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  #1  
Alt 17.07.2014, 12:52
Benutzerbild von kruemel12
kruemel12 kruemel12 ist offline
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Frage Mammographie ja oder nein?

Hallo ihr Lieben,

da in den Medien in letzter Zeit sehr oft zu hören ist dass die Vorsorgeuntersuchung durch Mammo keine signifikanten Vorteile bringt und auch viel Schaden anrichten kann, wollte ich gern wissen wie ihr darüber denkt. Es macht, wie gehört, nur Sinn bei familiärer Vorbelastung aber nicht bei gesunden. Es ist in Deutschland ein großer Zweig mit dem sehr viel Geld umgesetzt wird und in anderen Ländern ist man davon schon zurückgetreten.
Bei mir z.B. gibt es keinerlei genetische Vorbelastung. Mein Tumor wurde per Ultraschall entdeckt und war in der Mammo nicht erkennbar. Ich bin mir echt unsicher was in Zukunft schlau wäre. Abtasten und Ultraschall sind für mich in Ordnung und logisch.
Nutzen und Risiko abzuwägen ist da nicht einfach. Wie werdet ihr euch zukünftig verhalten?
LG Carmen
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  #2  
Alt 17.07.2014, 13:10
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

Dies wird im Zusammenhang mit der Vorsorge für alle Frauen ab 50 diskutiert. Der "viele Schaden" sind falsch positive Befunde, so dass Frauen, die nicht erkrankt sind, eine schlimme Woche haben, weil sie denken, sie hätten Krebs. Ich empfinde die Diskussion als etwas zynisch. Lieber eine schlechte Woche und dann die Erleichterung, als etwas zu übersehen. Aber letztlich muss das jeder selbst wissen.

Wenn ich Dich richtig verstehe, bist Du aber schon erkrankt. Welchen Schaden befürchtest Du also von einer Mammografie?
__________________
lg
gilda

Geändert von gilda2007 (17.07.2014 um 13:23 Uhr)
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  #3  
Alt 17.07.2014, 14:08
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

hallo, es geht einerseits um das, was gilda schreibt, um die "verunsicherung" durch einen befund, der sich dann doch als gutartig herausstellt. ist zb. auch eine biopsie.

für frauen mit genetischer belastung heißt es, dass, wenn sie in jungen jahren viele mammographien haben, erhöhe dies ihr risiko (gilt auch für lungenröntgen, also für jede strahlenbelastung des gewebes). betrifft frauen unter 30.

im prinzip finde ich die diskussion auch etwas seltsam, denn früherkennung setzt auf mammografie. ultraschall kann diese nur teilweise ersetzen. wenn, dann wäre ein MRT das mittel der wahl, dies führt aber zu noch mehr "falsch positiven befunden", hat aber keine strahlenbelastung.

wenn du schon erkrankt warst, ist dein risiko auf jeden fall erhöht (für die andere brust). also hier würde ich es falsch finden, auf eine mammografie zu verzichten.

alles liebe
suzie
__________________
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  #4  
Alt 17.07.2014, 14:23
Benutzerbild von wkzebra
wkzebra wkzebra ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

Carmen, du gehörst doch "eigentlich" noch nicht zur Mammographie-Screening-Altersgruppe, so dass die normale Vorsorge per Mammographie bei dir ja gar nicht greift. Bei jüngeren Frauen kommt es häufig vor, dass das Drüsengewebe relativ dicht ist und kein vernünftiges Ergebnis zulässt.

Deine behandelnden Ärzte werden dir sicher sagen können, welche Nachsorge- und Früherkennungsmaßnahmen für dich sinnvoll sind.

Ich bin auch noch zu jung für das reguläre Screening. Bei mir war es aber - im Gegensatz zu dir - so, dass der Tumor bei der Mammo zu sehen war. Daher werde ich die regelmäßigen Kontroll-Mammos auf jeden Fall machen lassen. Die erste nach Behandlungsabschluss habe ich jetzt hinter mir.
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  #5  
Alt 17.07.2014, 15:00
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kruemel12 kruemel12 ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

@gilda:
Naja, meine Befürchtung geht eher in die Richtung dass ja auch ganz winzige Veränderungen entdeckt werden und mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Viel zu viele Frauen werden übertherapiert obwohl eine Chemo oder ähnliches gar nicht nötig wäre und sie auch mit diesem Tumor bis ins hohe Alter weiterleben könnten ohne Therapie. Es gibt ja auch verkapselte Tumore. Wie erkennt man diese und kann entscheiden ob sie verbleiben können und keinen Schaden anrichten?

@wkzebra:
Aufgrund von zu dichten Drüsengewebe und nervigen Knubbeln um meine Regel herum, hab ich schon ewig Probleme und war schon einige male zur Mammo. Bisher immer ohne besorgniserregenden Befund... obwohl dieser wohl angezeigt gewesen wäre...

LG

Geändert von kruemel12 (17.07.2014 um 15:02 Uhr)
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  #6  
Alt 17.07.2014, 15:19
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

Zitat:
Zitat von kruemel12 Beitrag anzeigen
Viel zu viele Frauen werden übertherapiert obwohl eine Chemo oder ähnliches gar nicht nötig wäre und sie auch mit diesem Tumor bis ins hohe Alter weiterleben könnten ohne Therapie. Es gibt ja auch verkapselte Tumore. Wie erkennt man diese und kann entscheiden ob sie verbleiben können und keinen Schaden anrichten?
Tja, das ist die Kunst, man kann das mit keinem bildgebenden Verfahren erkennen und selbst nach einer Biopsie und dem Bestimmen vieler Tumoreigenschaften kann man nicht sicher sein. Ich las hier auch schon von Frauen, die einen G1 hatten, der streute, obwohl es das eigentlich nicht angenommen wird. Verkapselte Tumore müssen halt nicht verkapselt bleiben, und eine Sicherheit kann da niemand geben, auch wenn die Diagnosen immer präziser werden und die Therapien keineswegs mehr so sind, dass immer sofort mit Chemo auf alles geschossen wird. Weder meine Mutter noch meine Schwester hatten Chemo. Die Zeiten sind also auch schon längst vorbei. Wie überhaupt die Entwicklung bei der BK-Therapie rasant ist.

Und die Geschichte "mit Tumor ins hohe Alter" trifft eigentlich nur auf Frauen zu, die schon ein recht hohes Alter erreicht haben, daher hört das Früherkennungsprogramm auch Mitte 60 auf. Dann ist die Zellteilung langsamer. Je jünger die Frau, desto schlechter leider oft die Prognosen, selbst wenn die Ausgangslage günstig war.
__________________
lg
gilda
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  #7  
Alt 17.07.2014, 15:06
laraki laraki ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

Liebe Mitstreiter,
ich kann nur für mich sprechen: mein Tumor (lobulär invasiv, G3, Ki67 30%, ER12, PR9, Her2 neg, R0, V0, L0, N0 (0/4), M0) war absolut nicht zu tasten, aber schon 2,6 cm groß. GsD war der beurteilende Radiologe aufmerksam und Sonographie und Biopsie brachten dann Klarheit.
Also wenn ich da (nach OP, Chemo, Bestrahlung, AHT) mit einem blauen Auge davonkomme, hat mir das Mammographie-Screening-Programm definitv das Leben gerettet, da mein Eumel sicherlich bald (noch) ernstere Probleme gemacht hätte.
LG laraki
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  #8  
Alt 17.07.2014, 19:45
Benutzerbild von juttam15
juttam15 juttam15 ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

Liebe Carmen,

Deine Sorge vor einer Übertherapie kann ich durchaus verstehen.

Die Kassen zahlen z. B. den vaginalen Ultraschall nicht als allgemeine Vorsorgeuntersuchung, weil in einer großen Studie mit 30.000 Frauen kein einziges Leben gerettet wurde, es aber zu falsch-positiven Ergebnissen kam. Und anders als bei der Brust kann man bei den Eierstöcken keine Biopsie machen, wenn ein verdächtiger Befund vorliegt.

Auch beim DCIS (mögliche Vorstufe von BK) diskutiert man inzwischen, ob die radikale Entfernung der Brust, die in vielen Fällen erfolgt, nötig ist.

Ich halte aber das Mammografie-Screening für Frauen von 50 bis 69 nicht für ein geeignetes Beispiel für eine mögliche "Übertherapie". Ich finde die jetzige Diskussion weder sachlich noch seriös.

Bei mir selber wurde durch das Screening mit 54 Jahren ein bösartiger Tumor entdeckt, den ich nicht tasten konnte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich seit Jahren keinen Frauenarzt gesehen, denn ich bin eigentlich ein "Vorsorge-Muffel". Und ein Brust-US ist nicht Teil der normalen gynäkologischen Vorsorge, das müsste man als IGEL-Leistung selber zahlen.

Ich gehe jetzt regelmäßig zur Nachsorge zu meinem Gyn (Abtasten) und halbjährlich zum Radiologen, der Mammo und Brust-US macht. Dadurch fühle ich mich gut abgesichert.
__________________
Herzliche Grüße von Jutta

"Ich versorge mich heute mit einem Stückchen Glück"
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  #9  
Alt 17.07.2014, 20:05
Benutzerbild von kruemel12
kruemel12 kruemel12 ist offline
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Standard AW: Mammographie ja oder nein?

OOOh - ich möchte euch allen erst mal für die vielen Meinungen danken. Ist doch manchmal nicht so einfach und von jeder Seite schwappt eine andere Flut von Informationen auf einen ein. Man muss ja alles gehört haben um sich eine eigene Meinung zu bilden.

@juttam15: sehr cooles Profilbild übrigens....
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