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  #1  
Alt 31.10.2005, 21:06
Penelope Penelope ist offline
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Standard Krebs und Partnerschaft

Hallo,

Krebs in der Partnerschaft verändert sicherlich einiges im normalen Umgang miteinander.

In der Ehe bestimmt doch etwas anders als in einer Freundschaft.
Denke ich jedenfalls.
Würde gerne Erfahren wie Ihr *Krebs und Partnerschaft* erlebt habt.

Mein Freund und ich wohnten nicht zusammen, sondern führten eine so genannte Fernbeziehung, weil jeder in einer anderen Stadt seine Arbeit hatte.
Da es ja das Telefon und das Internet gibt, war es kein Problem.
Und eine Fernbeziehung hat ja den Vorteil das es nie zur Gewohnheit wird.

Durch die Diagnose Krebs hat sich dann doch einiges verändert.
Mein Freund zog sich immer mehr zurück. Die Begründung lautete viel Arbeit oder andere Dinge.
Ich denke er hat sich teilweise in die Arbeit geflüchtet.
Dadurch sahen wir uns auch immer seltener. Die Probleme waren also vorprogrammiert.
Streit und Missverständnisse folgten. Gespräche endeten oft im Streit. Während der Chemotherapie fehlte mir die hilfreiche Schulter zum anlehnen und ausheulen. Ich fühlte mich in diesen Monaten oft allein und überflüssig.
Habe oft mein Kopfkissen zum ausheulen zweckentfremdet.
Wenn ich die Familie nicht gehabt hätte die mich oft besucht hat dann hätte ich es nicht geschafft.

Es kam was kommen musste... Mein Freund hat die Beziehung beendet.
Der genannte Grund war mehr als seltsam.
Aber ich habe es akzeptiert, denn, der Krebs hat mich verändert
Mein Aussehen ohne Haare
meine Figur mit den vielen neuen Kilos
das Denken über das Leben
meine körperliche Verfassung
aber mein Dickkopf ist stärker.
Werde nicht um die Beziehung kämpfen, denn ich bin derzeit nicht die Frau die ich mal war. (Äußerlich wie innerlich)
Ich denke einfach das der Partner, Freunde und Familie doch eine etwas andere Denkweise im Umgang mit Krebs haben als die/der betroffene selbst der es ja am eigenen Leibe durchmachen muß.

Viele Grüße
Penelope

Nichts ist mehr wie es war...das Leben ist aus den Fugen geraten.
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Menschen sind Engel mit einem Flügel, man muss sich umarmen um fliegen zu können.
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Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten und weiterverwenden! *
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  #2  
Alt 31.10.2005, 21:45
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Caroline3 Caroline3 ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Liebe Penelope!
Ich denke, dass Probleme in der Partnerschaft während einer Krebserkrankung völlig normal sind. Auch wir haben immer wieder mal mit Problemen zu kämpfen, und auch vor Kurzem sah es eher nach Trennung aus als nach Weiterführen der Beziehung. Bei uns ist es nicht mein verändertes Aussehen, sondern eher, dass mein Freund nicht damit umgehen kann, dass ich eine andere geworden bin. Ich glaube, er denkt, dass jetzt bald alles wieder so wie vor der Erkrankung ist.( Ich bin in zwei Wochen mit der Therapie fertig). Ich sage ihm immer wieder, dass ich nie wieder die Alte sein werde. Ob wir es packen, weiss ich nicht.
Ich wünsche dir alles Gute, Caroline
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  #3  
Alt 31.10.2005, 22:23
Penelope Penelope ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Liebe Caroline

vielen Dank für deinen Beitrag.
Du hast das geschrieben was ich nicht richtig ausdrücken konnte.

**Man ist einfach nicht mehr die Alte**

Die Krebserkrankung verändert einen Menschen dauerhaft.
Es prägt fürs Leben.

Ein Krebskranker der noch Jahre lang Untersuchungen über sich ergehen lassen muß und dadurch große Ängste hat, kann nicht alles abschütteln was bisher war.
Man kann nur lernen damit umzugehen.
Darüber sollten die Partner mal nachdenken, denn Krebs ist kein Schnupfen den man mal eben so wegsteckt.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen das ihr Zwei das schafft.
Denn zu Zweit ist alles leichter zu ertragen.

Viel Glück für die Zukunft!!
Penelope
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  #4  
Alt 31.10.2005, 22:52
Caspers Hildegard Caspers Hildegard ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Penelope,
ich muß Dir sagen, daß im Gegensatz zu Deiner Geschichte, diese "Dummkrankheit" meine Partnerschaft noch intensiver gemacht hat als diese vorher schon war.
Wir waren vorige Woch 20 Jahre verheiratet und hoffentlich werden es mindestens noch mal so viele.
1996 an BK mit Radikal OP erkrankt, seit Anfang diesem Jahr Metas im Bauchraum, mit zur Zeit sehr stark steigenden TM`S.
Mein Mann leidet mehr als wie ich es tue. Ich bin ein kleines Stehauf-frauchen.
Ich denke, die Partner oder die Familie haben immer das Problem, daß sie nur daneben stehen und nicht richtig etwas tuen können und für manche Partnerschaften ist das eben zuviel.
Aber es wird auch für Dich der Traumprinz kommen, der genau wie bei mir, diese Krankheit bzw. die Veränderungen die diese Krankheit mit sich bringt, mit Dir durchsteht.
Halte Dir dafür ganz fest die Däumchen ,da ein verständnisvoller Partner bei dieser Krankheit sehr wichtig ist.
Es grüßt Dich herzlichst
Hidegard
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Glaub an Liebe, Wunder und Glück!
Schau nach vorn und niemals zurück!
Tu was du willst und steh dazu,
denn dieses Leben, das Lebst nur du!
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  #5  
Alt 31.10.2005, 23:12
Delfine1 Delfine1 ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Liebe Penelope,

ja, diese Krankheit verändert die Frau auf jeden Fall. Es ist für den Partner definitiv nicht einfach, mit diesen Veränderungen zurecht zu kommen - und damit meine ich jetzt nicht die äußeren Veränderungen. Auch bei uns gab es während meiner Krankheit phasenweise große Auseinandersetzungen trotz des wirklich großen Willen meines Mannes, mich zu unterstützen, wo es nur geht.

Wir haben doch selbst Probleme, die Krankheit mit all ihren Folgen zu akzeptieren und machen die gesamte Gefühlspalette durch von Trauer, Verzweiflung, Wut über die Ungerechtigkeit und so vieles mehr. Dem Partner geht es genauso, denke ich. Zumindest ging es meinem Mann so.

Bei uns hat nur ganz viel reden geholfen. Wir haben viel geredet und viel gestritten. Im Großen und Ganzen würde ich sagen, unsere Beziehung ist jetzt besser als vor der Erkrankung, denn wir sind beide gestärkt daraus hervor gegangen, aber selbst jetzt gibt es immer wieder Phasen, in denen es nicht leicht ist.

Ich wünsche Dir, dass Du bald einen Mann findest, der Dich unterstützt. Der Vorteil ist, er lernt Dich als die kennen, die Du jetzt nach der Krankheit bist - sicherlich eine stärkere Persönlichkeit als vor dieser Sch...krankheit.

Liebe Grüße
Delfine
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  #6  
Alt 01.11.2005, 10:21
Penelope Penelope ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Liebe Hildegard & Delfine

Ich habe in euren Beiträgen mit Freude gelesen das *Krankheiten* eine Beziehung auch festigen können.

So habe ich es auch schon bei Gesprächen in der Strahlentherapie erlebt.
Männer und Frauen die sich für ihre Partner stark machen.
Die versuchen zu trösten zu unterstützen und die auch akzeptieren das so eine Krankheit einen Menschen verändert.
Die nicht jedes falsche Wort auf die Goldwaage legen die ein Krebskranker in seiner Angst, Wut, Schmerz, Traurigkeit manchmal unüberlegt von sich gibt.
Oft ist es doch nur die eigene Unsicherheit in Bezug auf das was noch kommen wird...und die große Angst zu sterben.
Sicherlich haben die Partner die gleichen Ängste wie die Betroffenen, denn Krebs ist ein Theaterstück in dem keiner mitspielen möchte.

Ich habe mir fest vorgenommen es zu schaffen, egal wie.
Das gleiche wünsche ich mir auch für euch!


Viele Liebe Grüße
Penelope


Wer kämpft kann verlieren...wer nicht kämpft hat schon verloren!
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  #7  
Alt 01.11.2005, 13:29
PetraK PetraK ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Penelope,
witzig , habe dir gerade schon mal im Thread Gewichtszunahme geantwortet. Aber dieses Thema betrifft mich genauso. Bei meiner Diagnose 2001 waren mein Mann und ich schon 14 Jahre zusammen und er hat sich sich ganz toll verhalten, hat mir zugehört, mich getröstet, ist mit zu den Untersuchungen gekommen und hat mir auch zu Hause ( unsere Tochter war damals 6 Jahre alt) soweit er konnte vieles abgenommen. Aber als die Behandlungen abgeschlossen waren, sollte eben alles wieder wie vorher sein (dass das nicht geht, wurde hier ja schon öfters geschrieben). Er regt sich über mein Gewicht auf, dass ich nicht mehr so belastbar bin, kaum noch Lust auf Sex habe und vor allem: das Thema Krebs ist so gut wie tabu für ihn. Auch wenn ich Nachsorgeuntersuchungen habe , fragt er nicht nach den Ergebnissen. Seine Erklärung dafür ist, dass er einfach wieder normal leben möchte mit einer normalen Frau. Nur einmal nach einem heftigen Streit hat er zugegeben, dass er einfach wahnsinnige Angst hat, weil seine leibliche und seine Pflegemutter und auch meine Eltern alle ziemlich qualvoll an Krebs gestorben sind. Seitdem versuche ich ihn besser zu verstehen, und bespreche meine Ängste und Probleme eben mehr mit meinen Freundinnen, aber auf auf Dauer ist das natürlich nicht der richtige Weg!

Liebe Grüße aus HH
PetraK
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  #8  
Alt 01.11.2005, 14:31
lizzy lizzy ist offline
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Lächeln AW: Krebs und Partnerschaft

Liebe Penelope,

leider kann ich zu diesem Thema auch einiges erzählen. Ich hatte 1995 BK beidseitig und war zu diesem Zeitpunkt 19 Jahre verheiratet. Mein Mann hat mich zwar im Krankenhaus täglich besucht; aber mir vorgejammert wie schlecht es ihm ginge und ich hab mir das ganze auch angehört. Während der Chemozeit hat mich meine Schwester und ihr Ehemann bei sich aufgenommen, weil es mir sehr schlecht gegangen ist. Mein Mann ist zwar auch bei ihnen miteingezogen, hat aber sein Leben so wie gewohnt weitergeführt, und da ich damals auch meine schönen langen Haare verloren habe und mir vorgekommen bin, wie die hässlichste Frau auf der ganzen Welt, war ich auch noch dankbar, dass er bei mir geblieben ist. Nach einem Nachsorgetermin im Jahr 1998 hab ich mir gedacht, wenn heute alles in Ordnung ist, dann ziehst Du aus und ich hab mich dann von diesem Mann getrennt. Die Zeit danach war wirklich sehr schwer für mich, aber ich habe es geschafft. Was nützt einem ein Partner, der nicht für einen da ist ??
Ich habe wieder einen ganz lieben Mann gefunden und bin seit 2 Jahren verheiratet. Vor drei Wochen wurde bei mir wieder BK links festgestellt und ich habe schon mal die OP hinter mir und mein jetziger Mann war und ist immer für mich da. Egal was kommt er hält zu mir.
Wie Du siehst, gibt es auch bei der Gattung Mann ganz liebe und verständnisvolle.Ich wünsche Dir, dass Du auch bald die Bekanntschaft mit so einem männlichen Wesen machst und drück Dir die Daumen.
Eine ganz dicke Umarmung
Carmen
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  #9  
Alt 01.11.2005, 20:47
Leben Leben ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Penelope,

ich lese hier nun einige Zeit diverse Beiträge und habe bisher noch auf keinen geantwortet. Bei deinem muß ich es tun.

Denn ich gehöre zu der Kategorie die ihre Partnerin "im Stich gelassen" haben.

Wenn es dich interessiert warum, dann lese weiter. Wenn du jedoch nur schöne Worte erwartest dann laß es lieber sein.

Als die Diagnose Brustkrebs feststand war es ein schwerer Schock für mich. Meine Gedanken überschlugen sich. Was denkt meine Partnerin, was fühlt sie, was muss sie durchmachen, wie schlimm ist es, wie verkraftet sie es, was bringt die Zukunft und noch vieles mehr. Ich kann heute gar nicht mehr sagen was mir alles durch den Kopf ging.

Ich stürzte mich ins Internet um soviel wie möglich über diese Krebsart zu lesen und zu erfahren. Das was ich da lesen konnte hat mir aber nicht wirklich weitergeholfen, es ist fast das gleiche wenn man zu verschiedenen Ärzte geht jeder sagt einem was anderes.

Wie dem auch sei, ich habe jedenfalls gedacht wenn ich meine Partnerin jetzt in Watte packe hilft ihr das auch nicht weiter. Ich habe mich genauso verhalten wie immer.

Meine Partnerin hat das anders gesehen oder anders sehen wollen. Alles was ich gesagt oder getan habe wurde jetzt erst recht in Zweifel gezogen. Es kam fast nur noch "wie kannst du das tun, wie kannst du sowas sagen, wieso sagst du nicht die Wahrheit, du redest dir das ein, du bildest es dir ein.

Dabei habe ich mir nichts eingeredet oder eingebildet. Ich hatte einfach kein Problem damit das sie die Haare verloren hat, ich hatte kein Problem damit das sie zugenommen hat. Aber sie hat mir das nie geglaubt oder glauben wollen.

Was ich auch sagte es war eigentlich immer das falsche für sie.

Als ich deinen Beitrag las hat er mich emotional sehr aufgewühlt und auf eine Weise auch wütend gemacht. Er hat mich an meine Partnerin erinnert

Du schreibst ihr habt euch immer seltener gesehen und das die Probleme vorprogrammiert waren. Wieso? Hast du die Probleme herbeigesehnt?
Es gibt Krebskranke die handeln nach dem Motto "Ich bin Krebspatient dann darf ich auch wie ein Krebsgeschür mein Umfeld zerstören" oder sie fühlen sich irgendwo wohl das sie jeder in Watte packt. Nur was ist wenn die Chemo und die Bestrahlungen überstanden ist und das Leben wieder in normalen Bahnen weiter geht? Wenn man nicht mehr von allen in Watte gepackt wird.

Du schreibst weiter dir fehlte die Schulter zum ausheulen. ich hoffe du hast es nicht wie meine Partnerin gemacht wo ich fast bitten und betteln mußte das ich ihr mal helfen durfte, für sie dasein zu dürfen.

Meine Partnerin sagte immer das sie eine Frau ist die stark ist. Ich weiß heute das sie es nicht ist sonderen nur funktioniert hat. Sie ist nach außen stark weil es ihr Umfeld von ihr erwartet.
Auch du schreibst dein Dickkopf ist stärker und deswegen wirst du nicht um die Beziehung kämpfen. Das ist nicht mehr nur dumm das ist schon idiotisch.
Desweitern folgt in deinem Schreiben weil du derzeit nicht die Frau bist die du einmal warst. Soll das heisen du kämpst erst wenn du wieder die Alte bist.
Dann rate ich dir schau aus dem Fenster und du wirst feststellen das Leben geht weiter, es bleibt nicht stehen bis du wieder die Alte bist.

In einer deiner Antworten steht "Wer kämpft kann verlieren wer nicht kämpft hat schon verloren"

Wie ich es sehe hast du schon verloren. ich hoffe sehr für dich das du den Krebs als Krankheit besiegst aber dich als Person hat er schon besiegt. Du schreibst ja selber das du nie mehr die Alte sein wirst und du nicht kämpfen willst. Hast du deinen Freund eigentlich noch geliebt?

Ich habe auch in einem Forum für Angehörige von Krebspatienten viel gelesen und versucht dadurch meine Partnerin besser zu verstehen.
Ich habe im Rahmen meiner Möglichkeiten versucht für sie dazusein ihr beistehen wollen aber sie hat immer mehr abgeblockt.
Vielleicht lag es daran das ich sie genauso behandelt habe wie vor ihrer Krankheit, vielleicht hätte ich sie doch auch in Watte packen sollen sie behandeln sollen wie ein zerbrechliches Wesen, dann wären wir sicherlich heute noch zusammen.

Sicherlich ist Krebs keine Krankheit wie ein Schnupfen wie du so schön schreibst, aber eben auch eine Krankheit die leider viele haben aber nicht zwangsläufig den Tod bedeutet.

Dein Freund tut mir leid denn du schreibst ihr hattet eine Fernbeziehung da konnte er schon mal nicht so für dich dasein wie es in einer normalen Beziehung der Fall gewesen wäre. Er hatte sicher auch andere Verplichtungen wie seine Arbeit zum Beispiel. Was muss er gelitten haben.

Ich kann für mich sagen im Rahmen meiner Möglichkeiten war ich für meine Partnerin da und habe versucht ihr zu helfen. Sie hat nie gewollt das ich mit den Ärtzen spreche, ich habe es hinter ihren Rücken getan. Ich habe die Ärtze gefragt warum wird dies oder dies nicht getan und oh Wunder auf einmal wurde es getan. Daran sieht man das es nicht schaden kann den Ärtzen auf den Füßen zu stehen, aber das nur nebenbei.
Ich kann mir ausmalen wie meine Partnerin reagiert hätte wenn sie davon gewußt hätte, aber dadurch weiß ich mehr über ihre Krankheit und ihr Krankheitsbild wie sie selber.

Zum Schluß will ich dir noch sagen das die Partner, Freunde und Familie mit Sicherheit eine andere Denkweise im Umgang mit Krebs haben als die Betroffene. Aber ist das nicht menschlich? Ein Krebskranker im Endstadium würde dir sicher darauf antworten das DU eine andere Denkweise über Krebs hast als wie jemand im Endstadium weil du nicht Betroffene bist.

So nun hoffe ich das du meine offenen und ehrlichen Worte nicht zu sehr übel nimmst.
ich kann nur sagen ich bewundere deine Freund für seinen Mut und was mich betrifft bin ich heute davon überzeugt das es für meine Partnerin das beste war das ich für die Trennung gesorgt habe.

Ich wünsche dir für deine Zukunft alles Gute
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  #10  
Alt 02.11.2005, 01:51
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BarbaraO BarbaraO ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Leben,


(wie gut das klingt ) ich fand Deinen Beitrag wirklich gut, obwohl ich Dir nicht in allen Punkten zustimmen kann.
Denn e
ines ist gewiss: Wir werden nie wieder die alten sein.

Ich habe das Glück, dass mein Mann neugierig auf die "neue Frau" war und damit umgehen kann. Manchmal denke ich auch, dass seine Ängste viel größer sind als meine, weil er es nur von außen betrachten kann.
Trotzdem hat es mich sehr berührt, die Geschichte mal von der Seite eines Mannes betrachten zu können, der gegangen ist.
Vieles von dem, was Du geschrieben hast, kann den Frauen helfen, die sich heute häßlich und fett fühlen. Die nicht glauben, dass sie auch mit Ganzkörperglatze noch geliebt werden.
Ich mag es besonders, wenn jemand den Mut hat, mit uns Tacheles zu reden. Danke dafür.



Liebe Grüße

Barbara
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  #11  
Alt 02.11.2005, 10:37
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Leben,

danke dass du den Mut hast, das Thema aus der Sichtweise eines mitbetroffenen Partners schilderst. Ich hab bisher bewußt zu diesem Thema nichts geschrieben, weil ich die genau gegensätzliche Erfahrung wie Penelope gemacht habe, denn bei uns hat sich aus einer lockeren Fernbeziehung (über 4000 km) eine wunderbare Partnerschaft ergeben.

Vieles von dem was du schreibst ist sicherlich richtig, in einem irrst du aber. Die 'Alten' werden wir nicht mehr sein, denn zu tief sitzt die Angst vor Neuerkrankung und allem was man/frau zwangsläufig mit Krebs in Verbindung bringt und dem die meisten in diesem Forum gerade noch oder vorerst entgangen sind. Dadurch bedingt ändern sich die Sichtweisen auf viele Dinge, manches was früher wichtig war, ist heute banal und Kleinigkeiten gewinnen an Aufmerksamkeit. Das gibt aber natürlich niemandem das Recht verbal und emotional 'um sich zu schlagen' oder sich rücksichtslos gegenüber anderen zu verhalten.
Ich glaube auch nicht, dass es für Angehörige/Mitbetroffene/Partner 'den' Weg gibt, einer an BK erkrankten beizustehen. Manche erwarten permanente Rücksicht und möchten in Watte gepackt werden, andere möchten soweit wie möglich ein 'normales' Leben leben.
Vielen Frauen, die sich therapiebedingt unattraktiv fühlen, hast du sicherlich ein wenig Hoffnung vermittelt, dass sie auch mit Glatze und ein paar Pfunden mehr geliebt werden.

Danke für deinen offenen Beitrag.

Liebe Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #12  
Alt 02.11.2005, 11:41
lizzy lizzy ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Leben,

eigentlich sollten wir nicht vergessen, wer hier um Rat gebeten hat, und dass war Penelope.
Natürlich kommt nicht jeder Partner(in) damit zu recht, das der "geliebte" Partner Krebs hat, aber einfach so weitermachen, als wäre nichts geschehen, finde ich Quatsch und den Kopf in den Sand stecken auch. Wir "Betroffenen" wollen gar nicht in Watte gepackt werden, und wir sind froh, wenn das Leben auch für uns weitergeht und wir an allem teilnehmen können. Dass wir nach der ganzen Therapie ein anderer Mensch geworden sind, ist voll verständlich. In uns steckt immer die Angst ... und das sollte der Partner auch verstehen. Wir leben anders und genießen den heutigen Tag.
Dass wir mit Glatze und ein paar Pfunden mehr noch geliebt werden können, ist wohl klar; denn wieviele Männer haben keine oder nur sehr wenige Haare auf den Kopf und der Bauch ist gewachsen und die Partnerin liebt ihn trotzdem noch.
Mutig finde ich die Story nicht, nur eben wieder typisch "Mann".
Carmen
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  #13  
Alt 02.11.2005, 14:24
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Caroline3 Caroline3 ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo Leben!
Auch ich finde deinen Beitrag sehr interessant, will aber auch nochmal unterstreichen, dass wir nie wieder die "Alten" sein werden. Dafür ist so eine Erkrankung einfach ein zu tiefer Einschnitt im Leben eines Menschen.
Sicher, das Leben geht weiter, aber eben anders als vor der Erkrankung.
Ich bin auch nicht dafür, dass die Umwelt mich in Watte packt oder mich immer als die arme Krebskranke sieht, aber ich denke, dass man(n) als Nichtbetroffener nicht nachvollziehen kann, was wir durchmachen bzw. durchgemacht haben.
Trotz allem weiss ich aber auch, dass es für Angehörige/Partner nicht einfach ist!
Danke für deine Offenheit.

Caroline
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  #14  
Alt 05.11.2005, 15:11
Leben Leben ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Hallo an alle,

jetzt bin ich doch überrascht, habe ich doch damit gerechnet das ich mit Vorwürfen oder schlimmeren zugeschüttet werde.

Ich danke allen für ihre Postings vor allen Dingen für die sehr vielen privaten Nachrichten, die zum Teil sehr offen und persönlich waren. Das Vertrauen ehrt mich.

Besonders gefreut habe ich mich darüber das einige ihr Handeln und Tun überdenken oder sogar ändern wollen.

Eins will ich noch klarstellen, wo mich einige falsch verstanden haben.
Natürlich ist man nach solch einem einscheidenen Erlebniss wie eine Krebserkrankung nicht mehr die "Alte".

Ich wollte ausdrücken das man sich von der Krankheit nicht beherrschen lassen darf, in Selbstmitleid nur noch badet und/oder sein nähreres Umfeld wie ein Krebsgeschwür zerstört.

Penelope schreibt das sie um ihre Beziehung nicht kämpft weil sie sich verändert hat innerlich wie äußerlich.
Hätte sie vor ihrer Erkrankung darum gekämpft?
Wenn ja warum dann nicht jetzt auch?
Soll der Krebs ihr Leben bestimmen?
Wieso schreibt sie gleich darunter "Aber mein Dickkopf ist stärker"

Ihr Schreiben ist voller Wiedersprüche.
Was wollte sie wirklich hören?
Was für eine arme Frau sie doch ist weil ihr Freund Schluß gemacht hat und wie toll sie doch auch zugleich ist weil ihr Dickkopf stärker ist?

Meine Ex-Partnerin erzählt heute noch das ich sie verlassen habe weil sie Brustkrebs hat, wobei ich mich von ihr getrennt habe als sie schon einige Nachuntersuchungen hatte. Sie will nicht wahr haben das es ganz andere Gründe waren. Das es daran lag das sie immer unausstehlicher und verletzender wurde.

"Der Krebs bestimmt ihr Leben"

Ich habe das alles geschrieben damit jede Frau erkennt das der Krebs hinterhältig und brutal ist.
Damit keine Frau zuläßt das der Krebs von ihrer Seele Besitz ergreift, denn auch dann hat er gewonnen.

Sicherlich hat es keinen Sinn den Kopf in den Sand zu stecken, man sollte es realistisch sehen. Aber man sollte dem Krebs auch keine zusätzliche Chance geben, denn er nutzt sie sofort aus.

Aus diesem Grunde kann ich nur jeder Frau raten "Sprecht mit euerem Mann/Freund über eure Gedanken und Ängste, es kann nur gut sein".

Die wenigen Männer die eine Frau sofort verlassen wenn die Diagnose feststeht, dazu muss ich dann sagen die waren es sowieso nicht wert von euch geliebt zu werden.

Ich wünsche allen Frauen und Angehörigen alles Gute für die Zukunft

Leben
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  #15  
Alt 05.11.2005, 17:45
WaltraudH WaltraudH ist offline
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Standard AW: Krebs und Partnerschaft

Ihr Lieben,

nun will ich auch meinen Senf dazu tun.
Ich schreibe aus der Sicht einer Betroffenen und aber auch aus der Sicht einer Partnerin, deren Mann auch an Krebs erkrankt ist.

2001 erkrankte mein Mann an Prostatakrebs. Leider war die Krankheit schon so weit fortgeschritten, dass eine Operation nicht mehr möglich war und der Krebs durch Strahlentherapie und nach einem Rückfall, durch Antihormontherapie in Schach gehalten wird. Er sitzt, wie man so schön sagt, auf einem Pulverfass.
Damals brach eine Welt für mich zusammen. Ich hatte panische Angst um meinen Mann. Ich versuchte aber trotzdem, ihn immer zu unterstützen und zu helfen, soweit ich es konnte.
Für mich war aber das Schlimmste, dass mein Mann (damals 51 Jahre) seine Krankheit "ganz locker" sah. "Ich hatte ein schönes Leben, wenn es denn jetzt zu Ende geht, ist es nicht so schlimm". Ihr glaubt nicht, wie betroffen mich diese Wort machten. Ich habe auf ihn eingeredet, wie auf ein krankes Pferd. "Ich brauche dich, du kannst mich doch nicht allein lassen" usw.

Ob seine Worte damals wirklich nur aus dem ersten Schock entstanden sind, weiss ich nicht, aber ich war nicht in der Lage diese Einstellung so ohne weiteres zu akzeptieren. Ich wollte ihn trösten, wollte mit ihm kämpfen und er reagierte ganz anders, wie ich gerechnet hatte. Wichtig wäre es damals gewesen, wenn er mir nicht den "starken Mann" vorgespielt hätte.

Viel schlimmer für ihn war, bedingt durch die Antihormontherapie, dass er seine "Männlichkeit" verlor. Er hatte die größten Sorgen, dass er seine vier Jahre jüngere Frau wegen dieser Sache evtl. an einen anderen Mann verlieren könnte. Das widerum war für mich überhaupt kein Thema, wäre es auch heute nicht. Geglaubt hat er es mir wohl bis heute nicht. Aber die Männer denken über Sexualität eben doch etwas anders, als wie die Frauen.

Dann kam im April 2003 der nächstes Schicksalsschlag. Ich erkrankte an Brustkrebs. Ablatio, Chemotherapie, Strahlentherapie, das volle Programm.
Nun brauchte ich jetzt plötzlich seine Unterstützung.
Da erwies er sich als liebevoller Partner. Er hatte jetzt ja ein ganz anderes Wissen bezüglich der seelischen Verfassung eines Betroffenen, als wie jemand, der bis zur Erkrankung seiner Partnerin über diese Krankheit nicht Bescheid wusste.Er geriet nicht in Panik, wie es bei mir der Fall war, nachdem wir übers seine Erkrankung Bescheid wussten.

Ich bin dann mit der Erkrankung ganz anders umgegangen, als wie er. Allen, die es hören wollten, teilte ich mit, "so schnell gebe ich nicht auf, ich will doch schließlich noch meine Enkelkinder erleben".
Aber das Schicksal ließ mich bzw. uns nicht mehr los. Im September 2004 entdeckte man bei mir eine Lungenmetastase, im Januar 2005 Metastasen im Lendenwirbel und im April 2005 Metastasen und eine Fraktur im Becken. Ich erhielt wieder volles Programm. Bestrahlungen einmal 25 und einmal 22. Danach wöchentlich Chemo. In dieser Zeit habe ich mich wohl doch sehr verändert. Mit jeder negativen "Neuigkeit" verlor ich die Kraft zu kämpfen und plötzlich muss mein Mann mit ansehen, wie aus der Kämpferin jemand wurde, der vielleicht oft ungerecht war. Ich, aus meiner Verzweiflung, und er, weil er so hilflos ist, sind gegenseitig sehr agressiv geworden.
Andererseit hängen wir wie Kletten aneinander und würden unsere Partnerschaft nach 30 Jahren nicht einfach so aufgeben. Das, bitteschön, darf diese Krankheit doch wohl nicht auch noch zerstören. Also, alle Betroffenen, kämpft weiter. Kämpft um euer Leben und um eure Liebe.

Eure Beiträge haben mich wieder ein bischen wachgerüttelt. Ich habe mir fest vorgenommen, wieder zu kämpfen. Weiss ich doch aus eigener Erfahrung mit meinem Mann , wie schlimm es für den Partner ist,wenn man sich aufgibt.
Aber auch mein Mann hat sicher einiges dazu gelernt.

Eines ist klar. Der Krebs verändert jeden Menschen. Wichtig ist aber dabei, sich mit seinem Partner auszusprechen und seine Ängste klar dazulegen.
Auch der nichtbetroffene Partner sollte seine Gedanken offenlegen. So kann man vielleicht , sollte die Partnerschaft nicht aus anderen Gründen kranken, eine schöne Zweisamkeit erhalten.

Ich hoffe, ich habe mit meiner kleinen Ausführung auch etwas zu diesem sicherlich wichtigem Thema beigetragen.

Viele liebe Grüße
Waltraud
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