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  #1  
Alt 14.10.2013, 21:41
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Standard Austherapiert...

Hallo Ihr Lieben,

ich bin neu im Forum und möchte gern von meiner Mutter (59) und Ihrer Krankheitsgeschichte berichten.

Ich möchte mich ganz kurz vorstellen. Ich bin 37 Jahre, 2 Kinder, lebe in Scheidung. Habe keine Geschwister... Nur Papa, Mama und meine Wenigkeit.

Und so beginnt die Geschichte bei mir im zarten Alter von 11 Jahren mit der Schockdiagnose Krebs bei meiner Mutter, da war sie 30 Jahre jung. OP`s standen an, Brustkrebs - Brust abgenommen, mit der Ansage von den Ärzten , dass sie es nicht überleben würde. Für uns brach alle eine Welt zusammen... das kann sich , glaube ich , keiner so richtig vorstellen, der es nicht selbst erlebt hat. Meine Ma erhielt Bestrahlung und Chemo, die volle Ladung. Und siehe da... Es wurde zusehends besser. So vergingen Jahr um Jahr und im Jahr 2000, mittlerweile hatte ich da bereits schon mein erstes Kind gerade geboren, erkrankte meine Mutter abermals Gebärmutterkrebs... ich kann das nicht beschreiben, was alles geschah... Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Trauer... und gleichzeitig die etwas gedämpftere Freude auf das neugeborene Leben -meine Tochter...
Ich habe mit meiner kleiner Tochter jeden Tag meine Ma im Krankenhaus besucht, ... und es ist wie ein Wunder ... meine Mutter schöpfte wieder Kraft, nach der ganzen Tourtour von Bestrahlung und Chemo... Ich glaube mal, meine Tochter hat ihr damals ganz viel Kraft gegeben. Sie war stark für SIE, wollte ihre Enkelin erleben, wollte sie aufwachsen sehen.
Im Jahr 2006 am zweiten Weihnachtsfeiertag dann der nächste Schock... meine Ma brach urplötzlich zusammen... Im Krankenhaus offenbarte man uns... Gehirtumore...... Gelähmt, sprachlos, traurig, ... keine Ahnung was uns da für Gefühle überkamen... Im Februar 2007 wurden ihr in 9stündiger OP die Tumore/Metastasen entfernt... Bangen, Hoffen... ob sie es überlebt. Und JA... sie hat es geschafft. Jedoch mit Einschränkungen... Eine Bestrahlung und Chemo jagte die andere. Ihre Kräfte schwanden, jedoch hat sie sich aufgerappelt. Bereits 5 Jahre erträgt sie tapfer chemos, immer wieder neue, hat die Hoffnung nie aufgegeben... bis zum 17.09.2013. Epileptische Anfälle ließen ihr keine Ruhe, sie erlitt linksseitige Lähmungen und Sprach-u. Sehnerv wurden in Mitleidenschaft gezogen. Es haben sich neue Metastasen und Tumore gebildet. Alle Behandlungen wurden abgebrochen. Es hieß "austherapiert" Seitdem liegt sie in der Uniklinik ... erst Neurologie, dann Frauenstation, danach Palliativ... Ihr körperlicher Zustand... minimal besser, der Bewegungsappart funktioniert nicht mehr , Sprache verblasst, sie halluziniert und hat die schlimmsten Wahnvorstellungen, ist verwirrt, hat wache Momente - die immer weniger werden.

Ein Lebenskampf einer sehr starken Frau - Meiner Mutter geht zu Ende, jedoch mit Ihren 59 Jahren noch viel zu jung um zu sterben.

Die Gefühle... zwischen Hoffen und Bangen, Angst und Traurigkeit, Mut und Kraft liegen so nahe beieinander.

29 Jahre hat sie gekämpft... Ich ziehe den Hut vor Ihr... Ab morgen haben wir für sie den besten HOSPIZ-Platz (Wunsch meiner Mutter) für sie besorgt, der Ihr absolut gerecht wird, egal wie weit weg... Sie hat das BESTE verdient... Ihr bleibt nicht mehr viel Zeit, doch diese wollen wir ihr so lebenswert machen wie nur möglich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!!!!!!!!
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  #2  
Alt 14.10.2013, 22:00
etoile09 etoile09 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Liebe Yvonne,

wir scheinen einiges gemeinsam zu haben.
Ich heisse auch Yvonne, bin auch 1975 geboren und bin in Sachsen aufgewachsen.

Es tut mir sehr leid, dass deine Mutter ein derart schlimmes und hartes Schicksal getroffen hat. Ein dauerndes Auf und Ab.
Ja, 59 ist kein Alter. Meine Mutti ist 62 - dito.

Wünsche dir ganz viel Kraft und Stärke, deine Mutter weiterhin zu begleiten. Das mit dem Hospiz hört sich sehr gut an.
Denk an dich.

LG Yvonne
__________________
Meine Mutti
BSDK mit Lebermetastasen (ED 06/2013)
07.03.1951 - 09.12.2013
Nun bist du auch ein Engel
Du fehlst mir!

Mein Vati
Darmkrebs 24.07.1952 - 25.02.1989

Meine Omi
Brustkrebs 03.03.1929 - 23.01.1997

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=60158
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  #3  
Alt 15.10.2013, 06:29
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Hallo Yvonne,


Danke für deine lieben Worte. Auch ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir ganz viel Kraft , Deine Mutter gut zu begleiten. Denn wenn ich es richtig verstanden habe, lebt sie zum Glück noch.

Weißt Du was ich bei uns ganz schlimm finde, dass die engste Verwandtschaft, wo es darum ging, wie es nach der PalliativStation weitergeht, total abgedreht sind. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter - sie standen sich sehr nahe, wollte unbedingt eine häusliche Pflege, obwohl sie ganz genau wußte, dass Mam Hospiz möchte.
Wir haben das sofort abgelehnt mein Vater und ich. Körperlich wie Physisch sowie die Gegebenheiten im Haus erlauben es uns nicht Mam zu Hause zu pflegen und außerdem wollte sie es uns nie antun.

Meine Tante hat sich von uns abgewandt, ebenfalls auch andere Geschwister von Mam. Wir sind ganz böse beschimpft worden. Es ist sehr traurig und nervenaufreibend momentan. Wir haben keinen Rückhalt von der Verwandtschaft mehr. Obwohl gerade diese Menschen unsere engsten und Liebsten gewesen sind.

Schade...

Außerdem hat meine Tante einen schwerkranken Mann und sie kennt wahrscheinlich die Ausmaße einer 24-Std.-Rundumpflege nicht... Ich weiß nicht was sie geritten hat. Sie meint es nur gut, aber wir auch. Und wir haben
das Beste für Mam getan .

Heute geht es Richtung Hospiz...

Liebe Yvonne,

wenn Du magst, erzähl mir doch auch mehr von Dir und Deinen Eltern/Verwandten.

Liebe Grüße

Yvonne
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  #4  
Alt 15.10.2013, 07:14
marita85 marita85 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Liebe Yvonne,

Ihr macht das genau richtig. Bei uns stand das auch zur Diskussion Hospiz oder Zuhause. Leider Hab ich dann sehr schnell meinen Mann verloren.

Ich finde es gut das ihr Euch für das Hospiz entschieden habt. Zuhause ist eine enorm grosse Belastung.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für diesen schweren Weg.

Laß Dich drücken.
__________________
Lieben Gruß

Marita

_____________________________
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  #5  
Alt 16.10.2013, 10:04
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Hallo Yvonne,

ich weiß, wie ohnmächtig man sich fühlt. Es ist ein Albtraum.
Meine Mutter hat im Dezember letzten Jahres mit 60 Jahren die Diagnose Lungenkrebs erhalten uns seitdem erleben meine Familie und ich, dass sie wie eine Löwin kämpft, aber immer wieder mit neuen schlechten Nachrichten zurecht kommen muss. Wenn ich mir vorstelle, wie lange Du schon diesen Kontrollverlust aushalten musst, wird es mir ganz anders.

Die letzten sechs Wochen bei uns waren eine einzige Talfahrt, es geht Schlag auf Schlag, jetzt ist die psychische und körperliche Verschlechterung so massiv, dass meine Ma aus der stationären Behandlung direkt in ein Hospiz verlegt wird. Ganz im Ernst: Ich finde es schön, dass Du nach dem Willen Deiner Mutter handelst, meiner Meinung nach ist es das Einzige, was zählt.
Ich weiß, dass es für meine Ma keine bessere Betreuung gibt als dort, trotzdem habe ich eine solche Angst davor, was werden wird. Fühle Dich ganz doll unbekannterweise gedrückt. Ich wünsche Dir Stärke!

Peanutsandjelly
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  #6  
Alt 16.10.2013, 10:08
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Lieben Dank M10 und Marita85,

danke für Eure aufmunternden Worte. Wir wissen ganz genau , was auf uns zukommen wird und es wird sogar noch schlimmer. Die Metastasen werden immer mehr auf das Gehirn drücken und meine Mutter wird nicht mehr so sein, wie sie mal war. Sie wird zusehens verbal und körperlich aggressiver

Wisst ihr das Schlimme an der ganzen Sache ist, die Verwandten - ihre Schwester, mit denen meine Eltern sehr eng befreundet sind, machen jetzt diesen Terror / Mein Vater ist fix und fertig, ich versuche mit ihm zu reden und zu reden, jedoch ist er nicht der einfachste ... Ich kenn ihn so nicht mehr ... er zweifelt jetzt daran, ob er das richtige gemacht hat. Meine Überzeugungsarbeit , diese Kraft dazu geht langsam zur Neige, er macht sich ne riesengroße Platte.

Ich habe mich mit dem Krankheitsbild meiner Mutter schon sehr zeitig befasst... ich weiß, was auf uns drauf zukommt... Jedoch müssen es jetzt alle anderen auch realisieren... Oh man, was für eine doooooofe Situation ( ich wollte nicht das Wort mit "SCH..." verwenden)

Ich mache mir Gedanken um seine Gesundheit. Ich habe keine Lust auf eine Doppelbeerdigung...

Vielen lieben Dank nochmals für Eure Hilfe !!!!!!!!!!!!!!!!11
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  #7  
Alt 16.10.2013, 10:13
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Danke Dir Peanutsandjelly 78!

Ich wünsche Dir ebenfalls viel Kraft für deine Ma. Jedes Krankheitsbild verläuft anders. Die Ärzte meinten bei meiner Mutter, sie wäre ein Sonderfall, ein sehr untypischer Verlauf... "es wird ein laaaanges Leiden" - haben sie gemeint.

Ich war geschockt, als ich das gehört habe. Das hat meine Mutter nicht verdient, einfach nicht verdient.

Danke für Eure Antworten und Hilfe. Es tut mir persönlich sehr gut, mir alles von der Seele zu schreiben, was mich bewegt, meine Ängste. Nur wie kann ich meinem Vater helfen? Er steht jetzt, außer mir, ganz allein da. Seine Freunde , seine Zuhörer haben ihm den Rücken zugewandt - eben die Verwandtschaft...
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  #8  
Alt 16.10.2013, 10:19
peanutsandjelly_78 peanutsandjelly_78 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Hallo Yvonne,

DANKE.
Du tust schon sehr viel für Deinen Vater, er kann sich glücklich schätzen, jemanden wie Dich zu haben. Bleib an seiner Seite - ist er denn empfänglich für eine seelsorgerische Begleitung? Der Vorteil wäre ein neutraler Gesprächspartner. Kenne das Problem, mache mir auch Sorgen um meinen Papa.
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  #9  
Alt 16.10.2013, 13:42
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

liebe yvonne..
auch ich wünsche dir viel kraft für die kommende schwere zeit des loslassens.
ich will dir mut machen: meine mami hatte auch den wunsch ins hospiz zu gehen.. ich war 12 tage und nächte bei ihr und hab selten sooo viel nächstenliebe erlebt wie dort. die engel dort wissen ganz genau, was sie tun müssen, gehen auf die bedürfnisse der "gäste" und deren angehörigen ein. das sterben wird dort ganz anders aufgegriffen. das war für mich eine total neue erfahrung, und seither denke ich anders darüber.
gestern, zum ersten todestag meiner mami sind wir mit ganz viel berliner wieder ins hospiz. es war wunderschön, wieder diese wahnsinnig schöne atmosphäre von harmonie und liebe zu spüren.
ich wünsche deiner mami, daß sie dort landen kann um ihre letzte reise anzutreten. und dir wünsch ich ganz viel kraft sie dabei zu begleiten. ein schwerer weg, aber auch sehr intensiv. sag ihr, daß sie gehen darf, wenn es soweit ist. laß sie los. sie darf gehen, ihre schönste reise antreten.
viele liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
24.02.1944-15.10.2012
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  #10  
Alt 17.10.2013, 09:22
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Hallo Ihr Lieben,

tausend Dank für Eure Antworten. Es tut gut, so viel Mut zusprechen und Kraft-Wünsche zu erhalten in so einer schweren Zeit , wo man leider fast allein da steht.

Ich versuche mal hier alle Fragen soweit zu beantworten.

Der Seelsorger ist für meinen Vater leider kein Ansprechpartner. Er/Wir haben nicht viel mit der Kirche zu tun. Er hat da seine eigene Meinung. Obwohl ich in dieser schweren Zeit es für nicht Falsch sehe. Ich habe gestern für mich eine Entscheidung getroffen, da mein Vater bitterlich geweint hat. So kenne ich ihn gar nicht. Ich habe Mutter ihre Schwester angeschrieben, die gerade so viel Theater macht, und habe sie um Vernunft gebeten in so einer schweren Zeit zusammen zu halten. Mal sehen , ob es hilft. Mehr kann ich wirklich für meinen Vater nicht tun. Er leidet sehr darunter, dass sie sich von ihm abgewandt haben. Es sind die allerbesten Freunde von meinen Eltern gewesen und das fehlt meinem Vater jetzt.

Ich habe mit Ihr nicht mehr so viel zu tun. Es ist in den letzten Jahren sehr viel passiert, was mich immer mehr Abstand gewinnen ließ von meiner Verwandtschaft. Aber es geht hier nicht um mich , sondern um meinen Pa und meine Ma.

Meine Mutter hat keine Patientenverfügung. Sie hat in ihrer Vorsorgevollmacht nur ein bis zwei Sätze verfasst, dass sie im Falle , so wie es jetzt ist, keine Gerätschaften wünscht und bei Nahrungs- und Getränkeverweigerung auch keine künstliche Ernährung haben möchte.
Ansonsten hat sie alles bereits vorbereitet. "die Trauerrede, wie und wo die Beerdigung sein soll, wer mitkommen darf, die Annonce soll auch erst nach ihrer Beerdigung in die Zeitung gesetzt werden. Leider kann man bei so einer Krankheit nicht vorraussehen, wie der Verlauf sein wird. Sie konnte es nicht wissen, hat glaube ich, auch keine Verfügung erstellt, dass sie nicht leiden will. Mit Schmerzlindernden Medikamenten wird sie behandelt. Es ist uns auch sehr wichtig , dass Ma keine Schmerzen hat. Jedoch für uns sehr schlimm anzusehen, wie der körperliche Verfall von Tag zu Tag, Woche zu Woche ersichtlich ist und auch immer schlimmer wird. Ich würde gern wissen, ob sie das mitbekommt.

Euch wünsche ich viel viel viel Kraft für Euren Weg und bedanke mich tausend Mal für Eure aufmunternden Worte. Danke, dass es auch so ein Forum gibt, wo sich Menschen unbekannterweise treffen und anderen Leidensgenossen helfen.

Seid lieb gedrückt von mir
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  #11  
Alt 22.10.2013, 20:58
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Hallo,

heute lass ich wieder mal was von mir hören. Die Zeit erlaubt es mir nicht immer, eine Ruhe zu gönnen - und erst Recht nicht in dieser schweren Zeit.
Meiner Mutter geht es immer schlechter, oder sehen wir es nur so? Sie ist sehr verwirrt, schläft sehr viel... Ich würde schon gern mal wissen, ob Sie noch etwas mitbekommt. Das habe ich mich immer und immer wieder gefragt. Vor kurzem sagte sie mir ganz leise in einem sehr kurzen wachen Moment:"... es geht nicht mehr lange...!" Wie kann es sein, bekommen solche Menschen, die kurz vor dem Tod stehen, das mit? ??????????? Es hat mir Angst gemacht, obwohl ich mich schon sehr lange mit diesem Thema beschäftige...

Seid lieb gegrüßt

Yvonne
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  #12  
Alt 23.10.2013, 06:51
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

liebe yvonne..
ich bin mir sicher, daß ein mensch das bevorstehende gehen spüren. der körperliche abbau geht ja auch über die seele. ich will mir nicht ausmalen,wie schlimm so etwas sein muß. und doch ist diese zeit für sie wichtig um eventuell noch einiges in sich zu klären. so hat es mir auch die ärztin im hospiz bei meiner mami erklärt, weil sie trotz leberkoma sehr unruhig war. ich verstehe deine angst, aber glaub mir, irgendwann lassen unsere lieben dann los, weil die kraft zu ende geht, physisch wie auch psychisch. sei bei ihr, halte sie und sag ihr zu gegebener zeit dann, daß sie loslassen darf.
ich wünsch dir weiterhin viel kraft für diesen schweren weg.
liebe grüße von tine
__________________
MISS YOU MAMA
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  #13  
Alt 23.10.2013, 09:34
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Liebe Yvonne,
das ist ein sehr schwerer Weg, den ihr zusammen gehen müsst... Gerade auch die Verwirrtheit und Wesensveränderungen stelle ich mir sehr schwer zu ertragen vor. Du hast Recht, das hat Deine Mutter nicht verdient! Und Du auch nicht! Doch leider können wir es trotzdem nicht ändern...

Ich finde es gut, dass Deine Mutter sich für das Hospiz entschieden hat - meine Mutter ist auch in einem Hospiz gestorben und ich bin immer noch unendlich dankbar für die Unterstützung, die wir dort bekommen haben. Dort hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass wir nicht alleine dastehen, sondern Hilfe bekommen.

Ich wünsche Deiner Mutter, dass sie möglichst wenig leiden muss und Dir viel Kraft in dieser unglaublich schweren Zeit!
Liebe Grüße,
Anja
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  #14  
Alt 24.10.2013, 10:22
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Hallo ihr Lieben,

Tausend Dank für Eure Hilfe und Unterstützung. Ich werde Mama heute wieder besuchen gehen. Momentan ist ihre beste Freundin bei Ihr. Heute kommt meine Tochter mit. Sie ist 13Jahre und für ihr Alter schon sehr weit. Erstaunlicherweise steckt sie das mit meiner Mutter gut weg. Nur mein Sohn 11Jahre möchte nicht mit, kann ich auch verstehen und ich dränge ihn nicht dazu. Es ist eine sehr schwere Zeit. Ich bin in Gedanken schon bei Weihnachten, irgendwie gibt es das dieses Jahr nicht so richtig. Das Jahr 2013 ist leider nicht so gut verlaufen, wie man es sich das gewünscht hätte.

Ich glaube, jetzt müssen wir erstmal schauen, was die Zeit mit sich bringt....
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  #15  
Alt 04.11.2013, 14:52
yvonne75 yvonne75 ist offline
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Standard AW: Austherapiert...

Hallo Ihr Lieben,
nach ein paar Tagen Ruhe, möchte ich hier ein paar Zeilen hinterlassen. Meine Ma ist mittlerweile 3 Wochen im Hospiz und ihr geht es von Tag zu Tag besser??? Ich muss dazu sagen, sie ist eine Kämpfernatur, jedes Mal hat sie sich wieder erholt. Egal ob ihr eine "Todesdiagnose" gestellt wurde, sie hat gekämpft und lebte weiter... Nun kommen bei uns Bedenken, ob wir wirklich alles richtig gemacht haben... Ich habe auch schon mit den Schwestern dort gesprochen. Es kann nur ein "HOCH" sein, bevor es steil bergab geht. Wie man es macht, macht man es f... ! An Schlaf ist schon lange nicht mehr zu denken... Was, wenn meine Mutter wieder auf die Beine kommt? Wie geht es weiter? Ich würde mich auch riesig darüber freuen, aber dann würde alles erst beginnen. Hausumbau...Dafür sind die finanziellen Kosten nicht vorhanden. Die Pflege kann von uns auch nicht übernommen werden. Oh mein Gott, ich bin total am Ende...
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