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  #1  
Alt 22.04.2017, 13:31
Verzweifelt84 Verzweifelt84 ist offline
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Unglücklich Angst vor der Zukunft

Hallo alle zusammen,
mittlerweile bin ich echt verzweifelt. Seit Ende letzten Jahres hat meine Mama die Diagnose Lungenkrebs, nach vielen Fragen warum Sie, warum jetzt, warum warum warum, bin ich hier gelandet.
Meine Mama hat jetzt die 4.te und letzte Chemo hinter sich, leider sind die Abstände wo sie ihr Flüssigkeit absaugen sehe kurz geworden, seit gestern ist sie nun wieder im Krankenhaus weil es ihr so schlecht ging.
So wie meine Eltern sich anhören war das Gespräch mit der Ärztin gestern auch nicht nur Positiv. Leider konnte ich aber bis jetzt nur mit meinen Eltern telefonieren.
Irgendwie frisst mich die Angst auf das meine Mama bald gehen muss, ich muss dazu sagen ich hänge unheimlich an ihr. Es ist aber nicht nur die Angst das sie vielleicht bald nicht mehr ist, sondern eher wie geht es dann weiter. Schafft mein Vater das alleine dann, schaffe ich es mich dann noch um Ihn zu kümmern, 1000 Fragen habe ich im Kopf. Meine Schwester hält sich leider viel zurück obwohl sie auch macht und tut, aber ich hab immer das Gefühl sie hat viel mehr Abstand dazu.
In meiner Familie kann man aber auch nicht wirklich über das Thema reden es wird lieber Tod geschwiegen.

Ich hab solche Angst vor der Zukunft.
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  #2  
Alt 22.04.2017, 14:07
vintage vintage ist offline
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Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: Angst vor der Zukunft

hallo verzweifelt,

gut, das du hier schreibst.
nichtheilbarer krebs ist immer eine schlimme Sache, der alles in frage stellt und das familiensystem bei tod verändert.
und da hat man auch angst um seine lieben und ob man das alles übersteht.

da du nicht genau weisst, was nun im arztgespräch gesagt wurde, würde ich mir da erst einmal klarheit verschaffen. es gibt doch einen therapieplan und eine diagnose.
bist du und/oder deine mama und/oder dein papa in psychoonkologischer "behandlung"?
oder hast du eine therapeutin für diese lebenssituation, die so viel kraft kostet, um begleitet zu sein und als selbstfürsorge?

die anderen fragen, ob dein papa für sich sorgen kann etc.,
das wird man dann sehen.
ist er ein pflegefall oder meinst du, ob er den alltag schafft?

es ist schade, dass ihr nicht so gut miteinander reden könnt.
hast du es probiert? oder ist es nur eine annahme?

schreibe auf alle fälle hier, das hilft.
und vielleicht noch tagebuch, das hilft auch.

das ihr zu viert seid, ist auch ein kostbarer schatz.


viel kraft euch!
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #3  
Alt 22.04.2017, 14:43
Verzweifelt84 Verzweifelt84 ist offline
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Registriert seit: 22.04.2017
Beiträge: 4
Standard AW: Angst vor der Zukunft

Vielen Dank für deine Antwort.

Morgen fahre ich ins Krankenhaus und hoffe das ich dann mehr erfahren. Aber seit wir von der Diagnose wissen habe ich mich viel damit beschäftigt. Ich bin nicht bei einem psychoonkologen, leider. Auch keiner meiner Familie. Das ein einzige was ich für mich gefunden habe ist eine Selbsthilfegruppe für Angehörige, jedoch war ich da erst einmal weil sie nur einmal im Monat ist. Auch waren nur 2 weitere Betroffene da, hätte mir gewünscht das mehr Leute dort sind.
Ansonsten mache ich das alles mit mir selber aus, bzw. meinn Mann ist natürlich an meiner Seite . Mit meiner Mutti hab ich schon oft darüber gesprochen Ich über meine Ängste. Aber alles wird von meinem Vater fern gehalten. Weil er bei dem Thema sofort negative Stimmung bekommt.

Nein ein Pfleger all ist er nicht. Also er kommt selber klar und kümmert sich auch um alles ganz gut. Er hat sich auch die letzten Wochen super um meine Mama gekümmert und wird es weiterhin tun. Aber wenn sie weg ist mach ich mir Gedanken ob er dann nicht in ein Tiefes Loch fällt und ich ihm helfen muss. Obwohl ich weiß das auch ich in einem Tiefes Loch fallen werden.

Mein Problem ist auch sobald ich darüber reden kommen Tränen und dann fällt es mir schwer mich zu beruhigen. Das mit dem Tagebuch werde ich versuchen danke.
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  #4  
Alt 22.04.2017, 14:56
vintage vintage ist offline
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Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: Angst vor der Zukunft

verzweifelt84, das dir tränen kommen, ist doch normal und auch gut!
sie kommen, weil du traurig bist, evtl. eine abschiedsphase begonnen hat oder noch einmal eindringlich allen bewusst wird,
wie endlich das leben ist.
weinen ist gut und tut gut!

psychoonkologen sind im KH, auf der Webseite der klinik müsste deren Rufnummer oder email stehen.
manchmal hilft auch schon ein gespräch, oder zwei...

FALLS deine Mama sterben sollte, kann schon sein, das er dann in ein loch fällt. das weiss keiner und
andere haben auch den verlust des partners/der partnerin überstanden, auch wenn die beziehungen sehr eng waren.
es gibt da die unterscheidlichsten biografien.
krebs bedeutet manchmal völliger kontrollverlust: einmal über den körper und ebend auch,
wie alle damit umgehen oder die weiteren verläufe und entscheidungen der anderen in ihrem leben....
mache dir da keine sorgen, nehme die tage einzelnt.
noch ist deine mama da und es kann noch sehr innnige zeiten geben.
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
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  #5  
Alt 22.04.2017, 18:01
Sunflower85 Sunflower85 ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Angst vor der Zukunft

Hallo Verzweifelt

Ich weiss wie du dich fühlst und vieles kommt mir nur zu gut bekannt vor, ich dachte immer meine Mutter bricht zusammen wenn Papa stirbt und es war im ersten Moment auch hart sie zu sehen, aber sie ist extrem stark, gut bei uns kommt jetzt noch erst alles auf uns zu und es kommen bestimmt immer wieder harte Momente auf sie zu, denke die Leere wird erst noch kommen. Was ich damit sagen will ist, verkopf dich nicht jetzt schon was sein wird ,,wenn,, denn meistens funktioniert alles von selbst und anders als man denkt und zum anderen, ,,geniesst,, einfach noch die Zeit die euch zusammen bleibt.
Ich wünsche euch alles Liebe
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  #6  
Alt 24.04.2017, 12:21
Verzweifelt84 Verzweifelt84 ist offline
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Beiträge: 4
Standard AW: Angst vor der Zukunft

Vielen Dank für eure Antworten, vielleicht mache ich mir wirklich zu viele Gedanken um die Zukunft.

Gestern hab ich im Krankenhaus nochmal gehört, das die Ärzte für meine Mama nichts mehr machen können, die Diagnose wurde zu spät gestellt. Die Chemos haben nichts gebracht. Jetzt geht es nur noch darum, es meiner Mama so einfach wie möglich zu machen noch für die Zeit die bleibt.

Es ist schwer nicht an hinterher zu denken, weil ich dann diejenige bin die sich sicher um alles kümmern muss, das macht mir Angst, Angst es nicht zu schaffen. Ich versuche die Zeit die noch ist zu genießen auch wenn es schwer ist.

Vielen Dank
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  #7  
Alt 27.04.2017, 17:11
Layla2017 Layla2017 ist offline
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Beiträge: 25
Standard AW: Angst vor der Zukunft

Hallo Verzweifelt,

kann nachvollziehen wie du dich gerade fühlst. Bei uns war es sehr ähnlich wobei Mama alle Chemos strikt abgelehnt hat. Sie wollte einfach in Ruhe, im Kreis ihrer Familie, zu Hause sterben.

Wir haben damals alles relative schnell geregelt, hatten einen Palliativpflegedienst an unserer Seite und ich habe soviel Zeit wie nur möglich mit meiner Mama verbracht. Mein Arbeitgeber kam mir sehr entgegen und hat mich damals für insgesamt 2 Wochen bezahlt freigestellt.

Wie geht es deiner Mutter gerade und wie geht sie mit der Situation um? Meiner Mama war ja bewusst wie wenig Zeit sie hat. Wahrscheinlich hat sie auch gespürt wann es so weit war, allerdings hat sie in den letzen 36 Stunden ziemlich viel Morphium bekommen und war dadurch nicht mehr wirklich ansprechbar. Als wir ca. 12 Stunden vor ihrem Tod bei meinen Eltern ankamen, saß sie auf der Toilette und hat uns angelächelt. Immerhin war sie wohl noch froh uns zu sehen.

Ich wünsche dir unendlich viel Kraft für die kommende Zeit. Genießt jeden gemeinsamen Augenblick. Ich war die ganze Zeit so stark und kontrolliert, dass meine Trauer erst Monate später kommt und mich zeitweise komplett lahm legt. Die Therapeutin bei der Beratung findet das total normal und hat mir dazu greaten, einfach zu trauern und zu weinen wann und wo ich es für nötig halte. Wahrscheinlich hat sie damit Recht. Ich muss nur lernen damit umzugehen.


Ich drücke dich!


Geändert von gitti2002 (27.04.2017 um 18:55 Uhr)
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