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  #61  
Alt 21.10.2009, 14:56
Simone44 Simone44 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

hallo alle zusammen,

komme gerade von der besprechung mit dem onkologen.

der krebs ist bei meiner mama weiter gewachsen

die chemo hat nicht gewirkt. sie kann sich überlegen, ob sie eine andere chemo machen will. mit 5U. 1x die woche für 24std. jetzt bekommt sie aber erstmal eine bluttransfusion und die magensonde zur ernährung. essen und trinken kann sie bald nicht mehr durch das geschwür im magen.

der arzt sagt mir unter 4 augen, er würde keine chemo mehr machen, der krebs ist schon zu weit. ich fragte ihn, ob es auch schnell gehen kann. ja, die leber kann versagen, dann schläft sie einfach ein und hat keine schmerzen.

sorry, bin echt durcheinander und total wie gelähmt. was wird jetzt nur? sie ist so traurig und es tut so weh dabei zuzusehen. ich will nicht das sie leidet. was kann ich nur machen.

meine mama wollte nicht, dass ich mit ihr nach hause fahre. wenn ich nachher hinfahre weiß ich gar nicht wie ich mich verhalten soll. ich will nicht weinen, aber ich bin jetzt schon total verheult. es ist doch meine mama

das mußte ich loswerden und mich mal ausheulen, sorry.

alles gute für euch und traurige grüße
simone
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  #62  
Alt 21.10.2009, 15:47
blubberchen blubberchen ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Hallo!
Ich bin erst seit heute in diesem Forum..... habe deinen Bericht gelesen.... heule mir die Augen aus dem Kopf ....... meiner Mama geht es ähnlich.
Ich wünsche dir unendlich viel Licht und Liebe.
Was soll ich sagen , kann meine Gedanken selber kaum ordnen...
Ich wünsche dir unendlich Kraft
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  #63  
Alt 21.10.2009, 16:01
Katja11 Katja11 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Hallo liebe Simone,

ich kann eure Situation leider sehr gut nachempfinden. Mein Papa hatte auch BSDK, darüber hinaus noch Lebermetastasen und zum Ende hin bestimmt auch weitere Streuungen denen nicht mehr nachgegangen wurde. Ich weiß noch genau wie meiner Mutter und mir auf dem Gang vor dem Zimmer, in dem mein Vater lag, von einem Assistenzarzt ganz nebenbei gesagt wurde das er wohl nur noch wenige Tage schaffen würde. Da stand ich ziemlich neben mir. Mein Papa wurde dann als "austherapiert" entlassen. Leider wurde Ihm, bevor er mit dem Krankentransport nach Hause gebracht wurde, von den Ärzten gesagt dass er bald sterben wird. Ohne uns vorher zu fragen, ob wir Ihm das nicht nicht lieber selbst beibringen wollen. Aber egal, jetzt sollte ich mich darüber nicht mehr aufregen.

Wie man sich verhalten soll ist immer schwer zusagen. Sei am besten du selbst. Deine Mama würde ohnehin bemerken wenn sich Ihre eigene Tochter verstellt. Soll man stark sein, soll man gemeinsam weinen??? Ich weiß es nicht, lass es am Besten auf dich zu kommen. In den letzten 2 Wochen, wo mein Papa zu Hause war, sind wir regelrecht über uns hinaus gewachsen. Und ich hätte vorher sicher nicht sagen können wie man mit diversen Situationen umgeht, weil man ja nicht weiß was kommt.

Was ich eigentlich sagen wollte, handle einfach nach deinem Gefühl und tu das was du in dem Moment für richtig hälst. Als Tochter deiner Mama tust du ganz sicher das Richtige für Sie und auch für dich.

Ich wünsche Euch alle Gute.

LG Katja
__________________
Mein lieber Papa
geb. Mai 1951 - gegangen Mai 2007 (BSDK)
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  #64  
Alt 21.10.2009, 16:45
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Liebe Liebe Simone,

Mensch,lass dich mal fest drücken.
Es tut mir so unendlich Leid für euch das tut sehr weh so was zu hören.
Als meine Mama mir am Telefon am 28Mai sagte das es vorbei sei und nur noch eine Frage der Zeit ist dachte ich es haut mich um,
Hatte Herzrasen Atemnot und Panik.
Ich weis sehr gut wie es dir jetzt geht aber bitte sei stark.
Ich wünsche euch nur das allerbeste und deiner Mutter eine Menge Kraftpakete.
Herzliche Grüsse Tine
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  #65  
Alt 21.10.2009, 16:54
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Liebe Simone,

es tut mir so leid.

Wie kannst Du Dich verhalten?
Sei Du selbst, sei ehrlich mit Deiner Mutter, aber auch mit Dir.
Helfen im medizinischen Sinne kannst Du sicher nicht. Und Du kannst Deiner Mama weder die Krankheit noch das Leiden nehmen.
Das zu akzeptieren ist so schwer, ich weiss.
Aber Du kannst so für sie da sein, wie sie es möchte - .....
Sie weiss bestimmt, dass Du für sie da bist und sie sich auf Dich verlassen kann.

Ich kann mich noch so gut erinnern, als für Papa keine Chemo mehr lief...
an die Angst vor dem was kommt, an die Verzweiflung und den Wunsch zu helfen.
Wie sehr sich die Fragen und Ängste doch ähneln.
Glaube mir, so wie ich Dich "kennen gelernt" habe, auch über die PNs, wirst Du nichts falsch machen.
Und Du wirst Deine Mama weiterhin begleiten und dabei stark sein.
Weinen ist aber trotzdem erlaubt.

Wünsche Dir viel Kraft und eine möglichst lange Zeit für Deine Mama.

Kirsten.
__________________
Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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Geändert von Kirsten67 (21.10.2009 um 16:57 Uhr)
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  #66  
Alt 21.10.2009, 18:34
Simone44 Simone44 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

hallo ihr lieben,

vielen dank für eure lieben worte. das habe ich echt gebraucht, danke.

komme gerade von meinen eltern. meine mama ist so stark. mein papa hat geweint und sie hat nur gesagt, fahre doch etwas fahrrad das lenkt dich ab.
und zu mir sagte sie, ich solle ihr einen witz oder irgendetwas "blödes" erzählen.

sie ist so stark ich möchte nicht das sie leidet

freitag bekommt sie die bluttrasfusion, dann geht es ihr hoffentlich etwas besser. in 2 oder 3 wochen will sie die neue chemo machen. bis dahin kann sie sich ausruhen.
die chemo heißt fluorouracil und carboplatin. habe gelesen das es starke nebenwirkungen gibt. habe den onko um rückruf gebeten. ich will ihn fragen was er mit palliativmedizin meint. und was passieren wird, wenn meine mama keine chemo mehr bekommt. vieleicht geht es ihr dann ja wenigstens noch eine kurze zeit gut.??

es ist schon ein komisches gefühl, als ich am anfang hier im forum war, habe ich von anderen diese schlimmen dinge gelesen. jetzt ist es bei uns auch schon fast so weit. es ist wie im traum, im negativen sinne

ich danke euch von ganzen herzen das ihr für mich da seit. es tut gut trost zu bekommen, wenn man sonst immer stark sein muß.

liebes blubberchen, liebe katja, liebe tine, liebe kirsten und auch alle anderen die mitlesen, wir machen alle so viel schlimmes durch. es ist trotzdem schön, dass wir uns gegenseitig kraft geben können und auch füreinander da sind.
vielen dank.

wünsche allen viel kraft und alles alles gute

lg
simone
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  #67  
Alt 21.10.2009, 21:16
ashleyvasillis ashleyvasillis ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Der Kampf beginnt!

Liebe Simone!
Meine Mutter hatte auch schon das Kontroll-CT nach der Chemo (auch 3 Monate) Bei ihr sind zwar die Urspurngstumore und Lebermetastasen zwar etwas geschrumpft, aber sie hat überall Knochenmetastasen. Laut ARzt ist somit eine Verschlechterung. Sie bekommt Tabletten?? und eine andere Chemo, 1x im Monat! Er Arzt gibt aber keine Prognosen .
hab ich mir auch gedacht vor Monaten...so wie du......
__________________
Meine Mama 63 Jahre Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Lebermetastasen am 9.7.09. inoperabel, seit März 10 wachsen die Metastasen immer mehr, auch im Skelettsystem, Ascites im Bauch/BEcken, Wasser in den Beinen, ...
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  #68  
Alt 22.10.2009, 00:01
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Hallo liebe Simone,

das mit deiner Mama tut mir sehr leid und auch wenn ich nicht jeden Tag hier schreibe, lese ich doch mehrmals am Tag die Beiträge durch und bin in Gedanken bei all den anderen Betroffenen und Angehörigen.

Wenn bei jemandem wieder eine Verschlechterung eintrifft, sticht es mir richtig im Herzen und könnte grad heulen.

Ich kenne Euch alle nicht und leide doch mit Euch.

Gegen eine Chemo würde ich mich nicht von vornherein dagegen entscheiden. Lass Deine Mama die Chemo ausprobieren. Jeder Mensch reagiert anders auf die Chemo und der eine verträgt es gut, der andere schlechter. Sollten die Nebenwirkungen wirklich sehr hart sein, dann könnt ihr immer noch absetzen. Ich rede Dir da nicht rein, aber so würde ich es meiner Mama raten.

Das Gefühl, es passiert den anderen........... kenne ich leider auch. Ich bin bald 1 Jahr hier im Forum unterwegs. Am Anfang dachte ich immer: Oje, schlimm, was den ANDEREN da alles passiert. Es ist so, als ob man einen schlechten Film sich im Kino ansehen würde und plötzlich wird man zum Hauptdarsteller. Hoffe, Du verstehst, was ich meine.

Auch ich gebe den anderen Recht, daß es eine schei... Situation ist, helfen zu wollen und doch so machtlos zu sein.

Die Entscheidung für eine Magensonde befürworte ich sehr. Meine Mama war so down und kraftlos, als sie immer mehr abgenommen hatte und nichts mehr essen konnte. Sie fiel von einer Depression in die andere. Aber seit sie künstlich wieder ernährt wird, ist es eine reine Freude wieder, sie zu sehen.

Bitte bitte steckt den Kopf nicht in den Sand!

Liebe Grüße
Claudia
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__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren
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  #69  
Alt 22.10.2009, 14:00
Katja11 Katja11 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Hallo Simone,

deine Mama will dich und deinen Papa sicher schützen, oder auch ein wenig sich selbst. Als mein Papa dann zu Hause war, haben wir auch manchmal so getan als ob nichts wäre. Auch wenn das jetzt blöd klingt. Wir haben einfach beisamen gesessen, Karten gespielt und über "belanglose" Dinge geredet. Dies war sicher auch eine Art Selbstschutz für alle Beteiligten, aber so konnten wir auch ein wenig "unbeschwerte" (ist vielleicht nicht das beste Wort) Zeit mit einander verbringen. Es war uns möglich das Bevorstehende, wenn auch nur für kurze Zeit, mal auszublenden. Vielleicht hilft es dem Betroffenen und den Angehörigen natürlich ebenso auch ein wenig, wenn noch ein kleines bißchen das "normale" Leben erhalten werden kann.

Das sind nur meine Empfindungen die ich habe, wenn ich über diese Zeit nachdenke. Bewältigen wird diese Situation sicher jeder auf seine Weise.

Eurer Familie alles Gute.

LG Katja
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Mein lieber Papa
geb. Mai 1951 - gegangen Mai 2007 (BSDK)
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  #70  
Alt 22.10.2009, 18:10
Simone44 Simone44 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

hallo zusammen,

danke für eure antworten.
ja katja, du hast recht. man muß die zeit wirklich so verbringen "als wenn nichts wäre". sonst macht man es sich nur noch schwerer, das stimmt schon.
wir reden jetzt teilweise über sachen, die wir früher gar nicht erwähnt hätten. aber das ist nicht schlimm. ich versuche schon meine mutter zum spielen zu überreden, aber sie hat keine lust dazu. muß ja auch nicht. wir reden dann über hin und kunz

liebe claudia, die chemo wird meine mama auf jeden fall anfangen. wir werden dann sehen wie es sich entwickelt. die hoffnung möchte ich uns allen nicht nehmen. habe aber mal eine frage an dich. hat deine mutter auch eine magensonde? wenn ja, wie klappt es denn? muß der pflegedienst kommen, oder kann man das alleine?

zur zeit wird meine mama über den port ernährt. das ist sehr kompliziert, z.b. wenn sie nachts auf toilette muß.
der arzt erklärte uns, dass man durch die magensonde auch normale pürierte
nahrung einlassen kann. gelesen habe ich aber was anderes. es geht wohl nur mit flüssignahrung. was stimmt denn nun? der pflegedienst wird uns nächste woche darüber aufklären. die ärzte haben da irgendwie auch nicht den durchblick

die bluttransfusion klappt morgen auch nicht. es muß erst ihr blut an die blutbank geschickt werden um das richtige blut zu bekommen. nennt man wohl kreuzblut. nicht das das blut verklumpt.
haben die beim onkologen auch vorher nicht gewußt, alles irgendwie komisch.
also bekommt sie erst am mittwoch die transfusion. naja, verstehe ich auch wieder nicht. gestern war alles so eilig und heute hat es auch noch 1 woche zeit. ???

leider ist man komplett abhängig von den ärzten

so, vielen dank nochmal an euch alle. ich drück euch die daumen, dass bei euch alles positiv läuft.

wir werden nicht aufgeben (noch nicht) und auch nicht den kopf in den "storch" stecken (auf claudias bild bezogen)

drück euch alle
lg
simone
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  #71  
Alt 22.10.2009, 19:26
kerstin86m kerstin86m ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

guten abenden, ich bin auch seid heute zum ersten mal auf dieser Seite. Meine Mutter hat auch Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sie hat dies Woche mit der
ersten Chemo bekonnen. Es geht ihr gut. Aber deine eigene Mutter so schwach zu sehen macht einen manchmal verrückt und sie so zu sehen mit so vielen Schmerzen.
Manchmal ist es Schwer den ich Koche ihr heute was zum Essen und morgen mag sie es nicht mehr da es auf einmal anders Schmeckt, obwohl es das gleiche ist.. Man gibt selber durch diese Krankheit sein eigenes Leben auf. Manchmal frage ich mich was ist wenn alles vorbei ist? Wie wird es mir den selber danach gehen, davor habe ich ein wenig Angst..
Ich Grüße euch Herzlich
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  #72  
Alt 23.10.2009, 12:50
Katja11 Katja11 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Hallo Simone,

macht einfach das wozu Sie Lust hat. Wir haben schon immer viel und gerne gemeinsam Karten gespielt, war immer schön. Ist sicher nicht leicht, da sich der Gemütszustand des Betroffenen auch immer schnell mal ändert. Manchmal war meinem Papa nach scherzen zu Mute, er war immer ein sehr witziger Mensch, aber an anderen Tagen wollte er einfach nur seine Ruhe haben oder war sogar mal grantig (was überhaupt nicht seiner Person entsprach).
Ich glaube man kann als Angehöriger einfach nur da sein. Wir (meine Mama, meine Schwester und Ich) waren in der letzten Zeit eigentlich rund um die Uhr bei meinem Papa. Einfach auch um zusammen zu sein und natürlich die schweren Momente "auf mehrere Schultern" zu verteilen.

Die Wartephasen sind für alle Beteiligten immer unerträglich, zumal man ja nicht wirklich Zeit hat. Kenne ich leider auch sehr gut. Aber da ist man nun mal auf die Ärzte angewiesen und muss darauf vertrauen, dass diese "Pausen" vertretbar sind.

Ich wünsche euch ein gutes Wochenende.

LG Katja
__________________
Mein lieber Papa
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  #73  
Alt 23.10.2009, 19:25
Simone44 Simone44 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

hallo ihr lieben,

heute hat der onko angerufen. erfahren habe ich nicht wirklich etwas. er war aber sehr nett. die fragen sind mir in diesem moment auch nicht eingefallen. der zettel den ich mir gemacht habe war im auto, und er erwischt mir, als ich gerade bei meinen eltern vor der tür stand. toll....

ok, ich weiß jetzt was er mit palliativ meint - also quasi sterbebegleitung, nochmal toll......wir sind noch nicht so weit

warum er wissen wollte, ob ich verheiratet bin und was ich beruflich mache, weiß ich allerdings auch nicht ???????

egal, meiner mama ging es heute jedenfalls besser (freu freu, hab dann immer einen klos im hals).

liebe katja,
wir haben anstatt spielen jetzt ein kleines ritual eingeführt
ich fahre nach der arbeit immer gleich zu meinen eltern und wir trinken zusammen kaffee. richtig schön mit kuchen und so. meine mama ißt dann sogar auch etwas "schlabberkuchen"
ich erzähle dann etwas von meiner arbeit (wie doof doch alle sind) und mein papa lobt dann meine mama, dass sie sogar etwas zum mittag gegessen hat. wenn alles so abläuft bin ich schon glücklich.....

grantig ist meine mama auch manchmal. ich nehm es ihr aber nicht übel. man steckt ganz schön etwas ein. früher wäre ich total beleidet gewesen, heute nehme ich aber nichts mehr persönlich.

ich danke dir für deine beiträge. deine erfahrungen helfen mir sehr.
wünsche dir auch ein schönes we.
alles liebe
simone

liebe kerstin86m,

ja, es ist sehr schwer. nicht nur für die betroffenen sondern auch für die angehörigen. sein eigenes leben schiebt man beiseite. man kann nur hoffen, wenn man einen partner hat, dass er es versteht.
bei mir dreht sich alles nur um meine mama. mein partner steht aber voll hinter mir. er ist auch sehr betroffen.
was später mal kommt, kann ich nicht sagen, ohne meine mama. mein papa ist ja auch noch da. wir müssen dann alle füreinander da sein.

ich muß mich dann damit beruhigen, dass jeder das mal durchmachen muß (hört sich vielleicht hart an). jeder mensch verliert mal seine eltern. ich würde mir für meine eltern aber etwas schöneres wünschen als diese furchtbare krankheit.....

ok, helfen konnte ich dir mit meinem geschriebenen wahrscheinlich nicht.
aber denk nicht darüber nach, was kommt. das leben geht immer weiter. sei für deine mutter da, aber vergiß nicht dein eigenes leben.

drück dich ganz fest. melde dich ruhig, wenn dir danach ist....
bleib stark, alles gute
simone
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  #74  
Alt 25.10.2009, 02:56
ClaudiaF ClaudiaF ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

Zitat:
Zitat von Simone44 Beitrag anzeigen

ok, ich weiß jetzt was er mit palliativ meint - also quasi sterbebegleitung, nochmal toll......wir sind noch nicht so weit

warum er wissen wollte, ob ich verheiratet bin und was ich beruflich mache, weiß ich allerdings auch nicht ???????
Liebe Simone,

auch ich habe mir diese Fragen stellen lassen müssen, als ich in der Uniklinik Heidelberg war und eigentlich auf der Sozialstation von denen nur den Behindertenantrag abgeben wollte.

Soll ich ehrlich zu Dir sein, warum die das fragen?? SORRY, aber ganz einfach und sehr hart. Sie fragen Dich ob Du verheiratet bist, wenn die Krankheit bei Deiner Mama fortschreitet und Du jemanden dann hast, der Dich unterstützt und Dir zur Seite steht. Was Du beruflich machst? Ob Du Dir die Zeit nehmen kannst, um für Deine Mama rund um die Uhr da zu sein und Sterbebegleitung zu machen.

Meine Mama wurde im November 08 operiert. Ende November wollte ich den Antrag abgeben wie oben bereits geschrieben. Da meinte die Sozialtussi, ob ich bereits nach einer Haushaltshilfe für mich umgeschaut hätte, der meinen Haushalt führt, damit ich meine Mama in den Tod begleiten kann, ob ich bereits nach einer Tagesmutter geschaut hätte für meine Kinder, damit ich Tag und Nacht für meine Mama da sein kann............
Zudem soll ich froh sein, daß ich mich noch von meiner Mama verabschieden kann. Andere können das nicht, wenn die Angehörigen an einem Herzinfarkt etc sterben.

Ich habe mich in diesem Augenblick gefühlt, als ob mich eine Dampfwalze überfährt und habe einen Heulanfall bekommen und bin wie Irre vor dem KKH hin und Her gerannt und nur noch geraucht und geheult, etc.

Mein Dad stellte dann die Frau zur Rede und da verneinte sie das aber, sie hätte das nie gesagt. Nun ja, egal. Mir ist das auch passiert und vielen anderen leider bestimmt auch............

Liebe Grüße
Claudia
__________________
Meine liebe Mama (60) >> siehe Profilbild <<:
19.11.2008 Verdacht auf BSDK
27.11.2008 Whipple OP T3N1M0R1
30.12.2008 Portzugang
19.01.2009 Anfang Chemo 5FU/24Std/7Tage
03.07.2009 Ende der Chemo
08.01.2010 3 fache Wirbelkörperfraktur OP
19.03.2010 Metas in Leber, Lunge und Bauchfell gesichtet
05/2010 Man gab meiner Mum noch eine Lebenserwartung von 1 Woche
08/2010 Wir kämpfen immer noch!
07.09.2010 Gehofft, gekämpft und doch verloren
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  #75  
Alt 25.10.2009, 09:29
Simone44 Simone44 ist offline
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Standard AW: Der Kampf beginnt!

hallo,

jetzt ist soweit. ich stehe mit dem rücken zur wand....

meine mama wurde gestern notoperiert. der magen ist durchgebrochen.
ganz plötzlich. sie hatte solche schmerzen

sie liegt jetzt auf intensiv und wurde noch nicht aufgewegt. ware gerade bei ihr. sie schläft so friedlich..

ich habe mich bevor sie in den op gefahren wurde schon innerlich von ihr verabschiedet.

wenn alles gut geht, wird sie um 10 uhr aufgewegt. die ärzte machen uns keine hoffnungen mehr. der krebs ist überall.
ich möchte noch ein paar schöne Tage mit meiner geliebten mama.

bald ist es vorbei. sie wird uns verlassen. für sie ist es das beste. wir sterben ein stück mit. meine geliebte mama

ich weiß nicht wie es dann weitergeht. das ganze haus steckt voll von ihr. sie ist überall. es tut so weh.

trinke jetzt noch einen kaffee und fahre dann mit meinem papa wieder zu ihr hin.
bitte denkt kurz an meine mama und schickt ihr kraft.

traurige grüße
simone


man soll dem leben nicht tage schenken, sondern den tagen leben......
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