meine oma mit 95 brustkrebs; was macht sinn?

[landhaus1967]

nachdem ich meinen papa in nur 3 monaten an bsdk verlieren musste, wurde nunmehr bei meiner 95-jährigen oma brustkrebs diagnostiziert.

derzeit wissen wir lediglich von einem bösartigen tumor.
weitere untersuchungen folgen.

was macht bei einer derart betagten dame sinn.

meine oma ist alt (pflegestufe III) aber nicht krank.

wer kann rat geben, was nunmehr zu tun bzw. nicht mehr zu tun ist.

hilfe

[Rehfrau]

Hallo,

ich denke, dass du eigentlich schon eine Antwort auf deine Frage gefunden hast und dir von uns Unterstützung für deinen Gedanken erhoffst.
Wir alle, die wir hier sind hängen an unserem Leben und müssen uns jeden Tag auf`s Neue mit den Gedanken an die Krankheit auseinander setzen.
Bei Diagnosestellung war ich 36 (!) und habe das volle Programm, OP,Chemo und Bestrahlung gemacht, da ich der Meinung bin, mein Leben liegt noch vor mir!
Ich habe zwei Kinder, die ich erwachsen sehen möchte. Ich möchte irgendwann mal 40 werden. Natürlich erstmal 39 ;o) .
Zurück zu dir.
Glaubst du deine Oma möchte mit 95 die Strapazen der OP, Chemo und Bestrahlung auf sich nehmen?
Frag`sie doch einfach mal, was sie will.

Ich, wüsste für mich gewiss, wie ich entscheiden würde.

L.G.

[Susi04]

Ich würde mich FÜR meine Oma entscheiden und sie nicht mit Chemo oder Bestrahlungen quälen.

Bei einem jungen Menschen "schießt man aus allen Rohren" Zitat eines Urologen, während bei einem so alten Menschen nur noch Lebensqualität im Vordergrund steht.
Sicher gestellt werden muss aber, dass sie keine Schmerzen hat!

Liebe Grüße
Susi

[Gledi]

Zitat von landhaus1967

...derzeit wissen wir lediglich von einem bösartigen tumor.
weitere untersuchungen folgen.....

Liebes Landhaus!

Als allererstes würde ich die weiteren Untersuchungen abwarten. Es gibt ganz unterschiedliche Arten von bösartigen Brusttumoren mit unterschiedlicher Aggressivität in ganz unterschiedlichen Stadien.

Danach sollte der Wille deiner Großmutter absolute Priorität haben, vorausgesetzt sie ist selbst entscheidungsfähig. Alt sein heisst nicht fremdbestimmt sein! Wichtig wäre es einen Arzt zu finden (bevorzugt in einem Brustzentrum), der einfühlsam aber trotzdem ehrlich mit ihr sprechen kann und sie so über die Erkrankung aufklärt, dass sie selbst entscheiden kann.

Aus der eigenen Erfahrung: Meine Großmutter ist im 90. Lebensjahr an einem Glioblastom erkrankt. Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung hatte sie eine ähnliche Symptomatik wie ein Schlaganfall-Patient, bei völlig unbeeinträchtigter Intelligenz. Ihre weisen Worte zu einer möglichen, qualvollen Therapie waren: Ich möchte keine Schmerzen haben und mich in Ruhe auf das Sterben vorbereiten können. Ich hatte 90 schöne Jahre, die jetzt zu Ende gehen. Sie wurde dann ca. 2 Monate symptomatisch behandelt, hatte nie Schmerzen und ist eines Morgens nicht mehr wach geworden.

LG Gledi

[landhaus1967]

danke schonmal für eure antworten!

hinweis:
es geht mir nicht um die frage, ob chemo oder bestrahlung meine oma heilen kann.
es ist vielmehr die frage, was man machen sollte, ohne meine oma unnötig zu belasten.
es geht um würdevolle behandlung.

mir ist auch klar, dass oma nicht geheilt wird, die frage ist, wann und wie die "medizin" hier unterstützen im sinne von "helfen" und "mindernd" eingesetzt werden soll.

beim tode meines vaters haben wir auch weitgehend von humanmedizin abgesehen, mit ausnahme der schmerzstillenden opiaten.

[ulphin]

Liebes Landhaus,

auch mir scheint, Du hast Dir Deine Fragen in Deinem letzten Posting bereits selbst beantwortet.

Sofern Deine Oma noch selbst in der Lage sein sollte, eigene Entscheidungen zu treffen, solltet Ihr sie in jedem Falle respektieren. Wenn nicht, wie würdet Ihr selbst behandelt werden wollen? Aber auch hier zeigst Du meines Erachtens den Weg, den Deine Familie gehen würde auf, indem Du das Beispiel Deines Vaters beschreibst.

LG

ulphin

[mahanuala]

...ich denke wenn deine oma rege und bei klarem verstande ist sollte man es mit ihr besprechen.
mein großonkel war neunzig, bei guter gesundheit fürs alter, aber leicht wirr, als bei ihm kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde.
wir entschlossen uns zusammen mit dem hausarzt und mit dem neffen, auch gesetzlicher vertreter,
den grossonkel nicht damit zu behelligen, da sich der krebs nur langsam ausbreitete .
auftauchende probleme sollten nur symptomatisch behandelt werden.
mit 94 schlief er abends ein und wachte morgens nicht mehr auf...aus altersschwäche...der krebs hatte sich bis dahin nur wenig ausgewirkt, da sich im alter ALLE zellen nicht mehr schnell teilen!
lg
mahanuala