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Alt 28.09.2008, 12:25
Benutzerbild von Eleve
Eleve Eleve ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
Ort: Nordbayern
Beiträge: 449
Standard Übers Sterben sprechen

Hallo,

ich möchte einmal ein schwieriges Thema anschneiden. Nicht, weil es akut wäre, zum Glück hab ich im Moment noch (eher: wieder) eine sehr gute Distanz dazu. Aber gerade deshalb möchte ich es jetzt ansprechen, wo mich abweisende Antworten oder gar eine Löschung des Themas vielleicht nicht so sehr mitnehmen.

Niemand, der an Krebs erkrankt ist, kommt am Thema Tod und Sterben völlig vorbei. Und leider ist es sehr sehr schwer, mit jemandem darüber zu sprechen, so, daß es zum aktuellen persönlichen Bedürfnis passt. Wo es doch im Alltag schon schwierig ist, über Krebs zu sprechen, ohne irgendwelche Verletzungen zu verursachen oder Kommunikations-Tabus zu brechen.

Als ich meine Diagnose hatte, habe ich mich natürlich zuerst einmal informiert über die Krankheit. Und gleichzeitig kamen lähmende Ängste und hektische Versuche, mit dem Ganzen klar zu kommen. Gedankenkarussellfahrten im Kopf, die so schwindelig machten, daß man am Ende glaubte, schon Metastasen im Gehirn zu haben.

Einer der ersten Gedanken war: Wie kann man sich schmerzlos umbringen, bevor das große Leiden beginnt? Google ist da nicht hilfreich. Suchst Du "Selbstmord" findest Du "Prävention" oder "Hilfen für Angehörige".
Irgendwo ist das auch gut so, denke ich jetzt, ein Jahr später. Damals habe ich einfach gewartet, ob ich aus dem dunklen Loch wieder herauskomme. Und tatsächlich: Nachdem sowohl der Winter als auch die Chemo zu Ende waren, kam ich Schritt für Schritt wieder zurück ins Leben. Heute z.B. gerade ein ganz normales Leben. Von ein paar Arztbesuchen und Untersuchungen hie und da abgesehen. Hätte ich das damals geglaubt?
Danke auch den Leuten hier im Forum, denen ich dann bald geglaubt habe, daß man an BK nicht soooo schnell stirbt, wie ich zunächst geglaubt hatte.

Trotzdem lungert es um mich herum, das Thema "Tod". Und trotz liebevollem Ehemann, Mutter und hie und da Psychiaterin oder Psychoonkologin an der Hand, evtl. auch Pfarrer, merke ich, daß ich mit niemandem meine Gedanken und Sorgen zu dem Thema teilen kann.
Hier im Krebskompass scheint mir auch nicht der richtige Ort. Alle wollen positiv denken. Keiner will wirklich übers Sterben und alles drum herum sprechen.
Mit dem Thema bleibt man allein.

Muß man das wirklich mit sich selbst ausmachen?
Oder könnt Ihr irgendeinen Ort empfehlen? Ein Forum? Oder an wen wendet Ihr Euch mit solchen Gedanken?

Ich wünsche mir irgendwie in dunklen Stunden schon einen gewissen Austausch, Gedanken von anderen Menschen, die meine Gedanken sicher nicht wirklich nachfühlen, aber ernst nehmen können. Wo ich auch mal richtig negativ sein kann und darf.

Hm... jegliche Gedanken oder Tipps sind herzlich willkommen.

Viele Grüße,
Eleve
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