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  #1  
Alt 18.04.2007, 15:09
MartinaP
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Ich habe eben bei älteren Beiträgen gelesen, dass einige Patienten bzw. deren Angehörige eine Veränderung festgesetllt haben. Der Betroffene ist depressiv, will sterben oder krempelt sein Leben radikal um. Mir fällt es gerade wie Schuppen von den Augen.

Meine Ma ist irgendwie auch so drauf. Sie hatte Ende 2005 eine Tumorentfernung. Seit dem ist sie "komisch". Schon in der Reha-Klinik fing das an: sie beschimpfte meinen Freund, er solle erstmal richtig deutsch lerden bevor er weiter mit ihr redet (er ist Engländer, seit ´92 in Deutschland, spricht perfekt deutsch und ist eigentlich ihr Liebling). Da hatte ich mich schon gewundert - er nahm es zu Glück mit Humor. Ich solle mich doch freuen, dass sie nun endlich mal dirket wird und nicht immer so verklemmt. Na gut.

Da bei der OP der Sehnerv verletzt wurde, kann sie nur noch wie durch eine dicke Gardine gucken und fühlt sich sehr unsicher. Neulich war mein Vater mit ihr spazieren und hat nicht rechtzeitig Bescheid gesagt, dass ein Bordstein kommt. Sie ist leicht gestrauchelt mit ihrem Rollator. Nun beschwert sie sich bei mir, dass es Papa das völlig egal ist, ob sie hinfällt und er würde das ja mit Absicht machen und faul (im Haushalt) ist er auch etc. Ich finde das total ungerecht, er tut sein Bestes und kriegt einen auf den Deckel. Er hat das ja nicht mit Absicht gemacht, hat in dem Moment vergessen, dass sie den Bordstein nicht sehen kann. Naja und die Wäsche von der Leine nehmen, hatte er auf später vertagt aber nicht aus Faulheit sondern, weil die Wäsche ja nicht wegläuft und somit auch ne Stunde warten kann...

Zu guter Letzt will sie nicht, dass ich heirate. Schatz und ich passen nicht zusammen. Ach auf einmal?!
Ich soll mir das überlegen, wenn man sich wieder scheiden lässt und dieser ganze Stress... Sie meinte, ich wäre genauso faul wie Papa und mein Freund so "tüchtig" wie sie und das kann ja nicht gutgehen. Komisch - die beiden sind schon 35 Jahre verheiratet... Und dann meint sie, wenn es nach ihr ginge, würden sie getrennt sein aber sie braucht Papa ja noch als Unterstützung.

UNGEHEUERLICH diese Aussagen. Wenn ich dann aber lese, dass ihre Wandlung mit der OP zusammen hängen kann, kann ich ihr diese Sachen schnell verzeihen.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Gruß Martina
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  #2  
Alt 18.04.2007, 23:06
marie37 marie37 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.03.2007
Beiträge: 35
Standard AW: Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Hallo Martina,
wenn man an einem hirntumor leidet,das kann ich aus erfahrung als angehöriger sagen,können wesensveränderungen stattfinden.meine mutter hat auch manchmal ein verhalten an den tag gelegt,das nicht angebracht war und mir völlig neu,nicht nachvollziehbar.wenn du solche veränderungen wahrnimmst,darfst du sie,und auch dein vater,diese nicht persönlich und wahrhaftig nehmen.sprechen diese wesensveränderungen für ein rezidiv?tut mir sehr leid,aber diese fragen stellen sich ja vielleicht.ich will auf keinen fall "hart" klingen,aber wer hier in diesem forum ist,hat sich ja auch schließlich ein gewisses wissen angeeignet oder halt auch eigene erfahrungen durchlebt.ich wünsche nur das beste und liebe grüße
marie
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  #3  
Alt 19.04.2007, 09:02
yogi yogi ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.08.2005
Beiträge: 92
Standard AW: Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Auch meine Frau ist "schwieriger" geworden nach der OP. Aber mit der Zeit bin ich darauf gekommen, dass ihre schlechten Seiten nur prägnanter geworden sind. Und wer weiß, ob es diese Entwicklung nicht auch ohne OP und sogar ohne Tumor gegeben hätte. Ist doch alles sehr spekulativ.

Aber gefallen lassen müssen sich Angehörige deswegen nichts. Wäre ja noch schöner, wenn wir zu der deutlichen Verringerung der Lebensqualität auch noch derlei UNGEHEUERLICHKEITEN tolerieren müssten.

Deiner Mutter, Martina, würde ich ohne Rücksicht den Kopf waschen.
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  #4  
Alt 19.04.2007, 13:12
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Ort: Rhein-Sieg Kreis
Beiträge: 1.318
Standard AW: Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Hallo,sao direkt wie yogi möcht ichs nicht sagen,aber,es ist schon so,das wenn man krank ist und wie sie wohl gern im Mittelpunkt steht ,dies vielelicht versuchtist auszunutzen??!1

Das allein kannst nur du,bzw.ihr Anghörige beurteilen,aber ,ihr mal sagen,halt,bis hierher und nicht weiter,das sollte schon bald mal gesagt werden.

Stimmt,die Lebensqualität "verändert" sich,obs schlechter wird,ist Einzelfallabhängig.Wir "glucken"vielmehr zusammen ,machen fast alles gemeinsam,leben Familie,klar,wenn es ein gösseres Handycap gäbe würde es sich ändern,weil,jeder hat nur dies eine Leben,da sollte jeder,ob betroffen oder angehörig bedenken.

Reden ist wichtig,aber auch Kompromisse eingehen,ich wünsch euch wirklcih ein aufschlussreiches Gespräch,an das sich jeder hält,schreibt eure Punkte auf!!

Und,ja,verändert hab ich mich auch,bin viel schnelllebiger geworden,nicht abwarten könnend und werde schnell nervös,auch bedingt dadurch,das der Tumor ständig im Kopf rauscht,also,Geräuschemp.,Lärmemp.ja,man verändert sich,vielelicht bei manchen Dinegn ungewollt,aber,so wie heut,so unruhig war ich früher nie und wärs wohl ohne die ständige Erinnerung die ich im kopf hör auch nicht geworden.Hinzu kommt die einseitige Taubheit,wenn wir unterwegs sind und ich ruf,es kommt aber nur ein "hier bin ich",kann ich es nicht orten,also,ruf ich nochmal und werd schon ungeduldig,weil,die Menschen schauen dich an und ich möcht enicht immer wissen,was sie denken...Mit unserer Tochter hab ich von kleinauf gesagt,sie soll die Richtung sagen,aus der sie nach mir ruft,es klappt meist,klar,man meint es nicht bös,aber es stört eben schonmal an solcehn Kleinigkeiten.Dann sag ich auch,du weißt doch,das ich es nicht orten kann und trotzdem..
Ja,auch die Beziehung verändert sich,die Partnerschaft,die Familie,das Umfeld ist mitbetroffen und es geht nur ,wenn alle helfen und der Betroffene sich nicht als "ich bin die ,der Arme,alles nach meiner Pfeife "sieht,das wünsch ich euch für die nächste Zukunft,Susanne
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  #5  
Alt 22.04.2007, 12:43
Karo82 Karo82 ist offline
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Registriert seit: 06.01.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Hallo MartinaP!!!

Das kenne ich bin 2005 operriert worden!Aber ich kann mich nicht da errinnen op ich mich da verändert habe ich weiss das ich mich nach dem Eptileptischen Anfall geändert habe!Ich bin schnell zornig,will alles glaich lernen und verstehen da habe ich auch schlechte laune und wenn ich nicht genug schlaf habe auch!Und wenn ich Stress habe dan sowieso!!

Das ist nicht leicht wieder so zu werden wie man war!

LG Karo82
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  #6  
Alt 08.05.2007, 17:23
MartinaP
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Hallo Ihr Lieben,
ich habe mich lange nicht gemeldet. Wollte nur sagen, dass ich jetzt ab und zu auf "Durchzug" schalte wenn meiner Mama mal wieder was nicht schnell genaug geht oder sie nur nörgelt. Habe ihr zu verstehen gegeben, dass ich alles für sie tue - nur brauche ich auch mal Zeit für mich und daher muss sie etwas warten. Hat sie still zur Kenntnis genommen. Ich gehe auch nicht mehr auf ihr ständiges Klagen ein - das überhöre ich. Meinem Papa habe ich gesagt, er soll sich auch nicht alles zu Herzen nehmen, was sie sagt. Und prompt geht es auch ihm besser. Er gibt ihr jetzt aus Spaß ab und zu Contra - das treibt sie zwar auf die Palme aber uns tut es auch mal ganz gut wieder Spaß zu haben :-)
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  #7  
Alt 08.05.2007, 20:37
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.08.2005
Ort: Rhein-Sieg Kreis
Beiträge: 1.318
Standard AW: Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Hallo Martina,genau das ist es,nicht alles mit dem Hintergedanken sehen und mal lachen können.Auch deine Ma wird es so sehen,bestimmt,auch,wenn sie es nicht zeigen kannoder für sich vielleicht auch die Auseinandersetzung mit sich und ihrer Situation braucht.Ich freue mich ehrlich.das ihr dabei seit euren eigenen Weg zu finden,klar kommen immer wieder Situationen wo man den Mund hält,nicht weiß was man machen soll,es wird ein ständiger Drahtseilakt sein,aber,ihr seit auf dem besten Weg,ihn gemeinsam zu gehen und wenn deine Mama das erstemal mitlacht,dann weißt du,es ist richtig so,ich drück dich und freu mich,Susanne
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  #8  
Alt 18.05.2007, 14:22
Tower Tower ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.05.2007
Beiträge: 8
Standard AW: Persönlichkeitsveränderung nach OP?

Hallo,

bin neu hier, und wollte gleich was schrieben.

Ich wurde 2003 an eine Astro II (rechts fro/tem) operiert. Kein defizit/ausfallerscheinungen danach. Aber etwa 1 Jahr tiefste depression; mit medis in griff gekreigt. Nehme jetzt kein anti-depris mehr, es geht mir (relativ) gut.
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