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  #1  
Alt 28.01.2018, 19:42
Makadi Makadi ist offline
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Registriert seit: 28.01.2018
Beiträge: 3
Standard Frau Lungenkrebs

Liebe Forumgemeinde,

ich muss etwas ausholen: Bei meiner Frau (55) wurde Mitte Dezember Lungenkrebs festgestellt. Seit Anfang Januar haben wir die genaue Diagnose: Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metastasen im Kopf, beiden Lungenflügeln, den Nebennieren, Beckenknochen und an mehreren Stellen im Bauch, Staging IVb - nur noch palliativer Behandlungsansatz. Am 10.01.2018 war die erste Chemo (Carboplatin und Paclitaxel) und seitdem täglich, außer an Wochenenden, Ganzhirnbestrahlung (gesamt 40Gy in 20 Fraktionen). Der Zustand meiner Frau ist - ich hätte fast geschrieben - erwartungsgemäß. Seit Beginn der Therapie isst sie so gut wie nichts mehr, trinkt zu wenig, verliert rapide an Gewicht, ist abgeschlagen und schwach und kann nachts nicht mehr schlafen.

Etwa seit Beginn der Therapie hustet sie ziemlich viel Schleim ab und ihre Lungenfunktion scheint immer schlechter zu werden (sehr kurzatmig, subjektive Luftnot). Die Ärzte scheinen sich dafür nicht recht zu interessieren. Die Radiologen, die sie jetzt in Behandlung haben sagen immer nur: "Ja, das ist nun mal so". Letztendlich ist die Luftknappheit im Moment ihr größtes Problem. An ein so schnelles Tumorwachstum mag ich nicht glauben - in 10 Tagen unter Chemotherapie vom nahezu unproblematischen Atmen zu dieser Situation kann ich mir nicht vorstellen. Kennt jemand von euch so etwas? Tagsüber nimmt sie ACC600, das scheint etwas zu helfen.

Herzliche Grüße
Stefan

Geändert von gitti2002 (28.01.2018 um 23:24 Uhr) Grund: NB
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  #2  
Alt 28.01.2018, 21:42
dagehtnochwas dagehtnochwas ist offline
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Registriert seit: 03.09.2014
Ort: Südniedersachsen
Beiträge: 268
Standard AW: Frau Lungenkrebs

Hallo Stefan,
willkommen hier im Forum zu diesen unangenehmen Umstand. Leider hat es deine Frau schon ziemlich heftig erwischt. Ob es wirklich normal ist, dass deine Frau viel Schleim abhustet und schlecht Luft bekommt, kann ich nicht beantworten - aber ich habe vielleicht ein paar Stichworte.
Zu der Luftnot fällt mir ein, dass es sich ja auch möglicherweise um eine Nebenwirkung der Chemo oder Bestrahlung (der Lunge) handeln kann, ein Pleuraerguss wäre vielleicht auch denkbar, ist ein Pneumologie im Behandlungteam?
Starke Gewichtsabnahme ist sicherlich auch nicht vorteilhaft. Die Frage ist, warum ist das so, ist die Übelkeit zu stark, gibt es Magenschmerzen oder woran kann es liegen? Muss nur die Kolorienzufuhr erhöht werden oder muss die Beimedikation angepasst werden?
Wie sieht es mit der Stabilität deiner Frau aus, gibt es einen Ansatzpunkt psychoonkologisch zu unterstützten? Lässt sich deine Frau etwas aus dem Krankenalltag herauslösen, schöne Unternehmungen, etwas unbeschwertes erleben?

Frag ruhig weiter, wenn der Wunsch besteht.
Alles Gute für deine Frau und dich!

LG dagehtnochwas
__________________
Hoffe nicht ohne Zweifel und zweifle nicht ohne Hoffnung.

Seneca (4 v.Chr. - 65 n.Chr.)

Geändert von gitti2002 (28.01.2018 um 23:26 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #3  
Alt 28.01.2018, 23:02
Rottweilerfreund Rottweilerfreund ist offline
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Registriert seit: 01.01.2018
Beiträge: 132
Standard AW: Frau Lungenkrebs

Hallo Stefan
Tut mir unendlich leid, so eine bedrückende Diagnose zu lesen.
Ich nehme an, in dem Zustand ist die Therapie unmittelbar nach der Diagnose begonnen worden. Ich hatte nach der Biopsie (Probenentnahme) noch wochenlang Schleim gehustet, sogar mit einzelnen Blutfäden. Dazu noch Schmerzen im Brustkorb. So, wie wenn man sich das Zwerchfell verklemmt und dann nur noch bis zu einem bestimmten Punkt einatmen kann. Atmet man weiter, wird das ein fieses Stechen.
Meine Luftknappheit schreitet auch voran, obwohl ich bis jetzt erst eine Infusion hatte. Morgen ist meine Zweite. Ich glaube nicht, dass es daran liegt. Ich vermute eher, es liegt daran, dass der Tumor genau wie bei deiner Frau direkt an den Bronchien liegt. Da wird es gar nicht viel Wachstum brauchen, um die Bronchien weiter zu verengen.

Unbekannten Gruß an deine Frau
Rene

Ach ja: Vergiss nicht, dass der Schleim die Atemwege verstopft. Der ist sehr zäh und lässt sich schwer abhusten.

Geändert von gitti2002 (28.01.2018 um 23:27 Uhr) Grund: Titeländerung
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  #4  
Alt 29.01.2018, 12:54
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 561
Standard AW: Frau Lungenkrebs

Hallo Stefan,
es könnte auch akut eine Lungenentzündung im Spiel sein.
Durch die verminderte Bewegung und sicherlich langes Liegen atmet man nicht mehr so tief ein und es werden gerade die "unten" liegenden Lungenanteile nicht mehr gut belüftet. Vielleicht könntet ihr vom Arzt ein Trainingsgerät bekommen, in das man rein pusten muss. Altenstativ nimm einen Strohhalm und lass sie einfach rein pusten.
Bekommt sie Cortison? Bei Hirnmetastasen sollte sie das. Nebenbei macht das auch noch Appetit und steigert ein wenig das Wohlbefinden.
Ihr seid leider schon Kandidaten für einen Palliativdienst, auch wenn sie noch nicht pflegebedürftig ist. Erkundigt euch. Diese Menschen haben gegen Luftnot auch Morphin dabei. Das hilft auch gegen die Angst.
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und noch gute Zeiten miteinander.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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  #5  
Alt 29.01.2018, 18:49
Makadi Makadi ist offline
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Registriert seit: 28.01.2018
Beiträge: 3
Standard AW: Frau Lungenkrebs

Ihr Lieben,
Danke erstmal für eure Antworten. Das eigentliche Problem sehe ich im Moment darin, dass meine Frau abwechselnd bei den Onkologen und den Radiologen in Behandlung ist, die aber alle nichts von der Lunge verstehen und sich nur für ihre sehr spezielles Gebiet interessieren. Ich muss als nächstes so schnell wie möglich einen Pulmologen ins Boot holen. Das der Tumor sich so schnell entwickelt, dass quasi von heute auf morgen die Luft weg ist, mag ich nicht recht glauben - das wäre einfach zu schnell. Ob ein Infekt im Spiel ist, ist leider auch schwer raus zu kriegen: Fieber bekommt sie nicht, wegen Cortison und Novalmin gegen die Schmerzen, die Blutwerte sind sowieso durcheinander (hohe Leukos und hoher CRP) und der schlechte Zustand ist auch durch die Therapie erklärbar. Schauen wir mal, was der Lungendoktor sagt. Danke erstmal...
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  #6  
Alt 29.01.2018, 19:28
p53 p53 ist offline
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Registriert seit: 07.12.2015
Beiträge: 145
Standard AW: Frau Lungenkrebs

Ursache für Atemnot ist ganz häufig ein Pleuraerguss, ausgelöst durch Tumor oder Metastasen, und das kann auch sehr schnell gehen, quasi tatsächlich fast von heute auf morgen.

Ein Onkologe sollte schon auch was von der Lunge verstehen, onkologisch gesehen, immerhin ist Lungenkrebs die dritthäufigste Krebsart bei Frauen in D.

Problem ist halt auch, sollte ein Pleuraerguss verantortlich sein für die Atembeschwerden (sind die jetzt rein subjektiv oder objektiv vorhanden?), kann man da auch nicht so sehr viel machen.
Punktieren, Drainage, Pleurodese, aber alles nicht das Gelbe vom Ei. Es werden halt nur die Symptome gemildert bzw versucht, dies zu erreichen.

Und ja, der Radiologe hat leider schon recht, auch wenn er das ein wenig empathischer erklären könnte!!! - im Lungenkrebs-Endstadium gehören Atembeschwerden in der Regel zum Krankheitsbild, ist ja eigentlich auch logisch.... dagegen gibt es aber schon einige Behandlungsansätze, so dass deine Frau besser atmen kann und vor allem keine Angst vorm Ersticken haben muss (auch subjektiv, Panikattacke usw).

eigentlich sollte ja durch eine Chemo die Lebensqualität verbessert werden, also eben auch gerade keine Atemnot aufkreuzen, bzw ein Pleuraerguss zurück gehen.
Dazu müsste der Onkologe etwas zu sagen haben, das ist sein Gebiet.
Hat der Tumor denn auf die Chemo angesprochen, wurde das schon überprüft?
Ich finde dieses gleichzeitige Chemo + Ganzhirnbestrahlung schon ganz schön heftig... dazu wissen aber andere vielleicht mehr. Ich nahm an, das wird nacheinander gemacht, ist ja beides für sich schon extrem belastend, und dann auch noch gleichzeitig im Wechsel? Puh.. deine Frau macht gerade eine Menge durch.

Was ich dir in jedem Fall raten kann: Lass nicht locker, nerve auch mal gehörig rum, und stelle deine Fragen, notfalls mehrfach.
Die behandelnden Ärzte haben schließlich Aufklärungs- und Beratungspflicht: mit einem "das ist halt so" können die sich da nicht einfach rausmurkeln. Unmöglich

Viel Kraft weiterhin euch beiden.

Geändert von p53 (29.01.2018 um 19:31 Uhr)
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  #7  
Alt 29.01.2018, 19:53
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 561
Standard AW: Frau Lungenkrebs

Darf ich dir vielleicht noch eie persönliche Frage stellen?
Meine Mutterfand die Hirnbestrahlung ganz schlimm, sie sprach auch von Atemnot, allerdings bedingt surch die Maske.
Eine Freundin, deren Vater das auch durchgemacht hat, sagte, er habe gesagt, man gehe dabei durch die Hölle.
Wie sieht deine Frau das?
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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