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Alt 16.11.2011, 19:17
PieW PieW ist offline
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Unglücklich Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Hallo,

ich(M,34 J) bin bereits seit einiger Zeit im "Krebs-Kompass" eingeschrieben, habe aber nie die richtige Traute gehabt, selbst zu schreiben. Nun bin ich aber an einem Punkt wo ich nicht anders mehr kann, und mir endlich was von der Seele schreiben möchte.

Es geht um meine Mutter (61 J). Vor zwei Jahren bekam sie die diagnose Blasenkrebs. Für uns alle ein sehr großer Schock.
Meiner Mama wurde darauf die gesamte Blase und einige Lymphknoten entfernt. Alles schien in Ordnung, und noch früh genug von Statten gegangen zu sein. Das Jahr 2010 verlief problemlos und an den künstlichen Ausgang gewöhnte sich meine Mutter sehr rasch. Dann Anfang diesen Jahres ein CT wegen Schmerzen beim Heben des linken Armes und Nachziehen des linken Beines. Es war furchtbar. Der Blasenkrebs hatte wohl doch schon gestreut. 21 Hirnmetastasen. Zwei große und neunzehn kleine. Zudem auch noch Knochenmetastasen an den Becken. Wir fielen aus allen Wolken, da die Ärtzte sagten, das die Sache nicht heilbar sei. Die beiden großen Metas würden allerdings so liegen, das man sie operativ wegkriegen könnte. Andere Organe sind nicht befallen. Die OP wurde jedoch wieder fallengelassen und Ende März startete man mit Ganzkopf-und Knochenbestrahlungen, was meine Mama total schlauchte. Durch Gabe vom Kortison ging es ihr aber schnell wieder besser. Eine orale Chemotherapie wurde begonnen und wieder abgebrochen, da bei der Herkunft der Metastasen keine Erfolge zu erwarten seien.
In den folgenden Monaten mussten wir sie immer wieder ins Krankenhaus bringen, wegen großer Schwächezustände. Stets ging es ihr dann wieder besser, aber die Schwächeanfälle wiederholten sich in Abständen von zwei bis drei Wochen. Irgendwann wurde sie dann in das "Palliativ"-Zimmer verlegt, was ihr schon unangenehm war, keimte doch der Verdacht auf von wegen "Sterbezimmer" usw. Man versicherte uns aber, das dies nichts mit Sterbemedizin zu tun hätte. Ihr längster Aufenthalt war September/Oktober. Acht lange Wochen. Als wir sie hinbrachten war sie müde, kraftlos, erschöpft. Ich denke jede/r in diesem Forum kann das nachvollziehen. Stets bankt man ob es nun bald zu Ende ist, und riesig ist die Freude wenn man sieht wie der Mensch den man lieb hat sich wieder erholt. Man fand eine neue Metastase in ihrem Nackenwirbel, welcher er ihr auch Schmerzen bereitete. Er wurde mitsamt dem Wirbel herausopperiert und durch Knochenmehl und ein Titanstäbchen ersetzt. Die Ärtzte hatten eine Querschnittslähmung befürchtet, welche aber zum Glück ausblieb. Im Laufe der Monate wurden dann mehrere CTs angefertigt.
Jubel!
Die neunzehn kleinen Metastasen waren vollständig verschwunden, und die beiden großen um dreivirtel kleiner geworden, wobei sie noch weiter schrumpfen. Die Knochenmetas waren unverändert. Kein schrumpfen, kein wachsen. Ich glaube so etwas nennt man "Verkapselt". Die letzte CT war im August. Ende September mussten wir sie erneut ins Krankenhaus bringen.
Diagnose:Harnwegsinfekt
Wurde erfolgreich behandelt.
Nach diesem Aufenthalt wurde sie in ein "Palliativ"-Netz gesteckt, um (so sagte man uns) bei erneutem Auftreten von Infekten oder Dergleichen nicht immer wieder ins Krankenhaus zu müsse. Dann der nächste Schock beim Antrittsbesuch der Ärtztin: Man sagte uns, das es nur noch ums Sterben ginge, und das es nur eine Frage von Monaten wäre. Wir waren völlig fertig aufgrund dieser Aussage. Es war ein Schlag mit der Keule. Die Ärtztin im Krankenhaus mit der ich noch einmal Rücksprache hielt erzählte mir auch nichts anderes. Weitere Kontrolluntersuchungen oder MRTs sind nicht angesetzt oder geplant. Die einzige die uns aufmuntert ist unsere Hausärtztin, die uns sagte das meine Mutter doch da sei, uns darauf hinwies das es Menschen gibt, die Jahre und sogar Jahrzehnte mit einer solchen Erkrankungen leben. Es käme immer anders als man denkt. Ihr Blut ist in Ordnung, ausser einer leichten Schilddrüsenüberfunktion und einem erhöhten Eiweißbefund. Nichts jedoch was einer raschen Abklärung bedürfe. Einige Wochen bekam sie Flüssigkeitszufuhr üder Port, welcher aber dazu führte das sich sehr viel Wasser in ihren Füssen staute. In den letzten vier Wochen, ging es ihr wieder richtig gut. Wach, kräftig und tatendurstig Essen und trinken tat sie auch gut.
Wie waren zusammen einkaufen, fuhren viel spazieren. Der Rollstuhl ist für uns kein Problem, und es schien alles in Ordnung.
Bis vorgestern.
Sie wurde auf einmal schlapp und müde, und legte sich wieder ins Bett. Dann sagte sie das sie in den Zehen ein seltsames Kribbeln spüre. Dieses steigerte sich innerhalb der nächsten anderthalbstunden zu furchtbaren Schmerzen. Ich rief sofort beim "Palliativ"-Netz an, welche mir auftrugen ihr ein Morphin zu verabreichen, welches auch wirkte, aber nicht verhinderte, das die Schmerzen bald wiederkamen. Darauf verabreichte ich ihr auf Anweisung eine Art "Schmerzmittelcoktail", der sie dann die Nacht hindurch gut schlafen ließ.
Am heutigen Morgen bemerkte die Pflegerin das ihre Füsse komplett frei von Wasser sind. Ich staunte auch nicht schlecht, als ich die dünnen Füsse sah. Sie sagte, das die Absaugung des Wassers aus dem Gewebe durch den Körper eine große Kraftanstrengung wäre, und das daher ihre Müdigkeit käme, kombiniert mit den Medikamenten. Sie liegt heite den ganzen Tag im Bett. Schläft einen Schlaf der so fest ist, das sie gar nicht ansprechbar ist. Sogar auf einen Kuß den ich ihr auf die Wange drücke reagiert sie nicht. Tabletten oder etwas zu trinken kann ich ihr nicht geben. sie ist zu schwach.
Ich habe aufgrund dessen, das ihr Gesicht rötlich ist, und ihre Stirn warm ist, einmal bei ihr Fieber gemessen, und es zeigte sich eine leicht erhöhte Temperatur von 37.9. Dabei erwähnte sie das sie seit einigen Tagen eine Art von Schleimbildung im Hals hätte. seitdem denke ich: Könnte sie sich eine Erkältung eingefangen haben, die sie jetzt bei ihrem angegriffenen Zustand doppelt umwirft ? Ich hoffe das es es sich darum handelt, und sie sich wieder wie zuvor erholt.
Die "Palliativ"-Ärtztin sagte uns nun wieder das sie nun bald sterben werde, aber ich gebe zu das ich das nicht glauben möchte.

Was sollen wir nur machen ? Mein Vater und ich sind total am Boden. Ich kann mir nicht vorstellen, das alles umsonst war. Die Bestrahlungen, die Infussionen, die Nacken-OP. Alles was meine Mama so tapfer durchgestanden hat, soll auf einmal unnütz sein ? Ich habe meine Mama sehr sehr lieb, und sie ist doch erst 61 Jahre.
Wir haben doch noch so viel vor. Wir haben uns vorgenommen Weihnachten und Sylvester zusammen zu feiern. Sie versprach uns auch selbst das sie heute in einem Jahr noch immer bei uns sein wird, und das sie nicht aufgibt. Manchmal kann ich mich nicht beherrschen und heule wie ein Hund.
Auch jetzt wo ich dieses hier schreibe, und ihre Atemgeräusche aus dem Schlafzimmer nebenan höre, ist es so. Wir wissen nicht mehr weiter.
Ich kann mir nicht vorstellen das sie bald nicht mehr da sein soll, und hoffe, das sie sich in den nächsten Tagen wieder erholt, entgegen der Aussage der Ärtztin. Als ich klein war, habe ich aufgrund der unheilbaren MS-Erkrankung meines Vaters und des daraus resultierenden Umstandes das meine Mama arbeiten musste, nicht viel Zeit mit ihr verbringen können, und jetzt mehr als je zuvor das Gefühl das wir unendlich viel verpasst haben. Sie darf einfach noch nicht gehen.

Ich hoffe, das meine Schrift nicht zu lang geworden ist, und das uns das eine oder andere Mitglied des Forums die Daumen drückt.
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  #2  
Alt 19.11.2011, 18:38
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Lieber PieW,
es tut mir so leid, dass Du so verzweifelt bist und es so schlecht um Deine Mutter steht. Ich muss Dir leider sagen, dass das was Du gerade über den momentanen Zustand Deiner Mom geschrieben hast (Wasser verloren, schlafen, leichtes Fieber) mich sehr an meine Oma erinnert ein paar Tage bevor sie starb.
Aber: Es gibt viel zwischen Himmel und Erde, man weiß nie was passiert.
Ich hoffe, dass Deine Mutter sich noch mal erholt. Aber wenn das nicht der Fall sein sollte, dann wünsche ich Dir die Kraft sie loszulassen.
__________________
Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #3  
Alt 20.11.2011, 02:23
PieW PieW ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Es ist zu spät

zuerst einmal möchte ich mich herzlichst für eure lieben Antworten bedanken, die Ihr mir geschrieben habt, und die meinem Vater und mir das Gefühl gaben, nicht allein zu sein auf dieser Welt.

Leider ist es jetzt zu spät.

Meine liebe Mama ist heute am 19. November 2011 um 10:05 von uns gegangen.: weinen: Ihr Zustand hatte sich in den letzten Tagen noch mehr verschlechtert. Sie hatte hohes Fieber (40.2) und bei jedem Atemzug kam ein eitriger Schleim aus ihrem Rachen, welcher sogar zu einer richtigen Fontäne wurde. Dieser veränderte sich schließlich zu einem weissen Schaum, und die Ärtztin und das Pflegepersonal erklärten das ihr Körper wohl nicht mehr in der Lage war, die Flüssigkeit richtig abzustoßen, worauf diese in ihre Lunge wanderte.
Heute Abend ist es dann plötzlich passiert. Mein Vater, welcher bei ihr wachte rief mich ins Schlafzimmer und sagte mir, das ihr Atem ausgesetzt hatte. Ich versucht, mit einem Absaugegerät Schleim aus ihrem Hals zu ziehen, in der Hoffnung das es daran lag.
Vergebens.
Keine Maßnahme und kein Betteln half.

SIE IST UNS EINFACH ENTGLITTEN

Der Artzt sagte uns nach der Untersuchung, da sie nicht erstickt sei, sondern einfach eingeschlafen sei.

Es war so furchtbar.

Erst gestern haben die Pflegerin und ich sie auf eine andere Seite gedreht, wobei deutlich in ihren Zügen ein Schmerzempfinden zu erkennen war, und sogar eine einzelne Träne ihre Wange herunterrann. Es war ein solch trauriger und elendiger Anblick, das ich mich nicht beherrschen konnte, und losheulte, aber andererseits, zeigte es uns doch das sie noch nicht weg war, und wohl alles mitbekam was um sie herum vor ging. Das machte natürlich Hoffnung, und immer wenn wir bei ihr waren, sprachen wir zu ihr, in der Hoffnung, das sie uns hören und verstehen konnte.

Nach diesem abend fühle ich mich so leer und hohl. Ich hoffe das ich diese situation in meine Birne kriege, denn ich erwarte immer noch jeden Moment ihren Atem aus dem Schlafzimmer zu höhren. Die Vorstellung das sie niemals wieder in der Küche bei uns sitzen wird, um mit uns zu essen oder fernzusehen, macht mich im Moment völlig fertig. Ich brauche nur etwas zu sehen was sie mir mal geschenkt oder gekauft hat, und ich kann mich nicht beherrschen. Sie hatte, kurz bevor sie es ihr so schlecht wurde, noch eine Bestellung für ein Versandhaus aufgeschrieben, wo eine Hose bei war, die sie mir schenken wollte. Es ist so traurig. Vor nicht einmal einer Woche, war sie noch so gut drauf, und auf einmal...
So viele Anblicke tun mir im Moment weh.
Schon vor zwei Wochen, als ich noch einmal ins Krankenhaus fuhr, um mit der Ärtztin Rücksprache zu halten, hatte ich diese Empfindungen. Ich brauchte nur die kleine Bank an dem Wiesenweg zu sehen, zu welcher ich sie bei schönem Wetter immer mit dem Rollstuhl fuhr, oder das kleine Cafe vor dem Krankenhaus, in dem wir immer was trinken waren. Auch wenn, ich ging, das sie mir immer nachwinkte, kam mir sofort in den Sinn wenn ich die Eingangspforte sah. Bei all dem konnte und kann ich meine Tränen nicht unterdrücken.
Ich weiß, ich klinge für meine 34 Jahre wie ein Kleinkind, aber ich habe meine Mama sehre sehr lieb gehabt.
Ich hoffe, das es den Lesern dieser Zeilen nicht zviel Zeit raubt, wenn ich etwas kurz erläutere:

Wie ich schon in meinem ersten Text schrieb, erkrankte mein Vater an MS, und zwar zwei Jahre nach meiner Geburt. Man kann nicht heilen, sondern nur lindern. Meine Mama musste daraufhin arbeiten gehen, sodass ich (ausser an Wochenenden) nicht viel Zeit mit ihr verbringen konnte. Meine liebe Oma hat sich dann um mich gekümmert, und bei dieser konnte ich im Laufe der Jahre mitansehen, wie es auch bei ihr immer schlechter wurde. Zuerst ging ihre Hüfte kaputt, dann funktionierte ihre Herzklappe nicht mehr richtig, dann kam hochgradig Zucker hinzu, welcher dazu führte, das sie auf einem Auge beinahe Blind wurde, und vor zwei Jahren verstarb sie kurz nach ihrem neunzigsten Geburtstag an einem multiplen Organversagen, woran auch ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse verantwortlich war. Genau zwei Wochen nach ihrer Beisetztung begannen die ersten Symptome des Blasenkrebses bei meiner Mutter, und im Jahre 2010 wurde meine Tante mütterlicherseits tot in ihrer Wohnung gefunden. Als mein Vetter sie fand, war sie bereits zwei bis drei Tage tot, sodass die Todesursache nicht mehr richtig festellbar, war, aber wohl auch ein Organversagen vorlag. Und im Jahre 1991 verstarb meine Cousine mit 21 Jahren an dem sogenanten "Lennard-Krebs" (Lymphatischer), nach zweijähriger Krankheit.

Ich bin aufgrund dessen was Krankheiten angeht ziemlich dünnhäutig, und mir ist vor etwa zwei Jahren, als es bei meiner Mutter anfing, klar geworden, warum ich nie von zuhause weg gegangen bin. weil ich unbewusst dachte, das ich mit meinen Eltern, diese Zeit irgendwie würde nachholen können, die wir in meiner Kindheit nicht miteinander hatten verleben können
Nun ist es zu spät.
Meine Mama war genau wie mein Vater und ich ein Fan von klassischen Gruselfilmen, welche wir wieder begonnen hatten anzusehen. Wir sind Hörspielsammler, welcher wir uns immer gemeinsam Abends anhörten. Wenn ich jetzt die DVDs und CDs sehe, die dort liegen, und von denen ich weis das sie sie nicht mehr mit uns sehen/höhren wird...
Ich selbst habe auch einen Gruselroman geschrieben, für den ich nach langer Suche einen Verlag gefunden habe. Meine Mama freute sich riesig für mich, und wollte ihn unbedingt lesen, wenn er erscheine.

Nun wird sie ihn nie mehr lesen können, und es macht mich fertig.

Ich weiß, das es wohl ein Klischee ist, und das es jeder Mensch auf der Welt sagt, aber sie war die liebste Mama auf der Welt !!!
Wenn ich sie im Krankenhaus besuchte, und erst spät ging sagte sie immer als letztes: "Pass auf dich auf, Junge." Das muss man sich einmal vorstellen. So entsetzlich krank, und dabei immer noch in Sorge, und stets fragend wie mein Vater mit alldem zurechtkommt.

Einer der Pfleger sagte, das dies überhaupt der Grund war, weshalb sie solange durchgehalten hat. Bei diesem Krebs, neun Monate. Sie wollte uns nicht allein lassen. Sie hatte uns genauso lieb, wie wir sie

Nun ist es vorbei. Der Kampf ist zuende. Der übermächtige Feind hat gewonnen:weinen. Und die letzten neun Monate kommen mir im Nachinein so furchtbar kurz vor. ich meine immer ich hätte aus jedem Moment mehr machen müssen, hätte jede Diskussion vermeiden, und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen müssen. Auch komme ich mir häufig so gemein und fies vor. Vor allem wegen unserem letzten Gespräch, bevor sie so absackte.

Die "Palliativ"-Ärtztin war bei uns und fragte, ob sie Schmerzen hätte, ihr schwindelig oder übel sei. Sie verneinte. Und später sagte sie mir, das ihr Fußgelenke schmerzten. Auf meine Frage seit wann antwortete sie seit vier bis fünf Tagen. ich fragte sie zugegebenermaßen recht barsch warum sie dies nicht der Ärtztin gesagt hatte, als sie vor ihr stand, und das das ich so etwas nicht verstehen könne. Da fing sie beinahe an zu weinen, und sagte das ich immer nur mit ihr schimpfen würde. Ich hakte natürlich ein, und versicherte das es doch kein Schimpfen sei und ich es nur lieb meine. Ich denke, das sie es auch nicht so gesehen hat, aber dies war unser letztes Gespräch, bevor sie die Besinnung verlor.

Ich fühle mich deshalb fies und gemein. In letzter Zeit bekomme ich von vielen seiten Anerkennungen. Von den Ärtzten den Pflerger/innen und dem "Palliativ"-Leuten, wie gut und aufopfernd ich mich um meine Mama kümmern würde. Aber immer habe ich das Gefühl als würde es mir nicht zustehen. Zum Glück stehen uns unser Onkel und meine Tante bei, und es gibt auch noch den ambulanten Hospizdienst, mit deren Leuten wir über unsere Probleme reden können. Wir sind also zum Glück nicht allein.

Wie zuvor hoffe ich, das ich mit meinem Text niemandem zuviel Zeit stehle, aber ich musste mir das alles jetzt einmal von der Seele schreiben.

Wenn ein Leser die Beschreibung unseres kaputten Zustandes bis zu dieser Zeile durchgehalten hat, möchte ich mich herzlichts bedanken, und wünsche auch allen anderen Forenmitgliedern und Betroffenen viel Kraft und alles erdenklich Gute.

P.S.: Na ja, nichts desto trotz würde ich mich über weitere Antworten freuen.
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  #4  
Alt 20.11.2011, 10:54
Mia40 Mia40 ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Guten Morgen......
Es tut mir Leid, ich fühle mit Dir....so hart Dein Bericht auch ist, ich glaube Sie musste nicht lange Leiden....das ist sehr wichtig! Sei gedrückt....viel zu früh musste sie gehn.....Lg Mia
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  #5  
Alt 20.11.2011, 11:46
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Hallo Piew,
es tut mir so leid, dass es sich jetzt doch bewahrheitet hat, was alle befürchtet haben. Ich hoffe es kann ein Trost für Dich sein, dass Deine Mutter doch noch viele gute Tage seit der Diagnose hatte und dass sie dann am Ende nicht lange leiden musste.
Alles Gute für Dich.
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Nicole

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Zur Zeit geht es uns gut.
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  #6  
Alt 20.11.2011, 11:53
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tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Es tut mir so unendlich Leid

Bitte bleibe stark,sie hat dich soo geliebt,du warst ihr Kind und stets in Sorge,sie möchte das du Versuchst wieder weiterzuleben und das es dir gut geht.

Ich weis das ist schwer,ich vermisse Mutti heute noch aber man muss es lernen.

Ich drück dich und wünsche dir viel viel Kraft.
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  #7  
Alt 21.11.2011, 07:11
Aurel81 Aurel81 ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Mein aufrichtiges Beileid.
Ich kann Dich sehr gut verstehen und Du klingst nicht wie ein "Kleinkind" wenn Du so über Deine Mutter schreibst.
Ihr ward früh auf Euch alleine gestellt und so etwas schweißt zusammen. Bei mir war es ähnlich als mein Vater starb. Wir können von Glück sagen solch eine Bindung zu unseren Müttern gehabt zu haben.
Ich glaube auch deshalb fiel es ihnen so schwer uns alleine zu lassen. Weil wir eben ein Team waren. Das ist etwas besonderes.
Unsere Mütter wollten uns einfach nicht leiden sehen. Das Gefühl hatte ich zumindest als meine Mama von mir ging. Gekämpft wie eine Löwin und trotzdem verloren
Die Zeit die kommt wird schwer für Dich werden. Für mich war sie auch unerträglich und ist es auch jetzt noch. Gerade wo Weihnachten immer näher rückt. Letztes Jahr durfte ich an den Tagen noch Zeit mit ihr verbringen. Dieses Jahr bin ich "allein". Zum Glück nicht vollkommen alleine, aber man fühlt sich so.
Aber der Schmerz wird weniger. Er flammt natürlich immer wieder auf. Dafür hatten wir ein zu gutes Verhältnis zu unseren Müttern. Aber er wird sich verändern.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die Zeit die kommen wird Deine Mutter wird immer irgendwie für Dich da sein.
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  #8  
Alt 28.11.2011, 22:06
PieW PieW ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Hallo miteinander,

zuerst einmal möchte ich mich herzlichst für die vielen lieben Antworten bedanken die Ihr mir geschickt habt. Es ist wirklich ermutigend zu lesen, das es Menschen gibt die einen verstehen und in meine Lage hineinversetzten können und vor allem das es soviel Solodarität unter Menschen gibt, die sich absolut nicht kennen, aber das gleiche Schicksal teilen.

Nochmals meinen ausgesprochenen Dank !

Heute um 12:45 Uhr war die Trauerfeier für meine Mammi. Auf ihren Wunsch hin, den sie uns gegenüber erwähnt hatte, haben wir sie einäschern und annonym bestatten lassen. Ich weiß noch, wie sie meinem Vater und mir sagte, das bei dieser Art von Bestattung wir finanziell gut wegkämen. Da ist schon wieder so ein Fall, bei dem sie immer noch, trotz ihrer schweren Krankheit, nur an uns dachte. Es ist zum weinen.
Die Trauerfeier hatte sie eigentlich auch nicht gewollt, aber wir hatten uns dazu entschlossen, sie abzuhalten. Erstens auch für unsere Angehörigen und Freunde, die alle auch sie so gern gehabt und an ihr gehangen haben, und zweitens, weil wir nicht wollten, das meine Mammi einfach so aus der Welt verschwinden sollte, ohne richtigen Abschied und richtiges Lebwohl !

Über unseren Zustand kann ich nur sagen, das es sich in unseren Köpfen langsam gesetzt hat. Die ersten drei Tage nach Mamas Tod waren einfach furchtbar. Es wollte meinem Vater und mir einfach nicht in unsere Hirne das Mama einfach nicht mehr da sein sollte. Langsam aber sicher akzeptieren wir es, wobei aber schon die kleinste Begenbenheit uns einen Stich versetzt. Neulich hörte ich aufgrund eines nicht angenommenen Anrufs unseren Anrufbeantworter ab, wobei ich auch noch eine vorherige etwas ältere Nachricht abspielte, und ich hörte die Stimme meiner Mutter, als sie uns aus dem Krankenhaus aus anrief und uns bat sie zurück zu rufen. Die Nachrricht war einige Monate alt, zu einer Zeit als es ihr noch gut ging. Ihre Stimme war klar und wach. Aber irgendwie hat mir dieser kurze Augenblick einen ziemlichen Schlag versetzt, und ich war wieder den Tränen nahe.

Gesundheitlich... . Meinem Vater geht es im Rahmen der Situation einigermaßen, obwohl es ihm auch sehr zusetzt. Ich selbst habe ziemlich häufig Kopfschmerzen, und bin dauernd müde. Ich hoffe das dies alles stressbedingt ist, und sich wieder geben wird, obwohl der richtige Stress erst kommen wird. Bürokratisches und so weiter, aber auch das werden wir schon irgendwie in den Griff kriegen.

Na ja, ich muss zugeben, das es so richtig noch nicht in meinem Kopf angekommen ist. Mamas Tod ist irgendwie immer noch unvorstellbar. Auch jetzt erwarte ich noch immer ihre Atemgeräusche aus dem Schlafzimmer nebenan zu höhren, und wenn ich in es hinein und auf das Bett sehe, erwarte ich immer noch das sie doch dort liegen müsste.
Die ganze letzte Woche erschien irgendwie unwirklich, surreal. Als wenn alles um uns herum nur eine Bühne für einen bösen Traum wäre, aus dem wir doch erwachen müssten.
Immer wenn mein Vater und ich in den letzten Jahren allein zu hause waren, hatte dies sich ergeben weil meine Mutter im Krankenhaus oder in einer Kur war, und wir hatten stets den Gedanken im Hinterkopf: "Sie kommt ja wieder"
Die Tatsache, das sie nie mehr wieder kommen und auch nie mehr anrufen wird ist immer noch so... .

Ich habe bereits angefangen etwas von ihren Sachen in die Schränke zu hängen. Ihre Jacken, Mäntel, die kleine Kappe die sie sich zu Beginn der Therapie gekauft hatte, als ihre Haare anfingen auszufallen. Einerseits ist dies hilfreich das Schlimme zu verarbeitem, andererseits bereitet es mir wieder Konflikte. Ich habe dann manchmal das Gefühl als würde ich meine Mama einfach irgendwie ablegen und dann fühle ich mich wieder echt mies und traurig, wollen wir doch das sie irgendwie immer bei uns ist.
Wir hatten noch so viel vor. Sie wollte bei Gelegenheit mit mir noch einmal in den Stadtpark und an der Minigilof-Anlage mit mir etwas trinken gehen.
Wenn ich daran denke, das ich mit ihr niemals wieder etwas trinken gehen werde. ... Auch nicht in unserem Stamm-Cafe in welchem wir nach dem Einkaufen immer Halt gemacht haben.

Eine Woche bevor sie so rapide schwach wurde, hatte wir noch darüber gesprochen am nächsten Samstag gemeinsam ins Einkaufszentrum zu fahren. Genau an diesem Samstag schlossen sich ihre Augen für immer.
Es ist nicht nur traurig sondern auch unendlich gemein, wie das Schicksal seine Spielchen spielt und man absolut nichts dagegen machen kann. Das einzige was wir tun können, ist mit der Situation umgehen und hoffen das es mental wieder besser wird. Mein Vater soll demnächst wieder zu einer zehntägigen Kur in eine Spezial-Klinik für MS-Fälle. Diese nimmt er bereits seit zehn Jahren regelmäßig in Anspruch, und ich kann nur hoffen das der kommende Aufenthalt ihm doppelt so stark hilft wie sonst.

Zuletzt möchte ich die Leser dieser Zeilen um einen Rat bitten. Wie gesagt wollte meine Mama noch unbedingt bestimmte Orte aufsuchen, die sie so schön fand, oder auch welche an denen sie noch nie war, aber unbedingt sehen oder kennenlernen wollte. Meine Bitte um Rat nun:

Soll ich diese Orte, gemäß meines ersten Impulses meiden in Anbetracht der Tatsache das meine Mama sie niemals mehr wird sehen können und es mir nach meinem Empfinden allein irgendwie nicht zusteht, oder soll ich sie aufsuchen, ihrer Gedenken und mir vorstellen was wir gemeinsam dann dort gemacht hätten (wobei mir letzteres wieder Angst macht, das mir bei dieser Vorstellung wieder unendlich traurig wird, und ich mich irgendwie schuldig fühlen würde).

Ich hoffe, das meine Bitte um Rat nicht irgendwie kitschig oder gar psychotisch wirken mag, und würde mich über Antworten sehr freuen.

P.S.: Nochmals, meinen tiefen Dank für all die vielen lieben Antworten, die mir bisher geschrieben wurden. sie haben uns wirklich Mut gemacht und uns aufgebaut.
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  #9  
Alt 29.11.2011, 14:22
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Hallo PieW,
ich fürchte da kann Dir niemand raten. Das musst Du aus Deinem Bauchgefühl her entscheiden.
Aber es muss ja auch nicht sofort und aus dem Schock über den Tod Deiner Mutter entschieden werden.
Lass' ein paar Monate, vielleicht Jahre ins Land gehen und entscheide dann. Beide Entscheidungen wären verständlich und richtig auf ihre Weise.
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  #10  
Alt 12.01.2012, 00:37
PieW PieW ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Hallo, miteinander.

ich habe mich schon seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet, weil nach dem Tod meiner Mama sehr viel bürokratische Arbeit auf meinen Vater und mich zugekommen war. Viele der Teilnehmer dieses Forums werden dies ja leider kennen (Bestattung, Versicherungen, Abänderungen von Bankangelegenheiten usw.). Bei uns ist es noch immer nicht ganz zu ende. Aus allen Ecken und Himmelsrichtungen kommen nun Schreiben und Mitteilungen. Manchmal fühlen wir uns ziemlich überfordert, aber es muß ja nun mal weiter gehen, also heißt es für uns Augen zu und durch.

Trotz der traurigen Gründen aus denen sich die Mitglieder in dieses Forum eingeloggt haben, möchte ich dennoch nachträglich hoffen, das alle Mitglieder und deren Angehörigen ein schönes Weihnachten und einen guten Rutsch hatten

Wir saßen an besagten Feiertagen mit meiner Tante und meinem Onkel zusammen, und versuchten sie traditionell zu gestalten, was auch gut funktionierte. Dennoch ist da dieses Gefühl der Leere, das in uns ist. An diesen Tagen war es besonders schwer, und die Gedanken daran das meine Mama ja unbedingt hatte mitfeiern wollen, und die Forstellung wie es wäre wenn sie bei uns gewesen wäre, machten es nicht besser. So ganz ist es noch immer nicht in unseren Hirnkästen angekommen. Ich gebe zu das ich bei bürokratischen Angelegenheiten nicht sonderlich begabt bin, und immer wenn ich ein Schriftstück in Händen halte, was sich mir nicht sofort erschließt, ist mein erster Gedanke: "Da muss ich Mama fragen." Und in diesem Moment kommt dann immer wieder diese schlimme Tatsache zurück. Von manchen Gesichtspunkten aus betrachtet, war dieser bürokratische Kram sogar vielleicht etwas von Nutzen, hatten wir doch etwas worauf wir uns konzentrieren konnten, und es als Ablenkung etwas erträglicher machte.

Dennoch, wenn ich ihr Bett sehe, fällt es mir schwer weiter hin zu blicken, habe ich doch immer noch die letzeten Wochen vor ihrem Tode vor Augen. Sie fehlt uns sehr, und ich denke das es erst richtig schwer wird, haben wir diese ganzen Formalitäten erst hinter uns. Ich hoffe, das mein Vater und ich das schon hinkriegen werden. Wir sind ja auch nicht allein. Meine Neurologin verschrieb mir kürzlich Johanneskraut, damit ich wieder mal etwas runterkomme. Hoffe es wird helfen.

Ich bedanke mich herzlichst bei jedem, der sich bisher die Mühe gemacht hat, mir zu antworten, uns ihre Anteilnahme ausdrückten und hoffe, das bei ihren Fällen dieser furchtbaren Krankheit Hofffnung in Sicht ist.

Bis demnächst, und in dieser Zeit alles Liebe und Gute !

P.S.: An Andorra97: Du hattest vollkommen recht. Ich muss diese schlimme Sache erst einmal sacken lassen. Wenn ich jetzt daran denke, kommt immer wieder dieses hin und herpendeln zwischen liebevollem Gedenken und schlechtem Gewissen. Es ist wirklich noch zu früh, darüber nachzudenken. Ich danke dir für deinen lieben und klugen Rat, und werde ihn beherzigen.
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  #11  
Alt 20.01.2012, 23:11
PieW PieW ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Ich glaube ich schnappe bald über !!!

Ich melde mich noch einmal, mit einer Sache, die eigentlich gar nicht in dieses Forum gehört, aber ich kann im Moment nicht anders, und muss es los werden.
Wie ich schon schrieb, ist mein Vater an MS erkrankt, und das seit über dreissig Jahren. Der Krebstot meiner Mama hat uns beiden schwer zugesetzt, aber wie bereits geschrieben, fingen wir langsam an uns adamit ja nunmal abzufinden. Nun finden unsere Pflegekraft und ich meinen Vater am Dienstag morgen im Bett liegend (an sich ja normal). Aber diesesmal kommt er nicht zu sich, hat Schleim aus seinem Mundwinkel herauslaufen. Wir bringen ihn ins Krankenhaus.
Diagnose: Bakterielle Lungeninfektion .
Er ist verwirrt, weis manchmal nicht wo er sich gerade befindet, hat erhöhte Temperatur und Endzündungswerte,
Antibiotikagabe. Schlägt nicht an.
Ab heute Abend bekommt er eine andere Sorte. Ärtzte sagen mir im Voraus, das bei Nichtanschlagen des nächsten Medikaments die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, das er verstirbt.

Meine Güte, was denn noch ? 2009 meine Oma. 2010 meine Tante. Vor zwei Monaten meine Mama, und nun dieses ernste Diagnose bei meinem Vater. Ich hatte gehofft, das ich das Krankenhaus nach dem Tode meiner Mama lange Zeit nicht mehr würde sehen müssen, und schon bahnt sich der nächste Schlag an. Im Moment können wir nur hoffen, das es anschlägt, wenn nicht verliere ich allmählich mein Vertrauen in diese Welt. Ich kann bald nicht mehr.

Würde ich zum Aberglauben neigen, könnte ich bald meinen das diese Welt meine Familie hasst.

Es tut mir leid, wenn ich jetzt mit diesem Schreiben etwas ins Forum werfe, was hier eigentlich nichts zu suchen hat, aber ich konnte einfach nicht anders. Ich hoffe man verzeit mir das.

Zur Zeit hoffe und bange ich für meinen Vater.
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  #12  
Alt 20.01.2012, 23:15
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Hallo PieW,
es tut mir so leid, dass Du nun auch noch um Deinen Vater bangen musst. Ich hoffe ganz fest, dass er sich erholt und die Behandlung anschlägt.
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Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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  #13  
Alt 31.01.2012, 12:18
PieW PieW ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Hallo !

Die Ärtzte im Krankenhaus haben gesagt, das der Entzündungswert bei meinem Vater gut zurückgegangen sei. Allerdings ist er nach wie vor in einem Verwirrtheitszustand, von dem die Ärtze mir offen sagten, das sie nicht glauben, das er daraus wieder zurückkommen wird, und das es durchaus möglich ist, das er demnächst daran versterben wird

Als ob das nicht reicht, muss ich auch noch selbst ins Krankenhaus, da bei mir Darmblutungen festgestellt wurden.

Ehrlich, ich drehe bald am Rad
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  #14  
Alt 12.02.2012, 02:17
PieW PieW ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen und die Verzweiflung

Nun ist es geschehen !!!

Am 04.02.2012 (heute vor einer Woche) ist auch mein Vater gegangen

Die Ärzte haben die Infektion nicht in den Griff bekommen. Seine Schwäche ging nicht weg, und seine Sinne kamen nicht mehr zurück.
Die Ärtztin rief an, und berichtete mir, das er einfach aufgehört hat zu atmen.
Er verschied genau so wie meine Mutter.

Ich weiß, wie gesagt, das dies nicht in ein Forum für Krebserkrankungen gehört, aber momentan muss ich es einfach niederschreiben. Wir hatten nach dem Tod meiner Mama gerade alles hingekriegt, und hatten es geschafft diese Böse Zeit rückwirkend zu akzeptieren und zu verarbeiten. Und nun plötzlich... .

Es ist alles so leer... so hohl, und irgendwie erscheint alles so sinnlos. Sowohl im Nachhinein als auch auf die Zukunft bezogen. Ich meine das einer von beiden doch jeden Moment reinkommen müsste, aber es passiert nichts. In der Kafeemaschine ist noch die Portion an Pulver die mein Vater zuletzt vorbereitet hat, bevor er zusammenbrach. Wenn ich das nur schon sehe...

Wenn ich daran denke, das ich die Wohnung auflösen muss... So viele Dinge an denen schöne Erinnerungen hängen. Ich weiß, ich klinge wie eine Heulsuse, aber nicht einmal heulen kann ich im Moment. Eher habe ich das Gefühl erdrückt zu werden, möchte mich manchmal in den Erdboden eingraben und bis zum Ende meines Lebens nur noch schlafen. Ich weiß, es klingt wohl egoistisch, aber im Moment empfinde ich nun einmal so.

Meine eigene Magen-Darmspiegelung ergab nichts bösartiges. Nur die Ausläufe einer Infektion, welche bereits wieder abheilt.

Aber ich kann mich nicht darüber freuen. Eher gesagt ist es mir sogar Sch...egal. Ich glaube ich würde auch nicht anders empfinden, wenn es sogar was böses gewesen wäre.

Meine Spiegelungen waren zwei Tage nach dem Tod meines Vaters, und als noch offen war ob es etwas böses bei mir ist, habe ich mich selbst dabei ertappt, wie ich daran dachte im Falle eines Falles eine Behandlung abzulehnen. Der Gedanke selbst heute in einem Jahr nicht mehr da zu sein erschien mir gar nicht erschreckend. Vielleicht geht das ja wieder weg. (Hoffe ich) Ich weiß, das Leben muss weitergehen, und eigentlich weiß ich auch, das ich das alles wohl hinkriegen werde. Aber im Moment fühle ich mich so antriebslos. Wie ein Flugzeug mit laufendem Propeller, dem man aber die Bremsklötze nicht wegzieht und deshalb nicht von der Stelle kommt. Zu allem muss ich mich irgendwie zwingen. Und genau das alles macht mich noch trauriger

Wie gesagt, hoffe ich das es besser wird, aber im Moment erscheint es mir so weit weg.
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