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  #1  
Alt 09.02.2013, 18:11
Luisa001 Luisa001 ist offline
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Registriert seit: 09.02.2013
Beiträge: 1
Standard Meine Mutter hat auch Speisröhrenkrebs! Bei Chemo keine künstliche Ernährung????HILFE

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und hoffe, daß mir hier evtl. einige Fragen beantwortet werden können.

Bei meiner Mutter wurde Anfang Januar 2013 Speiseröhrenkrebs festgestellt. Sie konnte nichts mehr essen. Der Arzt hat ihr gesagt, daß sie eine 95%ige Chance auf Heilung hat.

Man hat ihr im KA sofort einen Port gemacht, um sie künstlich zu ernähren. Gleichzeitig hat sie ca. 4 Päckchen Fresubin tgl. trinken können.


Vor 3 Wochen hat man bei ihr mit der Chemotherapie und Bestrahlung angefangen. Währenddessen wurde es schlimmer mit den Schluckbeschwerden, so daß sie noch nicht mal mehr Wasser trinken konnte.


Die Ärzte sagten ihr, daß sie jetzt, wo sie die Chemotherapie kriegt nicht mehr künstlich ernährt werden kann.


Vor der Chemo wog sie 52 kg, danach 45 kg.

Ich mach es kurz. Meine Mutter hat 2 Tage lang nichts getrunken und bekam auch keine Infusion für den Wasserhaushalt (leider weiß ich nicht, wie das heißt).

Mittlerweile kann sie schlückchenweise Wasser und Tee trinken. Fresubin ist zu dickflüssig.


Am Montag muß sie wieder für die Chemo ins KA und ich habe jetzt Angst, daß sie wieder nicht "versorgt" wird.

Hat da jemand Erfahrung und stimmt es, daß man nicht künstlich ernährt werden kann, solange man Chemo kriegt.

Bin total verzweifelt und mach mir Sorgen

Über Antworten würde ich mich freuen.

Ganz liebe Grüße

Luisa001
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  #2  
Alt 09.02.2013, 21:26
jensg jensg ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 19.01.2011
Beiträge: 273
Standard AW: Meine Mutter hat auch Speisröhrenkrebs! Bei Chemo keine künstliche Ernährung????H

Hallo Luisa,

erstmal willkommen im Forum, auch wenn der Anlass wie für viele von uns eher traurig ist.

Ich selbst habe die Diagnose SPK vor zwei Jahren bekommen. Anlass für die Untersuchung/Magenspiegelung waren auch Schluckbeschwerden.
Da ich vor der OP "nur" eine Chemo gemacht Habe (Cisplatin, 5FU) kann ich die Beschwerden durch eine Bestrahlung nicht selbst beurteilen.

Aber eine künstliche Ernährung ist auf jeden Fall möglich, falls ein sogenannter Port verlegt worden ist. Ein Port ist ein fester unter der Haut implantierter Venenkatheder. Ich bin sicher, dass es noch andere Möglichkeiten gibt. Die Antworten des KKH finde ich sehr schwach und nicht akzeptabel.
Hat das Krankenhaus Efahrung mit SPK? Wieviele Fälle/Jahr sind dort in Behandlung?

Kennst du das Staging deiner Mutter? Staging ist ein Kürzel TxNxMx mit dem weltweit Tumore klassifiziert werden. Sollte auf jeden Fall im Arztbrief stehen. Aufgrund des Stagings wird die Behandlung festgelegt. T steht für Tumor, N für Nodes (ev betroffene Lymphknoten), M für Metastasen.

Die Ausage 95% Heilungschancen halte ich für problematisch. Speiseröhrenkrebs ist eine Krebsart, die oft erst sehr spät diagnostiziert wird, weil die Speiseröhre sehr dehnbar ist und die Beschwerden erst auftreten, wenn der Tumor sehr groß ist. Auch die ermittelte Ausdehnung und Größe des Tumors sollte durch eine Magenspiegelung und Sonografie ermittelt worden sein.

Ich will dir keine Angst machen, aber SPK ist eine sehr ernste Erkrankung, die Prognosen sind oft nicht gut und reichen an die von dir zitierten 95% nur sehr selten heran. Wichtig ist, dass deine Mutter nicht den Mut und die Kraft verliert. Der beschriebene Gewichtsverlust ist schlecht, weil er Kräfte raubt, die deine Mutter braucht um die Chemo und die Bestrahlung durchzustehen.
Ich selbst bin von über 90kg auf zwischenzeitlich 60Kg abgemagert. Jetzt wiege ich zum Glück wieder 68kg.

Ich wünsche dir und deiner Mutter viel Glück, viel Mut und viel Kraft

Jens
(meine Geschichte bisher habe ich in dem Thread "2 Tage nach der Diagnose" dokumentiert)
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  #3  
Alt 09.02.2013, 22:13
cawo cawo ist offline
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Registriert seit: 29.12.2012
Ort: Bayern near Bodensee
Beiträge: 283
Standard AW: Meine Mutter hat auch Speisröhrenkrebs! Bei Chemo keine künstliche Ernährung????H

Hallo Luisa,

bei Meinem Mann sollte ebenfalls eine Chemo die 24h läuft gemacht werden.
Der Onko sagte uns ebenfalls, dass WÄHREND der Zeit in der die Chemo läuft KEINE Ernährung gleichzeitig laufen soll (er wird seit Anf. Nov. komplett parenteral ernährt und mit Flüssigkeit versorgt)

Wenn deine Mutter eine 24h Chemo bekommt, dürfte das auch nicht das größte Problem sein, dann wird ein "Fastentag" eingelegt. Evtl. kann man insgesamt die Kalorien und Fette bei der Ernährung anheben, damit dieser Fastentag nicht so schadet.

Sollte eine längere Chemo gegeben werden muss man eine Alternative finden.

Ich habe von einer userin mal eine Antwort bekommen, dass Ihr Vater während der Dauerchemo (ich glaube das waren 72 Std) weiter ernährt wurde. Sie meinte, dass das Produkt von der Fa. Braun war.

Hoffe ihr findet eine akzeptable Lösung.

LG und alles Gute für deine Mutter.

Carmen
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Mein Schatz:
10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #4  
Alt 10.02.2013, 11:48
Hamlet7732 Hamlet7732 ist offline
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Registriert seit: 17.10.2011
Ort: Radolfzell
Beiträge: 35
Standard AW: Meine Mutter hat auch Speisröhrenkrebs! Bei Chemo keine künstliche Ernährung????H

Hallo Luisa,
auch bei mir wurde 2010 SPRK festgestellt. Die Behandlung begann mit einer Chemo, parallel dazu eine Strahlentherapie. Die Strahlentherapie dauerte 6 Wochen, mit einem Termin täglich. Die Chemo erfolgte ambulant, 2 Blocks zu je 4 Sitzungen im Abstand von 4 Wochen. Jede Sitzung dauerte ca 4 bis 5 Stunden tagsüber.
Nach 2 Wochen waren die Schmerzen infolge der Bestrahlung so stark, dass ich nichts mehr essen oder trinken konnte. Daher wurde ich ab da parenteral über den Port ernährt. Das erfolgte täglich zu Hause über Nacht. Nachmittags kam jemand von der Sozialstation und hing einen Nahrungsbeutel (Ollimel, 2 kg) samt einer kleinen akkubetriebenen Pumpe an den Port. Am nächsten Morgen kam die Schwester wieder und hing den jetzt leeren Beutel wieder ab. Das hat mich nicht im Geringsten beeinträchtigt, ich konnte mich jederzeit frei bewegen. Tagsüber war der Port also frei für die Chemo.
Nach der letzten Bestrahlung lief die Ernährung noch 3 Wochen weiter, bis die Entzündung wieder so weit abgeklungen war, dass ich wieder normal essen konnte. Während der Zeit habe ich 2 kg zugenommen.
Dass eine Chemo sich nicht mit parenteraler Ernährung verträgt, kann ich nicht glauben. Möglicherweise haben den die Ärzte den Patienten lieber im Krankenhaus als zu Hause. Ob aus medizinischen oder Kostengründen bleinbt dahingestellt.

Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.

Viele Grüße
Michael (Hamlet7732)
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  #5  
Alt 10.02.2013, 12:33
cawo cawo ist offline
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Ort: Bayern near Bodensee
Beiträge: 283
Standard AW: Meine Mutter hat auch Speisröhrenkrebs! Bei Chemo keine künstliche Ernährung????H

Hallo Michael,

ich hatte die Frage so verstanden, dass es eine Dauerchemo ist

Grundsätzlich verträgt sich die Chemo natürlich mit parenteraler Ernährung (mein Mann wir seit Nov. ausschließlich parenteral ernährt.) Der Doc sagte uns dass nicht GLEICHZEITIG die CHEMO + NAHRUNG verabreicht werden sollen Bei uns läuft das genau wie es bei dir war, abends Nahrung zubereiten und über Nacht laufen lassen...

LG

Carmen
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10/2012 Diagnose Pankreaskarzinom mit Metastasen
am 23.02.2013, in meinen Armen eingeschlafen

Hier kann man unseren Weg nachlesen (Achtung, sehr lang)

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=57813
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  #6  
Alt 21.02.2013, 22:38
Wölkchen08 Wölkchen08 ist offline
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Registriert seit: 10.10.2012
Beiträge: 6
Standard AW: Meine Mutter hat auch Speisröhrenkrebs! Bei Chemo keine künstliche Ernährung????H

Hallo,

mein Vater hatte auch Speiseröhrenkrebs und konnte auch nur noch künstlich ernährt werden. Mein Vater hat über drei Wochen stationär im Prinzip eine Dauerchemo. 3 Wochen über 24 Std.. Da er gar nicht mehr essen konnte sondern nur schluckweise trinken, musste er wie gesagt ernährt werden.

Da die Chemo über den Port lief, wurde die parenterale Ernährung über die Vene gegeben. Die Ernährung wurde speziell auf mein Vater abgestimmt. Nach dem Gewicht wurde das enstprechende Essen dann errechnet.

Es kann während der Chemo also auch künstlich ernährt werden. Das man sie einfach auf dem trockenen hat sitzen lassen geht gar nicht. Der Körper braucht die Flüssigkeit. Man hätte ihr zumindest eine NaCl Lösung anhängen können, damit der Flüssigkeitsaushalt stimmt. Für mich eigentlich unverständlich.

Macht Euch einfach schlau und fordert es, dass man Euch vernünftig aufklärt.

Wünsche Euch noch ganz viel Kraft für die weitere vor allem schwere Zeit.

LG
Carola
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Stichworte
bestrahlung, chemo, fresubin, speiseröhrenkrebe


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