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  #1  
Alt 20.12.2013, 23:21
ramboline87 ramboline87 ist offline
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Standard Warum? Du warst noch so jung...

Ich muss hier einfach mal meinen Kummer von der Seele schreiben, da es mir (26) gerade sehr schlecht geht.

Alles fing letzten Sommer an... meine Eltern waren plötzlich seltsam drauf, ich merkte dass was nicht stimmt, es hieß Mama (59) hätte einen Knoten in der Brust...es war noch nicht klar, ob er gut - oder bösartig war. Etwa eine Woche später (die Woche war sehr schlimm, wegen der Ungewissheit), kam dann raus, dass sie Brustkrebs hatte. Das war damals schon sehr schlimm für alle. Doch sie meisterte Chemo, Op und Bestrahlungen eigentlich ganz gut. Klar, einfach war es für keinen, doch wir waren alle immer guter Hoffnung.

Im Frühjahr war sie dann geheilt. Dachte ich.... Jetzt weiß ich, dass man erst als geheilt gilt, wenn 5 Jahre danach auch noch alle Befunde ok sind.
Denn im November ging es ihr plötzlich schlecht. Sie hatte eine Grippe, wo ich mir aber zuerst nichts dabei dachte. Doch die Grippe wollte nicht vergehen, hinzu kamen ein Stechen in der Brust und im Rücken.
Sie ging zu mehreren Ärzten ehe die Diagnose feststand. Es waren Metastasen in der Leber und der Lunge. Als mir mein Vater unter Tränen klar machte, dass sie nicht mehr gesund wird, war es als ob mir jemand den Boden unter den Füßen wegzieht. Meine Knie waren wie Pudding und ich fühlte mich, wie wenn ich ohnmächtig werde.
In den folgenden Tagen haben wir uns alle gut um sie gekümmert, Wärmflaschen und Tee's gemacht. Sie gut versorgt...Sie hatte zig Medikamente, doch starke Schmerzen hatte sie trotzdem (gab sie nicht so zu, aber ich merkte es)
Als sie fast nur noch gelegen hat, nix mehr gegessen hat und sehr schwach war, hat mein Vater sie ins Krankenhaus gebracht. Dort hieß es, wenn sie Chemo macht, hätte sie noch ein paar Wochen, ohne Chemo nur noch wenige Tage.
Ich war so stolz, dass sie noch eine Chemo machen wollte, doch dazu kam es nicht mehr. Ihr Zustand verschlechterte sich so sehr, dass sie ein paar Tage später im Sterben lag. Wir alle (mein Vater, meine Geschwister und ich) wachten die ganze Zeit am Sterbebett und hielten ihre Hand. Ich sah, wie sie die letzten Atemzüge machte und es war so schlimm. Als sie schon tod war, saß ich noch ewig bei ihr und konnte mich einfach nicht verabschieden.
Da, ich es nie wahrhaben wollte, dass sie stirbt, habe ich mich auch nicht richtig verabschiedet. Ich war zwar die ganze Zeit bei ihr, doch fehlten mir immer die Worte. Jetzt fallen mir soviele Dinge ein, die ich noch hätte sagen wollen. Meine Mama hat uns noch einen Brief geschrieben. In dem stand u. a. drin, dass sie uns lieb hat. Ich hab ihr das leider nicht mehr sagen können. Dafür mache ich mir Vorwürfe.

Seitdem funktioniere ich wie ein Roboter. Ich erledige ständig irgendwas, mache Haushalt usw (lebe mit meinem Vater zusammen). Zur Ruhe komme ich selten..Bin bald wieder in die Arbeit gegangen (ich weiß nicht, ob das richtig war)
Ich weiß nicht, wie das ohne sie weitergehen soll, denn das Verhältnis zwischen mir und meinem Vater war schon immer schwierig...zudem vermisse ich sie so sehr (ich und meine Mutter, wir waren sehr eng miteinander)

Zwischen der Diagnose Metastase und dem Tod, das waren glaube ich nur 3 Wochen. Das alles ging so schnell und ich frage mich warum? Sie hat nie geraucht, nie getrunken (mal ein Gläschen Sekt), hat sich normal ernährt. Es ist so ungerecht. Ihre Ärzte legten mir alle nahe, dass ich mich regelmäßig untersuchen lassen soll. Doch in ihrem Fall, hätte so eine Vorsorge gar nichts gebracht, denn der Krebs war sehr, sehr aggressiv.
Jetzt frag ich mich was ich noch tun kann, damit ich mal keinen Krebs bekomme?
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Alt 21.12.2013, 08:10
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Warum? Du warst noch so jung...

liebe ramboline87..
es tut mir leid, daß du so früh schon deine mami verloren hast.
schön, daß ihr sie so innig begleitet habt.
mach dir bitte keine vorwürfe, weil du ihr manches nicht hast sagen können. glaub mir, eure seelen sind (auch jetzt noch) verbunden und sie wußte um deine liebe. oft braucht es keine worte, sondern es reichen blicke und berührungen.
zu deiner angst, selber an krebs zu erkranken, rate ich dir, dich wirklich regelmäßig abchecken zu lassen. garantie haben wir alle leider nie.
ich wünsch dir ganz viel kraft für diese schwere zeit und spreche dir mein inniges mitgefühl aus.
stille grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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