Mama stirbt! Was soll ich bloß tun

Hallo,

im November letzten Jahres wurde durch Zufall ein kleinzelliges
Bronchialkarzenom bei meiner Mama (47 J.) entdeckt.
Das dies alles nicht einfach wird, war uns klar.
Aber wir hofften natürlich, daß meine Mama zu den paar Prozent
gehört, die diese Krankheit überleben.
Wir haben jetzt 8 Monate gekämpft, gehofft, sind in tiefe Löcher gefallen,
haben wieder Hoffnung geschöpft und nun soll doch alles umsonst gewesen sein.
Ich habe das Gefühl, daß es ein unaufhaltsamer Sturz ist und wir nur noch auf
den Aufprall warten können.
Meine Mama ist vor 3 Wochen in den Urlaub nach Schweden gefahren.
Sie hatte Ihre Bestrahlung hinter sich und wollte einfach mal raus.
Und da ging alles ganz schnell.
Es ging iht von Tag zu Tag schlechter. Sie magerte von 40kg auf 35kg (159cm Größe)
ab.
Nach einer Woche wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Eine Woche später vom Adac
ausgeflogen und jetzt liegt sie seit einer Woche in Deutschland im KH.
Also ich sie das 1.Mal besucht habe, hätte ich heulen können.
Sie hat einen aufgeblähten Bauch, keine Kraft, keinen Hunger, bekommt Morphium,
tritt ständig weg und bekommt keine Luft.
Als ich sie vor ihrem Urlaub sah, war noch alles "Ok".
Am Montag habe ich mit dem Arzt gesprochen und der sagte mir zwischen Tür und Angel,
daß es jetzt schon im Kopf sei und sie nichts mehr machen können.
Im besten Fall wären es noch wenige Monate.
Ich dachte, ich breche zusammen.
Das erzählt der mir mal eben im vorbeigehen.
Natürlich war ich jetzt jeden Tag bei meiner Mama, aber es geht ihr jeden Tag noch
schlechter.
Gestern habe ich noch mal gefragt, weil sich ihr Zustand einfach nicht bessert.
Man sagte mir ganz trocken, daß man nur hoffen kann, daß es jetzt schnell geht, rein
menschlich gesehen natürlich.
Dann ließ man mich einfach auf dem Flur zurück.
Was soll denn das jetzt heißen?
Montag hat er doch noch von Monaten gesprochen!
Ich habe Angst, daß jeden Moment das Telefon klingelt.
Ich bin ganz alleine. Meine Schwester ist nur am Wochenende da, meine Vater
ebenfalls, der hat meine Mutter eh schon im November abgeschrieben und meine
Freund verkraftet die Sache noch schlechter als ich.

Ich muß meiner Mama doch helfen.
Das kann es doch nicht gewesen sein!
Wie lange bleibt uns denn jetzt noch?
Ich habe so eine Angst vor den Dinge, die noch kommen.
Kann sich ihr Zustand doch noch mal verbessern?

[Angi]

LIebe Beate,

lass Dich als erstes mal ganz fest in die Arme nehmen. Das muß wirklich entsetzlich schlimm für Dich sein und es ist sehr schade , dass Du ganz alleine bist. So wie Du das schilderst hört es sich nicht gut an.Ich kann nachfühlen, dass Du ganz schön vor den Kopf gestossen bist. Die Art und Weise wie hier die zwischenmenschlichen Gespräche mit dem Arzt verliefen sind nicht schön. Du kannst , wenn Du es willst und schaffst jetzt Deiner Mama sehr helfen. Das heißt aber natürlich auch nochmal stark zu sein und dsa ist sehr schwer. Wenn es geht, könntest Du bei ihr sein, ihr zuhören, ihre Hand nehmen und auch sie muß jetzt , so alleine, viel Angst haben. Vielleicht ist es Euch möglich gemeinsam Beistand zu leisten und miteinander zu sprechen.
Auch würde ich versuchen, vielleicht zusammen mit Deiner Mutter oder aber mit ihrem Einverständnis, noch einmal ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu führen, auch abzuklären welche Behandlung jetzt noch vorgenommen wird und ob auch in ausreichendem Maße eine Schmerztherapie gewährleistet ist.
Es ist sehr sehr schwer jetzt Ruhe und Stärke zu bewahren, vor allem Deiner Mutter gegenüber ( vielleicht ist es auch ihr gegenüber nicht nötig), auf alle Fälle aber im Gespräch mit den Ärzten um sich Gewißheit über den tatsächlichen Zustand zu verschaffen, wenn es auch schwer sein wird ihn zu akzeptieren.
Du kannst noch viel tun Beate, hast Du jemanden der Dich begleiten kann( FReundin etc.)? Und wenn Du dann genauer Bescheid weißt ist es vielleicht auch dem Rest der Familie möglich kurzfristig Dir zur Seite zu stehen.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Stärke in diesen schweren Stunden, ich wünsche Dir auch Hoffnung, dass vielleicht noch alles möglich ist, aber auch den Mut Deiner Mutter beizustehen wenn es nicht so ist.

Mit liebem Gruß
Angi

Liebe Beate !
Mir gehts ähnlich wie Dir. Bei meiner Mutter wurde im Aug. letzten Jahres ein kleinz. Bronchialkarzinom festgestellt, und jetzt im Mai Hirnmetastasen.
Sie bekam eine Ganzkopfbestrahlung die leider nichts gebracht hat. Die Metastasen sind noch da, sie sind zwar nicht weitergewachsen aber sie sind noch da.
Lebenserwartung, ein paar Monate.
Mir wurde es genau wie Dir so hingeschmissen, und ich hänge sehr an meiner Mutter weil ich nur sie habe. Mein ganzes leben lang hatte ich nur sie. Ja ich habe schon einen Lebenspartner aber mit meiner Mutter verbindet mich einfach viel mehr als nur eine Mutter - Tochter Beziehung.
Ich lebe nur mehr von Pulvern und weiss nicht wie ich das alles schaffen soll.

Hallo,

leider hat es meine Mama nicht geschafft.
Freitag hat sie noch Scherze mit den Pflegern gemacht und Sonntag war sie gar nicht mehr ansprechbar. Sie wimmerte nur noch und lag verkrampft im Bett.
Nachdem wir alle noch mal da waren, ist Sie gestorben.
Ich kann es noch richtig fassen ,weil es so unrealistisch.
Mir geht es erschreckenderweise nicht so schlecht wie ich gedacht hätte, da ich mir auch sicher bin, daß es ihr jetzt viel besser geht.
Ich hoffe nur, daß ich für meine Einstellung nicht verurteilt werde.
Die Momente in denen meine Mama mir fehlen wird, werden sicherlich noch kommen und dann wird der Schmerz auch größer sein.
Ich und meine Schwester werden Sie immer in unserem Herzen tragen.
Und wir sind uns sicher das sie ganz nah bei uns ist und auf uns aufpaßt.

Hallo Beate,

es tut mir sehr leid, daß so ein junger Mensch so früh sterben mußte. Ich bin mir sicher Du hättest Deine Mama noch dringend gebraucht. In letzter Zeit verlassen uns hier soviele es ist entsetzlich.
Tröste Dich mit dem Gedanken, daß sie ausgelitten hat.
Es ist völlig normal um eine Mutter zu trauern und sie jeden Tag an jedem Ort zu vermissen.
Wenn ich Dir helfen kann laß es mich wissen.

LG lommi

Hallo Beate,

fühle Dich gedrückt - es muß Dich nicht erschrecken, dass es Dir besser geht, als befürchtet. Und für Deine Einstellung wird Dich keiner, der das selbe erlebt hat verurteilen - im Gegenteil.
Der Schmerz wird kommen - ganz sicher. Aber behalte dieses positive Grundgefühl - auch mich trägt es durch diese sch... Zeit. Finde Deinen eigenen Weg zu trauern - und lache, wenn Dir nach Lachen ist, lasse Dir keine schwarzen Kleider aufzwingen, wenn Dir nach bunten Farben ist - und weine, wenn die Tränen kommen. Und wenn Dir und Deiner Familie danach ist, feiert ein Fest, bei dem Deine Mutter gerne dabei gewesen wäre (sie wird es vermutlich sein).

liebe Grüsse
tini

Liebe Beate,

auch von mir mein herzliches Beileid. Glaube ganz fest daran, dass es ihr jetzt besser geht. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüße von Monika

[Gaby_2003]

Liebe Beate,

es ist ok, wenn Du Dich jetzt besser fühlst als Du vorher dachtest, Deiner Mama geht es jetzt gut da kannst Du sicher sein. Lass Dich mal feste in den Arm nehmen , ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit.

Liebe Grüsse

Gaby

[Gaby_2003]

Liebe Nicole,

ich lese mit Bestürtzung , dass Du Dich mit Müh und Not so gerade über Wasser hälst. Du musst Dir unbedingt Hilfe holen und reden. Gerne kannst Du das auch hier im Forum machen aber Du musst Dir Luft machen und nicht alles allein austragen. Wie geht es Deiner MUtter jetzt, gibt es noch eine Person mit der Du reden kannst?

Einen ganz dicken Knuddler und alles Liebe

Gaby