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  #1  
Alt 05.12.2011, 11:15
ehrtbbeehre ehrtbbeehre ist offline
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Böse Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo,

einen nahe Verwandte hat vor über 3 Monaten die Diagnose Nierenkrebs bekommen. Der Tumor war sehr klein und es hatte (Gott sei Dank) nichts gestreut. Es war wohl ausreichend, einen Teil der Niere zu entfernen, sie hatte wirklich großes Glück. Die Ärzte sagten, sie könne sich nun als "geheilt" bezeichnen. Als letzten Endes viel schlimmer empfinde ich die daraus resultierenden Ängste, die meiner Meinung nach schon depressieve Ausmaße annehmen. Sie ist zwar in psychiatrischer Behandlung, aber diese Ängste ziehen die ganze Familie runter und ich habe das Gefühl, dass sie verlernt hat, das Gute am Leben zu sehen und Spass daran zu haben. Besonders kritisch wird es, sobald jemand in der Familie einen Infekt hat (Grippe etc.). Wie ist denn das nach einer solchen Sache mit dem Immunsystem? Sie hatte ja keine Chemo, sollte ihr Körper mit sowas nicht normal klarkommen? Wenn es nach ihr ginge, würde sie sich am liebsten gleich ne Kiste bestellen, sobald jemand niest. Ich weiß, dass es noch nicht lange her ist, aber sie hatte einen so wunderbaren Krankheitsverlauf ohne jegliche Komplikationen, da sollte sie sich wirklich etwas entspannen.
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  #2  
Alt 05.12.2011, 12:06
Ute59 Ute59 ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo ehrtbbeehre,

ich kann deine Verwandte sehr gut verstehen...Aus heiteren Himmel so eine Diagnose zu erfahren, wirft einen schon aus der Bahn, so was muss man auch erst mal "verdauen". In der ersten Zeit (so lange ist es ja bei ihr auch noch nicht her) reagiert man schon sehr empfindsam. Zudem kommt ja auch noch hinzu, dass Nierentumore sehr heimtückisch sein können (Diese Krebsart kann auch noch nach vielen Jahren Metastasen bilden). Zudem braucht jeder Körper auch Zeit für die Umstellung, der eine vielleicht ein wenig mehr, als der andere...
Hab`noch ein wenig Geduld und lass sie von ihren Ängsten erzählen...Gut ist auch, dass sie sich bereits in psychologscher Behandlung befindet...

Liebe Grüße von Ute

Geändert von Ute59 (05.12.2011 um 12:08 Uhr)
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  #3  
Alt 05.12.2011, 12:21
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

ich habe ueberlegt, ob ich dir antworten soll, oder ob ich mich nicht besser auf die Finger setzen sollte. Ich habe mich fuer ersteres entschieden.

Nun, es gibi KEINE Norm, wie sich ein Mensch, der die Diagnose Krebs erhalten hat, sich nach der OP zu benehmen hat oder sich benehmen sollte. Und das ist unabhaengig davon, in welchem Stadium die Krankheit entdeckt wurde und/oder welche Prognose (von wegen "geheilt" oder etwas anderes) der Erkrankte bekommen hat, oder ob die OP komplikationsfrei varlaufen ist oder nicht. Die Diagnose Krebs stellt fuer jeden eine ganz neue Situation dar und eines ist sicher: Das Leben vor dem Krebs ist vorbei! Es gibt nur noch ein Leben nach dem Krebs (fuer viele mit dem Krebs). Nichts ist wie frueher und das ist fuer den Betroffenen sehr schwer. Jeder reagiert anders, jeder braucht "seine" Zeit um mit der neuen Situation umzugehen und weiterzuleben (wie gesagt, anders wie frueher). Und das Schlimmste fuer mich als Erkrankte waren die Situationen, in denen es mir psychisch nicht so gut ging (das war auch so 3-4 Monate nach der OP) und mir meine Umwelt vor den Augen gehalten hat, was fuer ein riesen Glueck ich doch gahabt haette, es haette doch alles vieeeeeeel schlimmer kommen koennen.
Sorry, klar, koennte ich jetzt nicht mehr da sein, aber genau so koennte ich mir vorstellen ohne ein Damoklesschwert ueber meinen Kopf leben zu muessen.

Die Aengstlichkeit bzgl. Ansteckungsgefahr kann ich mir auch so erklaeren, dass man nicht mehr so gelassen mit sowas umgeht, weil man doch ein "verbranntes Kind" ist. Man wird vorsichtlicher und viellecht aengstlicher.

Mir ist aus deiner Post nicht klar geworden, was du dir hier an Antworten erhoffst. Solltest du tips wollen, wie du deinem Verwandten helfen kannst aus seinem Tief rauszukommen oder wie du mit der neuen Situation als Angehoeriger umgehen kannst, frage bitte expliizit danach und es wird dir aus beiden Blickwinkel geholfen (Erkrankte/Angehoerige). Es kann durchaus sein, dass professionelle Hilfe auch angebracht waere.

Wenn du nur wissen wolltest, ob das Verhalten deines Verwandten "normal" ist, so habe ich dir meine Meinung dazu gesagt.

Kinga
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  #4  
Alt 05.12.2011, 12:21
Benutzerbild von Kaffeetante
Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo

Kann das was Ute geschrieben hat nur unterschreiben.

Du darfst nicht vergessen im Körper ist etwas gewchsen und man hatte keine Ahnung.. Auch das sie geheilt entlassen wurde...Quatsch. Nierenkrebs ist heimtückich und auch sehr anhänglich eine gute Nachsorge ist dabei sehr sehr wichtig. Wenn der Tumor sooo klein war hat sie gute Chancen das nichts mehr kommt aber sicher sein kann man Nie.
Wenn meine Familie so reagiert hätte wäre ich sehr enttäucht gewesen...Verständniss und eine starke Schulter sind da das A und O. Sorry aber du gehst nicht in Ihren Schuhen...versuche rücksich zunehmen. Wie würdest DU dich fühlen???
Eine Therapie ist wichtig um das ganze zuverarbeiten...ich lebe jetzt seit 4Jaren mit der Diagnose und ICH habe immer noch stunden in dennen ich nicht verstehe was da so passiert.
Wenn DU eine Freundin bist....dann auch in schweren Tagen(und Nächten)

Kinga war schneller!!


Gruss Gabi

Geändert von Kaffeetante (05.12.2011 um 12:25 Uhr) Grund: zusatz
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  #5  
Alt 05.12.2011, 12:23
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Oh, ich habe es ueberlesen, dass der Betroffenne professionelle Hilfe bekommt. Das ist schon gut so.
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  #6  
Alt 05.12.2011, 12:23
urwek urwek ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo Beere,

ich denke, dass jeder auf seine eigene Art auf so eine Diagnose reagiert.
Wie unverständlich das für die Außenstehenden auch immer sein mag, das wichtigste ist wohl, dass man immer als Gesprächspartner und helfende Hand bereitsteht, wenn es nötig ist und versucht, die Reaktion zu tolerieren.
Vielleicht mag sie ja auch einmal hier im Forum lesen.
Mir hat das irgendwie schon geholfen, zu sehen, dass man nicht so ein vermalledeiter Einzelfall ist und dass das Leben auch mit dieser Diagnose ganz einfach weitergeht.

lg, a.
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  #7  
Alt 05.12.2011, 16:44
ehrtbbeehre ehrtbbeehre ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Zitat:
Zitat von joggerin Beitrag anzeigen

Nun, es gibi KEINE Norm, wie sich ein Mensch, der die Diagnose Krebs erhalten hat, sich nach der OP zu benehmen hat oder sich benehmen sollte. Und das ist unabhaengig davon, in welchem Stadium die Krankheit entdeckt wurde und/oder welche Prognose (von wegen "geheilt" oder etwas anderes) der Erkrankte bekommen hat, oder ob die OP komplikationsfrei varlaufen ist oder nicht. Die Diagnose Krebs stellt fuer jeden eine ganz neue Situation dar und eines ist sicher: Das Leben vor dem Krebs ist vorbei! Es gibt nur noch ein Leben nach dem Krebs (fuer viele mit dem Krebs). Nichts ist wie frueher und das ist fuer den Betroffenen sehr schwer. Jeder reagiert anders, jeder braucht "seine" Zeit um mit der neuen Situation umzugehen und weiterzuleben (wie gesagt, anders wie frueher).

Kinga
Hallo Kinga,

ich wollte eigentlich nur wissen, wie sich das grundsätzlich in der Situation mit der Immunabwehr verhält, ob man da besonders vorsichtig sein muss. Und, Du hast Recht, das Leben vor dem Krebs ist vorbei. Es war nicht meine Absicht, mich über die Erkrankte zu beschweren, ich möchte nur, bevor ich ihr erzähle, dass sie nicht so besorgt sein muss, wissen, dass das auch stimmt, wenn ich es behaupte.

Gruß Ehrtbbeehre

Geändert von Birdie (04.01.2012 um 09:44 Uhr) Grund: Zitat gekürzt
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  #8  
Alt 05.12.2011, 17:03
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo beehre,

meine Immunabwehr ist nach der OP schlagartig besser geworden. D.h., waehrend der Tumorerkrankung war ich andauernd krank. Ich musste nur angehustet werden und schon lag ich im Bett. Seit ich operiert wurde (im April werden es 3 Jahre) war ich noch nie krank. Waehrend Tochter, Mann und alle um mich erkaeltet waren, ging es mir immer bestens. Also meine Immunabwehr ist viel besser geworden.

Ich denke, die Angst deines Verwandten ist psychischer Natur. Die wirst du ihr/ihm nicht wegnehmen koennen mit "logischen" Argumenten. Diese Angst ist ein Teil der gesamten psychischen Verfassung. Gib der Sache Zeit und Geduld.

Kinga
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  #9  
Alt 05.12.2011, 17:19
ehrtbbeehre ehrtbbeehre ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

[QUOTE=joggerin;1079946]Hallo beehre,

meine Immunabwehr ist nach der OP schlagartig besser geworden.
/QUOTE]

Danke, genau das wollte ich wissen. Aber es hilft sich entschieden besser, wenn man überzeugt ist von dem, was man sagt. So kann ich Deinen Verlauf als Beispiel hernehmen.

Mfg Ehrtbbeehre

Geändert von Birdie (04.01.2012 um 09:45 Uhr)
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  #10  
Alt 05.12.2011, 19:05
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Kaffeetante Kaffeetante ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo ehrtbbeehre,

ich zitiere jetzt mal Joggerin, wenn ich schreibe:

Zitat:

ich habe überlegt, ob ich dir antworten soll, oder ob ich mich nicht besser auf die Finger setzen sollte. Ich habe mich für ersteres entschieden.

SO .. jetzt bin ich noch mal dran ..

Ich möchte mal aus deinem ersten Post zitieren:

Zitat:

aber sie hatte einen so wunderbaren Krankheitsverlauf ohne jegliche Komplikationen, da sollte sie sich wirklich etwas entspannen.

Da ist mir schon fast der Kragen geplatzt - auch noch nach einigen Stunden geht es mir damit nicht besser ..


Bist du die oder derjenige, der die Diagnose hat?


NEIN!

Hattest du schon mal eine Krebsdiagnose?

Wenn ja ... und du hast danach ganz leicht und einfach wieder in deinen Alltag hineinfinden können, dann möchte ich dich zu DEINEM Weg beglückwünschen!


Wenn nein .. dann ist es natürlich für dich schwer nachvollziehbar, dass sie nicht einfach wieder "normal" ist oder sein kann..

ich halte es TOTAL vermessen von dir zu sagen, dass "sie sich wirklich etwas entspannen sollte"

Allein schon dieses Wort "sollte" ..

1. Was bitte ist ein WUNDERBARER Krankheitsverlauf?

Ja, es ist gut, wenn sich bei der OP etc. keine Komplikationen einstellen, aber ein Krankheitsverlauf bei einer KREBSINDIKATION ist

a) NIE wunderbar und

b) NIE EINFACH .. weder physisch noch psychisch..


2. du schreibst sie SOLLTE sich wirklich etwas entspannen ..

wer sagt das?

DU sagst das...

Offensichtlich !!!

Boah .. ich könnte fast ausrasten ..

Es ist fast schon "PERVERS" wie sehr die Angehörigen von uns Patienten erwarten, dass wir doch bitte jetzt wieder "funktionieren" sollten.

Schließlich sind wir als "geheilt" entlassen worden.


Es ist auch vermessen von den Ärzten, wenn sie behaupten, wir wären "geheilt".. jeder von uns hat das hier gehört und wir alle reagieren da extrem empfindlich drauf.

Ja, es gibt Patienten, die lange Zeit ihre Ruhe haben .. aber bei manchen Patienten kommen Metastasen auch nach 20 Jahren !!!!!


Zitat:
Aber es hilft sich entschieden besser, wenn man überzeugt ist von dem, was man sagt.

Von was willst du überzeugt sein??


Bist du Hellseher … kannst du ihr mit 100%iger Garantie sagen, dass sie geheilt ist?

Hast du dich mal ein wenig mehr hier im Forum und in die Indikation Nierenkrebs eingelesen??


Ja .. kleine Tumoren haben statistisch gesehen die beste Langzeitprognose – aber es gibt auch die sogenannten statistischen Ausreisser – und auch kleine Nierentumoren können metastasieren – auch in unserem Forum gibt es dazu ein paar Beispiele.


Du willst den Verlauf von Joggerin als Beispiel nehmen?

Das ist doch der größte HUMBUG!!!!

Selbst wenn deine Mutter einen ähnlichen Tumor hat pT3 etc. ist

IST JEDER VERLAUF anders.

Frag einen Nierenkrebs-SPEZIALISTEN.

Der nennt dir zu jedem guten Verlauf einen schlechten.


DENN NOCHMAL

JEDER VERLAUF IST ANDERS


Ich habe fast den Eindruck als ob du nur das liest, was du auch lesen möchtest.

Zitat:
Es war nicht meine Absicht, mich über die Erkrankte zu beschweren, ich möchte nur, bevor ich ihr erzähle, dass sie nicht so besorgt sein muss, wissen, dass das auch stimmt, wenn ich es behaupte.
Ach so ? Für mich hört sich das aber ganz anders an..

Und dein erstes Post liest sich auch nicht so ..

Dann hättest du es anders formuliert, nämlich in der Art einer/s besorgten Angehörigen.

Frei nach der Art, wie kann ich sie unterstützen…etc.


Stattdessen schreibst du .. sie SOLLTE sich mal entspannen .. etc. .. hört sich für mich eher an, als ob du genervt bist ..


NOCHMAL ..

JEDER KÄMPFT MIT DIESER ERKRANKUNG AUF SEINE ART UND WEISE

UND JEDER BRAUCHT SEINE EIGENE ZEIT!

Nimm dir z.B. Livia als Beispiel – sie hatte die Diagnose bekommen und war fast 5 Jahre lang danach in diesem „Diagnose-Tief“ – aber sie hat sich zurückgekämpft .. mit der liebevollen Unterstützung ihrer Familie, uns – der Familie Nierenkrebs - und dem LH..


ES DAUERT SO LANGE ES DAUERT !!!!!!!!


Ansonsten denke ich noch .. dass dein Post in dem Forumsteil für Angehörige besser aufgehoben wäre .. vielleicht ist da das Mitleid für DEINE Situation etwas größer ..

http://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49


Es zeigt uns – den Patienten – nämlich wieder einmal, dass einige Beteiligte/Angehörige nicht verstehen können, was so eine Diagnose bedeutet und wir ALLEINE sind .. mit unseren Sorgen und Ängsten .. im Gegenteil ..

WIR müssen uns noch vor unseren Angehörigen RECHTFERTIGEN!!!!


Offensichtlich leidest DU darunter, dass sie verlernt hat das Gute am Leben zu sehen.


Hast du dich mal gefragt,

wie du deine Verwandte unterstützen noch kannst?


ob du vielleicht deine Einstellung ändern solltest?


Aufgewühlte, verärgerte Grüße!

Geändert von Birdie (31.07.2012 um 10:16 Uhr)
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  #11  
Alt 05.12.2011, 19:30
joggerin joggerin ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Liebe Kaffetante,

nun bin ich einerseits erleichtert, dass ich nicht die einzige bin, die vor Wut gekocht hat beim Lesen des postings (o.k. ich habe mich etwas beruhigt dann und versucht dipolomatisch zu antworten), andererseits will ich dir sagen, es hat keinen Sinn! Manche Leute verstehen halt nicht, dass Krebserkrankte keine Maschinen sind die gleich ticken und die nach der selben Bedienungsanleitung zu funktionieren haben.

Ich hab auch schon Saetzte gehoert, wie "Mann, waere ich in deiner Stelle froh, das alles gut gelaufen ist", oder "Freu dich, dass du so oft zur Untersuchungen gehst, dann weisst du mindestens, dass du gesund bist".
Ich kann mitlerweile nur mit Kopfschuetteln reagieren. Und die guten Ratschlaege von wegen "Frau W. hat den Krebs mit ...tee oder Sauerkraut wegbekommen, du solltest das auch machen" lass ich an mir abprallen.

Bin ich froh, dass ich in meiner naecheren Umgebung gefuehlsvolle Menschen habe. Die anderen meide ich, denn sie tun mir nicht gut.

Liebe Gruesse,

Kinga

Geändert von joggerin (06.12.2011 um 14:38 Uhr)
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  #12  
Alt 06.12.2011, 13:56
Margret Anna Margret Anna ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

ich kann Gabi und Kinga nur zustimmen - so etwas verächtliches habe ich noch nie gelesen - wie kann man nur so unsensibel sein ?

Und das alles unter dem Mantel der Nächstenliebe ? Ich mein es ja nur gut, gebt mir mal ein paar Tipps, wie ich die Frau behandeln kann.
Hast du kein Herz ?

Margret
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  #13  
Alt 09.12.2011, 16:15
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Ritterin Ritterin ist offline
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Standard AW: Depressionen nach Nierenkrebs

Hallo Ehrtbbeehre,

der eine hat eine stabilere Psyche, der andere nicht, für beides muss man Verständnis haben.

Ich bin nur Angehörige und kann mich nicht mehr "entspannen", auch in guten Zeiten nicht wirklich. Mich nimmt die Krankheit meines Vaters seelisch so sehr mit, daß ich zeitens kaum mehr mit mir selber zurechtkomme, wie mag es da wohl so manchem gehen der selbst erkrankt ist.

Dauerstress und solch harte Schläge im Leben verändern oftmals bleibend den Gehirnstoffwechsel, was sich in Depressionen und vegetativen Störungen zeigt. Die lassen sich nicht wegdenken. Menschen die psychisch stabiler sind denken sich leider oft es überstanden zu haben macht alles wieder gut und man tanzt wieder unbelastet und fröhlich durchs Leben. So ist es aber nicht. Man kann so eine Erfahrung und die seelischen Narben die so eine schwere Erkrankung mit sich bringt nicht einfach ablegen. Man wird sich als Erkrankter seiner Sterblichkeit bewusst und das ist echt harter Tobak, da ist danach nichts mehr wie vorher und die Angst bleibt. Nach einer Weile wird es vielleicht etwas leichter, aber es wird nie mehr wie zuvor.

Für Sätze wie "Die sollte sich mal entspannen." hab ich kein Verständnis, sorry.

Was die Immunabwehr betrifft. Mein Vater hatte zwei sehr schwere Operationen. Er hat seitdem zwei Erkältungen sehr gut überstanden.

Bettina
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