Darmskrebs - Verdauungsprobleme - Rat?

[Tomas P.]

Hallo,
mein Vater hatte 2 schwere Darm-op's und einen leichteren Eingriff (2005). die ersten 1.5 Jahren ging es bergauf, dann fingen die Komplikationen an. Nun, seit Mai hat er beinahe wieder 10 kg abgenommen, da er starke Verdauungsprobleme hat. Er traut sich nicht zu essen, da er sonst immer so aufgebläht ist (er muss sich oft übergeben vor Darmschmerzen). Vor ca. 1 Monat war er per Notfall im Krankenhaus. Dort haben Sie ihm den Darm per Einlauf nochmals freischaffen können... ist das nun ein Dauerzustand? Sowohl der behandelnde Chirurg als auch der Onkologe haben eine Darmverengung erkannt. Operationen sind nicht mehr möglich, sonst verkürzt sich seine Lebenserwartung drastisch. Nun hat er noch 67kg bei 172 cm Körpergrösse und ist in einem Tief.

Habt Ihr einen Tip was alles noch bei solch Darmproblemen hilft?

Bin dankbar für jeden Tip.
Gruesse
Tomas

[Jutta]

Hallo Thomas,

willkommen bei uns....

Es ist sehr schwierig einer Darmverengung beizukommen. Man könnte entweder den Darm dehnen, wenn dies noch möglich ist. Aber solche Eingriffe sollten nur an einem kompetenten Zentrum geschehen. Oder, falls nichts getan werden kann, muß alles über die Ernährung laufen, um weitere Blockaden abzuhalten.

Ich kenne die Angst deines Vaters nur allzu gut. Es ist wichtig, dass er viele Dinge püriert zu sich nimmt. Man kann alle Nahrungsmittel sehr gut mit einem Mixer pürieren. Weiterhin sollte die Flüssigkeitsaufnahme aus mindestens 2-3 Liter täglich bestehen, damit der Nahrungsbrei besser transportiert und resorbiert wird. Obwohl viele Ernährunsberater immer zu Wasser tendieren, stellte ich fest, dass Tee, Fruchtsäfte und Gemüsesäfte dabei viel besser geeignet sind, soweit dein Vater diese veträgt.
Weiterhin gibt es Medikamente, indischer Flohsamen um den Stuhl weich genug für den Transport zu halten. Eine kräftige Brühe wirkt oft auch große Wunder, sie ist nicht nur stuhltreibend, sondern regt gleichzeitig den Durst an und stärkt den Körper. Dein Vater sollte auch immer etwas Milchzucker im Haus haben, dieser "treibt" ebenfalls wenn er dem Essen beigemischt wird.

Ein Essjournal und die "Folgen" wären sicherlich auch zu empfehlen, so weiß er dann genau, wie er auf welche Speisen reagiert. Die herbstlichen Gemüsesorten sind z.B. extrem blähend und nicht gut geeignet. Dem Gemüse sollte eh immer gutes Fett zur besseren Verdauung beigemischt werden. Bei allen Milchspeisen sollte er auch auf die Reaktion achten, oft können Milchprodukte sich positiv auf eine gute Passage auswirken. Hier bitte zu Beginn vorsichtig, könnten auch schnell zu Durchfall ausarten.

Bei Druckschmerzen wäre zudem noch eine warme (z.B. mit angewärmtem Olivenöl) leichte Bauchmassage eine Option, vom Magen her ausgehend dem Verlauf des Darmes nach.

Ich hoffe, dass ich dir einige Tipps geben konnte, und vor allem, dass sie deinem Vater helfen können.

[Tomas P.]

Hallo Jutta,
vielen Dank für Deine Tips.
Habe diese gleich weitergegeben.

Vater ist mal wieder im Krankenhaus gelandet...
Nach der Darmspülung geht es ihm einwenig besser. jetzt hat er ein neues Problem. Und zwar war sein Lymphknoten (links) geschwollen, seit Monaten. Das zog jetzt runter bis in den linken Hoden. Die Aerzte wissen noch nicht genau was die Entzündung sein soll... Hoffen wir das Beste...

Gruesse
Tomas

[Tomas P.]

Hallo,
mein Vater wurde heute in ein Einzelzimmer verlegt (vorherig war er in einem 2-Bett-Zimmer). Der Stationsarzt hat noch gesagt, ob mein Vater kämpfen wird, dann kämpfen Sie auch für ihn? hört sich nicht wirklich gut an?

Was meint Ihr?

Ich kenne nur diese Praxis, wenn Krebspatienten kurz vor dem Tod stehen...

Bitte um Feedback

gruss
tomas

[Jutta]

Hallo Tomas,

leider hört sich das nicht allzu gut an, und je nach Praxis eines KH's werden Schwerstkranke oft zum Schluß in ein Einzelzimmer gelegt.
Bitte sprecht einen Arzt direkt darauf an, damit ihr wißt, was los ist. Die Aussage dieses Arztes ist in meinen Augen recht "schwammig", und läßt viel Interpretion über ...

Wenn der Körper deines Vaters keine Kraft mehr hat, dann hilft dieses sog. "kämpfen" euererseits nichts. Geht es wirklich zu Ende, dann braucht dein Vater m.M. nach ein liebevolles Begleiten, das Wissen, dass ihr an seiner Seite seid um allen das Loslassen nicht zu erschweren.


Ich wünsch dir und deiner Familie viel Kraft.

[Tomas P.]

Hallo.
So, jetzt bin ich gerade aus der klinik zurück.
samstag war ein furchtbarer tag. pa hat wohl zu viele schmerzmittel bekommen. er war nicht bei sinnen. meine mutter hat mich abends noch aktiviert, da bin ich abends noch zu den eltern gefahren, direkt ins hospital. dort bin ich dann auch gleich die ganze nacht gelieben, da mein vater phantasiert hat. nebst dieser erscheinung musste er mehrmals erbrechen und hatte fieber...........
er hat eine entzündung, die sich über den ganzen unterbauch erstreckt, bis in die hoden... und operiert wird nicht mehr, da die metas überall im bauchraum sind...

nachdem die nacht doch schnell rum ging, war ich dann 4 stunden schlafen am morgen, und hab dann wieder nach dem rechten geschaut. meine schwester und mutter haben den morgenteil übernommen. und schwups, es ging ihm nach der schlimmer nacht gleich besser. jetzt muss ich glatt festhalten, wenn er glück hat... und das antibiotikum wirkt... dann vielleicht, schafft er es... ich hoffe es

ich hoffe ich habe nicht zu wirres zeug geschrieben, denn ich bin wohl müde.

also gute nacht und auf bald.
danke für die tips und infos.

lg tomas

[meliur]

Thomas, alles Gute für Deinen Vater - und auch für Dich und die anderen aus der Familie!

[Tomas P.]

Hallo,
es scheint dem ende entgegen zu gehen
mein vater hat eine entzündung vom bauch bis runter in die zehenspitze.
die ärzte versuchen zwar alles...gestern abend wurde an ihm noch eine kleine op vorgenommen. heute morgen sagten die ärzte, dass wir uns auf sein sterben vorbereiten sollten...

drei jahre hat es gedauert seit der ersten op, und jetzt auf einmal geht alles so schnell. obwohl er noch vor 14 tagen eigentlich relativ fitt war.
was soll ich sagen...

gruesse

[Jutta]

Hallo Tomas,

das ist leider das Gemeine an dieser Krankheit, oft fast wie aus dem blühenden Leben gerissen.
Sobald aber der Körper sagt, und nun ist genug, kann es recht schnell gehen. Als Angehöriger will man die Zeit anhalten, es ging doch so lange recht gut, viele Gedanken kreisen durch den Kopf.

Verbringe so viel Zeit wie du kannst nun mit deinem Vater.

[Windlicht]

Hallo tomas..................es tut mir leid was ihr im moment mitmachen müsst....
ich weiss es ist nicht einfach seinen eigenen vater auf seinem letzten weg zu begleiten..........
aber bitte glaube mir........du wirst später für jede minute die du nun noch bei ihm bist
dankbar sein............sei einfach bei ihm ...............halte seine hand sprich mit ihm..............
sei einfach für ihn da ..............verbringe noch so viel zeit mit ihm wie du kannst..............
ich wünsche dir und deiner familie noch ganz viel kraft für die beforstehende zeit.............

daniela

[Tomas P.]

Guten Morgen,
danke für Eure Postings.
Langsam geht es dem Ende zu.
Ich erwarte das Ableben in den nächsten 2-3 Tagen.
Wir geniessen die Zeit zusammen, und obwohl ich sehr traurig bin über vaters weggang bin, freue ich mich darüber, dass sein leiden bald ein ende hat.

gruss
tomas

[meliur]

Alles Gute für Euch - für Deinen Vater, Dich und die anderen Angehörigen! Es ist gut, dass Ihr bei ihm sein könnt, ich glaube, dass ist für ihn wie für Euch jetzt ganz wichtig: beisammensein. So spürt er, dass er nicht alleine ist!
meliur

[Tomas P.]

Hi,
war heute den grössten teil des tages bei meinem vater.
meine mutter hat mich für heute nacht abgelöst.

ich hätte noch ne frage:

wisst ihr, ob man einfach so einem schwerstkranken, obwohl er noch ansprechbar und entscheidungsfähig ist, einfach so die nahrungsgaben einstellen darf? das haben sie heute gemacht, ohne die familie zu informieren. ok, die tumore haben wohl endgültig den darmtrackt geblockt und der tumor frist sich täglich durch den bauch, aber darf man das?

gruss
tomas

[Jutta]

Lieber Tomas,

für einen Angehörigen ist es schwer zu verstehen, wenn die Nahrungsgabe eingestellt wird. Glaube mir, es ist für deinen Vater gut so. Ich denke auch, dass die Ärzte/Pflegepersonal es deinem Vater erklärt haben.

Der Sterbende kommt in eine Phase, wo er keine Nahrung mehr verdauen kann, meistens auch nichts mehr essen möchte, vielleicht nur noch einen Schluck Flüssigkeit zu sich nimmt. Der Körper braucht keine Nahrung mehr. Jeder Bissen im Verdauungstrakt könnte starke bis extreme Schmerzen/Blockaden auslösen. Möchte dich hier nicht mit Einzelheiten schocken, aber es wäre für deinen Vater eine wirklich unleidliche Qual.

In Gedanken bei dir und deiner Mutter

[Tomas P.]

Hallo Zusammen,
nun, das mit der fehlenden Nahrungszugabe war einfach ein Versehen der Krankenschwestern. Das deutsche Gesundheitssystem ist eben am Boden, und das spiegelt sich auch beim Personal wider.
Pa bekommt jetzt wieder normal Nahrung. Er hat sich einwenig erholt. Sagen wir er ist in einer heiklen Situation stabil, und ich denke solange er das so akzeptiert, sollten wir, die familie, das so noch geniessen. Pa liest sogar wieder einwenig Zeitung und interessiert sich für Nachrichten im TV.
Mal sehen, wie lange das hält...
gruesse
tomas