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  #1  
Alt 03.09.2007, 10:14
Benutzerbild von monkeponke
monkeponke monkeponke ist offline
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Standard So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Hallo,

es ist jetzt ein Jahr her, dass ich meine letzte Chemo erhalten habe, seit dem ist viel passiert......Gebärmutter und Eierstöcke raus,...Lebertumor.....und dann die wahnsinnigen Knochen- und Muskelschmerzen, die immer doller wurden. Auch die habe ich einigermaßen unter Kontrolle bekommen durch Morphine und ein Parkinsonmittel.
Einiger Nachteil ist, dass ich einfach keine Kraft mehr habe, wie die alte Monja. Ich schaffe nicht mal 1/5 von dem, was ich Powerfrau vorher geschafft habe. Ich fühle mich oft, sehr unwirtschaftlich und irgendwie schuldig und weiß gar nicht so recht warum.
Ich leide auch sehr darunter, dass mein Umfeld so tut als wäre alles wie früher. Keiner ist bereit mit mir über meine Problematiken zu reden. Sie blocken ab oder kommen mit Phrasen.
Ich fühle mich wie ein Beobachter meiner selbst und gleite momentan durch den schnell dahingehenden Alltag ohne wirklich effektiv zu sein.
Ich leide, weil ich nicht arbeiten gehen kann, wegen meiner Polyneuroparthien und es ist so schwer meinem Umfeld glaubhaft zu erklären was ich habe, ich komme mir dann immer wie so ein Hypokonder vor, wenn ich ausspreche was mit mir los ist.
Vielleicht liegt es daran, dass es sie eigentlich nicht interessiert.
Ich haße den Satz " Du siehst aber gut aus", dass impliziert oder besser hat für mich die Metamitteilung, so jetzt bist du ja wieder gesund, also jammer nicht.

Deshalb schreibe ich Euch um mal zu hören, ob es Euch ähnlich geht ob ihr auch diese unzulänglichkeit fühlt.

Monkeponke
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  #2  
Alt 03.09.2007, 10:43
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Hallo Monkeponke,

das klingt, als wenn Du insgesamt ziemlich frustriert bist, mit Dir und Deiner Umwelt. Nach meiner Chemo vor 4 Jahren ging's mir auch ein bisschen so wie Dir. Hatte auch mit Polyneuropathien zu tun und meine Leistungsfähigkeit war gleich 0. Ich empfand die ganze Situation auch als ziemlich frustrierend, weil ich auch schnell gemerkt habe, dass ich immer wieder an meine Grenzen stosse.
Die Neuropathien sind verschwunden, aber auch heute bin ich nicht mehr so belastbar und leistungsfähig wie vor der Erkrankung. Da gibt's, aus meiner Sicht, auch nur einen Weg, aus der Frustration herauszukommen. Wenn Du die Situation nicht ändern kannst, dann mußt Du Deine Einstellung dazu ändern. Es hat keinen Sinn, immer und immer wieder zu versuchen, mehr zu leisten, wenn Du immer wieder daran scheiterst weil's körperlich und seelisch nicht machbar ist.
Sicherlich wirst Du merken, wenn Deine eigene Leistungsanforderung nicht so hoch ist, dass Du doch noch jede Menge schaffen kannst.
Mir ging es jedenfalls so. In dem Moment wo ich mich damit abgefunden habe, dass ich nicht mehr den ganzen Tag arbeiten kann, ging's mir besser. Und trotzdem gibt es heute wieder Tage, an denen ich, ganz wie von selbst mal 8 oder 10 Stunden bei der Ausgrabungsstelle oder im Institut bin.
Die Einstellung der Menschen in Deinem Umfeld kannst Du nicht ändern. Die sehen das, was sie sehen wollen und mit Deinen körperlichen und seelischen Problemen im Zusammenhang mit der Erkrankung können sie nichts anfangen. Das ist eben so. Und Sprüche wie Du siehst gut aus, sind vielleicht nur so daher gesagt, vielleicht auch nicht und Du siehst wirklich aus wie das blühende Leben und Dein Gegenüber empfindet das tatächlich so und möchte Dir das sagen. Vielleicht solltest Du da nicht etwas hineindeuten, was womöglich gar nicht gemeint ist und Dir damit das Leben schwer machen.
Wenn mir das jemand sagt, bedanke ich mich und lasse es einfach als Kompliment stehen.
Hast Du schon einmal daran gedacht, Dir evtl. psychologische Unterstützung zu suchen? Vielleicht hilft Dir auch eine Entspannungstechnik wie Autogenes Training (und damit meine ich aktives AT und nicht nur das Anhören einer Entspannungs-CD). Das mache ich seit mehr als 20 Jahren und es hat mir sehr dabei geholfen, eine entspanntere Haltung im Zusammenhang mit der Erkrankung und den Nachwirkungen anzunehmen.

Liebe Grüße
__________________
Birgit64

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  #3  
Alt 03.09.2007, 14:36
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monkeponke monkeponke ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Liebe Brigitte,

ist alles schon geschehen. Ich habe eine tolle Therapeutin, mache Autogenes Training...etc..

Aber der ein gewisser Grad an Frustation ist einfach in mir. Denn es läuft alles einfach so weiter, die Zeit bleibt nicht stehen und ich komme einfach nicht mehr mit. Natürlich weiß ich, dass ich lernen muss, mich und meine Lage zu aktzeptieren, aber ich denke es wäre leichter, wenn es die Familie auch tun würde und wenn sie mich darin unterstüzten würden, anstatt noch ausnutzen, indem sie einfach vergessen, dass ich vielleicht normal aussehe, aber nicht mehr der Fels in der Brandung bin.
Ich habe schon soviele Ansätze gemacht meiner Familie klar zu machen, dass jetzt einiges anders laufen muss, aber sie hören mich nicht....!!

Meine Schwester, ganztags Hausfrau, kommt ständig und beklagt sich über ihre wenige Freizeit und will ständig von mir wissen, an welchen Wochentages ich ihren Kleinen Sohn (1 Jahr) nehme, damit sie sich mal entspannen kann. Mein Bruder will sich ständig mit seiner Frau zum Essen bei mir einladen, anstatt mich einzuladen. Mein Vater will ständig irgendwelche entfernten Verwandten bei mir unterbringen, die ich dann beköstigen soll.
Alles soll für sie so sein wie früher, Monja die nie nein sagt.
Wenn ich jetzt nein, sage, dann hören sie es gar nicht und reden einfach weiter und wundern sich, wenn ich dann nicht bereit bin, dass zu tun, was sie erwarten.

Klar, kann ich sie nicht ändern, aber es verletzt mich, dass gibt mir das Gefühl, dass sie gar nicht registrieren, was mit mir los ist.
Ich denke, dass ich schon genug verdauen muss. Krebs hat mich verändert und damit muss ich erst einmal klar kommen..... ! Ich denke manchmal, dass nur wer Krebs hat, sich hineinfühlen kann, wie schwer der Alltag sein kann oder man ihn sich macht.
Um den meisten Verletzungen aus dem Weg zu gehen, tu ich halt nach Außen so, als wäre alles o.k.!
Ich finde es einfach tierisch verletzend, wenn meine Schwester mir vorwirft egoistisch zu sein, wenn ich nicht dreimal die Woche ihre Sohn nehmen will. Ich habe dazu einfach keine Kraft mehr.
Jetzt wo ich nicht mehr arbeiten kann, meint sie, dass ich ja nichts zu tun habe, dass ich zwei Kinder habe, einen alten Bauernhof, den ich selbst renovieren muss und einen Garten so groß wie zwei Fußballfelder, dass sieht sie nicht.

Monja
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  #4  
Alt 03.09.2007, 14:57
Gila52 Gila52 ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Liebe Monkeponke,
ich kann Dich ja so gut verstehen! Ich fühle mich auch schlapp und antriebslos. An manchen Tagen ist es besser, gerade heute fühle ich mich wieder genau so, wie Du es beschrieben hast. Ich kann es auch keinem so richtig erklären, deshalb lasse ich es auch. Mein Mann hat viel Verständnis und ist mir eine große Hilfe. Das ändert aber auch nichts an den Gefühlen, die man hat. Einfach nicht mehr das zu schaffen, was man gewohnt war. Ich hoffe, Du hast auch einen Mann, der Dir Unterstützung gibt. Ich bin es auch nicht gewohnt zu klagen, war immer die "Starke". Vielleicht muß man sich einfach damit abfinden, dass es nicht mehr so ist.
Ich finde es schon ziemlich unverschämt von Deiner Schwester. Sage ihr doch mal ganz eindeutig, wie Du Dich fühlst. Mit wem sprichst Du denn über Deine Sorgen? Ich mache fast alles mit mir selbst aus, obwohl ich mit meinem Mann darüber sprechen könnte, will ihn aber nicht damit belasten. Am schlimmsten ist es abends im Bett, dann kreisen die Gedanken und ich kann keinen Schlaf finden. Geht es Dir auch so?
Ich hoffe Dich nicht gelangweilt zu haben mit meinen Sorgen und wünche Dir alles Gute
Gila52
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  #5  
Alt 03.09.2007, 15:16
Eponine Eponine ist offline
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Blinzeln AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Hallo Monja!

Als ich deinen Beitrag las, dachte ich du sprichst über mich. Ja, meine Chemo ist auch seit nunmehr einem Jahr vorbei. Boa! Seit einem Jahr! Ich fühle mich aber noch lange nicht so! Eher als wäre die letzte vor zwei Wochen gewesen. Ich habe immer noch "Ameisen" in Armen und Beinen, fühle mich mit meinem Alltag oft übrfordert und kann das meiner Umgebung nicht erklären. Ich versteh es ja selber nicht mal wirklich!

In meinem Bekanntenkreis ist eine Frau, die fast zeitgleich ihre Diagnose bekam. Sie ging damit anders um als ich. Ist auch jetzt schon wieder arbeiten kümmert sich um ihre zwei Kinder und kommt nach außen sichtbar viel besser mit der Gesamtsituation klar.
Daß das nicht immer so ist, sehe ich. Allerdings bemerken das die anderen offenbar nicht!
Und ich merke wie Vergleiche gezogen werden und wie ich mich dabei als "Versager" fühle. Nur keiner kann fühlen, was ich fühle! Die Menschen um mich rum können nicht wissen oder verstehen, was in mir vorgeht.
Das ist mir völlig klar. Und trotzdem tun mir schon ihre abschätzenden Blicke weh!

Es tut gut zu sehen, daß es nicht nur mir so geht! Ich denke oft darüber nach, wie es mir noch vor 6, 8 oder 10 Monaten ging. Dann stelle ich fest, daß es schon besser ist. Das macht Mut! Auch wenn es langsam mal schneller bergan gehen könnte! Ich bin einfach nicht mehr geduldig mit mir!

Viele Grüße Heike

__________________
Sag´ den Problemen, ich komme nach dem Frühstück. Aber sie brauchen nicht auf mich zu warten. Echt nicht!
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  #6  
Alt 03.09.2007, 15:37
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Tja Monja,

kann es sein, dass Deine Familie und Dein Umfeld auch früher schon all diesen Kram bei Dir abgeladen haben, Dich eingespannt haben zur ihrem Vorteil und Dich ausnutzten ohne dass Du Dich gewehrt hast? Ich habe den Eindruck, dass ist für Deine Leute eine liebgewordene Gewohnheit geworden Dich einzuspannen und Dich mit Arbeit zu versorgen, die sie auch ganz gut selbst machen können.

Über so viel Unverstädnnis und Gleichgültigkeit in der eigenen Familie angesichts einer solchen Erkrankung kann ich mich aber wirklich nur wundern. Wenn Deine Umwelt nichts begreift, dann bleibt Dir nur die harte Tour und die heißt konsequent Nein sagen. Und zwar in aller Deutlichkeit und ohne Erklärungen. Du mußt nicht erklären, warum Du nicht auf Deinen Neffen aufpassen kannst. Du kannst es nicht und basta.
Wenn Deine Schwägerin eine Betreuung für das Kind sucht, dann muß sie sich was anderes einfallen lassen und nicht der Bequemlichkeit halber Dich einspannen.
Und wenn sich Deine Verwandten bei Dir zum Essen oder zur Übernachtung einladen und sie nicht zuhören, dann werden sie merken, dass das Essen nicht auf dem Tisch steht und das Bett nicht gemacht ist.

Mensch Monja, Du hast die Hammer-Therapie geschafft und bewiesen, dass Du 'ne ganze Menge schaffen kannst. Und Du kannst auch 'Nein-Sagen'. Laß' sie sich doch wundern. Es ist doch wichtig, dass es Dir gutgeht und Du dich nicht überforderst.
Und es bedeutet ja auch nicht, dass Du bei absoluten Notfällen nicht zur Verfügung stehst.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du das schaffst und und das Leben und die veränderte Situation dann auch wieder lebenswert für Dich ist.

Freundliche Grüße
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #7  
Alt 03.09.2007, 15:52
Sister50
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Liebe Monja,

deine Schwester wirft dir vor egoistisch zu sein??!!!!
Weshalb ziehst du dir diesen Schuh an? Wenn hier einer egoistisch ist, dann ist das ja wohl deine Schwester, oder überhaupt deine ganze Familie!
Ständig wird nur etwas von dir gefordert. Dreh den Spieß um! Fordere DU mal und zwar energisch – nämlich, dass dir wenigstens ein einziges Mal zugehört wird!
Ändern kannst du sie nicht, dass ist mir schon auch klar. Aber hast du es nötig, dich ständig aufs Neue verletzen zu lassen? NEIN!!!!
Denn nicht DU musst ein schlechtes Gewissen haben, sondern deine Familie. Sie sind diejenigen die kein Verständnis für dich, deine Krankheit und deine jetzige Situation aufbringen. Weshalb also solltest du z.B. Verständnis für deine Schwester haben, wenn sie sich mal „entspannen“ will?


Zitat:
Um den meisten Verletzungen aus dem Weg zu gehen, tu ich halt nach Außen so, als wäre alles o.k.!
Das ist das Schlimmste was du machen kannst! Damit erreichst du nämlich genau das Gegenteil. Du gehst den Verletzungen nicht aus dem Weg, sondern sammelst sie fleißig, von allen Seiten ein und eines Tages frisst dich das auf.
Besser du gehst auf sie zu und stellst dich dagegen.

Alles Liebe für dich
Moni
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  #8  
Alt 03.09.2007, 15:54
dieRichi dieRichi ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Ich möchte mich Birgit anschließen. Lerne nein zu sagen ohne Begründung.
Wenn deine Schwester nicht begreift, dass du nicht umsonst arbeitsunfähig bist und auch so genug um die Ohren hast, fordere doch auch mal etwas von ihr. Vielleicht kann sie ja einmal in deinem Garten alle Unkräuter auszupfen, dann weiß sie, was du immer noch leistest.
Ich drück dir die Daumen, dass du es schaffst, deiner Familie beizubringen, dass sie nicht alles bei dir abladen kann.
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  #9  
Alt 03.09.2007, 16:45
Lisa52 Lisa52 ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Liebe Monja,
erst einmal sei ganz doll Ich möchte mich meinen Vorschreiberinnen unbedingt anschliessen. Du kannst die Anderen nicht ändern, aber dich selbst, also lerne unbedingt NEIN zu sagen. Das du jetzt so viel Rücksicht nimmst und so tust als wäre alles OK,wird dir keiner Danken !

Ich habe auch mein ganzes Leben so gehandelt wie du, habe immer alles gemacht was von mir erwartet wurde. Du bist noch so Jung und kannst jetzt etwas ändern, ändere es jetzt, sonst frist es dich auf. Du hast auch ein Recht auf eine Portion Egoismus ! Viel Kraft für die Veränderung wünscht dir
Lisa
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  #10  
Alt 03.09.2007, 16:46
Sister50
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Zitat:
Gebe es ihnen schriftlich, Monja. Manch einer braucht das wahrscheinlich um zu begreifen....!!!
Da hast du wohl recht mo

Nur bei manchen Leuten hilft nicht mal das!
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  #11  
Alt 03.09.2007, 17:05
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Marienkäfer1346 Marienkäfer1346 ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Wahnsinn, das ist wirklich Wahnsinn, Monkeponke: die Erfahrungen, von denen du erzählst. Und trotzdem es der absolute Hammer ist, ist auch mir das sehr vertraut und sehr bekannt.

Nach meiner Bypassoperation mit 52 Jahren (vier Bypässe) war nach einiger Zeit die Erwartung da von meinem ganzen Umfeld, dass alles so zu laufen hätte wie vorher. Und es lief tatsächlich auch alles so wie vorher!

Inzwischen bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich selbst am meisten dazu beigetragen habe. Ein Indiz dafür erkenne ich auch bei dir. Du sagst "Ich tue halt nach außen so, als wäre nichts gewesen". Erkenne ich mich total darin wieder. Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass du damit aufhörst. Tu nach außen so, als ob eine Menge gewesen wäre und immer noch ist. Und das schönste ist, du brauchst noch nicht einmal so zu tun, denn es ist Fakt!

Alles, was Birgit dir zu diesem Thema sagt, möchte ich ganz dick anmarkern, rot und mit Ausrufezeichen: lerne nein zu sagen ohne zu begründen warum. Begründen und rechtfertigen, das ist ganz schlecht. Diese Erfahrung habe ich gemacht. Als ich langsam und mühselig lernte (bin immer noch dabei) nein zu sagen, ganz klar, ohne Begründung, sondern freundlich und bestimmt, da wurde es besser!

Monke, du musst anfangen, dich deutlich abzugrenzen. Und, ganz klar, du schaffst das auch, keinerlei Zweifel angesichts dessen, was du bisher schon geschafft hast.

Marienkäfer Reinhild
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  #12  
Alt 03.09.2007, 18:15
dieRichi dieRichi ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Zitat:
Zitat von ~mo~ Beitrag anzeigen

Du musst wieder gesund werden. Und das schaffst Du mit solchen Leuten an Deiner Seite nicht ohne weiteres. Sie saugen Dir die Kraft heraus die Du für Dich allein benötigst....!
Dazu fällt mir etwas ein, was mir sehr geholfen hat. Es geht um Energievampiere und ich habe es hier her.

Vielleicht ist es auch für dich der Stein der Erkenntnis?


Zitat:
Ein Energievampir ist kein bösartiges dämonisches oder untotes Wesen, sondern einfach nur ein Mensch mit einem niedrigen Energieniveau, der - meist unbewusst - an der Energie anderer partizipiert. Dieses niedrige Energieniveau kann durch ein unausgeglichenes Seelenleben, mangelnde Zentriertheit u.v.m. enstehen. Ein Energievampir ist also keine Horrorgestalt, sondern einfach ein Mensch, der im Ungleichgewicht mit sich und der Natur ist.

° Energievampire hungern nach Aufmerksamkeit, denn wer jemandem Aufmerksamkeit widmet, der widmet ihm auch Energie.

° Nicht nur, daß er meist pausenlos redet, unterbricht, oder andere zu übertönen versucht - er hat auch noch andere Tricks auf Lager. Fließt z. B. die Aufmerksamkeit einer anderen Person zu, indem sich grade viele andere Personen dieser Person zuwenden, bedeutet das für einen Energievampir ein Defizit an Aufmerksamkeit. Dies versucht er nun zu ändern, indem er sich sofort in den Mittelpunkt des Geschehens stellen muß, egal wie. Entweder spielt er unmittelbar das arme, bedauernswerte Ich oder kaspert herum oder benimmt sich schlecht, nur um damit Aufmerksamkeit zu erzwingen.

° Ein Energievampir ist meistens ganz arm dran, ist gern immer mal todkrank, leidet unter einem schlechten Familienleben oder steckt sonstwie in der Klemme - Hauptsache, man widmet seiner Misere in hohem Maße Aufmerksamkeit. Jeder jammert mal oder muss sich mal Luft machen, aber der Energievampir tut das fast pausenlos. Komischerweise erholen sich diese 'Sterbenskranken' aber immer sehr schnell wieder, besonders wenn sie Aufmerksamkeit bekommen.

° Er erträgt keinerlei Zurückweisung, weil das einem Abschneiden seiner Energiezufuhr gleichkommt, es ist sozusagen 'Nahrungsentzug'.

° Ist der Energiekontakt zu einem Wirt erst einmal hergestellt, erschlägt der Energievampir sein Opfer mit E-Mails, Briefen oder Telefonaten, denn auch auf Entfernung kann er Energie entziehen, wenn er erst einmal in das persönliche Bezugssystems seines Wirtes eingedrungen ist, selbst wenn sich dieser gerade auf einem anderen Kontinent befindet.

° Energievampire halten sich von Menschen fern, die ihnen keine Aufmerksamkeit schenken!!!

Also nochmal: Energievampire sind zwar überall, aber kein Grund zur Panik. Wenn man weiß, wie man sie erkennt und mit ihnen umgehen muß, sind sie kein besonderes Problem mehr. Und nicht zu vergessen: sie sind auch Menschen - sie sind keine Aussätzigen, und die meisten wissen nicht einmal, daß sie Energievampire sind bzw. was das überhaupt ist. Also meide man sie - oder helfe man ihnen, die Ursache für ihr Energieproblem zu lösen, aber weder füttere man sie unnötig, noch verfolge man sie mit Aggression. Es sind eben Menschen - und jeder kann sich seinen Umgang selbst aussuchen.

~~~

Wie kann man (versuchen) sich (zu) schützen?
Wir alle haben sie in unserer Nähe: die Energievampire, die uns aussaugen bis auf den letzten Tropfen. Oft treten sie recht harmlos auf: der Freund, der allem gegenüber negativ eingestellt ist; der Vater, der uns immer noch nichts zutraut; der Chef, dem wir nie etwas recht machen können; die Freundin, die uns ständig mit ihren Beziehungsproblemen 'zukübelt', ohne sich jemals zu revanchieren.
All diese Menschen kosten uns Kraft, Zeit und Lebensfreude und können unserer Gesundheit durch die Entnervung auf Dauer schaden. Das können Sie tun:

1. Machen Sie sich eines bewusst: ICH HABE DAS RECHT UND DIE PFLICHT, MICH MIT POSITIVEN, MOTIVIERENDEN MENSCHEN ZU UMGEBEN!

2. Machen Sie sich eine Liste: 'Diese Menschen tun mir gut, weil…'

3. Liste Nummer 2: 'Diese Menschen schaden mir irgendwie, weil…'

4. Bleiben wir bei der Negativ-Liste. Welche Möglichkeiten haben Sie, um die Situation (die Person) zu verändern? KEINE. (Ja, leider. Die Irrmeinung, andere ändern zu können, ist an vielen unglücklichen Beziehungen schuld.) Einzig und allein, wenn die andere Person von sich aus etwas ändern will, können wir sie dabei unterstützen.

5. Also, Person ändern geht nicht. Gehen wir zur nächsten Möglichkeit: Meine Einstellung der Situation gegenüber ändern. Die Situation ehrlich annehmen, ohne weiter darunter zu leiden. Ist nicht einfach, aber es geht. Diese Strategie ist vor allem im beruflichen Umfeld wichtig. Oft ist es eine Person am Arbeitsplatz, die unser Wohlfühlen beeinträchtigt.

6. Wenn beide Veränderungen (Situation oder eigene Einstellung) nicht möglich sind, bleibt nur noch eines: wir müssen uns von der Person trennen!
WIR KÖNNEN UNS VON JEDER PERSON UND JEDER SITUATION TRENNEN!

7. Jetzt höre ich Sie aufschreien: 'Das geht ja nicht. Ich kann ja nicht meinen Job kündigen, nur weil ich mit meinem Chef nicht auskomme.' Dabei gebe ich zu bedenken, was schwerer wiegt: einen neuen Arbeitsplatz zu suchen oder den Weg ins Burnout zu beschreiten.

8. Allerdings stellt sich uns die nächste Frage: 'Welche Konsequenzen wird das haben?' Bestenfalls haben wir ein schlechtes Gewissen einer 'alten Freundin' gegenüber. Oder die Eltern sind eine Zeitlang beleidigt, weil wir den Kontakt zur Schwester abbrechen. Oder ich muss mich auf Jobsuche begeben.

9. Letzte Frage: 'Bin ich bereit, die Konsequenzen zu tragen?' Auch hier ist wieder abzuschätzen, was schwerer wiegt: leiden oder ändern. Falls die Antwort NEIN lautet, bitte wieder zurück zu Punkt 4.

10. Wenn Sie sich für das Abbrechen des Kontaktes entschieden haben, setzen Sie Ihren Entschluss sofort um! Meistens ist ein gerader Schnitt sinnvoller, als ein langsames Abkühlen der Beziehung.

11. Bravo! Geschafft! Sie haben jetzt mehr Zeit und Energie. Für positive, motivierende Menschen, die Ihnen gut tun (siehe 2).

~ Denn: Etwas zu beginnen, erfordert Mut. Etwas zu beenden, noch mehr. ~

Ein langer Beitrag. Der Inhalt stammt nicht aus meiner Feder und ich bitte um Mitteilung, falls die Verfasser etwas gegen die Veröffentlichung haben. Aus Erfahrung kann ich jedes Wort nur bestätigen. Energievampire geben sich auch dadurch zu erkennen, dass sie Verfasser (Veröffentlicher) solcher Beiträge wie diesem, die für sie Gefahr bedeuten, verbal anfallen. Sie spüren: Ihre Beweggründe könnten erkannt werden, die Menschen sich von ihnen zurückziehen und ihr Energiebrunnen somit versiegen.

Ich weiß: Es hört erst auf, wenn etwas in mir aufhört.
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  #13  
Alt 03.09.2007, 19:42
Schnucks Schnucks ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Liebe Monja,

sage Deiner Vampir-Verwandtschaft, daß ihr Verhalten Dich immer schon überfordert hat und Dich dadurch so geschwächt hat, daß der Krebs ein leichtes Spiel hatte. Du hast das nun erkannt und willst keinen Rückfall riskieren. Das ist eine Begründung die sie verstehen könnten.

Es ist einfach so, daß Du nicht das Verhalten von anderen Personen ändern kannst. Niemand kann das. Wenn Du etwas verändern willst und das mußt Du, Deiner Gesundheit zuliebe, dann mußt Du es bei DIR tun. Verweigere Dich. Sage Deine Begründung nur einmal und dann handle nur noch.
Die anderen werden mit allen Mitteln versuchen, dagegen anzukämpfen, um den alten Zustand wieder herzustellen. Das ist immer so. Bleibe hart und konsequent, sag NEIN. Wenn Dich jemand besuchen will, mach lieber einen langen Spaziergang, wenn Deine Schwester Dich als unbezahlten Babysitter will, dann hast Du schon was vor, Malkursus, Kino, oder Du bist einfach nicht da. Laß niemanden in Dein Haus ohne daß er vorher Erlaubnis eingeholt hat.
Irgendwann werden sie aufhören und auch ihr Verhalten ändern.

Denk mal einfach nur an Dich. Das ist GESUNDER Egoismus. Das andere ist Selbstverleugnung.

Viel Kraft für DICH wünscht Dir Kathi
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  #14  
Alt 03.09.2007, 20:45
Sister50
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Sehr treffend, die Geschichte der Energievampire!

Da fallen mir doch spontan eine Reihe von Namen aus meiner näheren Umgebung ein!
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  #15  
Alt 04.09.2007, 09:47
Anwi Anwi ist offline
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Standard AW: So tun als ob alles o.k. ist!?!?

Hallo,
bei mir ist es so, dass ich vor der Erkrankung stets mein letztes gegeben habe und bis an meine Grenzen gegangen bin bzw. eigentlich weit darüber hinaus.
Auch auf mich wird in meinem privaten Umfeld nicht sonderlich viel Rücksicht genommen. Aber ich sage mir selbst immer wieder, dass es mit mir bald ganz vorbei sein wird, wenn ich jetzt nicht kürzertrete und auf meine eigenen Bedürfnisse keine Rücksicht nehme.
Das ist ein langsamer und schwieriger Lernprozess. Aber er muss durchlaufen werden, wenn man überleben will.
Dann ist die Wohnung eben mal nicht besonders aufgeräumt - solange es keine Messie-Wohnung wird und alles noch im Rahmen des "Normalen" liegt, ist das okay, finde ich.
Und man organisiert nicht mehr so viel für andere.
Wenn man weiter so macht wie früher, kann man nämlich bald für niemanden mehr was tun - weder für sich selbst noch für andere.
Mit Metastasen in Leber, Lunge usw. sollte man sehr auf seine eigenen Bedürfnisse achten und es kann absolut niemand verlangen, dass man damit berufstätig ist, finde ich.
Viele Grüße
Anwi
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