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  #1  
Alt 27.11.2012, 16:03
Nat1983 Nat1983 ist offline
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Standard Angiogenesehemmer

Hat sich schon jemand mit dieser neuen Therapieoption der Angiogenesehemmung beschäftigt?
Vielleicht kann mir jemand folgendes erklären:

Die Angiogenesehemmer haben lt. der Studien kaum Nebenwirkungen. Da diese Therapieform aber ausschließlich in Verbindung mit Chemotherapie angewendet wird, nutzt einem die Info mit den wenigen Nebenwirkungen auch nichts, oder? Dann hat man doch eh wieder die Nebenwirkungen der normalen Chemo.
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  #2  
Alt 27.11.2012, 18:58
MarMi MarMi ist offline
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Beiträge: 85
Standard AW: Angiogenesehemmer

Hallo!
In der letzten Woche habe ich zum ersten Mal Avastin bekommen, zusammen mit meiner vorerst letzten Chemo (6x Carboplatin und Gemcitabine). Der Auslöser war kein medizinischer, sondern schlicht und ergreifend die EU-Zulassung vom 31.10., vorher war Avastin in der Rezidivtherapie nicht zugelassen und die 6000 Euro pro Infusion habe ich mir verständlicherweise nicht leisten können. Es scheint auch nicht grundsätzlich so zu sein, dass es unbedingt mit einer Chemo zusammen gegeben werden muss, zumindest hatte mir mein Prof. angeboten, sofort nach Zulassung zu starten, unabhängig davon, ob ich mit der Chemo fertig bin oder nicht. Aber ohne es genau zu wissen, vermute ich mal, dass es wie so oft vom jeweiligen Fall abhängt. Ich bin im Juli tumorfrei operiert worden (mein erstes Rezidiv, 16 befallene Lymphknoten), was wahrscheinlich schon eine andere Voraussetzung schafft, als wenn ich noch einen Tumorrest gehabt hätte. Aber üblicherweise wird Avastin anfangs, soweit ich weiß, immer parallel zu einer Chemo gegeben. Aber eben nur anfangs, denn Avastin bekommt man über einen langen Zeitraum. Ich erhalte es jetzt "bis auf Weiteres", also alle drei Wochen auf unbestimmte Zeit, wenn´s gut läuft, planmäßig erstmal ein Jahr lang. Man stoppt die Therapie, sobald ein neues Rezidiv entdeckt wird.
Der Therapie mit Avastin stehe ich - obwohl ich sie jetzt bekomme und unendlich dankbar dafür bin - auch nicht nur uneingeschränkt positiv gegenüber. Es ist zwar richtig, dass es subjektiv kaum Nebenwirkungen gibt, aber die objektiven haben es dafür wohl in sich! Es wird einem zwar nicht übel, die Leukos sacken nicht ab, die Haare bleiben dran usw., aber dafür kann es zu einem nicht geringen Prozentsatz zu Magen- oder Darmperforationen kommen, Herzinfarkt, Schlaganfall sind möglich. Was sich auch bei mir schon jetzt nach einer Portion abzeichnet, ist, dass der Blutdruck steigt. Das ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 20% die weitaus häufigste Nebenwirkung. Ich nehme einen ACE-Hemmer und hoffe, damit den Blutdruck im Griff zu halten. Wenn das dauerhaft nicht funktioniert, würde Avastin wieder abgesetzt.
Und die Nebenwirkungen sind nicht der einzige Grund für meine unterschwellige Skepsis. Wenn man sich intensiv mit dem Thema "Avastin" beschäftigt, stößt man im Netz auch sehr bald auf eine Theorie, nach der das Tumorwachstum zwar gebremst, wenn nicht sogar gestoppt wird, dafür aber die Verbreitung von Metastasen beschleunigt wird. Aber sei es, wie es ist, ich habe mich jetzt erstmal für diese Therapie entschieden und werde mir das Ganze mal eine Weile ansehen, was es so mit mir macht. Es ist ja auch nur eine Säule meiner Gesamttherapie. Ich baue auch sehr auf homöopathische und andere naturheilkundliche Behandlungsformen, viel Bewegung und ein ausgeglichenes Seelenleben. Und nicht zuletzt freue ich mich jeden Tag aufs Neue, dass es mir trotz dieser Sch...krankheit gut geht und ich meine große Familie ohne größere Einschränkungen genießen kann.
Ich hoffe, dir mit meiner Schilderung etwas Klarheit verschafft zu haben.
Liebe Grüße,
Marietta
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  #3  
Alt 27.11.2012, 20:43
Benutzerbild von XsunnyX
XsunnyX XsunnyX ist offline
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Beiträge: 122
Standard AW: Angiogenesehemmer

Avastin wird zwar zu Beginn parallel mit der Standard-Chemo gegeben, dann aber noch ein paar Monate (6?) alleine fortgesetzt. Insofern haben die Nebenwirkungen schon eine Bedeutung, da man letztendlich eine recht lange Zeit noch weiter therapiert wird und man da schon abwägen muss, ob der Nutzen groß genug ist, um die Nebenwirkungen zu "ertragen".

Prinzipiell stimme ich allerdings meiner Vorrednerin zu, dass auch Avastin nicht die Wunderwaffe ist, die wir uns vielleicht erwünschen würden. In den aktuellen Studien wurde zwar von einer Steigerung der Rezidiv-freien-Zeit berichtet, die Gesamtüberlebenszeit verbessert sich allerdings nicht! Man muss natürlich dazu sagen, dass es bei Ovarialkarzinom noch nicht so viele Daten gibt, um entgültig etwas zur Überlebenszeit zu sagen. Kritisch zu betrachten ist auch, dass Avastin aus der Therapie gegen Brustkrebs (in Amerika, von der FDA) wieder zurück gezogen wurde!
Trotz alledem zeigt die Behandlung mit Avastin Erfolge. Tumore schrumpfen. Das Wachstum wird sichtbar inhibiert. Wahrscheinlich müsste man länger mit Avastin behandlen, um auch das Gesamtüberleben beeinflussen zu können, dies ist allerdings auf Grund der Nebenwirkungen (Bluthochdruck etc.) nur sehr schwierig.

Ein netter Artikel findet sich dazu im Ärzteblatt: http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/44542
__________________
Mein eigener Blog:
www.einneuerweg.blogspot.com
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  #4  
Alt 17.11.2014, 06:17
wicky10 wicky10 ist offline
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Registriert seit: 17.11.2014
Beiträge: 1
Standard AW: Angiogenesehemmer

Es ist ja auch nur eine Säule meiner Gesamttherapie. Ich baue auch sehr auf homöopathische und andere naturheilkundliche Behandlungsformen, viel Bewegung und ein ausgeglichenes Seelenleben. Und nicht zuletzt freue ich mich jeden Tag aufs Neue, dass es mir trotz dieser Sch...krankheit gut geht und ich meine große Familie ohne größere Einschränkungen genießen kann.
Ich hoffe, dir mit meiner Schilderung etwas Klarheit verschafft zu haben.
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