PAP IVb und am Montag Koni...

[Vonny]

Hallo zusammen!

Erstmal möchte ich mich vorstellen...
Mein Name ist Yvonne, ich bin 32 Jahre alt, Mutter von vier Kindern zwischen 15 und 2 1/2 Jahren.

Vor knapp vier Monaten stellte man meiner Erstgeborenen die Diagnose Morbus-Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) ... durch Zufall; sie hat die ersten beiden Blöcke Chemo-Therapie gerade hinter sich gebracht und wartet auf ihr PET-CT; ob's noch zur Bestrahlung oder weiteren zwei Blöcken Chemo kommt, wissen wir nicht.

Vor zwei Wochen dann mein erstes PAP-Ergebnis... erst hiess es PAP IVa nach einem Abstrich, mein Gyn machte dann eine Kolposkopie und zeigte mir die Gewebsveränderungen... er sagte, er würde noch einen Abstrich machen und in ein anderes Labor schicken - für ihn sähe das mehr aus wie ein PAP III... dann das zweite Ergebnis PAP IVb...

Gestern war ich bei der Voruntersuchung in der Klinik - am Montag soll die Koni gemacht werden.

Wie habt Ihr das Euren Kindern "beigebracht" ???
Ich bin im Moment echt ratlos...

verwirrte Grüsskens

[nikita1]

Hallo Vonny

erst mal herzlich Willkommen im Forum.

PAP IVb ist schon hart dran am Karzinom.
zu deiner Konisation: ich denke, dass mit dem Herausschneiden/Lasern der veraenderten Zellen das Problem erledigt ist , falls nicht, wird eine zweite Koni gemacht. (oder, falls es doch fortgeschrittener ist, kommt die Gebaermutter raus)

der Familie wuerde ich erst mal nichts weiter davon berichten.
Denn die Konisation an sich ist schnell ueberstanden und damit hoffentlich auch die Vorstufe vom Krebs weggeschnitten . Somit braucht sich niemand zu sorgen.

Ich selbst habe/hatte ein ausgewachsenes Karzinom und bereue heute, dass ich das Problem meinen Kindern (17 und 22) beim Namen genannt habe - Krebs, damit haette ich warten sollen.... denn inzwischen geht es mir wieder gut (nach beendeter Behandlung) und meine Soehne hatten ein halbes Jahr echt zu knabbern.....
Ich Kamel habe ihnen immer alles erzaehlt - vorletztes Stadium usw... - das war totaler Unsinn - es haette gereicht zu sagen: ein Myom , gutartig .... oder so... Wie die Kinder leiden, wenn ausgerechnet die Mama totkrank sein soll, kann man sich kaum vorstellen ! Mit dem Holzhammer soll man da nicht kommen und ein bisschen untertreiben/schwindeln tut niemandem weh - vor allem, wenn die Kinder noch klein sind sollte man da sehr zurueckhaltend sein.
Und bei dir ist es erst eine Vorstufe ! Also noch kein Krebs.....und wahrscheinlich mit der Koni abgetan.

Alles Gute fuer dich + deine Tochter.

[mela 74]

liebe vonni,
ich kann mir sehr gut vorstelen wie es dir geht,ich hatte ja auch den pap 4b,sicher hast du hier schon von mir gelesen,leider hat bei mir die koni nicht gereicht....aber trozdem geht es mir wieder recht gut,bin seit dienstag von der reha zurück,und bis auf einige kleine wehwechen bin ich wieder hergestellt.trozdem wpllen wir mal von den 90% ausgehen die nach der koni gesund sind!!!positiv denken!!!das mit deiner tochter tut mir sehr leid,ich wünsche euch alles erdenklich gute..kopf hoch...
mit meinen kindern(bzw.mit dem grossen 14,)hab ich sehr offen gesprochen,er hätte eh viel mitbekommen und ich konnte meine gefühle nicht immer unterdrücken,ich denke selbst kinder können besser mit der harten wahrheit umgehen als eine ungewisse gefahr zu spüren.sie spinnen sich dann in ihrer fantasie unmögliche dinge zusammen.da ich den richtigen weg gewählt habe wurde mir nun auch noch von der psychologin bestätigt.natürlich kommt es immer auf das kind und das alter an.

gib bescheid wenn du dein ergebnis hast..ich drück die daumen für dich und deine familie...grüssle mela

[Vonny]

Also, meine Ergebnisse, die am Mittwoch schon da sein sollten, sind noch immer nicht da... erst hiess es, bis zu meiner Entlassung wären sie da. Bei der Entlassung hiess es "wir rufen Sie dann an"...
Mein Telefon hat oft geklingelt... nur die Klinik hat's noch nicht klingeln lassen.

Nikita?
Danke für Deine Antwort.

mela?

*das* mit meiner Tochter ist bald vorbei. Sie hat nächste Woche ihr PET und dann wissen wir's sicher.
Gestern war sie in der Chartié zur Kontrolle:
Ihre Blutwerte sind ok, alle anderen Organwerte auch, die Geschwülste sind weder tast- noch sichtbar... die Prognose ist sehr gut und sie erholt sich gut von der Chemo.
Sie hat das gut verkraftet, so gut man das eben kann...

Ja, ich hab von Dir schon gelesen, auch dass es mit der Koni nicht getan war.

Was mir so körperlich bevorstehen könnte macht mir eigentlich keine Angst (was mich selbst manchmal sehr erschreckt).
Bin da sehr pragmatisch - liegt an der Vorgeschichte und daran, dass ich von Montag bis gestern im KH auf "Zwangsurlaub" war und viel Zeit zum Nachdenken hatte - mein Gyn hat drauf bestanden, die Koni stationär zu machen, er weiss, dass ich drei Kinder (eins im "Böckchen"-Alter) habe und mich garantiert nicht wirklich schonen würde, nach einer ambulanten.

Ich nehm' auch das offenen Auges mit viel Galgenhumor.
An sich ist für mich recht unerheblich, ob ich noch 5, 10, 15, 20 Jahre lebe.
Für ist Zeitspanne nicht von Bedeutung - nur die Qualität der Jahre.

Wenn ich wählen kann, dann sind mir ehrlich gesagt 5 glückliche und entspannte Jahre wesentlich lieber, als noch mal 32, die so sind, wie die vergangenen 32 Jahre.

Ich hab in den paar Tagen auf der Dachterasse in der Klinik zwischen Prostatakrebs, Darmkrebs, Gehirntumoren und amputierten Gliedmaßen und mit meinen Zimmergenossinnen sehr viel mehr und sehr viel herzhafter gelacht, als in den letzten 20 Jahren - und wir haben durchaus auch ernste Gedanken miteinander besprochen....
5 Jahre, die so sind, wären es mir wert, auf den Rest an Jahren, die mir "zustünden" zu verzichten.


Zurück zum Ursprungsgedanken.

Mit meiner Ältesten hab ich darüber ganz offen gesprochen - wie mit meinen Freundinnen und meinem Noch-Gatten auch.
Sie hat mir die Begegnung mit dem Krebs voraus - wenn ich mit IHR darüber nicht offen sprechen kann, mit wem dann?

Meiner 6jährigen hab ich nicht viel gesagt.
Ich hab ihr nach der Diagnose nur auf Fragen geantwortet - die Krankheit und die Prognose ihrem Wortschatz angepasst. Aber nie wirklich viel, nie mehr,als sie wissen wollte.

Sie hat eine Vorstellung von dem, wie Morbus-Hodgkin entshet, sich ausbreitet, was die Medikamente im Körper und mit dem Krebs anrichten und sie ist sicher, dass ihre Schwester nicht stirbt - die Prognose liegt bei 95% "als gesund Entlassenen" für die nächsten 5 - 7 Jahre - wenn der Krebs bis dahin nicht zurück kommt, kommt er mit höchster Wahrscheinlich auch später nicht zurück. Und selbst wenn er zurückkommt, liegt ihre Chance, dafür, dass er DANACH nicht noch einmal zurückkommt immer noch bei um die 70 %.

Und die "Kleine" weiss das alles.
Sie nimmt das so:
Wenn man Schnupfen hat, fühlt man sich elend, legt sich hin - man schläft sich gesund und danach steht man wieder auf und macht, was man immer macht.
Wenn man Krebs hat, dann fühlt man das erstmal gar nicht, dann sagt der Arzt "Sie haben Krebs" und geht man erstmal nach Hause, googelt, liest viel und macht weiter, was man immer gemacht hat. Dann kriegt man Tabletten oder wird operiert oder beides, dann geht's einem erstmal elend.
Dann schont man sich, ist sehr nachdenklich und macht trotzdem, was man immer gemacht hat und noch machen kann.
Und wenn die Tabletten oder die OP überstanden sind, dann macht man wieder, was man vorher gemacht hat, bleibt aber nachdenklicher und hat einfach keine Lust mehr, sich ärgern zu lassen.

Ich hab mich mit ihr hingesetzt, bevor ich ins KH bin, weil sie mich fragte, ob ich jetzt sterbe. (Man muss dazu sagen, dass eines meiner Kinder vor 7 Jahren starb.)
Ich hab kurz überlegt, wie ich deutlich mache, wie die Chancen ganz allgemein stehen und dann haben wir bunte Kügelchen gebastelt.
100 Stück.
Die haben wir dann im Wohnzimmer auf den Boden gelegt und dann hab ich ihr gesagt, dass von 100 Frauen, die diesen Krebs haben, etwa 70 von 100 vor ihrer Zeit sterben.
Sie hat eine Weile still und nachdenklich dagesessen.
Ihr Blick ging von den 70 zu den 30 rüber und wieder zurück. Immer hin & her.
Dann fragte sie, ob ich eine von 70 oder von den 30 sei und ich sagte, dass man das vorher nicht wisse, wir aber einfach mal hoffen, dass ich eine von den 70 bin.

Sie macht sich keine Sorgen - Krebs ist zwar schlimmer als Schnupfen, aber wenn die Krankheit vorbei ist, dann ist alles etwas anders, aber man lebt weiter.
Sie bangt nicht, sie hofft nicht.
Sie macht sich darüber Gedanken, wie über das Wetter. Daran kann man auch nix ändern.
Manchmal geht ihr eine Frage zu Krebs durch den Kopf, dann kommt sie, fragt nach einer Information. Wenn sie die hat, dann die Welt in Ordnung für sie.

Der Jüngste merkt zwar, das etwas "in der Luft liegt", aber da wir drei Weibsen recht entspannt, wenn auch nachdenklich sind, ist für ihn seine kleine Welt zwar in einem Wandel begriffen, aber sonst in Ordnung.

Wer mich kennt, kann in meinen Augen lesen, was mir durch den Kopf geht - Gefühle verheimlichen geht gar nicht. Ich kann's einfach nicht. Ich hab's schon diverse Male versucht, aber ich kann's einfach nicht.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich andere Menschen um diese Fähigkeit beneiden soll oder nicht.

Grüsskens
Vonny

[Vonny]

Der Pathologe hat mich eben angerufen.

Mein Befund ist da.
Zitat "Tja, Frau K., Ihre Geschichte ist mikroinvasiv, wir empfehlen die Hysterektomie."

Ja, guter Mann, das war ja schon absehbar. Die Information, die ich wollte, war, ob es eine einfache oder eine erweiterte Hysterektomie wird...
ABER das kann mir natürlich nur der Gyn sagen...
Öhm...
Nö, kann er auch nicht, weil ihm die Befunde noch nicht vorliegen.

leicht entnervte Grüsskens
Vonny

[mela 74]

hallo vonny....sei erst mal feste gedrückt...
ioch kann mir vorstellen wie es dir geht kenne das ja...ich denke wen es mikroinvasiv ist dann reicht normalerweise die einfache hysterektomie...ich drück dir die daumen...liebe grüsse mela

[Vonny]

Danke, mela.

Meinem Gyn liegen die Ergebnisse noch immer nicht vor, also vertreib' ich mir weiter die Zeit damit, meine Möbel & meine Fußböden alle mal zu polieren.

Grüsskens
Vonny

[Vonny]

So, Ihr lieben...

Ich komme grad vom Gyn.

Die Ergebnisse sind da.
Und nun weiss ich's endlich.

Die Gebärmutter kommt raus (einfache Hysterektomie ohne Bauchschnitt) und zur Sicherheit soll eine etwa 1cm grosse Manschette aus der Scheide geschnitten werden.
Danach sei "das Thema" für mich wahrscheinlich "durch", die nächsten 5 Jahre werden's zeigen.

Ich bin erleichtert...
Einen Monat Zeit, um die Kurzen noch ein bissken darauf zu "drillen" zusammen zu funktionieren.
Genug Zeit, um entspannt zu packen.

Für Anfang September darf ich mir jetzt eine Klinik suchen...

Kennt jemand eine gute?
So einfach ist das ja immer nicht ... hab natürlich gewisse Ansprüche.
Die Charité soll ja gut sein, der Großteil der ÄrztInnen dort sehr kompetent ..., aber ehrlich gesagt, geb ich mich lieber mit mittelkompetenten ÄrztInnen zufrieden, wenn ich dafür eine warme, freundliche Atmosphäre habe.
Schliesslich ist das ein Routineeingriff...

Weiss jemand, ob man die Gebärmutter danach als Ganzes sehen kann, wenn man danach fragt?
Ist vielleicht irgendwie seltsam...
Aber ich würde meine Gebärmutter gern sehen!
... Dieses Wunderwerk meines Körpers, in dem vier Menschen geborgen und sicher geworden sind.
Ich möchte diesem Organ, dass ja körperlich für eine ganze Lebensphase steht, wenigstens danken und Abschied von meinem monatlichen Blut nehmen können, immerhin begleitet mich das schon 25 Jahre meines Lebens und ich habe eine Beziehung zu diesem Organ, die nun "gewaltsam", wenn auch mit Vorankündigung endet....
Meint Ihr, das geht?

Grüsskens
Vonny

[Jimbo]

Hallo Vonny,

ich wünsch Dir alles Gute für die OP. Meine Frau hatte letztes Jahr eine LAVH (Laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie). Hatte danach zwar einige Tage recht heftige Schmerzen, weil die normalen Schmerzmittel nicht recht anschlugen, aber danach ging es schnell wieder aufwärts.

Tja...nehme schon an, dass Du sie nachher sehen kannst (gehört Dir ja schliesslich ). Solltest Du aber vorher schon anmerken, sonst landet sie wahrscheinlich direkt in der Tonne.

Gruß
Jimbo

[mela 74]

hallo vonny...
ich weiss nicht ob das geht mit dem abschiednehmen,würde es aber ganz klar vorher sagen...

jimbo,so ein quatsch was wird die gb in der tonne landen???sie landet beim pathologen zur histologischen untersuchung!!!!

liebe grüsse mela

[Vonny]

Hallo Jimbo,

Danke für die guten Wünsche.
Meine Gebärmutter landet beim Pathologen auf dem Seziertisch bevor sie den Weg in die Tonne oder in Kosmetika findet.

Welche Befunde sollte man mir sonst noch mitteilen?

Ja, mela, ich werd' wohl erstmal überall anrufen und fragen, ob das überhaupt möglich ist.

Grüsskens
Vonny

[Angst_und_Bange]

Hmmmm, meine Gebärmutter liegt immer noch in der Pathologie und ist eingefroren....jedenfalls sollte ich dafür unterschreiben und mein Einverständnis geben da sie das Ding zu Forschungszwecken haben wollte da mein Tumor ein ungewöhnliches Ding war welches so nicht allzuoft bis kaum und gar nicht vorkommt.

Wie auch immer nu is das Ding aus mir raus und ich brauche micht micht mehr um Verhütung oder Tampons während meiner Regel kümmern.....

Aber sehen....würde ich das Ding eigentlich auch mal gerne...vorallem den Tumor dann könnte ich ihm höchstpersönlich in den Allerwertesten treten und beschimpfen bis mir der Kopf raucht......

[mela 74]

ich werf mich weg...eine super idee eigentlich mit dem abschiednehmen,vor allem vom tumor...hast recht mal so richtig in den hintern treten und sich auslassen hört sich gut an....

[Jimbo]

Zitat von mela 74

sie landet beim pathologen zur histologischen untersuchung!!!!

liebe grüsse mela

Schon klar...aber doch nicht komplett, oder?

[Vonny]

Doch, gewöhnlich schon komplett.