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  #1  
Alt 11.04.2007, 09:47
birgit14 birgit14 ist offline
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Registriert seit: 02.04.2007
Beiträge: 25
Standard Remission nach Hochdosistherapie seit 1995

Ich möchte versuchen als „alte Häsin“ Mut zu machen.

Bei mit wurde in der Medizinischen Hochschule Hannover im September 1994 ein NHL Typ CB-CC / Stadium III a diagnostiziert. Da war ich 36 Jahre alt.
Die ganze folgenden Zeit, in der ich am liebsten geheult hätte, habe ich doch immer versucht den Kopf oben zu behalten und habe mir einen Satz vom Pfleger, als die Diagnose stand immer vor Augen gehalten: „Sie haben sich von den Bösen einen Lieben ausgesucht.“ Das hieß für mich: du kannst es schaffen, du willst es schaffen. ALSO: DU SCHAFFST ES!!!!
Im Lemgoer Krankenhaus habe in dann von November 1994 bis März 1995 fünf Zyklen Chemo nach dem PnM – Schema bekommen, ambulant. Geplant waren ja eigentlich sechs, aber nach der fünften habe ich schlapp gemacht, die Blutwerte waren total im Keller. Ich hatte aber auch schon nach dem 4. Zyklus eine komplette Remission.
Im April 1995 bin ich dann für 4 ½ Wochen in das Städtische Krankenhaus nach Kiel gekommen, für noch eine Chemo, dieses mal DEXA – BEAM. Außerdem wurden mir Stammzellen entnommen. Im Nachhinein stellte sich dann heraus, dass es nicht genug Stammzellen waren und musste noch mal für 1 ½ Wochen hin. Nun reichten sie aus.
Im September ging es dann für 4 ½ Wochen in die Uniklinik, auch nach Kiel. Dort bekam ich eine Hochdosistherapie mit Ganzkörperbestrahlung. Nach einer Woche bekam ich meine Stammzellen wieder. Und dann hieß es nur noch warten. Das war die schlimmste Zeit für mich. Die ganze Zeit eingesperrt zu sein, wenig Besuch. Und was ich bis dahin so doll noch nicht hatte: Mir wurde schon schlecht, wenn ich nur Werbung für Lebensmittel gesehen habe, aber auch diese Zeit ging vorbei.
Die Haare sind mir zweimal ausgegangen, ich habe jedes Mal sehr schell auf Perücke, Kopftuch und so versichtet, außer nachts, da war es ganz schön kalt. Aber draußen bin ich mit einem dünnen Flaum gewesen, auch wenn die Leute blöd geguckt haben. Da hilft dann übrigens nur eins: zurückgucken, und zwar direkt in die Augen.
Zuerst musste ich nach drei Monaten, sechs Monaten und einem Jahr noch mal zur Kontrolle nach Kiel. Dann konnte es mein Onkologe in Lemgo machen. Zuerst alle halbe Jahr CT. Dann CT und Ultraschall abwechselnd.
Und vor drei Jahren hat er mich „rausgeschmissen“, jetzt gehe ich nur noch einmal im Jahr zu meinem Hausarzt (Internist) zum Ultraschall. Der Onkologe sagte zum Abschied: „Ich muss oft an Sie denken. Ich konnte Ihnen ansehen, dass es Ihnen verdammt dreckig ging, aber Sie hatten immer ein Lächeln auf dem Lippen:“
Ich habe über die ganzen Jahre vor der Kontrolle immer weniger Angst gehabt. So ganz wird sie wohl nie vergehen. aber ich kann jetzt den Abend vor der Untersuchung ohne Schlaftablette schlafen.
Ich feiere in jedem Jahr am 02. Oktober, an dem Tag bekam ich die Stammzellen zurück, meinen zweiten Geburtstag. In diesem Jahr wird es immerhin schon der 12. sein. Das Schöne ist, die Remission hält immer noch an!
__________________
birgit14
NHL CB-CC / Stadium III a / Remission seit 1995 nach Hochdosistherapie und Stammzellentransplatation
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  #2  
Alt 11.04.2007, 18:50
guenni guenni ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.04.2006
Ort: Hamburg
Beiträge: 22
Standard AW: Remission nach Hochdosistherapie seit 1995

Hallo Birgit, Herzlichen Glückwunsch und Danke für den positiven Beitrag!
Ich habe gerade meine einjährige Remission gefeiert, Dein Bericht macht Mut.
Weiterhin alles Gute und behalte dein Lächeln
Guenni
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  #3  
Alt 11.04.2007, 23:39
Bonny Bonny ist offline
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Registriert seit: 08.03.2005
Beiträge: 81
Standard AW: Remission nach Hochdosistherapie seit 1995

Hallo Birgit,

ich gratuliere dir auch ganz herzlich und freue mich über deinen bericht,der macht allen viel mut.

Ich habe keinen besonderen tag,den ich feiere...vor 3 jahren hatte ich meine HD hinter mir und 2x meine stammzellen zurück bekommen und die bestrahlung stand noch an.Mir ging es in der therapie auch sehr schlecht...das mit der spuckerei kenne ich nur zu gut ...,aber für mich hat sich der kampf auch gelohnt,auch wenn es ein harter weg war.

Ich wünsche dir weiterhin so tolle nachsorge-ergebnisse.

lg Bonny
__________________
Nur wer nicht ganz dicht ist,kann für alles offen sein!

hochmalignes B-zell-NHL Stadium 3-4 Diagn.:12/03>Koma->Intensivstation b.Ende 2003/Hochdosis Chemo 2x autologe Stammzelltranspl.stationär 3 Monate,anschl.36gy.Seit 9/2004 Remission
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