Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 28.09.2005, 14:31
Klaudia Klaudia ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 28.09.2005
Beiträge: 1
Frage Schmerzen vor dem Koma

Hallo ihr Alle,
ich lese eure texte seit vierzehn Tagen und bin erschüttert darüber wieviele Menschen unter dieser Krankheit leiden. Ich habe gedacht ich wäre allein mit dem was mein Vater durch machte.

Ich wurde von dieser Krankheit (Leberkrebs) richtig überrollt, mein Vater kam vor vier Wochen ins Krankenhaus weil er sehr starke Rückenschmerzen hatte. Sie kontrollierten den Unterleib (Milz usw). Es war alles in Ordnung und er wurde entlassen. Aufgrund der Schmerzen wollte er freiwillig danach in ein anderes Krankenhaus. Dort machte man vierzehn Tage lang einen Test nach dem anderen. Sein Bauch war mitlerweile geschwollen und er war ganz gelb,er hatte zwei Wochen vorher schon alles erbrochen und wurde mit jedem Tag müder. Mein Vater war vorher mit seinen siebzig Jahren ein kräfter relativ (bis auf kleine Beschwerden) gesunder Mensch. Es war erscheckend wie er mit jedem Tag abbaute. Der Arzt teilte uns mit, das es für ihn keine Hoffnung mehr gab ( keine Chemotherapien, keine Operationen ). Auf meine Frage ob man ihm das Leben nicht leichter machen könnte in dem man die Medikamente über die Blutbahn zuführe statt des ewigen Tablettenvorrats den er sowieso Tagtäglich erbrach. Erst ab da machte es der Arzt so( für mich unbegreiflich) Zwei Tage danach ging es meinem Vater so gut das er nach Hause wollte, wohl ein wenig benommen von dem Morphium Pflaster aber guter Dinge.
Der Arzt maulte laut mit meinem Vater das es so nicht geht. Wir nahmen ihn trotzdem mit.

Es war ein schöner Tag und mein Vater machte einen zufriedenen Eindruck. Am zweiten Tag lag er nur im Bett und in dieser Nacht bekam er einen Blutsturz. Die ganze Toilette war voll Blut. Er kam wieder ins Krankenhaus und man stillte unter örtlicher Betäubung die Blutung. In der Zeit, fuhr ich nach Hause um meine Mutter zu holen. Als wir im Krankenhaus ankamen fanden wir meinen Vater dort angebunden und sich unter Schmerzen krümmend im Bett. Er bat mich ihn doch von seinen Fesseln zu befreien. Er war bei klarem Verstand da er mich erkannte. Der Arzt stand davor und sagte: "Das kommt von der örtlichen Betäubung, ihr Vater ist zu empfindlich!" wonach er einfach das Zimmer verließ. Ich bin wie verrückt herumgelaufen bis schließlich ein anderer Arzt ,den ich anflehte etwas zu tun, bereit war meinem Vater ein Schmerzmittel zu verabreichen. Mein Vater fiel danach ins Koma und schlief in der gleichen Nacht friedlich ein.

Jetzt meine Frage: Ist jemandem von euch schonmal sowas ähnliches widerfahren und kann mir aus Erfahrung sagen ob der Arzt recht hatte? Oder ob er vieleicht doch schon früher hätte eingreifen müssen? Es kann doch nicht sein das ein Mensch bei einer solchen Krankheit, die tödlich endet, solche schmerzen noch durchleben muss.
Das "Anbinden" und die unnötigen Schmerzen finde ich Menschenunwürdig.

Ich freue mich über jede Antwort, Gruss Klaudia

Geändert von Klaudia (03.10.2005 um 02:01 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 04.10.2005, 21:22
carina1978 carina1978 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 18.09.2005
Beiträge: 3
Standard AW: Schmerzen vor dem Koma

Hallo Claudia,

ich war echt geschockt, als ich deine Zeilen las. Mein Papa ist vor 3 Wochen friedlich eingeschlafen. So wie du den Krankheitsverlauf beschreibst war es bei meinem Vater zum Schluß auch. Doch wie die Ärzte bei deinem Vater gehandelt haben ist echt das letzte. Mein Papa lag in Dresden Neustadt und die Ärzte und Schwestern haben echt alles versucht um meinem Papa die restliche Zeit so schmerzfrei wie möglich zu machen. Er hat die ganze Zeit am Schmerztropf gelegen. Als die Schmerzen schlimmer wurden, haben sie die Dosis soweit erhöht, dass er wirklich keine Schmerzen mehr hatte. Wir sind echt froh, dass es noch Ärzte gibt, die noch ein bißchen Mensch sind. Ich finde es echt traurig dass dein Vater leiden mußte und das das Krankenhaus in dem dein Vater lag so handelt.
Bei all dem Schmerz des Verlustes bin ich froh, dass mein Papa jetzt erlöst ist, von den Schmerzen und dem Leid.
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft.
LG Carina
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 02:59 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55