicht paar Tipps was ich und meine Familie machen können?
Wo können wir uns Hilfe suchen um selber genug Kraft zu haben?
Ich hoffe das ich mich irre mit dem Endstadium und das das Krankenhaus meinen Vater wieder auf die Beine bekommt schließlich ist er grade einmal 64 und das finde ich ist kein Alter.

Ich wäre euch dankbar wenn ihr mir helfen könntet.

[Anderl]

Hallo Sven,

um genaueres sagen zu können muss man erst die genaue Diagnose haben.
Es gibt ja verschiedene Arten von Lungenkrebs, die auch verschieden behandelt werden. Und auch wenn bereits andere Organe betroffen sind muss man nicht die Flinte ins Korn werfen. Ich z.B. hatte zusätzlich zu meinem LK einen Tumor in der Blase, der wurde entfernt und ich muss halt jetzt regelmäßig auch die Blase kontrollieren lassen.

Versucht so viel wie möglich von den Ärzten zu erfahren, ggf. holt euch noch eine Zweitmeinung ein.

Erst mal liebe Grüße und ganz viel Kraft dir und deiner Familie
Andrea

[Sven2912]

Hallo Andrea,

mein Bruder arbeitet im selben Krankenhaus indem mein Vater auch liegt. Er hat sich den Befund auch angesehen und zu meiner Mutter gesagt das es wirklich sehr schlecht aussieht um ihn.
Eine genaue Diagnose konnte er auch nicht geben sowie die Ärzte zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht, nur ist der Krebs schon sehr weit fortgeschritten. Soweit das uns die Ärzte empfohlen haben das wir uns zusammen setzen und bestimmen welchen Behandlungsweg wir einschlagen sollen. Ob wir sagen das wir mit einer Chemo versuchen den Krebs einzudämmen oder eben operiert werden soll wo die Gefahr gegeben ist das sich sein Zustand verschlimmert.
Auch sagten die Ärzte das mein Vater das Krankenhaus nicht mehr lebendig verlassen wird.
Als ich das gehört habe war ich total im Schock, wie können die einem so etwas sagen? Ist das überhaupt möglich das ein Krebs so schnell Metastasen bildet? Auch frage ich mich hat mein Vater vielleicht schon vorher gewusst was los ist und hat es uns verschwiegen.
Allein beim schreiben kommen mir schon die Tränen weil das kann doch einfach nicht wahr sein vor ein paar Monaten war er noch so fit und jetzt kommt auf einmal so eine schreckliche Diagnose.

[Gabrieleli]

Hallo Sven,

sei mir bitte nicht böse, aber du schreibst ein wenig konfus.

Wie es scheint weiß man noch nichts genaues, außer das dein Vater anscheinend Metastasen hat. Übrigens, wegen Metastasen ist man noch lange nicht im " Endstadium".

Wenn man noch nicht abgeklärt hat um welche Art von Tumor es sich handelt läßt sich allerdings auch keine Therapie fesrlegen da jeder Tumor seine eigenen Richtlinien und Medikamente hat.

Auf der einen Seite schreibst du das ihr die Therapie festlegen sollt, was ja gar nicht geht, dann das die Ärzte meinen das er das Haus nicht lebend verlassen wird wobei er aber auch noch eventuell operiert werden soll.
Da passt irgendwie nichts zusammen.

Am besten führt ihr alle zusammen mal ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, viele Ohren hören mehr. Und wenn dein Bruder vom Fach ist sollte er euch eigentlich auch etwas weiterhelfen können da er den Befund ja gelesen hat.

Nur mehr Aufklärung durch den Arzt kann dir helfen. Alles andere wäre Rätsel raten von hier aus.

Ich wünsche dir alles Gute , vor allem auch deinem Vater
Gabriele

[Sven2912]

Hallo Gabriele

vielleicht hast du Recht und ich sollte auch einfach das Gespräch in der Familie und dem Arzt abwarten, es ist bei mir im Moment so das ich heute morgen das Gespräch gehört habe und es heute Nachmittag noch ein Gespräch gegeben hat zwischen meinen Bruder, meiner Mutter und dem Arzt. Ich kann es im Augenblick auch noch nicht so richtig begreifen was passiert im Moment das wurde mir vorhin auch noch einmal von meinen Freunden bestätigt mit denen ich über das Thema geredet habe.
Ich werde morgen noch einmal meinen Bruder und meine Mutter anrufen, ich möchte erst einmal begreifen was wirklich los ist. Das könnt ihr mir vielleicht hier noch nicht wirklich sagen, ich danke dir aber schon einmal für dein Tipp die Ärzte zu fragen.

[Kolibri62]

Hallo Sven!
Wenn ihr erst gestern die Diagnose bekommen habt, dann könnt ihr ja gar nicht wissen, welche Art von Tumor er hat! Erst muss eine Biopsie gemacht werden und genau festzusetellen, was es ist!!
Mein Mann hat die Diagnose seit 5/2012! LK mit Metastasen in den Knochen, Hirn, Leber, Nebennniere und Milz! Stadium lV, also Endstadium. So wurde es von den Ärzten genannt, ganz klar wurde ihm gesagt, dass es keine Heilung gibt. Nur lebensverlängernde Massnahmen!
Nach dem ersten Schock, hat mein Mann darauf bestanden, dass erst mal das Tumorgewebe aufbestimmte Mutationen (EGRF, ALK) getestet wurde! Die Therapie fing erst 1/2 Jahr nach der Diagnosenstellung an!!
Im Moment sind die meisten Metastasen geschrumpft und der Haupttumor auch!
Es geht ihn sehr gut!!
Also und Gottes Willen, lass die Panik nicht Oberhand gewinnen!!
Geh zu den Ärzten und fragt ihnen Löcher in den Bauch!!
Letztes Jahr war bei uns die Rede von 7 - 12 Monaten! Im Moment hat er schon 14 Monate geschafft! Mein Mann ist gerade mal 50!!
ich wünsche deinem Vater und der ganzen Familie viel Kraft!

[Gabrieleli]

Hallo Kolibri,

ich finde es immer ganz schlimm wenn vom Endstadium geschrieben wird!! Stadium IV und Endstadium haben nichts miteinander zu tun. ( Zum Schluß sicher, aber nicht zu jedem Zeitpunkt)
Dein Mann hat die Diagnose seit einem Jahr. Wenn er damit im Endstadium gewesen wäre , dann wäre er nicht mehr bei dir.
Es ist richtig das es da keine Heilung mehr gibt. Viele von uns befinden sich in diesem Stadium, aber wir sind nicht im Endstadium kurz vor dem Sterben. Wir alle hoffen auf noch möglichst viel Zeit bei guter Lebensqualität die die meisten von uns auch noch ohne Zweifel haben ( die Lebensqualität).

Also lieber Kolibri, nichts für ungut. Aber mach unsere Situation nicht schlimmer und dramatischer als sie ohnehin schon ist. Wenn ich flott gestylt durch die Geschäfte marschiere und jemandem erzählen würde ich befände mich im Endstadium, der würde mich glaube ich auslachen. Zu Recht.

Schönes Wochenende
Gabriele

[The Witch]

Hab Dank für die deutliche Aussage, Gabriele.

Zur Präzisierung: Stadium IV heißt nichts anderes, als dass es mindestens eine Fernmetastase gibt - völlig unabhängig davon, wie groß oder klein der Tumor selbst ist, ob es viele oder wenige Metastasen sind und wo die liegen.

[Sun 57]

[QUOTE=The Witch;1203353]Hab Dank für die deutliche Aussage, Gabriele.

Zur Präzisierung: Stadium IV heißt nichts anderes, als dass es mindestens eine Fernmetastase gibt - völlig unabhängig davon, wie groß oder klein der Tumor selbst ist, ob es viele oder wenige Metastasen sind und wo die liegen.[/QUOTE

ein frdl. HALLO an Alle

die Aussage von Gabriele kann auch ich unterschreiben....

Liebes Hexlein, ich habe eine bescheidene Frage zum Thema Stadium IV.
Trägt nicht auch der Standort vom Tumor dazu bei, diesen dem Stadium zu zuordnen ?
Ich habe Freundin, welche vor 2 Jahren an Brustkrebs erkrankt ist. Diese hat in diesem Jahr eine Kur abgebrochen, da sie sich nicht richtig behandelt gefühlt hat. Gern`kannst du mich anschreiben....ansonsten wünsche ich dir,dass deine Bedürfnisse entsprochen werden. Fühle dich umarmt Sun

[The Witch]

Sun, ich habe dir hier in deinem eigenen Strang präziser geantwortet. Aber grundsätzlich gilt bei den allermeisten Tumoren das zuvor von mir Gesagte.

[Sven2912]

Hallo liebe Community,

ich habe mich einige Zeit nicht mehr gemeldet gehabt aber ich hatte echt viel zu tun in letzter Zeit und wollte auch für meine Mutter und für meinen Vater da sein.
Es wurde uns sehr schnell mitgeteilt das der Krebs mehrere Metastasen an verschiedenen Orten angesiedelt hat und man gab unseren Vater noch maximal 3-12 Monate man wusste aber auch nicht ob es nicht sogar früher soweit ist.

Heute habe ich vom Pflegezentrum indem er zur Kurzzeitpflege aufgenommen wurde erfahren das sich sein Zustand von gestern auf heute sehr verschlechtert hat. Ich habe ihn daraufhin besucht und er leidete da schon unter Rasselatmung. Jetzt vor gut einer Stunde habe ich erfahren das mein Vater den Kampf gegen den Krebs leider verloren hat.

Es ist noch ziemlich frisch und bitte habt Verständnis wenn ich vielleicht etwas komisch schreiben sollte. Ich weiß nun das er nix vorher vom Krebs gewusst hat das hilft mir schon einmal etwas und auch das ich mich noch von ihn verabschieden konnte hilft mir wirklich sehr viel. Nur habe ich gerade das Gefühl das ich keine Trauer aufbaue und frage mich auch woran das liegen kann?
Ich weiß ich fühle mich grade nicht wirklich gut aber auch nicht wirklich schlecht da ich im Kopf habe er musste sich nicht so quälen. Ist das in Ordnung oder stimmt was nicht bei mir?

[Anderl]

Lieber Sven,
ich möchte dir hiermit mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken.
Ich denke, dass die Trauer bei dir schon kommen wird. Es ist alles viel zu schnell gegangen um das alles zu verarbeiten. Hilf deiner Mutter so viel du kannst, sie wird dich nun ganz dringend brauchen.
Alles Gute dir und den Deinen
Grüße
Andrea

[Brummer]

Lieber Sven,

Dir und Deiner Familie herzliches Beileid und viel, viel Kraft.

Ich denke, dass Dein Empfinden ganz normal ist und Du erst einmal richtig begreifen musst, dass er nicht mehr bei Euch ist. Mein Vater ist vor mehr als 20 Jahren auch an LK verstorben, mir ging es genau so.

Alles Gute, Gerda

[Emmasmensch]

Hallo Sven
Mein herzliches Beileid dir und deimer Familie. Als mein Vater vor fast genau einem Jahr an LK gestorben ist hatte ich leider keine Möglichkeit mich von ihm zu verabschieden. Es ging zu schnell.
Ich habe mich auch mit dem Gedanken getröstet das ihm eine lange Leidenszeit erspart geblieben ist und das hat mir sehr geholfen und ich hatte auch kein schlechtes gewissen deshalb.
LG und viel Kraft für die folgende Zeit
Barbara

[hazelgpinar]

Lieber Sven

Herzliches Beileid für dich und deine Familie.

Schicke dir eine liebevolle Umarmung.

Du bist noch geschockt und willst es nicht verstehen, weil alles soooo schnell ging. Aber dein Vater geht es jetzt gut wo er ist.

Wünsche euch noch viel Kraft.

lg hazel