Nach Mastektomie fix und fertig

[tanjaschreiber]

Hallo ihr Lieben.Vor einem Jahr wurde bei mir Brustkrebs an der rechten Brust
festgestellt.Wurde dann noch brusterhaltend operiert.Mit dem wurde ich gut fertig.Habe mich so akzeptiert.Jetzt wurden vor ein paar Wochen an der selben Brust Hautmetastasen festgestellt.Letzte Woche wurde ich operiert.
Die Ganze Brust wurde entfernt.Ohne Aufbau.Könnte ich erst nach einem Halben Jahr machen.So meinte der Arzt.Körperlich geht es mir soweit gut.
Aber psychisch bin ich total labil.Ertrage den Anblick einfach nicht.
Komme mir nicht mehr wie eine vollwertige Frau vor.Trotz Brustprothese.Mein Mann steht auch zu 100 Prozent hinter mir.
Trotzdem werde ich damit nicht fertig,daß meine rechte Brust weg ist.
Ich bin 33 Jahre und möchte auch für mich noch schön sein.
Wie soll ich damit fertig werden und mich so akzeptieren???
Um eure Erfahrungsberichte wäre ich sehr froh.
Geknickte Grüße
Tanja

[alannia]

Warum konntest du noch keinen Aufbau machen? Ich habe beide Brüste verloren und sofort einen Aufbau gemacht. Jetzt fehlen nur noch die Brustwarzen. Ich finde es ist ganz schön geworden und fühle mich auch nicht unvollständig.
Wenn du ein halbes Jahr warten sollst, ist es doch auch eine absehbare Zeit. Und man kann dann wirklich schöne Brüste aufbauen!

[Moonlady]

Liebe Tanja,

obwohl ich nicht mehr so jung bin wie Du, kann ich Deine Niedergeschlagenheit wegen der fehlenden Brust gut verstehen. Bei meiner Erstdiagnose wäre es für mich auch der Horror gewesen, nicht mehr "vollständig" zu sein. Nach einigen Rezidiven erging es mir dann so wie Dir: die Brust musste ab. Ich habe mich vorher gedanklich von ihr verabschiedet und kann inzwischen ganz gut mit nur einer Brust leben.

Doch Dein Wunsch nach "Vollständigkeit" ist absolut legitim, da jede Frau ihren eigenen Weg geht.

Hast Du die Histologie der Metas eigentlich schon und weißt Du schon wie es weitergeht? So lange würde ich auf jeden Fall noch abwarten ... und dann kannst Du Deinen Doc ja nochmals ansprechen, aus welchem Grund er die Wartezeit von sechs Monaten vorschlägt. Vielleicht gibt es gute medizinische Argumente dafür, solche, die Du nachvollziehen kannst und die Dir das Warten erträglicher machen.

Falls nicht, hast Du ja durchaus die Möglichkeit, eine Zweitmeinung einzuholen ...

Vergiss im Moment bitte - bei aller Niedergeschlagenheit, trotz dem Schock über die Ablatio - aber das Allerwichtigste nicht: DEIN MANN STEHT ZU DIR!!!!! Er liebt Dich mit oder ohne Brust!!! Das ist ungeheuer wertvoll - und gemeinsam werdet Ihr diese Zeit durchstehen, bis Du den Wiederaufbau angehen kannst. Habe ein bisschen Geduld!

Liebe Grüße und ein dickes Kraftpaket


Barbara

[Hannna]

Liebe Tanja,
ich fand das auch erst ganz fürchterlich. Das hat einige Wochen gedauert; inzwischen, anderthalb Jahre nach der OP, finde ich meine "Amazonenbrust" (die hatten auch nur eine, damit sie Bogenschießen konnten...) völlig normal und denke überhaupt nicht mehr daran, mich nochmal ins Krankenhaus zu legen, um die Brust wieder aufbauen zu lassen. Soll heißen: Lass Dir Zeit. Das ist erstmal ganz eigenartig, aber vielleicht ist es ja bei Dir auch so, dass es Dir bald gar nicht mehr so viel ausmacht!
Viele Grüße!
H.

[Kellerkind]

Liebe Tanja,

erst einmal drücke ich dich ganz dolle.

Ich weiß, daß nichts dir jetzt helfen mag, alle gut gemeinten Ratschläge kommen noch nicht an.

Kann dir nur raten, dir schnellstens eine psycho-onkologin zu suchen. Das hat mir geholfen und obwohl mein Mann es nicht schlimm findet - ICH ertrage im Inneren selbst meine aufgebaute Brust noch nicht. Schlimm, aber ehrlich.

Alles Gute, das KK

[luna67]

Hallo Tanja,

meine echte Brust ist im Juli abgenommen worden. Ich habe mir bis heute nicht die Narbe angesehen bzw. die Stelle angefasst. Ich kann Dich gut verstehen. Ich möchte auch auf jedem Fall eine neue Brust. Leider muss ich noch bestrahlt werden und auch noch warten.
Für mich kommt ein weiteres Leben mit einer Brust auch nicht in Frage.
Doch erst müssen die wichtigen Behandlungen abgeschlossen werden.


Liebe Grüße
Sylvia

[stephie_z.]

Liebe Tanja,

meine rechte Brust ist seit zwei Jahren weg, da war ich 38. Ich hatte Ablatio und Expandereinsatz in einer OP. Nach Abschluss der Chemo habe ich vor 1, 5 Jahren ein Silikonimplantat und eine Anpassung (=Straffung) der anderen Brust bekommen. Das Gesamtergebnis gefiel mir von Anfang an sehr gut und es sieht auch ästhetisch aus. Ich habe mich gegen die Brustwarzenrekonstruktion entschieden und mir eine Rosenknospe auf die Brust tätowieren lassen. Mein Mann hat sich gleichzeitig eine Rose auf den Arm tätowieren lassen. Meine Brust sieht jetzt richtig toll aus und ich bin seitdem wieder vollkommen zufrieden mit meinem Körper (bis auf die lästigen 2-3 kg Winterspeck an meinem Hintern).

Lass Dir etwas Zeit und verzweifel nicht, denn es gibt heute so viele Möglichkeiten. Toll, dass Dein Mann damit kein Problem hat, so könnt ihr gemeinsam den für Euch richtigen Weg finden.

Ganz liebe Grüße
Stephie (schöner als vorher!)

[Sylvie M.]

Hallo Tanja,

ich habe meine rechte Brust 2006 mit 36 Jahren "verloren" und habe 1,5 Jahre mit nur einer Brust gelebt. Ich habe sehr unter dem Gefühl gelitten, verstümmelt zu sein. Immer dieser Blick in den Spiegel, morgens und abends - das war einfach nur schlimm.
2008 habe ich mir die Brust mit Eigenfettgewebe aus dem Unterbauch aufbauen lassen. Ich fühle mich seither "normaler" und kann den Zustand so, wie er jetzt ist, ziemlich gut akzeptieren.
Die 6 Monate sitzt Du aus und dann wird alles besser!

Liebe Grüße
Sylvie

[tanjaschreiber]

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Beiträge.So langsam geht es wieder besser.Habe jetzt mittlerweile mein Pathologischen Befund von meiner Brust bekommen.
Außer den Hautmetastasen auf der Brust hatte ich in der Brust noch 4 Knoten mit einem Durchmesser von einem cm.Kann also froh sein,daß die Brust weg ist.Die macht mir jetzt keine Schwierigkeiten mehr.
Natürlich ist es nicht schön,wenn eine Brust weg ist,aber ein sehr guter Freund hat zu mir gesagt:"Sehe das ganze doch einmal von einer anderen Seite.Du hast zwei gesunde Arme und Beine,nen gesunden Mann,ne tolle
Familie,kannst in die Arbeit gehen und noch soviele Dinge erleben"
Und da hat er recht.Jedesmal wenn ich mich jetzt in den Spiegel schaue,denke ich an die schönen Dinge im Lebén,die ich noch habe.
Trotzdem werde ich nen Aufbau machen lassen.Bin einfach zu jung,um mit einer Brust leben zu können.Was aber noch gut ist,ich brauche keine Chemo und keine Bestrahlung.Ist doch schon mal was.
Also,nochmals danke für eure Hilfe.
Liebe Grüße Tanja

[Hedi13]

Hallo Tanja,

Dein sehr guter Freund hat es richtig gesagt.
Denke an die schönen Dinge die Du noch vor Dir hast und geniessen wirst.
Dazu wünsche ich Dir alles Liebe .
Ich glaube Du bist jetzt stark und mutig und schaust poaitiv nach vorne.

Ganz liebe Grüsse von Hedi die auch nicht mehr ganz "vollständig" ist