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  #1  
Alt 25.07.2006, 19:14
Polarbärin Polarbärin ist offline
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Registriert seit: 13.07.2006
Beiträge: 19
Standard Mein Papa gibt sich selber auf

Hallo, ihr Lieben!

Als mein Paps vor drei Monaten mit Rückenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden ist, meine Güte, im Leben hätte ich nicht gedacht, dass mir der Arzt heute sagen würde, er verläst das Hospital nicht mehr!!!!!!

Ich bin vor einigen Wochen hier auf den Kompass aufmerksam geworden, als ich schon befürchtet habe, dass er wohl bösartig erkrankt ist, wo es noch alle nicht geglaubt haben. (Oder nicht wahrhaben wollten.) Es dauerte fast sieben Wochen, bis überhaupt eine Daignose (Magenkarzinom mit Knochenmetas) gestellt worden ist. Er ist von der Chirurgier auf die Urologie (dort hatte er noch Kraft zum Kampf), dann auf die Onkologie, nach der Chemo, liess er nach... ich schreibe hier so, als ginge es gar nicht um meinen Papa! Total seltsam! Es ist wahr, man weiss es, doch das Gehirn schaltet bei mir irgendwie aus. Ich vertiefe mich überhaupt und absolut nicht in die Gedanken, meinen Papa bald zu verlieren. Erst wenn ich solche Sätze schreibe, kommen mir die Tränen.
Ich bin mein ganzes Leben immer ein schon fast krankhafter Optimist gewesen. Habe versucht, aus dem blödesten Mist, noch das Beste zu sehen, z.B. gut, dass nicht noch andere Organe betroffen sind, Knochenmetas kann man ja vielleicht noch relativ gut in Schach halten...Der Tumormarker ist sehr niedrig.... Aber wenn man sieht, dass der Papa überhaupt keine Kraft und keine Hoffnung mehr hat, das ist echt hart! Ein grosser Kämpfer ist er noch nie gewesen. Er fängt auch schon an, sein ganzes Hab und Gut an uns zu "vermitteln", aber ich WILL NICHTS VON IHM!!!!!!! ICH WILL MEINEN PAPA!!!!
Ich kann es einfach nicht wahrhaben! Meine Güte, wenn ich mir überlege, dass echt auch Eltern gibt, die erkrankte Kinder haben! Puh, bei den eigenen Eltern ist es schon schwer, sie zu verlieren. Ich bin nur unendlich dankbar und froh, zwei gesunde, tolle Kinder zu haben, diese Tatsache nahm ich noch nie als "so einfach gegaben" hin, es ist einfach ein Geschenk!
Ich wollte mir einfach etwas von der Seele schreiben. Viel Kraft für alle, die in ähnlichen Situationen stecken! Ich habe immer gesagt, was mich nicht umhaut, macht mich stärker, ist nur schwer zu praktizieren, momentan!

P.S. Danke rockshaver für die Hilfe bei meinen Anfangsschwierigkeiten hier !
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  #2  
Alt 28.07.2006, 01:09
Maria B. Maria B. ist offline
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Registriert seit: 27.06.2006
Beiträge: 14
Standard AW: Mein Papa gibt sich selber auf

Du bist leider in der gleichen Situation, in ganz genau derselben wie ich, mein Freund BSDK, zeigt auch diese Reaktion, vielleicht sogar noch stärker nur von außen kann man es weder bewerten, noch vergleichen- ich bin so verzweifelt. Mein Gyn. hat heute großes Verständnis gezeigt und gemeint, man kann nur da sein und es auch immerwieder sagen. Morgen geh ich zu einem Psychologen, Bayr. Krebsges. Ich schreib dir, wenn ich was weiß. Sag mir auch wie es bei euch weitergeht, wenn du willst. Du findest mich auch unter BSDK, danke. Viel Glück für deinen Pa und dich, daß du ihm Lebensmut und damit Hoffnung geben kannst. Maria
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  #3  
Alt 28.07.2006, 11:33
rinesmama rinesmama ist offline
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Ort: Lenningen
Beiträge: 74
Standard AW: Mein Papa gibt sich selber auf

Hallo Polarbärin,

ich kann dich gut verstehen. Ich habe vor 3 Jahren meine Schwiegermutter an den verd.. Krebs verloren und vor 2 Jahren eine Tante, die für mich wie eine Mutter war. Lieder mußte ich auch die zweite Seite kennenlernen, denn meine Tochter mit 20 Jahre ist seit Januer an Lymphdrüsenkrebs erkrankt. Es ist echt schwierig mit all dem fertig zu werden.

Du machst es richtig, man muß immer noch etwas postives darin sehen, denn ohne positive Gedanken und von der Selle schreiben verzweifelt man daran.
Auch dieses Forum ist echt total gut, man bekommt so viel Hilfe und Unterstützung und lernt echt nette Menschen kennen.

Leider kann ich dir auch nicht viel Mut machen, doch denke daran wieviel Liebe und Zuneigung du jetzt noch deinem Vater entgegen bringen kannst.

Alles Liebe
Rinesmama
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  #4  
Alt 28.07.2006, 14:22
tina66 tina66 ist offline
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Registriert seit: 24.07.2006
Beiträge: 21
Standard AW: Mein Papa gibt sich selber auf

Hallo Polarbärin,
auch ich habe Angst davor, dass meine Mum aufgibt. Sie liegt auf der Intensivstation, nach dem 4.Zyklus Chemo und Bestrahlung und es geht ihr sehr schlecht. Aber ich gebe nicht auf. Versuche sie so oft es geht zu besuchen (muss leider immer 300km für Hin- und Rückfahrt in Kauf nehmen) und sage ihr, wie stark sie ist und wie stolz ich darauf bin, dass sie versucht alles auszuhalten. Ich ermuntere sie auch, mal zu jammern, wenn sie starke Schmerzen hat, aber bitte sie immer wieder darum, weiter zu kämpfen!!
Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Optimismus und für Deinen Papa alles, alles Gute!!!
Bettina
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  #5  
Alt 28.07.2006, 14:27
Polarbärin Polarbärin ist offline
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Beiträge: 19
Standard AW: Mein Papa gibt sich selber auf

Hallo ihr Lieben,

schön, dass ihr euch gemeldet habt!

Inzwischen habe ich schon fast ein noch grösseres Problem, wenn ich es überhaupt so bezeichnen kann und es nicht furchtbar klingt!

Ich sehe, dass ich für meinen Papa nicht viel mehr tun kann, ausser "da" sein.
Er schläft sehr viel, viel Schmerzmittel, er kann nicht mehr reden, nur noch undeutlich und wenn er etwas sagt, dann ist es auch nicht wie soll ich's sagen, nicht logisch? Er sieht Menschen, die nicht da sind... Ja, das wird die Therapie sein, um ihn ruhig und friedlich einschlafen zu lassen. Heute, als ich meinen Dreijährigen (hab zwei Kinder) zu ihm hoch hielt, da hat er doch tatsächlich gelächelt. Er liebt die Kinder sooo sehr und ich ihn doch genauso !

Ich habe gestern allerdings erfahren, dass meine Supermami (!!!), die mich immer so unterstützt, aufgebaut hat an Brustkrebs erkrankte! Ich glaube, ich hatte sowas wie einen Nerverzusammenbruch! Letzes Jahr meine Oma, dann Papa und jetzt meine Mum. Und da muss ich auch noch alleine durch.

Doch ich sammel die Kräfte, die noch übrig sind und bald wird es soviel sein, wie ein Jumbojet vor dem Take off! (Hoffentlich)! Ehrlich gesagt, ich muss erst noch verdauen und Mami unterstützen, wie ich nur kann. Bei Oma und Papa habe ich leider versagt, obwohl von "Versagen" kann man nicht sprechen, es ist ja nicht meine Schuld, doch ich konnte nicht so richtig lange etwas für ihn tun. Ich sitze oft bei ihm und sein Arm ist total angeschwollen. Heute hat er wieder Fieber. Mein Gott, er hat mir immer nur geholfen. Wo er nur konnte! Ohne Aufforderung ! Er ist einfach ein toller Mensch und ich liebe ihn sehr! Mein PAPA!

Ich werde wieder berichten, wenn er den Weg ins Licht gefunden hat!

Ich sammel mich und ich gewinne an STÄRKE!!!

Ganz liebe Grüsse und auch euch viel Kraft im Kampf oder beim Unterstützen.!
Schön, dass ihr "da" seid!

Die Polarbärin die dem Schicksal ein Schnippchen schlagen wird! NICHT MEINE MAMA!!!!
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  #6  
Alt 28.07.2006, 22:56
tina66 tina66 ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Mein Papa gibt sich selber auf

Hallo Polarbärin,
ich drücke dich ganz doll und wünsche dir viel Kraft und für deine Familie alles liebe!! Ich besuche meine Mum morgen wieder, habe schon richtig Angst, was mich erwartet
Liebe Grüsse Bettina
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  #7  
Alt 29.07.2006, 07:40
rinesmama rinesmama ist offline
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Ort: Lenningen
Beiträge: 74
Standard AW: Mein Papa gibt sich selber auf

Hallo Polarbärin,

das ist ja sécht schlimm. Ich habe dir ja einwenig von meine Schiksal geschrieben, darum weiß ich auch wie es dir geht. Ich stand auch immer allein da. Mein Mann litt sehr unter dem Tod seiner Mutter und jetzt natürlich wegen seiner Tochter. Von meinen Eltern bekam ich nie Unterstützung.
Wie weit ist den der BKS bei deiner Mutter, vielleicht hat sie ja gute Chancen und es hat noch nicht gestreut.
Du mußt auch bei allem Leiden an deiner Kinder denken, wenn es auch schwer fällt. Sie brauchen dich, sie sind noch klein. Hast du keinen Pfarrer in der Nähe der dir vielleicht ein wenig helfen kann? Du kannst es auch mal mit einer Selbsthilfegruppe probieren (ich weiß nicht ob es dies bei euch in der nÄhe gibt). Aber mit anderen Reden oder schreiben bringt echt viel.

Grß Rinesmama
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