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  #1  
Alt 19.03.2012, 20:00
Benutzerbild von Karin55
Karin55 Karin55 ist offline
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Standard Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo zusammmen,

meine BK-Erkrankung ist zwar schon lange her, aber ich bekam nach 6 Jahren (2006) einen Rückfall (Fernmetas), so dass ich die Krankheit nie mehr hinter mir lassen kann.

Schon im Jahre 2000 - ich war frisch geschieden - musste ich die ganzen Folgen meiner BK-Diagnose alleine durchstehen. Es gab zwar Freundinnen, aber eine verbindliche Bezugsperson fehlte einfach. Manchmal schaute ich neidvoll auf Mitbetroffene, die vom Partner unterstützt und gepflegt wurden (ich weiß, dass es auch gegenteilige Schicksale gibt, da, wo der Partner das Weite gesucht hat! ). - Auch nach meinem Rückfall erging es mir nicht anders, ich fühlte mich sehr allein.

Ich möchte mit diesem Thema einfach mal einen Austausch anregen, wie es Frauen geht, die alleine die ganze Last ihrer Krankheit tragen mussten und wie sie es geschafft haben.

Karin
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  #2  
Alt 20.03.2012, 08:40
Sonnenschein65 Sonnenschein65 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo Karin,
ich finde das Thema sehr wichtig, habe aber erst beim Lesen gemerkt, wie wichtig es ist. Also Danke, für Deinen neuen Beitrag!

Meine Diagnose ist noch recht frisch (August 2011)und mein erster Gedanke war: ...und da mußt Du ganz alleine durch! Anfangs fiel mir das noch einigermaßen leicht, aber je länger die Chemo dauerte und die Nebenwirkungen zunahmen, umso schwieriger wurde es. Jetzt hätte ich noch eine Chemo vor mir, bin aber so kraftlos, dass ich wohl darauf verzichten werde.

Ich bin alleinerziehende Mutter von einer 16 Jahre alten Tochter und einem 19 jährigen Sohn. Meine Kinder können zwar in mancher Hinsicht helfen, aber eben nicht so, wie ich es brauchen würde. BK ist auch nicht die erste Erkrankung, die meine Kids mit mir durchmachen müssen. 2005 hatte ich einen Tumor im Auge, 2007 platzte in meinem Kopf ein Aneurisma, was fast tödlich geendet hätte, 2009 wurde bei mir Rheuma festgestellt. Meine Kinder kennen mich also fast nur noch krank. Da meine Mutter vor drei Jahren an BK gestorben ist, hat die Diagnose dieser Erkrankung meine Kinder aber am schlimmsten getroffen. Anstatt Hilfe einzufordern, muß ich deshalb oft sehr behutsam sein und trösten und Mut zusprechen.

Mein Vater, der nur 10 km von mir entfernt wohnt und meine Mutter zehn Jahre lang sehr fürsorglich und liebevoll mit ihrer BK-Erkrankung begleitet hat, ist mir leider keine Hilfe. Er hat vor 1 1/2 Jahren wieder geheiratet, eine sehr einnehmende, egoistische Frau, und ruft nicht einmal zwischendurch an, um zu fragen, wie es mir geht. Dadurch fühle ich mich oft noch viel einsamer...

Außer meinen Kindern und dem Pflegedienst, habe ich nur noch eine liebe Nachbarin (und Freundin), die täglich mit dem Hund raus geht, wenn ich nicht dazu in der Lage bin und meine Ex-Schwiegermutter, die den Hund nimmt, wenn ich mal wieder ins Krankenhaus muß. Meine Freundinnen wohnen entweder weiter weg, oder haben gerade selber gesundheitliche Probleme.

Es ist echt schwer, sich um alles alleine kümmern zu müssen (Arzt-Termine machen, Anträge stellen, Haushalt, ...), egal wie schlecht es einem geht und dann noch auf Umarmungen, Streicheleinheiten, Trost und Zuspruch verzichten zu müssen.

Ich hoffe, dass ich ganz schnell wieder zu Kräften komme und die bald folgenden Bestrahlungen gut vertrage. Die Power-Frau, die ich eigentlich immer war, wird in kürzester Zeit wieder da sein, da bin ich ziemlich sicher.
Allerdigs schmerzt es, außer der linken Brust auch meinen Vater verloren zu haben, denn dieses "im Stich lassen", werde ich ihm nie verzeihen können.

Sende Dir eine ganz feste Umarmung, denn die fehlt eigentlich immer!

Ganz liebe Grüße,
Silke
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  #3  
Alt 20.03.2012, 10:30
Benutzerbild von ängel
ängel ängel ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Als ich 2007 die Diagnose bekam sagte ich zu meinen Chormitgliedern, da muss ich ganz alleine durch.
Ich wusste gar nicht wie recht ich hatte.
Sicher, ich habe meinen Mann und er würde vorwurfsvoll sagen, er hätte mich doch immer unterstützt.
Aber, wie ich schon öfter schrieb, ich finde dass es oft das Gegenteil war, wenn er mir vorwarf dass er Parkgeld zahlen musste, wenn er nicht täglich zur Bestrahlung fahren wollte, sondern mich wochenweise in ein Hotel stecken wollte, wenn er nie nein sagte, wenn sich seine erwachsenen Kinder wochenweise mitten in der Chemotherapie einluden, wenn er mir nicht half im Haushalt und ich mich schliesslich aufraffte um nicht zu verhungern usw.
Auch reden konnte ich nicht mit ihm. Am Anfang ging es noch, aber dann antwortete er nicht mehr.
Ich bekam eine sehr liebe Freundin, die zwar immer anrief, aber zum Arzt musste ich immer alleine rein.
Auch den ganzen Kampf um Termine und Gespräche mit Ärzten musste ich alleine machen. Ich hätte oft gerne 2 Ohren dazu gehabt oder einen Menschen der mitfragt oder für mich kämpft.
Das Gleiche gilt für den Kampf um Krankschreibung, Rente etc. alle Briefe musste ich alleine schreiben.
Und irgendwann ist Schluss. Ich bin schon nahe dadran zu sagen, ist egal, wie es weitergeht, irgendwie geht es weiter.
Ja, sagt mein Mann, du musst klagen. Ja, sagt mein Bruder, klage, du solltest keinen Termin verpassen.
Ich, ich,ich,gut es ist meine Krankheit, aber ich beneide auch alle die eine Tochter, einen Mann, eine Freundin an ihrer direkten Seite haben.
Schlimmer fand ich es noch als der Krebs 2010 zurückkam. Da hatte ich das Gefuhl für alle war ich nicht krank, hatte ich den ersten Krebs ja auch überlebt.
Ich selbst fand es schlimmer, zeigte es doch dass der Krebs da noch in mir sass.
Ich hab es schon oft gesagt und sag es noch mal: das Lesen, Schreiben und eure Antworten haben mir viel geholfen und tun es noch.
__________________
Ängel
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  #4  
Alt 20.03.2012, 11:31
Benutzerbild von KimiKater
KimiKater KimiKater ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Liebe Silke, liebe Karin (Namensvetterin :-)) und auch liebe Ängel,

fühlt euch mal alle gedrückt.

- aber letztendlich müssen wir da alle alleine durch.

Ich hab wohl Mann und 2 fast erwachsene Kids bei mir aber auch ich hab erlebt, dass man mich alleine gelassen hat.

Schon als ich nach dem Mammographie-Screening die Aufforderung zur Nachuntersuchung bekommen hat, hat mein Mann das nicht ernst genommen. Er meinte bei seiner Kollegin sei das alle 2 Jahre der Fall und nie hätten sie was gefunden.
Bei mir wars leider ein hochaggresiver TN Tumor!

Zur endgültigen Diagnose ist er wohl mitgegangen, blieb aber im Wartezimmer sitzen.
Er hat mich wohl ins Krankenhaus zur OP gefahren, blieb aber im Auto sitzen, genauso beim Abholen nach 5 Tagen.
Er kennt weder das Krankenhaus noch das Brustzentrum wo ich zur Chemo war, noch den Strahlenbunker des Krankenhauses in dem ich für fast 8 Wochen täglich war. Nein. Mein Mann musste ja arbeiten.

Ich bekam die Diagnose als "Weihnachtsgeschenk 2010" und wurde sofort nach Weihnachten operiert. Wichtig war meinem Mann nur, dass ich es schonend seinen Eltern beibringe. Da hab ich mich geweigert!
Auf mein seelisches Befinden nam keiner Rücksicht.

Die ersten 3 Monate 2011 also während der Chemo wusste er nicht was er mit mir anfangen soll. Erst als ich nach der 4. Chemo (Taxoterre) ganz flach lag und nicht mehr aufstehen konnte, ist er aufgewacht.
Und dann seine ständigen Ermahnungen - du m usst Sport machen, grrrr.
Wie denn wenn ich mich kaum auf den Beinen halten konnte, kaum Autofahren konnte aber immer schön den Haushalt gemacht habe.

Wenn man ihn heute fragen würde, würde er sagen er hat mich umsorgt.
Zur Port OP gefahren und abgeholt.
Aber dass diese paar Fahrdienste nicht alles sind, das würde er nicht verstehen.

Einzig und alleine meine Tochter hat mich aufgebaut, sachte ohne aufdringlich zu werden. Aber wir stehen uns sowieso sehr nahe, wissen oft wie sich die andere fühlt, was sie denkt.
Die Anrufe der Schwiegermutter alle paar Tage waren lästig.

auch ich hab einen sehr sensiblen Sohn, den ich eher schonen muss und ihn vorsichtig behandeln muss. Aber Tochter war mir eine große Hilfe.

Sie macht ab September ein FSJ beim Rettungsdienst und musste schon an ihrem Probearbeitstag in den Strahlenbunker. sie weiss weit mehr wie es mir geht als mein Mann es tut.

Ich denke wir müssen uns da ganz alleine wieder frei schwimmen.

Aufbauende Grüße
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  #5  
Alt 20.03.2012, 11:33
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Ettigirb Ettigirb ist offline
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Lächeln AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo gutes Thema --
tja , mich hat es vor 1 Jahr erwischt -- keine Chemo "nur Bestrahlung"
und TAM -
meinen Ehemann pflege ich seit 20 Jahre - Er hat ein Schädelhirntrauma
körperlich fit- aber keinerlei -wirklich keinerlei Kurzzeitgedächtnis -
d.h. ich erzähl Ihm etwas - Er dreht sich rum und schon ist es weg - das ist das schlimmste - sich mit niemandem Austauschen zu können - dabei habe ich einen wirklich lieben Mann -
Meine Brüder und Schwägerinnen wohnen 200 km weg - und da habe ich es erst spät erzählt - denn jeder hat so seine eigenen Probleme -
und ich mußte das erstmal für mich begreifen und auf die Reihe kriegen
Ihr wißt schon was ich meine ---
Wenn ich heute drüber nachdenke- weiß ich garnicht mehr wie ich das logistisch auf die Reihe gekriegt habe - denn alleine kann mein Mann ja nicht sein (Tages-und Kurzzeitpflege war nur möglich weil die uns schon lange kennen) sonst findet man auf die schnelle nichts .
Aber mein Spruch - Alles wird gut - passt scho
Was mir auffällt ist, daß ich mich nicht mehr soviel um andere kümmere
sondern an 1.Stelle komm ich - (mein Mann natürlich ausgenommen)
schicke LG aus Bayern
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  #6  
Alt 20.03.2012, 13:32
Benutzerbild von maga
maga maga ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo ihr lieben

manschmal kann mann auch mit Mann und Kinder ganz schön allein sein besonders wenn sich die krankheit über jahre hinzieht und mann immer gegen neue sachen ankämpfen muss .........denn als Frau und mutter kann mann sich schlecht tagelang ins bett legen und wenn dann noch haustiere hinzukommen die mann selber nicht will sondern die kinder und weil mann ein schlechtes gewissen hat weil der haushalt nicht so läuft wie mann will sagt mann ja zu allen .......... gute freunde die ich in der Reha kennengelehrt haben verstehen mich helfen einen durch lange gespräche mit der krankheit zu leben weil mann selber krank ist und weiss wovon mann spricht ..........heute kenne ich meine grenzen habe meine Kinder gross und der Mann muss lehren selber fertig zu werden dazu gehört ja einmal im jahr ein Borkumurlaub mit meinen Mädels aus der Reha wo m wir unseren jahrestag feiern schon zum 8mal einfach toll morgen gehst mal wieder los ......Ich wünsche uns allen das wir unser Leben noch lange leben können seid herzlich gegrüsst Maga
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  #7  
Alt 20.03.2012, 14:17
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Ettigirb Ettigirb ist offline
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Daumen hoch AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?


schönen Urlaub Maga mit deinen Mädels !!!!
ich fahre im April 1 Woche 5 Sterne Antalya -- Vorfreude kommt schon auf
LG Ettigirb
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  #8  
Alt 20.03.2012, 14:23
Nasra Nasra ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo Ihr tapferen Frauen,
mein Brustkrebs wurde zwischen sportlichen Läufen - z.B. kurz nach meinem Halbmarathon in Wien 2008 festgestellt, ich dachte nicht im Traum daran, dass das verordnete Mamma-Screening mir einen bösartigen Tumor bescheren würde! Im Juni wurde ich brusterhaltend operiert und mein Arzt meinte, dass ich nur ein "kleines Kätzchen" - und nicht "einen Tiger" als Krebs ausgetragen hätte, ich meinte darauf zu ihm: Hoffentlich weiß das mein Krebs!

Denn nach so einer Erkrankung ist man nicht mehr der selbe Mensch wie vorher. Man versucht, das alte Leben wieder aufzunehmen, doch es gibt immer wieder Momente der dunklen Gedanken. Und natürlich vor jeder Nachsorge / Blutabnahme (TM) / Mammografie. Ich denke, in diesen Situationen ist jede von uns alleine, ob man mit einem Partner zusammen lebt oder auch nicht. Unser Körper hat uns schließlich schon einmal enttäuscht ... so ganz trauen werde ich ihm nie wieder!

Ich hatte keinen Partner zur Zeit meiner Erkrankung, aber viele Freunde, die mich nicht nachdenken ließen, und auch meine beiden Söhne haben mich ganz lieb umsorgt ...
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  #9  
Alt 26.03.2012, 22:53
Zauberfee371 Zauberfee371 ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo Karin,

bei mir wurde der Krebs im Januar diagnostiziert. Im November letzten Jahres hat sich mein Freund nach fünf Jahren Beziehung von mit getrennt. Mit der Trennung noch nicht fertig musste ich mit der Krebsdiagnose umgehen. Aber bis jetzt hat es doch gut geklappt. Ich finde man wächst an der Situation, auch wenn es immer Tage gibt, an denen man ganz unten ist und nur weint.

LG
Feechen
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  #10  
Alt 30.03.2012, 16:31
righttrack righttrack ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo, Karin und alle anderen,

ich bin auch Single und hab alle meine Arzttermine allein durchstehen müssen. Auch alle Entscheidungen musste ich allein treffen, weil meine Freunde keine Ahnung von allem haben. Meine Mutter ist über 80 und versteht das Medizinische nicht mehr. Mehr als einen allgemeinen Überblick über mein Ergehen kann sie nicht auf die Reihe kriegen.
Ich habe Freunde, die mich unterstützen, aber eben auch arbeiten und nicht einfach zur Verfügung stehen. Während der Chemo hab ich überall mein Handy mit hingeschleppt - selbst aufs Klo - weil ich wenigstens einen Notruf machen können wollte, denn mein Kreislauf war oft im Keller.
Am meisten hat mich fertig gemacht, dass mir nach der Hälfte der Chemos eine meiner besten Freundinnen die Freundschaft gekündigt hat. Ich glaube, sie konnte mein "Elend" nicht mehr mit ansehen. Eigentlich habe ich kein Recht darauf, dass sie mich "tragen" kann, aber es tut jetzt, nach drei Monaten, immer noch weh.

Ich hattte und habe auch wenig Lust, immer allein spazieren zu gehen. Und in den Wintermonaten krank geschrieben tagelang allein in der Wohnung zu sitzen war auch furchtbar.
Habe viel telefoniert und Emails geschrieben. Ein Rundmail mit kurzem Überblick über mein Ergehen (auch psychisch) an meine engsten Bekannten und Freunde hat Wunder gewirkt. Es kam viel Feedback. Einige haben gesagt, sie fanden meine Offenheit gut und auch, dass ich geschrieben habe, was ich brauche. Eine entfernt wohnende Freundin hat jede Woche eine lustige Karte geschickt und oft angerufen.

Ich kann mir vorstellen, dass es für diejenigen, die einen Partner haben und sich auch nicht unterstützt und aufgefangen fühlen, genauso schlimm ist, wie für uns Singles. Denn enttäuschte Erwartungen machen einen noch depressiver.

Dieses Forum hat mir echt geholfen. Von den Erfahrungen habe ich profitiert.
Ich habe auch gelernt, mir gute Nachrichten reinzuziehen. Besucher habe ich immer zuerst gebeten, mir zu erzählen, was es Gutes zu berichten gibt.
Am Abend vor der Chemo habe ich mir Upps - die Pannenshow im Fernsehen reingezogen, um mal richtig was zu Lachen zu haben.

Schreibt weiter, Ihr Lieben. Es ist wichtig, Ermutigung zu geben und zu bekommen.

Ich drück Euch ganz lieb
Beate
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  #11  
Alt 30.03.2012, 17:26
Benutzerbild von Ettigirb
Ettigirb Ettigirb ist offline
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Daumen hoch AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo Beate,
fühle Dich, bei mir war es auch so, eine richtig gute Freundin, sagt zu mir nach der Hälfte der Bestrahlung - so jetzt muß dann aber mal Schluß sein und will nichts mehr hören (bin garkein Jammerer)sie hat gefragt - nun Schluß war dann - aber mit Ihr.
Da gab es dann plötzlich einige Türen die aufgegangen sind, wo ich nie und nimmer daran geglaubt habe - und ich habs angenommen -so ist es, eine Türe zu und andere auf.
So finden wir uns eben auch in diesem Forum- gute Sache
Grüße aus Bayern,
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  #12  
Alt 30.03.2012, 22:22
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo

Ich habe keinen Brustkrebs, aber dafür Kehlkopfkrebs. Der wurde 2009 bestrahlt und ich habe Chemo bekommen.
Auch ich war und bin alleine, meine erwachsenen Söhne wohnen weiter weg und gerade in der Bestrahlungszeit waren beide im Ausland.
Habe da auch alles etwas runter gespielt, damit sie nicht das schlechte Gewissen plagt, was sollten sie denn tun?
Karin, ich kann sehr gut verstehen was du meinst. Klar stehen wir unseren "Mann" und schaffen es alleine, aber nicht mal so Abends darüber reden zu können ist nicht einfach.
Freundinnen und auch wie bei mir eine Schwester oder Geschwister ersetzen einen Partner nicht.
Ich konnte und kann ganz gut alleine leben, aber zu der akuten Zeit wäre es schon schön gewesen sich mal anlehnen zu können.
Auch die häuslichen Kleinigkeiten müssen ja erledigt werden und manchmal hatte ich dazu keine Kraft, nur wer macht es dann?
Es ist manchmal nicht einfach.

Lieben Gruß
Wangi
__________________
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  #13  
Alt 31.03.2012, 07:52
righttrack righttrack ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo, Ettigirb,

danke für Deinen Trost. Es stimmt, es sind auch bei mir andere Türen aufgegangen und andere haben sich als echte Freunde bewiesen. Selbst über meine Kolleginnen war ich erstaunt, weil sie sich immer mal wieder ganz lieb nach mir erkundigt haben. Das alles sollte ich nicht aus den Augen verlieren.

Ich weiß gar nicht, ob ich mich früher auch so unsensibel gegenüber anderen benommen habe. Ich hoffe nicht....

Hallo, Wangi,

ja, das mit dem Haushalt ist so eine Sache. Ich habe mit der Zeit gelernt, mir bis zum Chemotag alles zu erledigen und vorzubereiten, so dass ich so wenig wie möglich machen musste. Es gab aber auch Tage, da konnte ich nicht mal zum Briefkasten. Vielleicht hätte ich auch mehr Hilfe von Freunden annehmen sollen. Kann mich erinnern, dass ich ein paar Mal beim Geschirrspülen fast umgekippt bin.

Nun ja, man lernt dazu. Und nun weiß ich auch, was für Hilfe ich anderen anbieten könnte, wenn sie in so einer Lage sind.

Allen ein schönes Wochenende. Ich hole heute erst mal einen Besuch bei einer Freundin, die etwas weiter weg wohnt, nach.

Lieben Gruß,
Beate
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  #14  
Alt 14.05.2012, 10:56
erdfuchs erdfuchs ist offline
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Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Ich war bis jetzt eigentlich immer nur die gelesen hat.
Ich bin nach meiner erneuten Krebsdiagnose auch alleine. Ich weine zur Zeit sehr viel. Mein Lebenspartner der meine Erkrankung seit 2009 mitgetragen hat konnte nicht mehr und ist von heute auf morgen gegangen. Dann habe ich einen lieben Mann kennen gelernt dieser wohnt aber 200km weg. Wir telefonieren viel und treffen uns auch. Ich bin aber trotzdem alleine. Nun sind meine Lymphen befallen und wir werden sehen wie es weiter geht bekomme Chemo Eribulin die NW sind aber zur Zeit ganz schlimm. Ich möchte manchmal lieber sterben als weiter leben.
Gruss
erfuchs
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  #15  
Alt 14.05.2012, 13:31
Pessimist Pessimist ist offline
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Ort: Raum Ettlingen
Beiträge: 114
Standard AW: Brustkrebs alleine durchstehen - wem geht es auch so?

Hallo,
manchmal überkommen einem so dumme gedanken. die sollte man sofort beiseite schieben. Setzt dich dann einfach an deinen PC und schreibe dir alles von der Seele. Hier im Forum hast du immer ein offenes Ohr. Schreiben tut gut und befreit. Liebe Grüße
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