Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.08.2016, 22:43
Williluka Williluka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2016
Beiträge: 11
Standard Niemals geht man so ganz...

Hallo zusammen,
Ich heiße Renate und bin 58 Jahre alt. Mein Mann ist am 22.07.2015 nach 26 Monaten Krankheit an Lungenkrebs gestorben. Seit seinem 1. Todestag geht es mir wieder sehr viel schlechter. Ich vermisse ihn so sehr und meine Sehnsucht nach ihm ist fast unerträglich.
Kurz nach der Diagnose habe ich zu diesem Forum gefunden und als Gast mitgelesen.
LG Renate
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.08.2016, 09:00
hermannJohann hermannJohann ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo Renate,
zunächst einmal mein herzliches Beileid. Ein Jahr ist noch nicht lange. Meine Frau ist vor drei Jahren gestorben und es gibt immer noch mal Zeiten, in denen ich traurig bin.
mit besten Grüßen
Hermann
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 29.08.2016, 11:08
Williluka Williluka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2016
Beiträge: 11
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Guten Morgen Hermann,
Ja ich weiß, dass dauert noch lange. Leider geht es mir im Moment ganz schlecht. Heute wäre sein 67. Geburtstag! Als er gestorben ist war es leichter. Weil er selbst auch nicht mehr leben wollte. Es war auch kein Leben mehr. Ich wusste dass er keine Schmerzen mehr hatte und dass dIe ständige Übelkeit endlich zu Ende war. Aber die Sehnsucht wird halt immer schlimmer und das lässt mich nicht mehr zur Ruhe kommen!!
Lg renate
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 29.08.2016, 11:27
Adlumia Adlumia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2015
Beiträge: 305
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Vielleicht ist es auch die starke Einsamkeit, die nun zuschlägt.
Hast du Freunde/Bekannte, mit denen du dich austauschen kannst?
Oft ist es ja so (nur meine Erfahrung), dass gerade Freunde dann nicht da sind bzw. da sein können, weil sie diesen Schmerz, diese Trauer nicht nachvollziehen können. Daher braucht man evtl. Menschen um sich, die das in gewisser Weise nachvollziehen können. Ich denke da an Trauergruppen/Trauercafes. Hast du so etwas schon einmal versucht? Vielleicht hilft es dir wenigstens für einen Moment deinen Kummer rauszulassen und das Gefühl verstanden zu werden.

Und auch mein aufrichtiges Mitgefühl zum Tod deines Mannes.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 29.08.2016, 12:32
Benutzerbild von Karin21
Karin21 Karin21 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.07.2016
Ort: Neuss
Beiträge: 105
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo Renate

Ich kann Dich voll und ganz verstehen und fühle mit Dir.
Mein Mann ist vor 3 Tagen gegangen .

Ich wünsche Dir viel Kraft und denke das es der richtige Weg ist sich hier mitzuteilen wenn Du sonst niemand hast der zuhört und Dich versteht.

LG Karin
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 29.08.2016, 13:09
Williluka Williluka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2016
Beiträge: 11
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo ihr lieben, ja Freunde und Bekannte habe ich. Die versuchen auch zu helfen. Meistens sagen sie, melde dich wenn es dir nicht gut geht! Aber wenn es mir nicht gut geht ziehe ich mich in mein Schneckenhaus zurück. Ich habe einen Sohn und eine ganz tolle Schwiegertochter und 2 enkelchen ! Wenn ich mit ihnen zusammen bin geht es mir auch gut. Nur irgendwann kommt man wieder nach Hause und ist allein. Zu einem trauercafe gehe ich auch . Das ist aber nur einmal im Monat! So richtig helfen tut mir das glaube ich auch nicht.
Liebe Karin, deine Beiträge habe ich alle gelesen und mit dir mitgelitten. War immer in Gedanken bei dir!! Ich schicke dir ein ganz großes krafzpaket für die nächste Zeit!
Mein Mann hat noch 26 Monate mit seiner Krankheit gelebt. Leider haben wir bei den arztterminen nie etwas positives gehört. Aber er hat alles mitgemacht ohne jammern und klagen.
LG renate
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 29.08.2016, 13:18
Adlumia Adlumia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.11.2015
Beiträge: 305
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Denkst du, dass dir psychologische Hilfe gut täte? Vielleicht gibt es doch noch etwas aufzuarbeiten? Dennoch glaube ich, dass man sich zwar viel ablenken kann, reden kann aber es ändert in der Zeit der Trauer nur für den Moment etwas, die Leere und Einsamkeit sind eben doch da. Man muss sie ertragen, es ist nur wichtig aus meiner Sicht, dass man nicht immer damit alleine sein muss. Aber den Schmerz kann man nicht wegdiskutieren.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 29.08.2016, 14:06
Williluka Williluka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2016
Beiträge: 11
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo adlumia,
Ja auch psychologische Hilfe habe ich schon im Anspruch genommen. Es wurden Depressionen diagnostiziert. Das war aber schon während der Krankheit. Da hatte ich auch Zusammenbrüche. Nehme auch antidepressiva. Habe auch körperliche Beschwerden gehabt. Sämtliche Untersuchungen wurden gemacht. Magen und darmspiegelung, Ultraschall und CT und MRT vom Oberkörper, da ich mir eingebildet habe, dass ich auch Krebs habe. Gott sei dank ohne Befund!!

Aus der Traurigkeit kann keiner heraushelfen! Das muss man selber schaffen! Hier zu lesen hilft mir sehr!! Weil ich mich gut aufgehoben fühle!!
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 31.08.2016, 00:14
Kirstie Kirstie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.07.2007
Beiträge: 113
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

...wieder Zeiten, in denen man leer und ohnmächtig die "ersten Schritte" versucht.. An jeden von Euch einen lieben Gruß. .. ich bin ein weiteres mal in diesem Forum zugegen, denn meine Ma ist vor vier Monaten - neun Jahre nach meinem Paps - gegangen.
Ich bin an einem Punkt, an dem ich akzeptieren kann, dass es so ist. Aber ich kann absolut mitfühlen, dass dennoch die Zeit auch innehält und alles still ist in einem selbst, man fragt...man sucht Antworten, die Unerklärliches erklären könnten, aber nein.
Es wird wann auch immer erträglicher und eines Tages wird auch wieder ein inniges herzhaftes Lachen Einzug halten können, was selbst überraschen wird. Aber der Weg bis dahin ist gemein und scheint oft schier unendlich. ...die Erinnerungen leben zu lassen & selbst "zu leben mit auch den schönen Dingen, die es trotz allem noch gibt und geben wird", hilft vielleicht am ehesten...??
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 31.08.2016, 12:27
Williluka Williluka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2016
Beiträge: 11
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Guten Morgen,
Gestern hat mir meine Schwiegertochter erzählt, dass eine Ärztin ihr damals gesagt hat, dass mein Mann wahrscheinlich die Geburt seines 2. Enkel (sie war damals im 5. Monat schwanger) nicht mehr erleben wird. 2 Tage nach dem 1. Geburtstag von Luka ist er für immer eingeschlafen. Meine Schwiegertochter hatte mir das nicht erzählt, weil mein Mann und ich sowas nicht hören wollten. Erst könnte er nicht operiert werden, wegen metastasen im Kopf. Nachdem die Chemo wegen schlechter nierenwerte abgesetzt wurde, hieß es auf einmal herzlichen Glückwunsch sie sind einer von wenigen, wir werden sie operieren. Keine Chemo und keine Bestrahlungen mehr. Wir haben uns so gefreut und natürlich auch dran geglaubt.
Ende von dem ganzen war : nach der Operation hatte er viel Blut verloren und musste nochmal operiert werden, mit anschließendem Koma wegen einer schweren sepsis! Das haben wir aber erst in dem Entlassungsbericht gelesen. Uns haben sie nur gesagt, die Werte sind schlecht. Bei der ersten kontrolluntersuchung war die Lunge und der ganze Bauchraum voller metastasen.
Danach folgte noch eine Chemo, die müsste auch abgebrochen werden.. Danach haben wir uns entschieden gar nix mehr zu machen im Einverständnis mit unserem Hausarzt!!
Lg Renate

Geändert von gitti2002 (31.08.2016 um 23:05 Uhr) Grund: Nutzungsbedingungen
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 31.08.2016, 16:44
hermannJohann hermannJohann ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2013
Beiträge: 203
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo Renate,
heute weiß ich, dass bei meiner Frau viele Behandlungen gescheitert sind. Damals wussten wir das nicht und auch einige Ärzte haben das anders eingeschätzt. Wenn ich einmal Krebs bekomme, werde ich anders reagieren. Ich würde genau wissen wollen, ob es Heilungschancen gibt. Wenn es die nicht gäbe, würde ich nur eine Therapie akzeptieren, die mein Leben verlängert, aber wahrscheinlich nicht zu viel starken Komplikationen führt. Meine Frau hat nach der Diagnose noch 14 Monate gelebt.
Liebe Grüße
Hermann
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 04.09.2016, 18:56
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.05.2016
Ort: Köln
Beiträge: 82
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo Renate,

möchte Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Es tut mir sehr leid mit Deinem Mann. Weiß, was Du und all die anderen, denen so etwas widerfahren ist, durchmachen.

Habe meinen Lebensgefährten (65) am 17.02.16 an einem nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom verloren. Es waren von der Diagnose bis zu seinem Tode sieben Monate. Es waren Metastasen vorhanden und die ganzen Behandlungen wie Chemotherapie und Bestrahlungen haben nicht wirklich geholfen.

Als es zu Ende ging, war es für ihn eine Erlösung. Vermisse ihn auch sehr.

Wünsche Dir viel Kraft und sende Dir einen stillen Gruß

Maria Sofia
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 04.09.2016, 20:23
Williluka Williluka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2016
Beiträge: 11
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo Maria Sofia,

danke für deine lieben Worte. Ja jeder hat sein Päckchen hier zu tragen. Aber das ist unser Schicksal und damit müssen wir versuchen weiter zu leben. Ich hoffe immer auf den Tag, an dem sich die Trauer anders anfühlt! Im Moment vermisse ich meinen Willi sehr! Überall wo ich bin denke ich hier sind wir zusammen gelaufen, da waren wir essen und so weiter. So viele Gedanken und Erinnerungen!
Ich habe noch nie in meinem Leben alleine gelebt.

Auch ich schicke dir ein großes kraftpaket und spreche mein Beileid aus.
Hoffentlich hast du auch liebe Menschen um dich, die dich unterstützen!!
Ganz liebe Grüße renate
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 05.09.2016, 16:23
Maria Sofia Maria Sofia ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.05.2016
Ort: Köln
Beiträge: 82
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Liebe Renate,

ja, mit der Traurigkeit muss man alleine fertig werden, da kann einem niemand so richtig helfen.
Kann verstehen, dass Du Deinen Mann sehr vermisst und überall, wo ihr zusammen gewesen seid, verstärkt an ihn denkst; geht mir auch so.
Habe nette Freundinnen, die mich unterstützen. Kinder hatten wir leider keine. Die Familie, na ja, das ist nicht so toll. Jeder hat ja auch sein eigenes Leben. Ich versuche das zu verstehen.
Habe auch nie alleine gelebt (wir waren 39 Jahre zusammen). Es ist schwer.
Alles Gute für Dich und bis bald mal
Maria Sofia
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 07.09.2016, 23:15
Williluka Williluka ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.08.2016
Beiträge: 11
Standard AW: Niemals geht man so ganz...

Hallo,
Es hilft mir wirklich sehr hier in diesem Forum zu lesen. Dann bekomme ich die Bestätigung, dass alles was ich fühle und denke normal ist. Das es euch auch so geht.
Manchmal ist es noch so unwirklich, dass ich jetzt alleine bin. Habe auch Angst vor der Zukunft!
Natürlich hatte ich auch schon schöne Momente. Aber spätestens wenn man abends wieder in die leere Wohnung kommt, überrollt einen die Wirklichkeit!
Die Zeit heilt die Wunden...
Aber wieviel Zeit brauche ich noch!!
Ich wünsche euch eine gute Nacht!! Bis bald!!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:43 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55