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  #1  
Alt 16.10.2006, 21:10
irmi104 irmi104 ist offline
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Standard Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo zusammen!

Da ich heute wieder einmal sehr traurig bin, habe ich im Internet nach so einer Seite gesucht wo man sich alles von der Seele schreiben kann.
Meine Mama hat nach 8 Monaten den Kampf verloren, sie starb am 8.7.06.
Sie war erst 46 Jahre alt. Wir hatten ein super Verhältnis, sie war meine Freundin, wir konnten uns alles anvertrauen. Ich war immer stolz auf meine Mutter, sie war immer eine von den jüngsten Müttern (ich bin 26 Jahre). Jeder hat mich um sie beneidet, jeder kannte und mochte sie.
Am Anfang habe ich versucht alles zu verdrängen, was mir auch ganz gut gelungen ist, da man sehr viel Streß hatte. Aber es wird dafür jetzt umso schlimmer.
Ich vermisse sie so sehr. Ich merke jeden Tag mehr was ich an ihr hatte.
Leider konnte ich ihr am Schluß auch nicht mehr so viel sagen, weil Sie schon eine sehr hohe Dosis Morphium bekommen hat. Sie hatte zum Schluß so starke Schmerzen, das es nicht mehr anders ging.
Mein Vater hat auch schon längere Zeit Probleme mit seinem Darm. Jetzt wurde auch noch etwas gefunden, was auf einen Tumor hinweist.
Da meine Vater natürlich auch sehr mit dem Tod meiner Mutter zu kämpfen hat, gibt er sich jetzt schon total auf.
Ich weiß einfach nicht was wir verbrochen haben, das wir so bestraft werden.
Ich hoffe das es nicht zu viel durcheinandr ist, aber im Moment kann ich auch nicht klar denken.

Liebe Grüße

Jessica
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  #2  
Alt 16.10.2006, 21:33
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo Jessica,das tut mir sehr leid,das du es in diesem Jahr nicht leicht hast,mir geht es ähnlich.Wenn du magst,dann lese dir meinen Thread durch.Auf jeden Fall wird es dir gut tun,dich hier mitzuteilen,auch ich schreibe oft hier und merke,das uns hier was verbindet.Ich bin im Moment sehr Erkältet und beende für heute mal,mußte dir aber wenigstens schonmal kurz schreiben.Fühle dich von mir gedrückt.Bis bald!Lieben gruß,Clarissa!
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  #3  
Alt 18.10.2006, 00:47
Benutzerbild von PitThePeter
PitThePeter PitThePeter ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

hallo jessica!
ich bin 29. mein vater hat lungenkrebs im alter von 59.
die ganze geschichte geht seit 1 1/2 jahren jetzt schon fast.
ich will dir sagen dass...naja ich wünsch dir kraft und dass du den
glauben an das gute nicht verlierst.
gruss
peter
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  #4  
Alt 18.10.2006, 20:41
irmi104 irmi104 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Vielen Dank an Euch beiden!
Ich habe mir noch nicht alles von dir durchlesen können, aber vieles was ich davon gelesen habe, fühle und erlebe ich auch.
Man kann selten mit Leuten so reden/schreiben, die es selbst noch nie erlebt haben. Sie hören dir zwar zu und sagen immer wie schlimm sie es doch finden, aber richtig verstehen tut man es wirklich erst, wenn einem soetwas selbst zugetroffen ist.
Meine Kollegin fragte mich heute (nach 3 1/2 Monaten) ob es jetzt langsam bei uns besser wird. Sie hat mich schon fast entsetzt angeguckt, als ich gesagt habe, das es jetzt noch schlimmer ist als am Anfang.
Die haben auch nie so ein Verhältnis zu ihrer Mutter gehabt, wie ich zu meiner. Wir haben uns so gut wie nie gestritten und wir konnten uns über Gott und die Welt unterhalten. Das haben meine Freunde irgendwie nie richtig verstehen können.
Ich habe im Moment große Angst vor der Zukunft. All das was ich mit ihr geplant habe, muß ich jetzt alleine durchstehen. Gute wie auch schlechte Dinge.
Das einzige was positiv ist, das der Tumor von meinem Vater jetzt doch gutartig ist. Es wird trotz allem eine schwere Zeit die OP und alles durchzustehen. Vor allem weil mein Vater sehr anstrengend ist. Er denkt im Moment mehr an sich, als an uns Kinder. Aber da müssen wir jetzt auch noch durch.

Liebe Grüße

Jessica
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  #5  
Alt 18.10.2006, 20:55
Kristina85 Kristina85 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hey Irmi104
Als ich mir den Text von dir durchgelesen hatte, musste ich feststellen, dass wir ähnliches erlebt haben. Meine Mama ist vor 5 Monaten an Lungenkrebs und Gehirnmetastasen verstorben. Es war so schlimm, vor allem zum Schluss denn da hatte sie schon leichte Verwirrtheitszustände und an dem Abend an dem sie gestorben ist hatte sie auch ganz viel Morphium erhalten, da sie wegen den Schmerzen nur noch schreien konnte. Das war für mich wirklich sehr schlimm die eigene Mama in einem solchen Zustand sehen zu müssen. Wir konnten uns also auch nicht mehr verabschieden denn meine Mama ist einfach eingeschlafen von dem Morphium und hat dann irgendwann einfach aufgehört zu atmen.
Wir hatten auch eine sehr innige Beziehung zueinander. Ich vermisse sie auch unendlich.
Fühl dich gedrückt von mir.
Liebe Grüße Kristina
__________________
Jeder Tag ohne dich
wirft die Frage auf,
warum mußtest du gehen,
weshalb gerade du?
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  #6  
Alt 18.10.2006, 22:30
Clarissa Clarissa ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo Jessica,ich weiß das nicht jeder Verständnis dafür hat,das man immer noch traurig ist.Zu mir haben auch schon viele gesagt,stell dich nicht so an,das Leben geht weiter.Klar das Leben geht auch weiter,doch trotzdem möchte ich um meine Mama trauern und lasse ich mir von niemanden rein reden.Am Montag gehe ich zum ersten mal in eine trauergruppe,hoffe das mir das hilft,dort werde ich bestimmt nicht mit blöden sprüchen konfrontiert.Es freut mich sehr,das dein Papa nichts Bösartiges hat.Geb ihm Zeit,es ist für ihn ja auch nicht leicht.Bestimmt kommt er wieder was auf dich zu,wenn er sich selbst wieder etwas gefangen hat.Du liebe Jessica mußt jetzt auch etwas zur Ruhe kommen und dich auch um dich kümmern,denn du bist auch wichtig.Ich wünsche dir ganz viel kraft.Ich drück dich!Bis bald,Clarissa!
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  #7  
Alt 19.10.2006, 07:27
irmi104 irmi104 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Habe noch vor der Arbeit noch Eure antworten gelesen.
Wollte nur kurz etwas zu meinem Vater erklären.
Ich hätte keine Probleme wenn er nur an sich denkt, aber dann soll er uns nicht mit seinen Dingen zusätzlich belasten.
Er möchte immer das wir Dinge für ihn erledigen, sei es mit der Bank, oder vielleicht auch mal etwas mit dem Auto. Er schafft es angeblich nicht nach der Arbeit, ich arbeite zwar genauso lange wie er, aber das sieht er nicht. Meine Mama hat damals alles gemacht, er mußte sich nie um etwas kümmern und deswegen belastet er uns mit den ganzen Dingen.
Ich bin seit dem Tod, jede Woche 4 x da um zu kochen. Ich wohne allerdings 20 km weit weg und habe auch noch einen Freund. Ich merke das ich das alles langsam nicht mehr schaffe, aber ich traue mich auch nicht, das einfach so zu sagen. Ich weiß das er dann depremiert sein wird und dann habe ich wieder ein schlechtes Gewissen.
Meine Mutter und mein Vater haben sich sehr viel in den letzten Jahren gestritten, unter anderem auch wegen seiner merkwürdigen Art.
Zur Zeit bin ich in der Rolle von meinem Mutter, nur das mein Vater und ich uns nicht so viel streiten.
Ich hoffe das hört sich jetzt nicht alles so gemein an, aber ich halte es auch langsam nicht mehr aus.
Ganz liebe Grüße an Euch alle!
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  #8  
Alt 19.10.2006, 16:39
Benutzerbild von PitThePeter
PitThePeter PitThePeter ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

hallo irmi,

wie alt ist dein vater?
ich bin betreuer von meinem vater (er ist an lungenkrebs erkrankt, wie schon geschrieben) d.h. ich mache alles was mit behörden, bank und krankenkasse zu tun hat. ich kaufe ihm schuhe und alles was er braucht. er ist linksseitig gelähmt und kann nicht gehen. er wird in einem awo seniorenzentrum betreut.

ich bin also auch einen grossen teil meiner zeit damit beschäftig in allen möglichen weisen für meinen vater da zu sein.
das hat mich allerdings folgendes gelehrt:

ich bin immer noch ich. und das ist wichtig! ich mache das alles gerne und verantwortungsbewusst. aber deshalb mache ich immer noch mein architektur-studium, ich habe immer noch eine freundin, fahre immer noch in urlaub und habe immer noch freizeit. alles natürlich mit besserer planung, mal mehr mal weniger von allem. hat man sich selber nicht mehr kann man niemandem mehr helfen oder gutes tun. ihc besuche meinen vater 3 bis 4 mal die woche, ich muss dazu auch (einfach) 30 kilometer fahren. wenn ich aber mal keine kraft habe oder einfach zu fertig bin fahre ich halt nicht hin!

keiner darf dem anderen menschen auf dauer alles abverlangen, jeder mensch hat grenzen. man muss sich seiner verantwortung bewusst sein und den moment erkennen an dem man verwantwortung abgeben oder zurückgeben oder zurückweisen muss.


du schreibst:
"Ich merke das ich das alles langsam nicht mehr schaffe, aber ich traue mich auch nicht, das einfach so zu sagen. Ich weiß das er dann depremiert sein wird und dann habe ich wieder ein schlechtes Gewissen."

das kann ich verstehen, du wirst dich auf dauer nur kaputtmachen damit. ich spreche aus erfahrung, war kurz vor dem zusammenbruch.
ich habe dann verantwortung an meinen bruder, an den rest der familie abgegeben, auch an meinen vater selber.

jede situation ist anders schwierig, ich weiss, aber bitte pass auf auf dich in der weise dass du nicht völlig aufgehst irgendwann in schlechtem gewissen deinem vater gegenüber.
ausserdem bist du seine tochter und nicht seine frau und schon gar nicht seine mutter.

du schreibst er hat sich nie um etwas kümmern müssen. dann ist jetzt die zeit in der er sich um was kümmern muss. um sich und auch um seine tochter, das ist jetzt sein job. ich muss mich auch um meinen jüngeren bruder kümmern. das ist jetzt mein job. kann er nicht selber kochen? lade ihn doch mal zu dir ein und ihr kocht zusammen, dann sieht er vielleicht dass es nciht so schwierig ist sich selber zu versorgen.

das was du schreibst hört sich gar nicht gemein an. ich rate dir zu klärenden gesprächen mit deinem vater. versteht er deine situation ein wenig wird er dir von sich aus lösungsvorschläge machen. falls nicht machst du lösungstatsachen und ziehst die durch. sag deinem vater aber dass das nichts mit deiner liebe zu ihm zu tun hat.
bei mir hat das auf jeden fall funktioniert, auch wenn es sich vielleicht radikal anhört.
ich wünsch dir alles gute!

Geändert von PitThePeter (19.10.2006 um 21:28 Uhr)
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  #9  
Alt 19.10.2006, 20:21
irmi104 irmi104 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo Peter!

Mein Vater ist 47 Jahre alt.
Ich habe das am Anfang auch wirklich sehr gerne getan, er tat mir ja auch so leid. Dann habe ich langsam gemerkt das immer nur alles von einer Seite kommt, weil er halt so unselbstständig ist. Ich habe es mehreren Leuten erzählt und die haben mir das gleiche wie du gesagt. Ich wollte es trotzdem nicht ändern, da er ja immer so hilflos war.
Aber jetzt ist einfach der Punkt gekommen, wo ich einfach nicht mehr kann und es auch nicht mehr gerne mache.
Trotz allem kann ich es nicht übers Herz bringen es ihm zu sagen. Ich weiß das ich dann selber Schuld habe, aber ich bin halt so ein Mensch, der dann ewig ein schlechtes Gewissen hat.
Ich fühle mich so hilflos, in solchen Momenten hätte ich meine Mama gefragt. Was ich dann ja gar nicht tun müßte wenn sie noch da wäre.
Ich ärgere mich auch über so viele andere Dinge, sei es das meine Kollegen dumme Sprüche von sich geben, oder meine Freunde sich von mir abwenden. Das belastet mich natürlich auch noch zusätzlich.
Dazu kommt noch das meine Schwester sich auch total auf mich verläßt, sie wird diesen Monat 19.
Vielleicht muß ich wirklich einen Zusammenbruch erleiden, damit die einfach sehen, das ich nicht mehr kann.

Ich bin so froh das hier Leute sind die mich verstehen und sich auch für meine Angelegenheiten interessieren.

Ganz liebe Grüße
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  #10  
Alt 19.10.2006, 21:41
Benutzerbild von PitThePeter
PitThePeter PitThePeter ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

hallo irmi,
nochwas: setz dich auch mit deiner schwester auseinander. sag den beiden dass du teilen musst mit ihnen, freud, leid und auch die arbeit. vielleicht auch geistige arbeit, trauerarbeit. sprich den zusammenhalt an. gib ihnen aufgaben (der schwester halt nicht so grosse) und mach ihnen klar dass sie gebraucht werden. von dir (trost und zuspruch) und dass deine mama stolz auf euch ist wenn ihr zusammenhaltet. bestimmt will sie euch lachend und froh sehen als weinend und zerstritten.

frag deinen vater und deine schwester wenn du entscheidungen treffen musst, und sei es nur um gefragt zu haben. frag deinen dad was über deine ma, vielleicht wird er dann offener. und wenn mit tricks nichts funktioniert hilft nur die frage: papa, warum verhälst du dich so komisch, erzähl mir von dir. und wenn er dann ins reden kommt frag ihn warum er nicht mal für dich kocht.

irmi, auch wenn du hier natürlich schreibst wie schlimm das alles ist: du machst das denk ich richtig tapfer gut!

wenn ich mal in den situationen bin die du schon erlebt hast weiss ich nicht wies mir dann geht...
so, genug erzählt.
seruvs und gruss
peter
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  #11  
Alt 20.10.2006, 19:10
irmi104 irmi104 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo zusammen!

Ich muß mir das jetzt schnell von der Seele schreiben.
Ich versuche seit drei Wochen, es um einen Tag zu reduzieren. Was mir auch immer gut gelungen ist, weil ich irgendwelche Termin vorgeschoben habe.
Diese Woche (die 3.) habe ich nur mit meiner Schwester telefoniert, aber die hat wohl erzählt das ich nicht komme.
Da er diese Woche auch noch Urlaub genommen hat, hatte er wohl wieder viel zu viel langeweile.
Auf jeden Fall hörte er sich am Telfon ziemlich schlecht gelaunt an.
Ich fing gerade davon an zu erzählen das sich mein Freund mit dem Hammer auf die Hand geschlagen hat. Da hat er mich stumpf unterbrochen und nur gesagt das die Papiere von der Sparkasse da sind und er ja eigentlich gedacht hat, das ich sie heute noch weg bringen könnte.
Da habe ich nur zu ihm gesagt "Schönen Dank für dieses Gespräch"
Da hat er nur mit "Tja" geantwortet und meinte nur dann könnte ich es ja morgen wegbringen. Dann habe ich das Gespräch mit einem "Bis morgen dann" unterbrochen.
Ich wußte gar nicht wie ich in dem Moment reagieren sollte.
Ich werde morgen auf jeden Fall sagen, das mich so eine Art total ärgert. Er kann sich dann auch mal zwischendurch bei mir melden wenn er was will und nicht immer nur auf meinen Anruf warten.
Ich kann ihn vielleicht dann noch nicht alles sagen, was ihr mir vorgeschlagen habt.
Er kommt Dienstag ins Krankenhaus und dann möchte ich nicht so kurz vorher Streit haben.
Das ist mir schon wieder alles so auf den Magen geschlagen.
Wie kann man nur so egoistisch sein.

Traurige Grüße
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  #12  
Alt 22.10.2006, 10:47
mimmi mimmi ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo Irmi,

habe mir gerade deine Beiträge durchgelesen.
Ich kann total verstehen wie du dich fühlst. Meine Mama hat auch Krebs und mein Papa lebt schon seit 15 Jahren nicht mehr.
Allerdings ist meine Mama nicht so wie dein Papa, aber ich mache auch sehr viel, gugg immer dass ich da bin etc.
Was ich eigentlich sagen will: deine Schwester ist jetzt 19 sagtest du - sie ist so alt wie ich.
Und vielleicht solltest du mal mit ihr reden, dass sie auch etwas Verantwortung übernimmt?
Du sagst sie verlässt sich auf dich, aber du solltest dich auch auf sie verlassen können.
Klar, dass du ihr das meiste abnehmen willst, aber ich denke doch dass sie alt genug ist um auch mal zu kochen oder solche Dinge zu erledigen wie diese Sparkassenunterlagen etc wegzubringen.
Meinst du nicht?
Sprich doch mal mit ihr...

alles Liebe
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  #13  
Alt 22.10.2006, 20:23
irmi104 irmi104 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Hallo Mimmi!

Da hast du wohl recht, das ich meine Schwester mehr mit einbinden müßte.
Sie wird jetzt aber zum 1.11. sowieso ausziehen, weil sie es mit meinem Vater nicht mehr aushält. Sie ist schon genervt wenn sie für meinen Vater mit einkaufen muß, dann habe ich gar keine Lust über soetwas zu diskutieren. Dadurch wird die ganze Situation für mich auch noch schwieriger werden, aber daran will ich noch nicht denken.
Irgendwann wird der Zeitpunkt kommen, wo alles aus mir heraus platzt. Oder ich werde irgendwann zusammen brechen und spätestens dann merken sie das es mir zu viel war
Ich wünsche dir auch sehr viel Kraft. Ich hoffe du hast auch jemanden der dich ein bißchen unterstützt.

Ganz liebe Grüße

Jessica
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  #14  
Alt 03.11.2006, 18:09
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PitThePeter PitThePeter ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

hallo irmi,
wie gehts dir? hast du mal ein gespräch führen können?
ich hatte heute erst ein familientreffen, auch mit geschwister (bruder), onkel und tante. ich kanns nur empfehlen. hast du sonst noch verwandte?
lieben gruss
peter
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  #15  
Alt 04.11.2006, 09:51
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Beachmaus13 Beachmaus13 ist offline
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Standard AW: Mutter an Lungenkrebs gestorben

Liebe irmi,

ich kann so gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Meine Mutter ist vor 4,5 Jahren ganz plötzlich an einem Herzinfarkt gestorben. Sie hat sich mittags, wie immer für ne halbe Stunde auf die Couch gelegt uns ist einfach nicht mehr aufgestanden. Wir konnten uns auch nicht richtig von ihr verabschieden, konnte ja keiner wissen... Auch wir hatten zu unserer Mutter ein super Verhältnis. Meine Schwester hatte gerade eine Tochter bekommen und meine Mama war soooo eine stolze Oma. Naja, aber wir konnten es leider nicht mehr ändern, aber unsere Trauer und der Verlust ist groß... Aber glaube mir. Es wird wirklich wieder besser. Bei uns gibt es inzwischen sogar Momente, in denen wir uns in Erinnerungen wiegen und uns teilweise darüber scheckig lachen, wie lustig meine Mama sein konnte. Dann tut es auch gut, mal wieder über sie lachen zu können. Das hat natürlich ein bisschen gedauert, aber es geht. Trotzdem in vielen Momenten fehlt sie uns unendlich, zu Geburtstagen, zu Weihnachten oder dann, wenn Ronja (meine Nichte) wieder was dazu gelernt hat. Was würde Mama nur sagen, fragen wir uns dann...
Mein Vater, der jahrelang Woche für Woche auf Montage war, war nach dem Verlust meiner Mutter natürlich mit vielen Dingen, z.B. zur Bank zu gehen auch überfordert. Zumal er noch 2 Jahre weiter zur Montage gefahren ist. Jetzt, seit fast 2 Jahren ist er Frührentner und wir versuchen ihn soviel wie möglich zu unterstützen, aber er hat auch gelernt, sich um wesentlich Dinge selber zu kümmern, ich denke das wird bei deinem Dad auch so sein. Natürlich gab es auch Momente in denen uns das tiersich auf den Keks gegangen ist, da mein Vater auch ein ziemlich komplizierter Mensch war... Ich schreibe "war", weil auch wir dann am 27.10.06 gesagt bekommen haben, dass mein Dad Lungenkrebs hat. Das ist auch der Grund, wie ich an dieses Forum geraten bin... Natürlich fragten wir uns anfangs auch, was wir verbrochen haben, warum immer wir. Aber hier habe ich erfahren, dass wir eben nicht allein sind. Es gibt so viele andere Schicksale, einigen Leuten geht es noch viel schlechter als uns. Meinem Dad geht es bisher noch ganz gut. Er hat jetzt schon 3 Tage Chemo hinter sich und alles bisher gut überstanden. Hoffentlich bleibt das so... Natürlich betüddeln wir ihn jetzt mehr denn je. Er ist viel aufgeschlossener und redet sogar sehr viel darüber, was er sonst nie getan hat. Er hat immer alles in sich reingefressen... Was ich damit sage´n will ist, dass ich froh bin, dass ich ihn damals nach dem Tod unserer Mum unterstützen konnte auch wenn es manchmal anstrengend war. Auch dein Vater hat jetzt einen schweren Verlust zu verzeichnen. Unterstützt euch gegenseitig. Seit füreinander da. Uns hat das noch viel viel mehr zusammengeschweißt.Es hat uns allen geholfen. Bedenke immer, du weißt nie, wielange ihr euch noch habt. Es kann von eine Sekunde auf die andere passieren, das haben wir bei unserer Mutter gesehen. Ich bin froh, dass ich meinem Dad jetzt wenigstens einen Teil davon zurückgeben kann, was er 20 Jahre lang auch für mich getan hat... für mich gesorgt!!!
Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass auch ihr es schafft über euren Verlust hinwegzukommen! Lieben Gruß Nadin
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