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  #1  
Alt 17.05.2011, 11:02
Babs1010 Babs1010 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2011
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Standard Bitte euch um eure Meinung

Hallo,
es geht um meine Mutter. Bei ihrer normalen Vorsorgeuntersuchung wurde in der Brust etwas entdeckt was erst als harmlose Verkalung abgetan wurde, dann sagte man ihr, dass daraus aber etwas bösartiges werden könnte und man würde es lieber rausmachen. In der Woche darauf teilte man ihr mit, dass es ein invasiv ductales maca wäre. Nicht wirklich groß, so knapp 1 cm.
Daraufhin mußte sie noch einmal operiert werden um auch wirklich alles zu erwischen. Vorher sollte ihr ein Kontrastmittel in die Brustwarze gespritzt werden das dann bei der Operation die Lymphknoten irgendwie verfärben sollte, damit man weiß ob und welche und wie viele Lymphknoten enternt werden müssen. Das hat dann aber nicht funktioniert weil die Brust von der ersten OP noch ganz hart und geschwollen war und das Mittel sich nicht verteilt hat. Es wurden dann irgendwelche LK entfernt und es stellte sich heraus, dass in einem davon minimal Krebszellen enthalten waren. Man sagte meiner Mutter im Brustzentrum, dass jetzt eine Chemo folgen würde, viermal EC, 12 Mal Paclitaxel und danach Bestrahlung und Antihormontherapie weil der Tumor hormonpositiv ist.
Das geht alles so schnell, wir können es irgendwie noch gar nicht glauben und sind so geschockt wie man das halt ist nach so einer Diagnose. Und jetzt auch noch das:
Gestern hatte sie den Termin mit der Onkologin und die sagte dann, dass sie eigentlich eher dazu neigen würde nur die Bestrahlung und die Antihormontherapie zu machen denn angeblich wären 8 von 10 Chemotherapien nicht notwendig. Das macht man nur "vorsichtshalber". Und da ihr Tumor so klein war und auch die Lymphknoten nur minimal befallen waren würde sie sich wahrscheinlich gegen die Chemo entscheiden, aber sie entscheidet das ja sowieso nicht, das müsse meine Mutter schon alleine entscheiden. Sie kann nur die verschiedenen Wege aufzeigen und die Entscheidung welchen Weg man nimmt muß man schon selbst treffen. Ich bin echt schockiert. Geht man nicht deswegen zum Arzt, damit der einem sagt, das machen wir so oder das machen wir so? Ist das normal? Habt ihr das auch so erlebt?
Sie kann jetzt heute noch darüber nachdenken und Mittwoch früh muß sie dann anrufen und sagen ob sie die Chemo machen will oder nur die Bestrahlung?
Ich habe lange mit ihr telefoniert und ihr ist auch klar, dass ich dazu auch nicht viel sagen kann, denn meine Entscheidung ist es schon gar nicht. Ich weiß nicht wie ich meiner Mutter helfen kann. Noch dazu lebe ich in Österreich und meine Eltern 500 km entfernt in Deutschland. Ich habe zwei kleine Kinder, bin halbtags berufstätig und mein Mann ist berufsbedingt ziemich viel unterwegs. Ich kann hier nicht alles stehen und liegen lassen, habe aber ein so schlechtes Gewissen weil ich so weit weg bin und nichts für meine Mama tun kann außer viel mit ihr telefonieren. Ach ja, sie ist übrigens 62 Jahre alt, das hab ich noch nicht erwähnt. Ich würde mich sehr freuen wenn jemand seine Meinung dazu schreiben würde. Ich denke mir, dass jemand der eines oder sogar beides schon durchgemacht hat wahrscheinlich alles mit anderen Augen sieht. Wie kann man hier zu einer Entscheidung kommen? Vielen Dank.
Liebe Grüße
Babs
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  #2  
Alt 17.05.2011, 11:12
Schneeglitzern Schneeglitzern ist offline
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Standard AW: Bitte euch um eure Meinung

Es wird nicht immer eine Chemo gemacht. es kommt darauf an was es für ein Tumor ist.

Meinen Status kannst Du unten sehen. Im Wächterlymphknoten waren minimale Krebszellen.
Die Tumorkonferenz hat keine Chemo empfohlen. "Nur" Bestrahlungen und Antihormontherapie.

Du solltest vielleicht mal den Status Deiner mutter erfragen.
Evtl. würde ich nochmal eine andere Meinung einholen.

Gruß
Schneeglitzern

Geändert von gitti2002 (17.05.2011 um 19:53 Uhr)
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  #3  
Alt 17.05.2011, 11:20
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Standard AW: Bitte euch um eure Meinung

mensch, babs, tut mir leid für euch.
ich würde versuchen, heute noch eine zweit meinung einzuholen. seid ihr in einem brustzentrum?
es st sehr schwer, es zu entscheiden, gerade wenn doch ein lymphknotenbefall vorlag würd ich aber wahrscheinlich doch auf nummer sicher gehen und das heißt nunmal chemo. natrlich gibt es viele faktoren, das ausmaß der hormonabhängigheit ist einer, aber auch das alter. und ein niedriges G(rading) usw.
für weitere tests ist es vermutlich jetzt zuspät, aber ich denke, eine zweitmeinung sollte sich ausgehen, es kommt bei der chemo ja wohl nicht auf einen tag an!
alles gute
suze
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seit 2005 bin ich ein angsthase
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  #4  
Alt 17.05.2011, 12:10
Viki Viki ist offline
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Standard AW: Bitte euch um eure Meinung

Hallo Babs,

meiner Mutter wurde 2007 auch ein hormonpositiver invasiv ductaler BK diagnostiziert. Sie war damals 78 Jahre alt. Es waren auch glaube ich 3 von 15 Lymphknoten betroffen. Sie lehnte eine Bestrahlung ab und entschied sich stattdessen für die Ablatio. Eine Chemotherapie wurde nicht vorgeschlagen.

Ein Jahr später wurde erst eine Lebermetastase festgestellt, inzwischen sind es über 10 und sie befindet sich seit 2008 in Dauerchemotherapie. Ich denke sie hätte sich das wahrscheinlich alles sparen können, wenn gleich eine Chemo durchgeführt worden wäre.

Natürlich bricht jetzt alles über deine Mutter (und auch dich) herein. Aber deine Mutter sollte sich trotzdem damit auseinandersetzen und über eine Chemotherapie nachdenken. Sie ist erst 62 und hat eine gute Chance, alles gut zu überstehen. Du kannst nur für sie evtl. recherchieren, die Entscheidung muss sie ganz allein treffen, denn es wird sicher nicht einfach.


Alles Gute für deine Mutter
LG

Viki
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  #5  
Alt 17.05.2011, 12:28
Benutzerbild von czilly
czilly czilly ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 2.897
Standard AW: Bitte euch um eure Meinung

Hallo Babs!
Zitat:
Zitat von Babs1010 Beitrag anzeigen
Ich kann hier nicht alles stehen und liegen lassen...
Das musst Du auch nicht.
Deine Mutter wird die Chemo wie die meisten Frauen hier auch ohne Hilfe relativ gut überstehen. Es gibt mittlerweile sehr gute Begleitmedikamente, die die schlimmsten Nebenwirkungen abfangen. Das Bild, das man so als Laie im Kopf hat - nämlich dass dann so ein armer Chemopatient elendig vor sich hin leidet und ihm dauernd speiübel ist - ist längst überholt. Klar ist das Ganze kein Spaziergang, und es geht einem auch zwischendrin immer mal ein paar Tage nicht so gut, aber das ist alles machbar. Und mit 62 Jahren ist Deine Mutter da auch noch keineswegs zu alt, um das einigermaßen zu bewältigen. Eine Freundin meiner Schwiegermutter hat vor zwei Jahren mit 82 Jahren eine Chemo machen müssen und hat in der Zeit auch noch ihren Haushalt selbständig geführt und hat auch ihre Spielenachmittage, Spaziergänge usw. wahrgenommen. Sie hat sich sogar darüber geärgert, dass sie in der Zeit (wegen der Infektionsgefahr) nicht in das öffentliche Schwimmbad sollte. Sie wäre nämlich gerne schwimmen gegangen und hätte das körperlich auch durchaus gekonnt.

Mach Dir also deswegen keine allzu großen Sorgen und schon gar kein schlechtes Gewissen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Dein Vater ja auch noch da und kann ihr beistehen. Und wenn in der Zeit mal der Haushalt nicht hundertprozentig geführt ist, wenn es ihr mal nicht so gut geht, was soll's?! Es gibt Wichtigeres...

Wenn Du am Telefon für sie da bist und sie spürt, dass Du Anteil nimmst, ist das schon sehr viel wert.

Liebe Grüße,
Czilly
__________________
Genau in dem Moment, als die Raupe dachte, die Welt geht unter, wurde sie zum Schmetterling.
(Peter Benary)
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  #6  
Alt 17.05.2011, 16:56
Benutzerbild von ängel
ängel ängel ist offline
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Standard AW: Bitte euch um eure Meinung

Ich muss Czilly recht geben.
Ich hatte meinen Mann neben mir, der mir gar nicht viel geholfen hat und meine Cousine am Telefon, die mir sehr geholfen hat.
Alleine dass sie zuhörte, fragte, angerufen hat und Interesse gezeigt hat hat mir sehr geholfen.
Vielleicht kannst du öfter mal anrufen, das wird ihr auch helfen, als wenn du neben ihr auf Kohlen sitzt, weil du doch gleich wieder weg musst und sie dann vielleicht noch ein schlecchtes Gewissen bekommt.
Mit der Chemo, ja das muss jeder selbst wissen. Ich habe mich an die Ärzte gehalten und würde sie wohl immer wieder machen, einfach um auch Nr, sicher zu gehen.
Eine Zweimeinung hilft auf jeden Fall.
__________________
Ängel
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  #7  
Alt 18.05.2011, 18:29
Babs1010 Babs1010 ist offline
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Registriert seit: 17.05.2011
Beiträge: 2
Standard AW: Bitte euch um eure Meinung

Vielen herzlichen Dank für eure Antworten. Heute morgen hat meine Mutter die Onkologin informiert, dass sie die Chemo nicht machen wird. Nächste Woche wird mit den Bestrahlungen begonnen. Ich hoffe, dass alles gut wird.
Ich wünsche euch auch alles Liebe und Gute.
Liebe Grüße
Babsi
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