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  #1  
Alt 17.11.2006, 18:09
Sasaklein Sasaklein ist offline
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Standard Eine positive Geschichte

Liebe Frauen,

leider schreibt man oft nur dann, wenn man eine Frage oder einen negativen Bericht hat, nun möchte ich aber auch einmal die positive Geschichte meiner Mutter teilen:
Sie bekam die Diagnose Brustkrebs im Juni 2004 an ihrem 58sten Geburtstag, lobuläres Mammakarzinom, hormonrezeptor postitv, Her-2 negativ, über 4cm gross. Ihr behandlender Frauenarzt begrüsste sie nach dem Erwachen aus der Vollnarkose (ihr wurde ein Teil des Tumors entfernt statt Biopsie) mit den Worten: „Machen Sie sich auf eine schwierige Zeit gefasst. Zuserst amputieren wir Ihnen die Brust und dann bekommen sie eine starke Chemotherapie mit schlimmen Nebenwirkungen“. Dann kam für uns alle eine unglaublich schwierige Zeit, die Ihr bestimmt alle kennt. Meine Schwester (24) und ich (31) haben sie davon überzeugen können, erst einmal nachzudenken- der Arzt wollte sofort „loslegen“. Wir haben uns eine Woche lang rund um die Uhr informiert und sind dann zu dem Entschluss gekommen, sie in einem Brustzentrum behandeln zu lassen. Dort wurde sie dann auch untersucht und ein Termin für die Amputation festgelegt. Wir haben sie also mit ihrem Koffer hingebracht, sie hat sich „eingecheckt“ und wir sind zu einem Gespräch mit dem Gynäkologen und dem Chirurgen. Der Gynäkologe hat die Untersuchungsbilder an die Wand geheftet und sie eingehend studiert, uns jedoch dabei sehr seltsame Fragen gestellt, über die wir uns gewundert haben. Der Chirurg kam hinzu und hat die Bilder erst einmal umgedreht, weil sie falschrum hingen...danach fragten wir den Chirurgen, ob es denn nicht besser sei, zuerst die Chemo zu geben und dann den Rest rauszuoperieren und er meinte- so sei nun mal die „gängige Therapie“...
Meine Schwester und ich beschlossen vor der Tür unsere Mutter dort wieder herauszuholen und haben sie wieder „ausgecheckt“.
Dann ging die Suche weiter, als nächstes kam eine Uniklinik in Frage, die Studien betreibt. Sie passte auch genau in eine Studie und die Prozedur wiederholte sich: alles schnell schnell, am besten gleich unterschreiben. Wir wollten die Unterlagen jedoch erst einmal mit nach Hause nehmen, den Ärzten etwas Unrecht. Zuhause lasen wir dann über all die schlimmen Nebenwirkungen dieser sehr starken Chemotherapien. Ausgwählt wird durch Zufallsprinzip. Im Internet habe ich versucht mehr Infos dazu zu finden. Ich fand einen Arzt in einer Klinik unweit meiner Mutter, der sich damit beschäftigt hatte und rief ihn an. Er riet uns von der Studie ab und eröffnete uns eine neue Möglichkeit, nämlich die Behandlung mit Arimidex. Wir bekamen einen Termin bei ihm und die Entscheidung fiel sofort. Meine Mutter war sich plötzlich sehr sicher, keine Chemo machen zu wollen und das ganze ohne OP zu versuchen. Sie musste eine Einwilligung unterschreiben und fing im August 2004 mit der Arimidex Therapie an. Zusätzlich nahm sie die von der Biokrebs Zentrale (www.biokrebs.de) empfohlenen Vitamine ein, spritzte sich selber Mistel, trank frische Säfte und machte sich ein Knoblauchelixier. Innerhalb von kurzer Zeit ging es ihr blendend, sie blühte auf, war ausgeglichen und der Tumor wurde sichtlich kleiner. Ein Jahr darauf war er ganz weg. Nun sind über zwei Jahre vergangen und sie hat eben eine grosse Untersuchung hinter sich- der Tumor ist nicht mehr sichtbar. Ihr behandelnder Arzt rät ihr, sich weiterhin so zu verhalten wie bisher, wörtlich: „Ich weiss nicht was Sie genau tun, aber machen Sie weiter damit“.

Ich hatte etwas Angst vor der letzten Untersuchung, da meine Mutter seit einem halben Jahr unter immensem Stress steht. Meine Tante liegt mit Eierstockkrebs (nach einer erfolglosen Chemotherapie) im Sterben und ihr Hund, ein langjähriger Begleiter, musste wegen Blasenkrebs eingschläfert werden.
Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Therapie für ihn richtig ist, ich kann nur aus dieser Erfahrung raten, sich nicht vorschnell zu entschieden, sich so gut wie möglich zu informieren, auf den „Bauch“ zu hören und etwas abzulehnen, auch wenn es unangenehm ist und Druck auf einen ausgeübt wird und soviele Ärzte wie nötig aufzusuchen- bis man den „Richtigen/die Richtigen“ für sich findet.

Ich wünsche Euch allen viel Kraft und viel Selbstvertrauen!

Liebe Grüße,
Daniela
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  #2  
Alt 17.11.2006, 20:02
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Liebe Daniela,

Danke für deinen positiven Bericht.

Ich bin sehr froh, dass du das Alter deiner Mama (58 J.bei Diagnose) geschrieben hast und ich hoffe inständig, dass jetzt nicht auch bedeutend jüngere Frauen ins Grübeln kommen.

Es ist ein großer Unterschied, ob man mit 58 J. erkrankt oder mit 30,35 oder 40 Jahren! Je jünger eine Patientin ist, um so schneller teilen sich noch die Zellen (auch die Krebszellen!).
Und je schneller die Zellteilung, um so wirksamer die Chemotherapie.

Ich warne hiermit auch dringend davor, die Chemotherapie wegen Angst vor "schlimmen Nebenwirkungen" abzulehnen!
Stattdessen sollte man auf eine vernünftige und WIRKSAME Therapie gegen auftretende Nebenwirkungen bestehen!
Bis auf den leidigen Haarausfall muss KEINE Frau mehr Nebenwirkungen klaglos ertragen!

Leider hast du auch die Tumorklassifikation (Lymphknotenbefall?) deiner Mutter nicht geschrieben und ob sie einer Knochenmarkpunktion (Krebszellen gefunden?) zugestimmt hat....denn solche sind für die weitere Therapieentscheidung megawichtig.
Ebenso wichtig wäre es zu erfahren, ob es sich bei der Erkrankung der Mutter um die vererbbare Form von Brustkrebs handelt (HER-2-NEU positiv oder negativ?)

Außerdem hoffe ich sehr, dass die operierte Brust nach der Tumor-Teilentfernung wenigstens noch bestrahlt wurde...

Arimidex ist für postmenopausale Frauen, also für Frauen NACH den Wechseljahren, zur Zeit das erfolgversprechenste Medikament.
Ein Wundermittel ist es allerdings leider auch nicht und die Langzeiterfahrungen fehlen noch (Arimidex ist ja ein recht neues Medikament).

Genausowenig ist die Mistel ein Wundermittel; Vitamine und gesunde Säfte stärken zwar das Immunsystem, töten aber mit Sicherheit keine bereits vorhandenen Krebszellen ab.

Liebe Daniela, ein ganz dickes Lob an deine Schwester und an dich!
Ihr habt euch vorbildlich verhalten und eurer Mutter beigestanden.
Das ist längst nicht selbstverständlich (mehr)!

Dass ich hier einige klärende Sätze geschrieben habe, liegt nur daran, dass dies ein öffentliches Forum ist und auch dein Beitrag mit Sicherheit von vielen betroffenen Frauen gelesen wird.
Und da finde ich eine ausführliche Aufklärung für wichtig und nötig, bevor sie sich vielleicht falsch entscheiden.

Im Übrigen gebe ich dir vollkommen recht: keine Frau sollte im Diagnose-Schock überschnell handeln!
Ein Brusttumor von 1cm Größe braucht (im Normalfall) zum Wachsen etwa 8-10 Jahre...da kommt es wahrlich nicht auf einige Tage an!

Eurer Mutter und euch Schwestern wünsche ich von ganzem Herzen alles Gute!

Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001
pT2 (5 cm), pN 0/16, M:X, Her-2-neu negativ, Östrogen: hoch positiv (99,9%), Progesteron: negativ (0%), Knochenmarkstanze: negativ,
4x neoadjuvante Chemo (Taxol,Epirubicin), Ablatio, 3x CMF-Chemo,
30 Bestrahlungen (20 gyn), 2 Jahre Tam, jetzt (auf unbestimmte Zeit) Arimidex.
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  #3  
Alt 17.11.2006, 22:37
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Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Danke Norma,

du hast genau das ausgedrückt, was ich gedacht habe!!!!

P.S. Wenn 1 cm Tumor im Normalfall 8-10 Jahre wächst - seit wann hab ich dann meinen im Anfang 7*7 cm großen Tumor....wow.....da hat echt der Arzt gepennt....
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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  #4  
Alt 18.11.2006, 00:42
Iris46 Iris46 ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Liebe Daniela!
Du hast es doch geschrieben - Her 2 neu- war negativ bei Deiner Mutter. Na,ja.. das hat Norma in ihrem Übereifer vielleicht nicht gelesen. Ja, ja... Es lebe die Pharma Industrie! Ich kann Dir nur sagen - Ihr macht Alles richtig! Infos einholen, möglichst umfassend, ist erstmal das Allerwichtigste! Es brennt sooo schnell nix an! Laß Dich bloß nicht verrückt machen! Hier herrscht die absolute Chemo Euphorie.. dabei weiß "Frau", die sich ein bißchen informiert hat, daß die adjuvante Chemo (ohne Lymhpknotenbefall und ohne Metastasen) in 75% der Fälle umsonst ist... denkt weiter nach und nehmt Euch die Zeit!! Und @Pia - Deine Signatur solltest Du nochmal überdenken - es könnte sein, daß Niveau mit Nivea verwechselt wird... und bei 7 cm(????) hat nicht Dein Arzt gepennt - oder???????
Iris
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  #5  
Alt 18.11.2006, 01:03
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Hallo Daniela,

lch war 52 Jahre als man im Mai 2000 meinen 8 cm grossen Primärtumor, eine 3 cm grosse Metastase und Befall aller Lymphknoten entdeckt hat. Die Überlebenschance war nach Aussagen der Ärzte sehr gering. Mein Primärtumor konnten damals bis zum Schluss auf keiner Mammografie entdeckt werden,weil er direkt unter der Brustwarze im Milchgang lag.


Ich habe damals an einer Studie teilgenommen, die mit Sicherheit mein Leben gerettet hat. Ich bekam neoadjuvant 6 Chemos, dann Op, anschl. noch 6 Chemos und 28 Bestrahlungen.
Anschl. habe ich 3 Jahre Tamoxifen und 8 Monate Arimidex, dass ich dann aus eigener Entscheidung wegem der vielen Nebenwirkungen abgesetzt habe.

Zusätzlich habe ich eine Heilpraktikerin, die mich mit mitbehandelt hat. Ich habe ebenfalls Vitamine, Selen, Wobe Mugos, Misteln, dazu noch Mittel aus der tibetischen Naturmedizin zur Aktivierung des Immunsystems u.v.m bekommen.

Ich habe mich selber für meine Behandlung entschieden (ich habe keine Töchter). Ich war fast 6 Jahre rezidiv- und metastasenfrei. Im März d.J. wurde eine 3,5 cm grossen Rippenmetase festgestellt. Ich bekomme seitdem alle 4 Wochen eine Infusion mit Biphosphonaten (Bondronat) und habe 16 Bestrahlungen erhalten. Die nächsten 5 Jahre werde ich noch zusätzlich Aromasin einnehmen.

Ich finde, dass ich nach dieser Diagnose schon viele Jahre überlebt habe und bin froh, dass ich mich so entschieden habe.

Ich finde es bewundernswert, dass ihr euch so für die Behandlung eurer Mutter entschieden habt. Das eure Mutter jetzt schon 2 Jahre nach der Diagnose überlebt hat, heisst doch nicht, dass ihr die richtige Entscheidung getroffen habt, oder das sie endgültig vom Krebs geheilt ist. Das kann man zu diesen Zeitpunkt noch gar nicht sagen. Es ist für mich keinesfalls ein guter Rat, deshalb auf die Chemotherapie zu verzichten. Wir haben hier im Forum viele Frauen die schon viele Jahre ohne Rezidive oder Metasen leben.

Ich verstehe deinen Eintrag so, als wenn ihr für alle anderen krebskranken Frauen schreibt, dass sie Chemotherapie und Bestrahlungen ablehnen sollen. Da bin ich allerding gar nicht eurer Meinung.

Ich wünsche eurer Mutter auch weiterhin alles Gute. Ansonsten schliesse ich mich den Worten von Norma an. Ich warne ebenfalls davor, sich auf ein so hohes Risiko einzulassen, weil man Angst vor den Nebenwirkungen hat. Ich bin der Meinung Schulmedizin und Naturmedizin zusammen, sind die optimalen Mittel zur Krebsbekämpfung. Ich gebe dir aber recht, dass man nicht alles ruckzuck unterschreiben sollte. Ich habe mir damals auch mehrere Meinungen angehört und dann für ein Brustzentrum entschieden.

Wenn ich wirklich an Krebs sterben sollte, weiss ich aber, dass ich alles getan habe was an ärztlicher Behandlung, der Mitbehandlung meiner Heilpraktikerin und meiner Sicht möglich war.

Gruss
Heidi
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  #6  
Alt 18.11.2006, 01:53
Norma Norma ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Hallo Iris,

Danke, dass du den Beitrag aufmerksamer gelesen hast, als ich. ;-)
Hast natürlich recht, Daniela hats geschrieben.

Ansonsten wäre es aber echt nett, wenn du mehr Sachlichkeit an den Tag legen würdest.
Im Forum herrscht absolut keine Chemo-Euphorie, jedenfalls hätte ich das in den letzten 5 Jahren eigentlich bemerken müssen.

Und was hier überhaupt nicht erwünscht ist, sind persönliche Angriffe.
Es gibt die Netiquette, welche du vielleicht mal lesen solltest.

Gruß
Norma
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  #7  
Alt 18.11.2006, 07:58
kaline5 kaline5 ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Guten Morgen,

das ist eine Geschichte, die doch eigentlich keines Kommentares bedarf außer:
ich freue mich, daß es der Frau momentan so gut geht!
Schade, daß hier wirklich gleich scharf geschossen wird bei dem Thema Chemo oder nicht!
Ich habe es nicht so verstanden, daß hier dogmatisch gesagt wurde: ohne Chemo geht es auch. Es ging hier nur um diese Frau.
Es werden Gespräche angefangen, die sich mit langfristigen Nebenwirkungen der gängigen Therapien beschäftigen, um nicht zu sagen Dauerschäden von Chemo oder Bestrahlung,- soll ich, die ich "erst"43 bin und eh schon Herzpatientin, nicht abwägen zwischen Lebensquantität und Lebensqualität? Mit warnenden Worten wird mir ein bißchen abgesprochen, daß ich die für mich "richtige"Therapie frei wählen kann und vor allem wird jüngeren Frauen eine (fast schon gefährliche) eventuelle Beeinflußbarkeit durch solche Art der Beiträge unterstellt. Dabei wurde hier nur darauf hingewiesen, daß die Ärzte bei der Cemo sehr geteilter Meinung sind.(Und die haben meist einen viel größeren Einfluß...)
Ich wünsche mir einfach mehr Gelassenheit bei dieser Thematik und auch mehr Respekt vor Entscheidungen, die aus dem "Raster" fallen.
Gruß
Kaline
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  #8  
Alt 18.11.2006, 07:59
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Eine positive Geschichte

Liebe Norma,

ich kann Deinen Ausführungen nur zustimmen !

Und - Pia: Deinen "PS-Satz" finde ich genial ;o)

Ansonsten ist es wie im richtigen Leben: Es gibt überall Welche, die Streit suchen - so auch hier im Forum. Ich halte nichts davon.
Wenn man 8 Zyklen Chemo, 31 Bestrahlungen und 4 Jahre AHT hinter sich hat, gehen die Prioritäten (bei den meisten betroffenen Frauen jedenfalls) ja auch Gott sei Dank in die richtige Richtung.

Lieben Gruß an alle Mit"Streiterinnen"
__________________
Ilse
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  #9  
Alt 18.11.2006, 08:00
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Eine positive Geschichte

Liebe Norma,

ich kann Deinen Ausführungen nur zustimmen !

Und - Pia: Deinen "PS-Satz" finde ich genial ;o)

Ansonsten ist es wie im richtigen Leben: Es gibt überall Welche, die Streit suchen - so auch hier im Forum. Ich halte nichts davon.
Wenn man 8 Zyklen Chemo, 31 Bestrahlungen und 4 Jahre AHT hinter sich hat, gehen die Prioritäten (bei den meisten betroffenen Frauen jedenfalls) ja auch Gott sei Dank in die richtige Richtung.

Lieben Gruß an alle Mit"Streiterinnen"
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Ilse
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  #10  
Alt 18.11.2006, 08:54
gtg gtg ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Hallo,
ich musste mich sehr schnell entscheiden...denn meine 13 Tumore sind innerhalb von 11 Monaten gewachsen...11 MONATE!!!!!
Die größten waren um 3,4 cm und bei meiner großen Brust hätte auch ein 8 cm Tumor die Möglichkeit gehabt sich zu verstecken!


Ich bitte alle Mitstreiterin noch einmal-bitte geht hier RESPEKTVOLL MITEINANDER UM!!!
Was soll hier heißen...VERPENNT...oder ließ deinen Anhang nochmal...hey, dass ist unpassend!
wenn hier EINE sich mal verlist und dann Nivea daraus macht...ist es doch höchstens amüsant und lässt so ein kleines Chemohirn mal wieder richtig arbeiten beim Nachdenken...und dass bedeutet nicht -Alle lesen es SO!
Jemanden angreifen, von dem man nicht anähernd etwas weiß...und so einen indirekten Vorwurf...verpennt....ist kläglich!
Die Frage, warum wurde er nicht vorher bemerkt würde hier viel weiterhelfen!!
Also zum weiterhelfen-ich habe immer 80-85 G-KÖRBCHEN getragen und ich habe mich als Risikopatientin regelmäßig abgetastet..und selbst als ich WUSSTE wo die Tumore steckten..habe weder ICH noch meine GYN sie tasten können...so dicht an der Thoraxwand!
Also liebe Frauen-untersucht euch stetig-aber besteht auch auf Mammo und Sono!!!Und wenn der Arzt meint ihr seid zu jung...oder was weiß ich...dann sucht einen Doc der es anders sieht..oder überlegt ob eure finanziellen Mittel euch eine Untersuchung ermöglicht!!

Ich war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr operabel, und hatte schon Metas in den Lymphknoten rechts.....die Chemo hat mir das Leben gerettet-davon bin ich überzeugt...ich bin an dieser fast gestorben...die Nebnwirkungen lassen sich noch heute nicht verleugnen-nach 1,5 Jahren...aber gewonnen ist gewonnen!
Ich wünsche jeder Frau alles Gute-für welchen Weg sie sich auch entscheidet-hauptsache sie hat sich für IHREN Weg entschieden...und wird nicht zum Spielball!
Toll wenn Töchter,nahe stehende Menschen an deiner Seite sind und in diesem Gefühlschaos .. für dich sondieren..bis du selbst klare Gedanken sind!
Noch viel schöner IST ES ZU LESEN----
EINE VON UNS MUSSTE NICHT DIESEN HÖLLENWEG GEHEN-UND ES GEHT IHR RECHT GUT!!!!!
Das macht mir Mut auf meinem Weg weiterzugehen, nicht zu verzweifeln ,nur manchmal ein klein wenig den Mond anheulen...aber wenn die Sonne da ist...dann mach ich weiter....
sind wir soweit gekommen-kommen wir noch ein Stückchen weiter!
Euch allen ein nettes WEEKEND...was auch immer NETT für jede bedeutet
gtg/GABI
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  #11  
Alt 18.11.2006, 09:36
Theophanu Theophanu ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Hallo,

ich finde es auch immer toll, wenn man den Beweis, wenn ich es so schreiben darf, auf die Wirksamkeit der Antihormontherapie bekommt. Ich kenne Frauen, deren Metastasen sich zurückbilden - ausschliesslich unter der Wirkung von einem Aromatasehemmer. Vollremission alleine durch eine kleine Tablette mit verhältnismässig wenigen Nebenwirkungen! Ich weiss auch, dass es Studien gibt, wo Exemestan neoadjuvant eingesetzt wird (ich glaube gefolgt von einem Zytostatikum) und das mit guten Ergebnissen.

Für eine postmenopausale Frau kann das die AHT eine wunderbare alleinige Therapie sein.

Was mich in dem Bericht von Daniela unruhig macht, ist die Teilresektion. Ich schliesse nicht aus, dass es es bei günstiger Tumorbiologie einige Zeit gut gehen kann. Ich würde mich darauf aber nicht verlassen. Denn, auch Antihormontherapie kann nach einiger Zeit versagen: die verbliebenen Krebszellen mutieren irgendwann und können resistent werden, usw.

Die chirurgische Behandlung ist bei Krebs das A und O der Therapie überhaupt! Das gilt auch für Brustkrebs.

Ich hätte keinen Rat, wenn Daniela ihn haben wollte, ich möchte es hier schreiben, weil ich es auch so sehe, dass es unverantwortlich ist, in einem öffentlichen Forum, einen Bericht über eine fragliche Therapie ohne Antwort zu lassen.

Bei einem nicht teilentfernten Tumor könnte ich bei alleiniger Antihormontherapie sagen: Glück gehabt!

In einem Zustand nach einer Teilresektion von einem bösartigen Tumor, ohne weitere Operation, bei einer in folgender Zeit belegten Teilremission, könnte ich persönlich nicht ruhig schlafen. Ich würde gerade jetzt, in der günstigen Situation (Teilremission) den Tumor endgültig entfernen lassen.

Aber wie gesagt, ich empfehle hier nichts, ich will nur sagen, dass ich eine schlecht durchgeführte Operation, mit Residualtumor, ohne weitere chrurgische Therapie für fahrlässig halte.

Viele Grüße,
Theophanu
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  #12  
Alt 18.11.2006, 10:39
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Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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@Iris46

Vielen Dank für deine Ausführung. Weißt du, genau dieser Satz steht in meinem Profil, weil ich eben nicht auf solche Postings wie deine eingehe....

Ich wünsche dir alles Gute!!!
__________________
LG

Pia


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  #13  
Alt 18.11.2006, 12:08
Sasaklein Sasaklein ist offline
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Liebe Forumsleserinnen

bitte interpretiert nicht nach Belieben in den Beitrag hinein. Mein einziger Rat ist und bleibt:
"Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Therapie für ihn richtig ist, ich kann nur aus dieser Erfahrung raten, sich nicht vorschnell zu entscheiden, sich so gut wie möglich zu informieren, auf den „Bauch“ zu hören und etwas abzulehnen, auch wenn es unangenehm ist und Druck auf einen ausgeübt wird und soviele Ärzte wie nötig aufzusuchen- bis man den „Richtigen/die Richtigen“ für sich findet."
Krebs ist immer eine Zeitbombe (für jeden Menschen übrigends), egal für welche Therapie er sich entscheidet! Und es gibt nicht die eine, für alle "richtige Therapie".
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen alles Gute,

Daniela

PS und nicht so viel streiten- ist negative Energie!
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  #14  
Alt 18.11.2006, 18:28
susaloh susaloh ist offline
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Hallo!!
Ich war richtig erleichtert, Theopanu´s Beitrag zu lesen, der mir nämlich aus der Seele spricht, in jeder Hinsicht , so muss ich das alles nicht mühsam in Worte fassen und kann mich kurz fassen!

Erstens: Bei mir waren es 8x9 cm bei einer äußerst kleinen Brust - und der Tumor ist TROTZ Arztbesuchen in durchschnittlich 8-wöchigen Abständen, Mammo und mehrfachen Sonos nicht erkannt worden, bis er diese Größe erreicht hatte. Es war nämlich ein lobulärer Tumor - übrigens wie bei Daniela´s Mutter! Der wächst nämlich schichtweise und ist zunächst absolut unsichtbar und untastbar - wie Gelee stell ich mir das vor. Dann hat sich bei mir innerhalb von wenigen Monaten die gesamte Brustdrüse, völlig gleichmäßig, verhärtet. So zum Beispiel 14 Tage nach der Mammo, als noch nichts da war, war da plötzlich eine 5 Mark-Stück-große Verhärtung (2 Euro sind glaub ich kleiner, oder?) und nach 8 Wochen war die ganze Brustdrüse härter und schwerer geworden - der Arzt berief sich auf Mammo und letzte Sono und sagte, "so schnell wächst kein Krebs...." So kann das z.B. auch kommen mit dem "Verpennen" - vielleicht sollte man sich kein Urteil erlauben, wenn man nicht genau Bescheid weiß?!

Zweitens: Ich habe ziemlich viel über lobulären Krebs gelesen. Etwa 10-15% aller Brustkrebse sind lobulär. Im Allgemeinen gilt er als sehr langsam wachsend und wird meist sehr spät entdeckt, erst wenn er sich verhärtet. Bisher wurde in der Behandlung des "normalen" duktalen Krebs und des lobulären kein Unterschied gemacht. Gerade in letzter Zeit ist darüber aber in den USA viel geforscht worden. Eine große retrospektive Studie (also statistische Auswertung von bereits vorhandenen Daten) stellte Folgendes fest: Der lobuläre Krebs - meist hormonabhängig und her2neuneg. - reagiert signifikant schlechter auf Chemotherapie (weniger Schrumpfungserfolg bei neoadjuvanter Chemo, weniger Totalremissionen).
Obwohl der lobuläre Krebs zum Zeitpunkt der Diagnose meist bedeutend größer ist und mehr Lymphknoten befallen sind (weil er meist ja viel später entdeckt wird) und wie gesagt schlechter auf die Chemo anspricht, ist die Überlebensdauer sogar etwas länger als beim duktalen Krebs. (man nennt den lobulären Krebs in den USA deshalb auch "gentle giant". Diese und auch andere Studien deuten an, dass die Chemo beim lobulären Krebs daher nicht unbedingt das Mittel der Wahl ist, sondern eher die Antihormontherapie. Die Überlegung geht auch dahin, dass das Zurückgehen des Tumors während der Chemo vielleicht in Wirklichkeit gar nicht auf die Chemo sondern den gleichzeitigen Hormonentzug zurückzuführen ist!

Diese Forschungsergebnisse werden durch einen Fall wie den von Danielas Mutter bestätigt - ABER: auch in den Therapieempfehlungen der USA wird eine Chemo weiterhin empfohlen, denn die Forschungsergebnisse sind viel zu dünn, um sich darauf zu verlassen!!! Was, z.B., wenn es sich nicht um den klassischen lobulären, sondern um eine Mischform handelt, die kommt viel häufiger vor als ein reiner lobulärer Krebs. Solange es also keine hieb- und stichfesten Beweise gibt, müssen die Ärzte doch weiterhin alle Therapien anbieten, die VIELLEICHT helfen! Leider kann in die Richtung auch nicht gut geforscht werden, da eine Studie "Chemo plus Anti-Hormontherapie" gegen " "Antihormontherapie allein" ethisch nicht zu vertreten ist, da man den Frauen vielleicht eine wirksame Therapie vorenthält!!

Ich habe mich übrigens, obwohl ich von diesen Forschungsergebnissen wusste für eine Chemotherapie entschieden. Vielleicht einfach, damit ich mir nachher nicht vorwerfen kann, nicht alles versucht zu haben. MEIN lobulärer Krebs hat übrigens fantastisch angesprochen auf die Chemo (und den Hormonentzug) und ist von der oben genannten Größe auf 4,5 mm geschrumpft! Nach jeder Chemo waren nach ein paar Tagen wieder ein paar cm weg. Soviel zur Chemo"euphorie"....

Die Krebstherapien werden im Zuge der Forschung ja immer individueller. Ich kann mir gut vorstellen, dass in vielen Fällen in 10 Jahren keine Chemo mehr verordnet wird, wo sie heute noch selbstverständlich empfohlen wird....vielleicht wird es irgendwann auch ohne OP gehen - aber DAVON sind wir momentan noch total weit entfernt! Darüber ist die Wissenschaft sich im Moment völlig einig: dass die Entfernung des Tumors der entschieden wichtigste Teil der Krebstherapie ist!

Ach ja, und drittens: Pia´s Spruch find ich herrlich - den habe ich sogar schon weitergegeben!

Jetzt ist es doch furchtbar lang geworden!

LG Susanne




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  #15  
Alt 19.11.2006, 00:20
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Eine positive Geschichte

Liebe Daniela,

als damals mein BK festgestellt wurde und mir eine neoadjuvante Chemo empfohlen wurde (die damals noch ganz neu in der Behandlung war) wollte ich davon nichts wissen. Ich wollte einfach nur operiert werden, damit mein Tumor und meine Metastasen entfernt werden konnten.

Mein Arzt im Brustzentrum, dem ich voll vertraue, hat mir damals erklärt, dass die Krebstumore die man sieht nicht das Problem wären. Sondern die Krebszellen, die in meinem Körper sind und nicht gesehen werden können. Ich habe dann der Chemo zugestimmt und der grosse Tumor, die Metastase (Thoraxhinterwand) und die befallenen Lymphknoten hatt sich durch die Chemos völlig zurück gebildet. Bei der Op konnte dann bei der histologischen Untersuchung kein Krebsgewebe mehr nachgewiesen werden. Es wurde aber als Sicherheit trotzdem brusterhaltend operiert und die Achsel wurde ausgeräumt. Die 6 CMF-Chemos und die Bestrahlungen anschliessend wurden zur Sicherheit verabreicht.

Du siehst trotzdem meine Tumore, wie bei deiner Mutter, nicht mehr zu sehen waren, wurde mir die Behandlung wegen evtl. verbliebener Zellen angeraten. Und fast 6 Jahre bis zum Rückfall finde ich eine ganz schön lange Zeit.

Ich wünsche deiner Mutter natürlich, dass sie nie wieder mit dieser Krankheit konfrontiert wird und für immer vom Krebs verschont bleibt.


Gruss
Heidi
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