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  #1  
Alt 08.12.2013, 15:47
Paula13 Paula13 ist offline
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Registriert seit: 08.12.2013
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Standard Ich möchte mich vorstellen

Hallo an alle Mit-Betroffenen,
nachdem ich am 1. Oktober die Diagnose Gebärmutterhalskrebs erhielt, hat sich einiges getan und natürlich auch einiges für mich verändert.
Ich hatte noch Glück im Unglück, da nach der OP keine weitere Therapie erforderlich ist.
Allerdings hat sich mein Wunsch nach einer Organ erhaltenden OP nicht realisieren lassen können, weil der Tumor dafür schon zu groß war.
Mittlerweile habe ich mich einigermaßen von der OP erholt, und nachdem die körperlichen Geschichten abklingen, meldet sich mein Kopf zu Wort.
Meine Situation wird mir dadurch erschwert, dass ich jahrelang erfolglos Versuch habe schwanger zu werden, und mich daher der Verlust der Gebärmutter besonders mitnimmt, da sich der Kinderwunsch damit endgültig erledigt hat. Ich weiß objektiv, dass auch mein Alter (45) da keine großen Aussichten mehr erlaubt hat, aber wissen und fühlen ist leider nicht dasselbe.
Vor der Krebs-Diagnose hatte ich es geschafft, einigermaßen mit meiner Kinderlosigkeit umzugehen, aber inzwischen hat es mich richtig eingeholt. Gestern war ich zum ersten Mal wieder "unter Menschen" und da hätte ich nur weglaufen können, als die anderen Frauen sich über ihre Kinder unterhielten.
Tja, vielleicht ist hier ja doch die eine oder andere, der es ähnlich geht. Ich würde mich freuen.
Und ich würde mich ebenso über einen Austausch darüber freuen, wie Ihr mit dem krebs umgeht...was ändert sich dadurch? Geht Ihr ganz offen damit um oder eher nicht?
Danke schon jetzt !
Liebe Grüße Paula
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  #2  
Alt 10.12.2013, 23:25
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Hallo Paula,

bei Dir ist ja alles noch recht "frisch" und Dein Körper muß sich erst langsam von der Op erholen. Bei mir wars so, je mehr ich in meinen "alten Alltag" zurückkam, desto besser ging es mir. Hat natürlich ne zeitlang gedauert. Die Angst wird allerdings nie mehr so ganz weggehn. Natürlich verblaßt es, aber es kommen schon immermal düstere Gedanken durch, vor allem wenns mal wieder wo zwickt Eigentlich bin ich aber ein optimistisch denkender Mensch und versuch das dann auch gleich schnell wieder beiseite zu drängen.
Laß Deinem Körper zeit sich zu erholen. Geht Du zur Reha? Ich bin damals 4 Wochen zur reha, obwohl ich anfangs überhaupt nicht wollte. Hat mir aber letztendlich ganz gut getan.

Alles Gute,
snoopy
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  #3  
Alt 11.12.2013, 07:38
Paula13 Paula13 ist offline
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Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Hallo Snoopy,
vielen Dank für Deine Nachricht:-)
Körperlich bin ich inzwischen schon ganz zufrieden. Wegen einer Entzündung durfte ich noch ein zweites Mal ins KH, was mich echt zurück geworfen hatte, vor allem da ich 10 Tage lang mit extremer Übelkeit durch die Antibiotika zu kämpfen hatte.
Aber mittlerweile war ich schon auf einer Weihnachtsfeier inkl. Tanz und habe das sehr genossen:-)
Zur Reha möchte ich nicht. Das liegt allerdings daran, dass ich vor einiger Zeit wegen meiner unerfüllter-Kinderwunsch-Depression in einer Klinik war, und mich die Beschreibung der Reha sehr daran erinnert (Ergotherapie und so Zeugs). Da sagt mein Bauch einfach "will nicht". Und die Krebs-Erkrankung hat mir jetzt gesagt, dass ich mal mehr auf meinen Bauch hören soll, das habe ich früher nie gemacht.
Ich bin momentan zu Haus total zufrieden. Ich kann hier meinen Tag selbst gestalten, habe meinen Hund und mache einfach mal Sachen, die mir gut tun. Ich gehe zur Massage oder mache - wie heute - mal einen Ausflug mit einer Freundin ans Meer:-) Ich genieße es auch in Ruhe Weihnachtsgeschenke zu beschaffen oder Kekse zu backen. Alles was sonst nur nebenbei und ich eile ging.
Anfang Januar soll ich wieder arbeiten.... Erst fand ich die Zeit bis dahin viel zu lange, momentan habe ich Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass ich das hinbekomme. Aber es. Ist ja noch ein bisschen Zeit bis dahin.
Wie lange warst Du denn krank geschrieben?
Liebe Grüße
Paula
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  #4  
Alt 11.12.2013, 20:49
sgrobarczyk sgrobarczyk ist offline
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Beiträge: 9
Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Hallo liebe Paula,

erst mal vielen Dank für deine Antwort in meinem Beitrag. Wie ich lese, ist es bei dir ja auch noch ganz frisch.

Deine Gefühle kann ich durchaus verstehen. Mir ging es im vorigem Jahr genauso. Wenn ich Paare auf der Straße sah, die in unserem Alter waren, bin ich geflüchtet. Ich war regelrecht wütend über sie. Ich bin damals in ein Trauercafe gegangen und das hat mir sehr geholfen. Heute gucke ich zwar auch noch auf diese Paare, aber ich bin nicht mehr wütend und ich ergreife auch nicht mehr die Flucht. Will damit sagen....vielleicht kommst du eines Tages auch mal zu diesem Punkt und du kannst Kinder sehen bzw. Eltern reden hören.

Was ich so bei dir lese....ja, das könnte ich sein. Ich entdecke einige Gemeinsamkeiten. Auch ich versuchte auf meinen Bauch zu hören, nur das zu tun, was mir gut tut. Und manchesmal, wenn ich mit meinem Hundi ging oder in meinem Garten saß, kam ein Lächeln über meine Lippen und ich dachte so bei mir: ja, das Leben ist wieder schön.

Und das mühsam Erarbeitete ist mit einem Schlag weg. Ich sitze wieder hier, voll Panik, kann nicht denken...
Klar, der Verstand sagt, warte ab! Aber das Kopfkino sagt was anderes.

Mir ist noch unklar wie ich die Zeit bis zum 27. schaffe. Am Tage geht es ja. Aber die Nächte sind echt schlimm.

Alles Liebe Bine
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  #5  
Alt 12.12.2013, 09:43
Paula13 Paula13 ist offline
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Ort: Kiel
Beiträge: 168
Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Liebe Bine,
ich kann Dich so gut verstehen, diese Wartezeit ist echt das schlimmste. Ich hätte auch durchdrehen können und war jede Nacht ab drei Uhr wach.
Was mich so wütend Macht ist, dass man in dieser Phase total allein gelassen wird. Ich hatte sonstwo angerufen, psychoonkologischer Dienst der Uni-Klinik, deutsche Krebsgesellschaft...und bekam Terminvorschläge Wochen später. Ganz toll
Und nachdem man operiert ist, kommt der soziale Dienst der Klinik plötzlich angelaufen und überfällt einen mit AHB, Kur, Behindertenausweis usw. Die Betreuung hätte ich mir vorher gewünscht! Wenn man im KH ist, ist der erste Schock ja schon vorbei.
Wie schön dass Du auch einen Hund hast! Ich finde, der gibt einem sehr viel. Was hast Du denn für einen?
Ganz liebe Grüße von
Paula
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  #6  
Alt 12.12.2013, 21:10
sgrobarczyk sgrobarczyk ist offline
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Standard AW: Ich möchte mich vorstellen

Hallo Paula,

Das stimmt, ich fühle mich sehr allein gelassen. Aber das war auch schon 2006so. Was bin ich damals rumgerannt bzw. habe angerufen. Da war das Thema "Krebs" ganz neu für uns. Unsere Familie war bis dato von dieser Erkrankung verschont geblieben. Aber außer zahlreiche Flyers kam nicht viel rüber. Ich weiß nicht, ob ich hier Namen nennen darf. Aber eine bekannte Krebsberatungsstelle, ich rief da etliche male an. Immer war die zuständige Mitarbeiterin nicht anwesend. Man versprach sich zu melden. Auf diese Anrufe warte ich noch heute. Aber als das Weihnachtsfest 06 kam, bekam ich von dort Spendenaufrufe. Ich fand den Eingangssatz sehr passend: "...Sie als Betroffene...."! Und das hat sich bis heute leider nicht geändert. Wir mußten uns alles selbst aneignen. Ich hätte diverse male laut schreien mögen, wenns dann hieß:..."Ja, wußten sie das nicht?..." -"Warum haben sie denn nicht?Ja, warum wohl?

Habe mir heute beim Hausarzt Medis geholt, damit ich wenigstens ein paar Stunden schlafen kann.

Ich habe eine 6jährige Beagledame. Sie heißt Amy, naja, eigentlich Bellamy!
Aber ich fand den Namen etwas unpassend. Ein Jagdhund, der übrigens Angst vors Knallen hat und sich liebend gern in Sch.... sühlt, ladylike ist das nicht! Wenn ich sie nicht gehabt hätte....wir sind ein gutes team geworden.
Was für einen Hund hast du?

Ich wünsche uns eine gute Nacht
liebe Grüße Bine
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Stichworte
gebärmutterhalskrebs, kinderlosigkeit


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