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  #1  
Alt 23.07.2008, 10:44
Tala Tala ist offline
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Registriert seit: 23.07.2008
Ort: Schwarzwald-Baar-Kreis
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Unglücklich Der Arzt lügt

Hallo Zusammen,
ich bin ganz neu hier und nachdem ich eine schockierende Nachricht bekommen habe,würde ich mich gerne mit anderen hier austauschen.

Es geht nicht um mich,sondern um meine Mutter (67).Vor etwa einem Jahr wurde bei ihr Darmkrebs festgestellt,sie wurde operiert und der Darmkrebs ist auch weg.Allerdings hatte sie dann Metastasen in der Leber.Nach 2 Chemotherapien und mehreren Behandlungen mit "Strom" (ich weiß nicht genau was da gemacht wird) hieß es ,dass die Metastasen viel kleiner geworden seien.Trotzdem geht es meiner Mutter aber immer schlechter.Der Arzt sagt,es käme von den Giftstoffen die noch im Körper sind.
Nun hat mich aber eine Verwandte angerufen der meine Mutter den Bericht gegeben hat.Der Mann der Verwandten ist Arzt und der hat den Bericht richtig "übersetzt". Die Tumore sind nicht kleiner,es sind sogar noch viel mehr geworden.Im Grunde gibt es keine Hoffnung mehr.
Der Arzt hat meine Mutter aber angelogen und ihr Hoffnung gemacht.
Ich bin jetzt ganz fertig und weiss auch nicht wie ich mich verhalten soll.
Ich kann das meiner Mutter doch nicht sagen,andererseits möchte ich sie auch nicht im Unklaren lassen.

Sie isst so gut wie nichts mehr ,magert immer mehr ab.
Was kann ich denn tun um ihr zu helfen?Mit dem Arzt Klartext reden?Denn er macht ja nichts um ihr zu helfen.

Ich bin wirklich sehr verzweifelt,denn jetzt ist ausgesprochen worden ,was ich schon länger im Gefühl hatte: Dass es nicht mehr besser wird.

Traurige Grüße

Tala
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  #2  
Alt 23.07.2008, 11:35
Hope68 Hope68 ist offline
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Registriert seit: 23.06.2008
Beiträge: 133
Standard AW: Der Arzt lügt

Hallo Tala,

zuerst einmal möchte ich Dir sagen, wie leid es mir tut, dass Du diese Nachricht erhalten hast.

Es ist schwer in so einer Situation einen Rat zu geben. Normalerweise stimme ich Dir zu, dass jeder Patient ein Anrecht auf die Wahrheit über seinen Krankheitszustand hat. Ich möchte Dir aber trotzdem ein anderes Beispiel geben: meine Oma ist 2004 an Darmkrebs operiert worden. Der Tumor war absolut inoperabel, da er bereits in den Rücken eingewachsen war. Um einen Ileus zu vermeiden hat man den Darm meiner Oma umgelegt und das wars. Nach der OP teilte man uns mit, dass wir mit viel Glück noch einen schönen Sommer vor uns hätten und den sollten wir genießen, danach wäre es vorbei. Wir haben es meiner Oma nicht gesagt - und die Ärzte gebeten, es auch nicht zu tun. Meine Oma ist im Januar diesen Jahres - 4 Jahre nach der OP - an einer Leukämie gestorben - und es waren nur die letzten 6 Wochen, in denen es ihr nicht mehr gut ging und wir sie gepflegt haben. Hätten wir es ihr gesagt, hätte sie aufgegeben, da 3 ihrer Geschwister an Darmkrebs gestorben sind.

Was ich allerdings nicht verstehe ist die Tatsache, dass dann keiner mit Euch über palliative Maßnahmen gesprochen hat.

An Deiner Stelle würde ich mir den Bericht schnappen, einen Termin mit dem Arzt ausmachen und er soll bitte Klartext mit Dir reden. Als Tochter hast Du ein Anrecht darauf. Danach kannst Du immer noch entscheiden, was Du mit diesen Informationen anfängst und ob Du eine Zweit-Meinung einholen solltest - würde ich wahrscheinlich auf jeden Fall tun!

Drücke die Daumen!
Liebe Grüße
Birgit
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  #3  
Alt 26.07.2008, 00:52
Benutzerbild von Kiara
Kiara Kiara ist offline
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Registriert seit: 28.04.2007
Beiträge: 19
Standard AW: Der Arzt lügt

Hallo Tala,

erstmal ein trauriges Willkommen in diesem Forum.

Vielleicht solltest Du es nicht unbedingt als Lüge ansehen, wenn der Arzt Deiner Mutter nicht die knallharte Wahrheit gesagt hat.
Was glaubst Du wie sich Deine Mutter ohnehin schon fühlt(körperlich und auch seelisch)? Würde sie die schonungslose Wahrheit verkraften?

Bei meiner Mutter war es ähnlich - der Arzt hat Ihr über den Befund vom CT
auch keine detaillierten Angaben mehr gemacht - sondern gesagt es wäre
alles etwas unscharf.Wir waren über diese Aussage ebenfalls sehr empört, aber dann habe ich mal darüber nachgedacht....und habe mir einen Termin
alleine mit meinem Vater beim Arzt geholt.Hierbei haben wir mal um Klartext
gebeten und auch erhalten.

Es ist doch sowieso schon alles so brutal und ungerecht mit dieser schlimmen
Krankheit.Wir sind hier alle so machtlos - sogar die Ärzte.
Rede mit dem Arzt und entscheide.Ich bin auch für absolute Ehrlichkeit und
Offenheit - aber ich hatte davon abgesehen es meiner Mutter so schonungslos
zu sagen.Man hoffte insgeheim auch noch auf ein Wunder.

Wie hat denn Deine Mutter die Krankheit realisiert?

Ich wünsche Deiner Mutter alles erdenklich Gute und Dir ganz viel Kraft für
die kommende Zeit.

Liebe Grüße
Kiara
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  #4  
Alt 26.07.2008, 13:30
Tala Tala ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.07.2008
Ort: Schwarzwald-Baar-Kreis
Beiträge: 44
Standard AW: Der Arzt lügt

Hallo nochmal,

vielen Dank für eure Antworten.

Seit 2 Tagen ist meine Mutter im Krankenhaus.Ich habe darauf bestanden dass der der Arzt sie einweist,da sie so gut wie nichts isst, und deshalb der dünn und schwach ist.

Sie hat jetzt Blutkonserven bekommen wegen ihrem niedrigen HB-Wert.Ausserdem hat sie wohl eine Lungenentzündung (hat der Hausarzt nicht erkannt) und muss Antibiotika nehmen.
Zudem weiss sie jetzt in etwa was Sache ist.Sie haben im Krankenhaus gesagt wie es um sie steht.Sie hat es aber besser aufgenommen als ich gedacht habe.
Nun überlegt sie ob sie nochmal eine Chemo machen soll,allerdings eine,die nur in der Leber wirkt.



Langsam wird mir alles zuviel.Ich selbst habe Rheuma,bin alleinerziehende Mama von 2 Jungs und mein Vater steht mir nicht bei.Meine Eltern sind geschieden und mein Vater interessiert sich nicht für mich.
Wenigstens habe ich gute Freunde die für mich da sind.

Hat hier jemand Erfahrung mit Chemo die lokal wirkt?

LG Tala
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  #5  
Alt 26.07.2008, 13:55
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
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Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 954
Standard AW: Der Arzt lügt

Hallo Tala!

Meine Tante wurde voriges Jahr der Magen, sowie die Milz, ein Teil der Bauchspeicheldrüse entfernt, anschließende Chemo. Im August bei der Untersuchung wußten die Ärzte bereits, daß es aussichtslos ist, sie haben meine Tante und uns alle im Unklaren darüber gelassen, wie es wirklich aussieht, im April heuer kam sie wieder ins KH, auch da noch keine Aussage über den Ernst ihrer Lage, erst im Mai, wie ein erneuter KH-Aufenthalt nötig wurde kam es zu dem Gespräch... Meine Tante war froh, daß sie ihr das nicht schon im August voriges Jahr gesagt haben, sie sagte, daß sie so wenigstens ein halbes Jahr noch ohne Gedanken an den Tod leben durfte. Nach dem Gespräch ging es rapide...

Ich weiß nicht, was besser ist...

Auf alle Fälle wünsche ich Dir und Deiner Mutter für die kommende schwere Zeit viel Kraft.

lg Chrisi
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