Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Leberkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 02.12.2007, 13:23
Pilverella Pilverella ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.12.2007
Beiträge: 2
Standard SIRT-Methode bei Lebermetastasen

Hallo!
Mein Vater hat den Darmkrebs soweit gut überstanden und kämpft nun mit Lebermetastasen (eine etw. größere, inoperabele in Sektion 8 der Leber, und 2-3 kleinere). Nachdem wir feststellen mussten, dass die verschiedenen Chemotherapien (darunter auch mit Folvox) nicht anschlagen, wurde uns vom Uniklinikum Essen die SIRT-Methode vorgeschlagen. Meine Mutter ist nun sehr besorgt, dass mein Vater als "Versuchskaninchen" herhalten muss und weiss nicht, was sie machen soll. Hat jemand von Euch bereits Erfahrungen mit SIRT? Ist das Uniklinikum Essen die beste Adresse für SIRT? Welche Kliniken sind ausserdem rennomiert für diese Methode?
Es wäre sehr nett, wenn uns jemand helfen könnte.
Euch allen einen schönen 1. Advent!
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 02.12.2007, 16:43
Michaele Hendrichs Michaele Hendrichs ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 243
Standard AW: SIRT-Methode bei Lebermetastasen

hallo, ich glaube bezüglich der sirt kann ich dir vielleicht ein wenig helfen. leider und das muss ich sofort sagen, kann ich dir von unserer seite her nichts positives darüber berichten. meine mutter hatte auch einen 7,8 cm großen primärtumor in der leber. chemo schlug nach über 90 chemococktails nícht mehr an. also kam meine mutter in die uniklinik in grosshadern/MÜNCHEN:
man machte uns mit der methode vertraut. viele untersuchungen musste meine mutter vorher über sich ergehen lassen. ct, mrt, pet und auch sämtl. aterien zur leber mussten gecheckt werden. es musste sichergestellt werden das sich kein weiterer tumor im körper befand. hätte man auch nur einen tumor bzw. eine metastase gefunden, wäre der eingriff nicht erfolgt. nach den untersuchungen sagte man u´ns dann das meine mutter absolut geeignet für den eingriff sei. ich muss dazu sagen das meine mutter bis zu dem zeitpunkt mit dem leberkrebs ein noch gutes leben mt urlauben u.s.w. geführt hat. es hört sich zwar komisch an, aber der leberkrebs beeinträchtigte sie in keinerlei weise. also waren wir voller hoffnung als wir uns erneut auf den weg nach münchen machten um den eingriff vornehmen zu lassen. ich möchte dich um gottes willen nicht beeinflussen, will dir aber unsere geschichte auch nicht vorenthalten. meine mutter empfand den eingriff als horror. die behandlung musste zwischendurch unterbrochen werden, weil mama plötzlich starkeluftnot bekam, nun ja und später nachdem ales überstanden war, kam sie nicht wieder auf die füße. wir schoben all ihre beschwerden die plötzlich auftraten auf die sirt und die ärzte meinten auch nach rücksprache das alles im grünen bereich sei. doch mama war nicht mehr das was sie vorher war. sie bekam plötzlich wasser, dann bekam sie eine thrombose in der leber und ein krankenhausaufenthalt jagte den anderen. sie wurde immer schwächer und schwächer. dann mussten wir nach einem 1/4 jahr wieder nach münchen zur kontrolle. nach ein paar tagen sagte man uns das der tumor in der leber um 15% geschrumpft sei, sich aber in der zeit neue metastasen in der leber eingefunden hätten und auch in der lunge etwas zu sehen sei.
was war plötzlich los. es ging doch vorher alles 3 jahre gut und nun nach dem eingriff dieses desaster. wie gesagt mama ging es nie wieder so gut wie vorher. ihr körper war später so schwach das sie eine lungenentzündung bekam. sie starb am 07. dezember 2006 (also es ist am freitag 1 jahr her) friedlich ein. 1/2 jahr nach der sirt-therapie. ich habe sie sehr geliebt sie war mein ein und alles und ich würde es nie wieder machen lasen. aber das ist meine meinung, andere haben vielleicht bessere erfolge erzielt als wir. vielleicht findest du irgendwo statistiken darüber, moder es melden sich noch andere die die therapie gemacht haben. wie gesagt das ist unsere geschichte, sie muss nicht bei jedem so ausfallen wie bei uns. ich denke schon das die ärzte so eine therapie nicht machen dürften, wenn sie ständig so ausginge wie bei uns. versuch noch irgendwo infos zu bekommen. ich frage mich heute ständig, was wäre aus mama geworden wenn ich sie nicht nach münchen gebracht hätte, aber alles wenn und aber nützt mir nichts mehr. ich habe sie verloren. sehe sie noch immer vor mir sitzen, so voller hoffnung als wir auf den weg nach münchen waren. nie hat sie sich beklagt nahm alles klaglos hin, wollte einfach nur leben für ihre kinder und ihre enkelkinder. diese hatten leider nur noch 6 monate etwas von ihrer oma.
aber wie gesagt, es ist unsere geschichte und sie muss nicht überall so dramatisch ausgehen wie unsere. doch du batest um infos und ich finde man sollte alles abwägen das gute und das schlechte.
bitte mele dich wieder, denn ich wüßte so gerne wie bei euch die geschichte ausgeht. ích drücke ech von hier aus alle daumen und hoffe ganz fest das ihr den krebs den garaus machen könnt.
liebe grüße michaele
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 02.12.2007, 18:54
Pilverella Pilverella ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 02.12.2007
Beiträge: 2
Standard AW: SIRT-Methode bei Lebermetastasen

Michaele,
vielen Dank für Deine sehr nette, offene und bewegende Antwort. Meinem Vater geht es ähnlich. Er lässt sich von seinem Leberkrebs nichts nehmen und arbeitet sogar noch z.T. auch körperlich in unserem Familienbetrieb. Vieles, was Du über Deine Mama geschrieben hast, erinnert mich an ihn. Er nimmt alles tapfer hin und beschwert sich nie. Ich habe all meine Ressourcen genutzt, so dass ein befreundeter Mediziner nun einen sehr guten Onkologen bezüglich der Sirt-Methode genau befragen wird. Es ist nunmal so, dass man sich als Angehöriger eines Krebspatienten an jeden Strohhalm klammert und jede Chance nutzen möchte. Gerade deshalb finde ich, dass Du Dich nicht schlecht fühlen solltest, Deine Mutter nach München gebracht zu haben. Schlimmer ist doch das Gefühl, nicht genug getan zu haben. Ich bin mir sicher, dass Deine Mama das auch zu schätzen wusste. Ich werde Dich bezüglich meines Vaters auf dem Laufenden halten und am siebten Dezember Deine Mutter in meine Gedanken miteinschließen.
Dir wünsche ich die Kraft, die Du brauchst und Alles Gute!
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 03.12.2007, 10:30
Benutzerbild von Erle
Erle Erle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.03.2006
Ort: Düren, NRW
Beiträge: 598
Standard AW: SIRT-Methode bei Lebermetastasen

Hallo,
ich würde Dir auch gern noch etwas mit auf den Weg geben.
Mein Mann hat SRK mit Lebermetas, wobei ihm auch "nur" noch die Lebermetas zu schaffen machen.
Er wird nun in Essen behandelt bei wirklich sehr guten Ärzten. Ich kann Dir diese Fachleute wirklich empfehlen (wobei Du ein bißchen Chaos schon vertragen können musst )
Jedenfalls wird bei meinem Mann keine Sirt angewandt (wusste gar nicht, dass sowas in Essen auch gemacht wird) sondern die sogenannte Chemoembolisation. Mir scheint die für Deinen Vater auch eher geeignet. Oder? Wenn doch die Metas nur noch in der Leber sitzen, dann ist diese Methode (zwar total anstrengend) sehr wirksam. Du kannst unsere Erfahrungen im Thread "Behandlung von Lebermetastasen" nachlesen.

Ich wünsche Dir und vor allem Deinen Vater alles Liebe Erle
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:00 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55