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#1
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AW: An alle Hinterbliebene...
es kann jeder berichten wie er der Meinung ist das es richtig ist. Trotz dessen bin auch ich der Meinung das manauch friedlich sterben kann so wie es bei meiner Mama der Fall war. Nicht immer muß es so geschehen wie es leider bei Stefan geschehen ist was mir sehr sehr leid tut und ich mir diesen Schmerz dabei kaum nachenpfinden kann.
Was mich jedoch sehr beschäftigt ist der Fakt ob man dies wirklich hier so genau beschreiben sollte im sinne der verstorbenen. Hätte meine Mum gewollt das ich ihren Tod hier so genau beschreiben. Nein,darüber will ich gar nicht weiter nachdenken. Aber ich glaube ich hätte es in ihrem Interesse nie getan. Das muß jedoch jeder für sich elbst entscheiden-ich finde diesen Weg des Sterbens jedoch sehr privat und intim und würde ihn nicht ins Netz sezen. Für Angehörige die die verschiedenen Wege des sterbens kennenlernen wollen finde ich es auch sehr hilfreich zu erfahren wie es geschehen kann,auch mt allen schlimmen Sachen,aber all denen will ich nochmal sagen das es wirklich auch friedlich,ohne kotzen u.s.w. still geschehen kann. LG Heike
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gekämpft, gehofft und doch verloren MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010 IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR DEINE NULPE |
#2
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo Heike,
Zitat:
Was mich "verfolgt" bzw. was ich als ausgepsprochen negative Erinnerung wohl über lange Zeit nicht vergessen werde: wie es war, als meine Frau in der Klinik war, es ihr richtig schlecht ging, und sie nur immer wieder sagen konnte: "Holt mich endlich hier raus!". Und ich nichts für sie tun konnte, ausser völlig verkrampft daneben zu hocken und versuchen ihr zu erklären, aus welchen blöden formalen Gründen das jetzt eben noch nicht geht. DAS war richtig schlimm zu erleben. Ohnmacht und Hilflosigkeit. Nicht das "unschöne" Sterben Zuhause. Aber da hat sicher jeder andere Dinge, die für ihn schlimm oder (un)erträglich sind. Und das ist ja auch gut so. Viele Grüße, Stefan |
#3
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo alle zusammen,
wie ich ja schon geschrieben habe ist mein Papa auch Zuhause gestorben. Es war sein Wunsch den wir ihm mit allen Mitteln versucht haben zu erfüllen. Es ging aber auch nur weil ich mit meiner Familie mit meinen Eltern in einem Haus wohnen und wir so Tag und Nacht da waren. Meine Mama hätte es glaube ich alleine nie geschafft......sie hat es mal erwähnt.....sie war auch am Schluß total erschöpft....auch kam morgens und abends ein Pflegedienst der meinen Papa gewaschen und angezogen hat. Wir hatten ein ganz tollen Hausarzt der uns sogar seine Privatnummer hinterlassen hat...wir konnten ihn Tag und Nacht anrufen. Muß dazu sagen das er auch betreuender Arzt von einem Hospitz ist. Mein Papa hat uns nach seinem letzten Krankenhausaufenthalt im September gesagt ( er war dort wegen einer Lungenentzündung) das er nie mehr in ein Krankenhaus will. Als er zwei Monate später wieder eine Lungenentzündung bekam standen wir vor einer schweren Entscheidung.....wir haben ihm seinen Wunsch erfüllt. Ihm ging es davor schon laufend schlechter und unser Hausarzt hat auch gemeint das sie im Krankenhaus nichts Gutes für meinen Papa tun können...er war zu schwach. Die Vorstellung ihn an Schläuchen zu sehen konnten wir nicht ertragen und er wollte es so auch nicht. Es hat dann vier Tage gedauert bis er eingeschlafen ist.....am zweiten Tag dachte ich er hat sich erholt er war ansprechbar hat gar nicht mehr gehustet wollte nicht schlafen und hat viel geredet. Es war aber wohl nur ein letztes aufbäumen. Mein Papa hatte ca zwei Wochen bevor er starb viel geträumt.....er hat von einem Tunnel geträumt in dem Menschen sind und ihn rufen...am Ende vom Tunnel war es hell. Diesen Traum hat er fast jede Nacht geträumt.....Seid dem glaube ich das nach dem Tod nicht alles vorbei ist und wir uns alle wiedersehen werden. Im Grunde ist es doch aber auch egal wo unsere Angehörigen sterben...wichtig ist doch nur das wir sie nicht allein lassen und ihnen das Gefühl geben geliebt zu werden egal wo wir sind. Es gehört auch eine Menge Mut dazu sich einzugestehen das man mit der Pflege überfordert ist. Wir hatten so viel Hilfe auch von Nachbarn und Freunden...manch anderer hat dies nicht und muß allein mit der Pflege zurecht kommen. Ich hoffe ich habe nicht zu durcheinander geschrieben...... Katrin
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Mein Papa 22.02.1950 - 02.11.2008 Ich werde dich immer lieb haben.......du fehlst mir so! **************************************** |
#4
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo an alle,
auch ich habe erkannt, dass es das Wichtigste ist, dass der Sterbende dort ist wo er aufgrund der Erkrankung entsprechend seiner Bedürfnisse versorgt wird. Ob zu Hause, Heim, Hospitz, ist denke ich, nicht so wichtig. Sind dem Sterbenden zu Hause nicht die allerbesten Möglichkeiten gegeben, ist derjenige in einer Einrichtung sicher besser aufgehoben. Man muss sich auch im Klaren sein, was man als Angehöriger selber überhaupt tragen kann. Nicht jeder kann einem Sterbenden die Hand halten. So individuell das Sterben ist, so individuell sind wir als Angehörige. Wichtig ist jede Art zu respektieren. Herzliche Grüsse Cindy
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Meine geliebte Oma: 04.02.1916 - 22.12.08 Meine geliebte Mama: 07.04.1950 - 22.01.09 Menschenleben sind wie Blätter die von Bäumen fallen, all unsere Liebe vermag es nicht zu verhindern... |
#5
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AW: An alle Hinterbliebene...
Mit den letzten Beiträgen schlägt der Thread leider wieder einen Bogen zur allgemeinen Unverbindlichkeit. Das bringt auch den Vorteil, dass der Prozess des Sterbens aus der öffentlichen Diskussion herausgenommen werden kann.
Zitat:
Gruß Geske |
#6
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AW: An alle Hinterbliebene...
Liebe Geske,
ich habe deinen letzten Beitrag jetzt mehrfach gelesen und dann noch alle deine anderen in diesem Thread. Ich frage mich jetzt , und hier sei mir bitte nicht böse, was willst du eigentlich. Jeder muss doch für sich selbst entscheiden , was und wie alles machbar ist. Natürlich ist es der Idealfall wenn Angehörige zu Hause sterben dürfen. Aber es gibt eben auch Situationen wo es nicht geht. Ich habe beides erlebt. Mein Stiefvater starb im KH, begleitet von seiner Ehefrau , meiner Schwester und mir, nach einem fürchterlichen Kampf .Es wäre überhaupt nicht möglich gewesen ihn nach Hause zu holen. Meine Schwiegermutter starb 4 Monate später , begleitet von meinem Mann und mir zu Hause. Ganz friedlich und ruhig, nachdem sie sich nochmals bedankt hat........ Was ich dir eigentlich nur sagen möchte, man darf nicht alles über einen Kamm scheren. Und ich habe vollstes Verständniß für Angehörige die sich überfordert fühlen! Liebe Geske, nichts für Ungut und liebe Grüsse Petzi59 |
#7
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hier ist ein Austausch von Informationen und Meinungen entstanden, den ich sehr interessant finde.
Jeder hat die Wahl, sich Detailbeschreibungen – oft gepaart mit Trauer, Unsicherheit, Verzweiflung – durchzulesen oder weiterzuklicken. Für diejenigen, die es interessiert, finde ich dieses Thema äußerst gehaltvoll. Ich glaube, dass fast jeder Forumsteilnehmer (Betroffen/Angehörig) schon längst nach dem individuellen Krankheitsbild gegoogelt hat, welches sein Leben grade verändert. Die dort eingeholten Fakten und Informationen sind oft nicht minder schockierend und meist geben diese Quellen keine Möglichkeit des Austausches, um Fragen zu stellen und Ängste loszuwerden. Das Thema Sterben und Tod wird wohl in kaum einem öffentlichen Artikel so beschrieben, wie es die Erfahrung eines Angehörigen/Hinterbliebenen wiedergeben können. Das haben wir hier. Dieses Forum dient dazu, dass Menschen an ihrem Leiden, ihren Erfahrungen und Gefühlen mit einem geliebten Angehörigen nicht psychisch zerbrechen sollen, weil ein derartig spezieller Austausch im Leben fehlt. Hier kann man sich verstanden und gehört fühlen, wenn man über Dinge sprechen möchte, die man persönlich oft nicht auszudrücken vermag. Wir sollten nie vergessen, dass eine lebensbedrohliche Krankheit unser aller Leben verändert hat. Auch meines. Ich bin eines von fünf Kindern meines geliebten Papas, doch das, was ich mit ihm teilen durfte – und dafür bin ich unendlich dankbar – wird für immer mein eigenes, ganz individuelles Erleben bleiben. Für mich hat dieses Forum meine eigene Bedeutung. Hier habe ich gelernt, mich fallen zu lassen mit all dem Schmerz, den ich empfand und noch immer empfinde. Durch die Offenheit vieler lieber Menschen bin ich getragen worden und da angekommen, wo ich heute bin. Der Verlust meines geliebten Papas hat mir ein Stück aus meinem Herz gerissen – aber die Möglichkeit, sich hier respektvoll austauschen zu können, ohne die Hand vor den Mund halten zu müssen, hat mich gestärkt und aufgebaut. Ich kann hier weinen und auch lachen und vielen meiner Mitschreiber geht es ebenso. So unterschiedlich und einzigartig die Menschen und die Krankheitsbilder trotz gleichem Namen sind, so unterschiedlich und einzigartig sind Empfindungen, Ängste und Kraftquellen, Erfahrungen und die mit dem Tod entstehende Verlustbewältigung, die Trauer. Jeder lebt sie anders aus, jeder geht mit ihr anders um – der eine verschlossen oder überspielend, der andere offen und direkt. Nicht alle Menschen haben den Vorteil, in einer Familie zu leben, die intakt ist, in der man verständnis- und liebevoll miteinander umgeht. Ergo haben auch nicht alle Kranken einen ganzen Pulk Familie um sich, die sich sorgen und ihn auf seinem letzten Weg begleiten. Umso wichtiger finde ich Informationen wie die von Stefan, um sich auf Eventualitäten vorbereiten zu können, ohne vor dem plötzlichen Auftreten Angst aus Unwissenheit haben zu müssen. Wer im täglichen Umfeld könnte einem da sonst helfen (ausgen. medizinische Hilfe)? Dieses Forum gibt jedem von uns – egal ob Betroffen oder Angehörig/Hinterblieben - die Möglichkeit, das zu schreiben, was ihm auf der Seele liegt, damit die Ängste und die Trauer, die Wut und die Unsicherheit nicht zum dauerhaften Begleiter werden...
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Alles Liebe. ********************** Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007 |
#8
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AW: An alle Hinterbliebene...
Zitat:
Wenn der Level so hoch gehängt wird, dass die Pflege zu Hause nur im "allerbesten Fall" geleistet werden kann, könnten wir uns von häuslicher Pflege fast ganz verabschieden. Solche Vorstellungen haben wenig mit der Realität zu tun. Hier würden pflegende Angehörige nur unter Druck gesetzt und noch mehr verängstigt als sie es ohnehin schon sind. Beste Grüße Geske |
#9
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AW: An alle Hinterbliebene...
Hallo,
ich hätte mir für meinen Lebensgefährten und mich sehr gewünscht, dass er zuhause hätte sterben können. Kann ein Arzt nicht sehen, dass der Mensch kurz vor dem Tod steht? Das würde mich mal wirklich interessieren. Mir jedenfalls wurde nichts davon gesagt und das belastet mich. LG Maria |
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