Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #16  
Alt 19.05.2008, 12:45
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.06.2005
Ort: Region Zürich
Beiträge: 212
Standard AW: Mit 67 BK-OP, Östrogen stark pos. G3

Hallo Ilse und weitere Seniorinnen,

Auch ich passe recht gut in diesen Kreis. Mit 68 Jahren erhielt ich die Diagnose Brustkrebs, und zwar beidseitig, was recht schockierend für mich war: warum gerade ich? - ich hatte mich doch immer (meiner Meinung nach) gesund ernährt, denn ich habe immer sehr wenig Süsses und kaum Fettreiches gegessen, eher Salate und Milchprodukte und war seit dem 24. Lebensjahr meistens um die 48 kg bei 154 cm Körpergrösse.

Ich denke aber, dass die Essgewohnheiten nicht gerade viel ausmachen, um Krebs vorzubeugen, jedoch erfuhr ich, dass Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum ein Brustkrebsrisiko darstellen. Ich habe noch nie geraucht, aber ich hatte tatsächlich über Jahre hinweg recht viel Wein getrunken (jetzt doch etwas weniger).

Ich habe ebenfalls während 16 Jahren Hormonersatztabletten eingenommen, welche ich sofort nach der Operation im Januar 2004 absetzen musste (= 2 Kg Gewichtsverlust), denn mein linker Knoten war 40 % hormonabhängig, die bösartig gewordenen Mikroverkalkungen rechts 100 %.
Jedoch ist mein ärztliches Betreuerteam der Meinung, dass zu einem sehr kleinen Teil dieser Hormonersatz Schuld trage an meinem Brustkrebs, überwiegen würden diese Risikofaktoren:
- spät eingesetzte Menopause und frühe erste Periode, also Menstruation während rund 40 Jahren;
- Kinderlosigkeit
- Brustkrebs in der Familie im Zweig der Mutter

Der mir verschriebene Aromatasehemmer hat bewirkt, dass ich im ersten Jahr weitere 3 kg abgenommen habe, so dass ich mir dann richtig ausgemergelt vorkam mit den noch vorhandenen 43 kg.
Mein Körper schien tatsächlich (auch schon angesichts meines Alters) kein Oestrogen mehr im Muskel- und Fettgewebe zu produzieren. Ich litt an Hormonmangel und kam mir ausgetrocknet vor mit allen Nachteilen, wie pergamentartiger Haut, Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit.
Ich konnte meine Nachsorgeärzte überzeugen, die Antihormontherapie nach einem Jahr abzubrechen. - Heute geht es mir sehr gut, ich esse Unmengen, auch viel Süsses, und wiege bereits gegen 45 Kilos...d.h. mein Aussehen hat sich dadurch auch gebessert, was für meine Psyche wichtig ist.


Mit diesen Zeilen möchte ich aufzeigen, dass es so viele verschiedene Faktoren gibt, welche für den Brustkrebs verantwortlich sein können. Wir Frauen sollten uns nicht hintersinnen, warum ausgerechnet wir die Betroffenen sind. Mir ging es während längerer Zeit seelisch recht mies. Nun scheint mir wichtig, die noch vor mir liegende Zeit sinnvoll zu nutzen.

Euch allen wünsche ich ebenfalls für die Zukunft eine gute Zeit mit viel Erfreulichem!
Erika Rusterholz
__________________
"Ein Brustkrebs und sein Verlauf"
www.brustkrebsverlauf.info mit Forum voll Wissenswertem

Geändert von Erika Rusterholz (01.01.2009 um 07:40 Uhr) Grund: fehlender Buchstabe
Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 25.05.2008, 21:09
libra libra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2008
Ort: Wien
Beiträge: 79
Standard AW: Mit 67 BK-OP, Östrogen stark pos. G3

Halli hallo ich bin wieder da!
Ich habe wie schon manches Mal mich zu früh gefreut. Wie ich euch schon sagte ging es mir nach der Chemo relativ gut. ABER bei meiner ersten Blutkrontrolle eine Woche später erklärte mir der Onkologe es geht mir eigentlich nicht gut, da meine Leukozyten im Keller (900) sind.

Ich fuhr noch fröhlich mit der Bim (Suzal weiss das ist die Strassenbahn in Wien) zum SMZO (KH) und heim ebenfalls. Ich musste erst den Befund so richtig verarbeiten. Ich wurde ausgestattet mit Rezepten von Antbiotika und Neupogenspritzen (um die Leukos auf Vordermann zu bringen) und dachte das bekomme ich schon in Griff.

Die erste Spritze nahm ich dann erst um 18:00 Uhr, da die Apotheke sie erst besorgen mußte. Am darauffolgenden Tag nahm ich sie, wahrscheinlich blöderweise, schon um 12:00 Uhr.

Meine Schmerzen starteten so um 17:00 Uhr und um 21:00 hatte ich unerträgliche Schmerzen im Beckenbereich ober dem Steissbein. GsD rief ich im KH an und der Arzt meinte, es wäre sicher eine NW der Spritzen und ich soll 2 Voltaren je 25 mg nehmen.

Zum Glück war dieser Zauber in 45 Minuten vorbei. Sorry das ist jetzt länger ausgefallen als geplant hatte.
Liebe Grüße an Euch alle
Ilse

Geändert von libra (25.05.2008 um 21:23 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 25.05.2008, 21:37
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 555
Standard AW: Mit 67 BK-OP, Östrogen stark pos. G3

Liebe Ilse,

ich hatte diese Schmerzen nach Neupogen auch, völlig unvorbereitet.
Ich krümmte mich vor Schmerzen und dachte an Nierensteine und zischte in die Klinikambulanz.
Leider waren auch den Docs diese Nebenwirkungen nicht geläufig, sie vermuteten auch Nierensteine und behielten mich da und liessen mich eine Nacht lang in Flaschen pinkeln, nachdem ich 6 Liter Wasser trinken musste....!
Immerhin wirkten die Schmerzmittel.
Diese Schmerzen nach Neupogen vergesse ich nicht. Aber das Gute: Meine Leukos waren in Nullkommanichts von 600 auf 9000 - 13000 !
Und ich bin nie krank geworden während der Chemotherapie.

Gut, dass das Voltaren bei Dir wirkt.
Halt die Ohren steif!
LG Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
Mit Zitat antworten
  #19  
Alt 25.05.2008, 22:37
libra libra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2008
Ort: Wien
Beiträge: 79
Standard AW: Mit 67 BK-OP, Östrogen stark pos. G3

Danke sehr Bergmäderl (find ich als einen süssen Nick)
für die rasche Antwort.

Mir schwante ein Zusammenhang mit der Spritze und als ich den Beipackzettel las wollte ich versuchen mein Problem zu Hause zu lösen. Mein lieber Mann Werner wollte mich unbedingt zusammenpacken und ins KH mit mir fahren. Ich konnte ihn davon überzeugen. dass ich im KH noch mehr Infektionen ausgesetzt wäre. So blieb er dann bei mir über Nacht, falls es wieder schlimmer werden würde.

Ich muss jetzt ganz kurz ein bisschen erweitern. Ich lebe mit meiner Mom seit einem Jahre nach einem massiven Schlaganfall zusammen und habe sie bis zu meiner Diagnose (1. April 2008 - kein Aprilscherz) alleine gepflegt. Seit 2. April habe ich dreimal täglich Unterstützung von ausgebildetem Pflegepersonal der Volkshilfe. Werner schläft in unserer Wohnung, die nur 2 Gehmin. weiter ist und kommt uns in seiner Freizeit besuchen.

Jetzt habe ich aber wirklich viel gequaselt. Sorry
Ilse
Mit Zitat antworten
  #20  
Alt 28.05.2008, 15:21
Benutzerbild von bergmädel
bergmädel bergmädel ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.04.2008
Beiträge: 555
Standard AW: Mit 67 BK-OP, Östrogen stark pos. G3

Hallo Ilse!

Was machen die Neupo-Schmerzen? Wie gehts Dir und der Mama? Klappt es mit der Pflege?

Liebe Grüsse, Sandra
__________________
Unsere größten Ängste sind die Drachen,
die unsere tiefsten Schätze bewahren.

Rilke
Mit Zitat antworten
  #21  
Alt 01.01.2009, 02:09
libra libra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2008
Ort: Wien
Beiträge: 79
Standard AW: Mit 67 BK-OP, Östrogen stark pos. G3

Hallo Mädels,
Jetzt muss ich mich wieder einmal bei Euch melden. Ich habe jetzt GsD die Chemo und die Bestrahlungen hinter mir und bekomme jetzt bis September 2009 alle 3 Wochen Herceptin und 5 Jahre lang Femera.

Anschließend an meine abgeschlossenen Bestrahlungen durfte ich nach Bad Tatzmannsdorf (Burgenland) auf eine 3 wöchige Rehab fahren, wo ich mich sehr gut betreut gefühlt habe.

Im Großen und Ganzen habe ich meine Therapien gut überstanden und fühle mich eigentlich sehr gut. Meine Leistungsfähigkeit ist jedoch noch etwas eingeschränkt.

Seit 17. September ist mein Sohn zu meiner Unterstützung bei uns auf Besuch. Am 6. Jänner fliegt er wieder nach Hause nach Vancouver. Er war für mich eine große Hilfe während ich auf Rehab war, da er zusätzlich zu den Pflegern meine Mutter versorgte.

@Bergmädel,
Es tut mir leid, dass ich deinen Beitrag übersehen habe. Danke Deiner Nachfrage. Zum Glück bekam ich keine Neupogen Spritzen mehr. Die 2. Chemo wurde etwas heruntergefahren aber bei der 3. bekam ich wieder die volle Dosis. Ich bekam jedoch jedes Mal am zweiten Tag eine Neulasta Spritze, die ich sehr gut vertrug.

Und Mom geht es mit ihren 87 Jahren relativ gut. Sie ist leider halbseitig gelähmt und ist total auf Hilfe angewiesen. Die Pfleger kommen 3 Mal täglich und das klappt ganz gut.

@all,
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch bei allen, die mir so nett geschrieben und geholfen haben herzlichst bedanken.

Liebe Grüße Ilse
Mit Zitat antworten
  #22  
Alt 15.11.2009, 19:46
libra libra ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.04.2008
Ort: Wien
Beiträge: 79
Standard AW: Mit 67 BK-OP, Östrogen stark pos. G3

Hallo an alle Mitstreiterinnen
Jetzt dachte ich mir, dass ich meinen alten Thread ausgraben muss und ein bissserl von mir berichten möchte.

Am Anfang meiner Diagnose hatte ich sehr grosse Angst, dass ich nicht die nächsten 2 Jahre überleben werde. (Meine Oma starb mit 65 an BSDK sechs Wochen nach der OP) Meine Mutter wurde mit 64 an einem Dickdarmkrebs operiert, welcher sich bis kurz vor ihrem Tod mit 88 Jahren nicht mehr bemerkbar machte.

In der Zwischenzeit sind bereits 1 1/2 Jahre seit meiner Diagnose vergangen und alles scheint in Ordung zu sein. Ich bin mit meinen ganzen Behandlungen, inkl. einem ganzen Jahr Herceptin, fertig.

Im Großen und Ganzen geht es mir eigentlich sehr gut. Ich bin nur nicht so ganz fit wie vorher. 15 Min WC-putzen kann mich schon ins schwitzen bringen. Ich vertraue auch nicht mehr meinem Körper mehr so wie früher. Ich habe Sorge wenn ich wandern gehen sollte, dass ich beim bergabgehen starke Schmerzen bekomme und nicht weiter kann. Fazit ist, dass ich sehr wenig unternehme.

Auch würde mich interessieren, ob jemand so wie ich einen Ausschlag im Gesicht womöglich von Femara bekommen hat. Ich war schon bei der Hautärztin aber nichts brachte den gewünschten Erfolg.

Bis auf die oben genannten Wehwehchen schätze ich mich als sehr glücklich und vor 18 Monaten hätte ich das nie gedacht.

Ich wünsch euch allen einen noch schönen Sonntag Abend
Liebe Grüße
Ilse
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:40 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55