Melanom auf der Leber

[hilly]

Hallo,
meine Schwiegermutter hat heute gesagt bekommen, dass sie ein Melanom auf der Leber hat. Sie hatte vor 16 Jahren schon mal ein Melanom im Auge, was erfolgreich durch eine Strahlentherapie behandelt wurde. Meine Schwiegereltern haben den Befund des Krankenhauses einfach ungelesen an den behandelnden Hausarzt weitergegeben, d.h. wir, mein Mann und ich, haben jetzt gar keine Ahnung, was solch ein Befund bedeutet bzw. wie es jetzt weitergeht. Klar ist, dass das Melanom bösartig ist. Hier meine Frage : kann mir vorab jemand schon was über ein Melanom auf der Leber sagen? Das würde uns das Warten auf die Aussage der Ärzte,wie es jetzt weitergeht, erleichtern.

Grüsse

hilly

[werner trompertz]

Hallo Hilly

Normalerweise ist ein Melanom auf der Haut oder an bzw in der Haut,Deine Mutter hat eine Metastase ein Tochtergeschwulst,welches sich nach oder mit einem Melanom nachträglich bilden kann.
http://www.krebsgesellschaft.de/melanom,16258.html

Gruss Werner

[sleeping sun]

Hallo Hilly,

das Melanom auf der Leber Deiner Schwiegermutter ist wahrscheinlich eine
Lebermetastase eines Aderhautmelanoms im Auge.

Auch wenn der Primärherd des Melanoms (dieser Tumor hat in etwa die selben Merkmale wie das maligne Melanom/ Hautkrebs) im Auge erfolgreich behandelt wurde können bei dieser sehr sehr bösartigen Krebsart noch nach Jahren Metastasen auftreten, die meist zuerst in der Leber zu finden sind.

Wenn es noch nicht viele und kleine Metas sind kann man sie doch ganz gut behandeln.
Leider ist es in vielen Fällen so, dass die Leber von sog. Mikrometastasen durchsetzt ist und das ist nicht einfach.

Mein Vater hatte vor zweieinhalb Jahren auch ein Aderhautmelanom, seit Ende März wissen wir von den Metastasen.

Er bekommt in Frankfurt bei Prof. Vogl Chemoembolisation.

Bitte nehmt das alles sehr ernst und helft eurer Schwiegermutter so gut es geht...die Prognose bei metastasiertem Aderhautmelanom ist nicht gut, da dieser Krebs weil sehr selten noch nahezu unerforscht ist.

Ich wünschte ich hätte Dir was Besseres sagen können.
Wenn Du noch Fragen hast dann stell sie einfach!


LG K.

[hilly]

Vielen Dank für deine Antwort Sleeping sun,
wir haben uns schon die ganze zeit darauf eingestellt, dass es etwas sehr ernstes sein kann. Hoffe, dass uns der Bericht des arztes etwas weiterbringt.
Es ist nicht so, dass wir nicht wissen, wie ernst Leberkrebs oder Lebermetastasen sind, meine Cousine ist letztes Jahr innerhalb von 3 Monaten an einem Lebertumor mit 52 Jahren gestorben, mein Bruder (50 Jahre) bekam im letzten September den Befund eines niedrig malignen Lymphoms und hat seitdem viele Chemos hinter sich und bekommt jetzt Bestrahlungen, leider mit bisher wenig Erfolg. Hätte jetzt eigentlich mal genügt. Werde dich auf dem laufenden halten.
Das mit deinem Vater tut mir sehr leid, ich hoffe s das beste für ihn und dich und deine Familie. Mein Vater ist vor 7 Jahren an einem Aortenanoirisma (weiß gar nicht genau, ob man es so schreibt) gestorben. Seit dem fehlt ein wichtiger Teil in meinem Leben.

Bis bald

hilly

[hilly]

Vielen Dank Werner,
dass du mir so schnell geantwortet hast. Ja, die Ärzte meinten schon die ganze Zeit es könnten Metastasen sein, uns war nur leider nicht bewußt, dass diese im Zusammenhang mit der Krebserkrankung von vor 16 Jahren stehen können. Aber so ist das nun mal, wir denken und Gott lenkt.

Gruß
hilly

[hilly]

Hallo sleeping sun,hallo an alle anderen,
hab heute den Bericht von der Kernspinuntersuchung meiner Schwiegermutter gelesen, dabei sind einige Begriffe aufgetaucht, mit denen ich überhaupt nichts anfangen kann. Vielleicht kann mir einer von euch bei der Entschlüsselung weiterhelfen. Da wird von hypodensen Läsionen im rechten Leberlappen gesprochen, durchmesser 7 cm, von hypertropher Leber, von einer nativ inhomogener Rundherdformation von 5mm im 8. Segment. Für uns alle ein Schloß mit sieben Siegeln. Morgen hat sie jetzt einen Termin bei Prof.Matzendorf in Saarbrücken im Klinikum Rastpfuhl. Ich hoffe, dass wir dann endlich erfahren, was das alles zu bedeuten hat. Wäre aber sehr froh, wenn wir vorher schon in etwa wüßten, was uns erwartet. Meine Schwiegermutter ist gerade mal 63 Jahre alt und ich hab ganz schreckliche Angst, dass meine beiden Töchter Lilly (fast 3) und Nina (fast7) nicht mehr lange mit ihrer Oma, zu der sie eine ganz besondere Beziehung haben, spielen und schmusen können.

Hoffe eine Antwort zu erhalten

Grüße

Hilly

[sleeping sun]

Hallo Hilly,


ich bin zwar auch nicht grad im Ärztechinesisch bewandelt, hab aber für Dich ein paar Sachen nachgesehen...

also da ist eine abgegrenzte Veränderung im rechten Leberlappen mit 7 cm Durchmesser, weiterhin ist die Leber vergrößert und es gibt eine gefältelte (?), ungleich verteilte Rundherdformation im 8. Lebersegment ( die Leber wird in Lappen u. Segmente aufgeteilt in der med. Fachsprache).

Falls jemand hier mehr bewandelt ist der möge mich bitte berichtigen .

Lasst euch aber um Himmels Willen nicht irre machen von diesem Befund
und wartet ab, was euch die Ärzte sagen und vor allem lasst es euch dann
verständlich erklären.

Ich kann Dir gut nachfühlen wie es Dir jetzt geht, wir sind da schon ein paar Stufen weiter, leider...

Mein Vater ist 61 Jahre und hat die Lebermetas schon 2 Jahre nach dem Aderhautmelanom bekommen.
Auch ich hab einen kleinen Sohn mit 6 Jahren der sehr an seinem einzigen Opa hängt und der momentan die Welt nicht mehr versteht was da mit seinem Opa passiert.

Es ist ein ganz gemeiner Krebs wobei ja jeder Krebs die Pest ist aber bei den meisten Arten kann man mit der Medizin wirklich was bewirken...

Möglicherweise machen die Ärzte um sicher zu gehen eine Leberbiopsie, wurde bei meinem Vater auch gemacht wobei bei einem vorrausgegangenen Aderhautmelanom leider das Risiko von Metastasen sehr groß ist.

Ich denke an euch und wünsch euch alles erdenklich Gute!

LG K

[hilly]

Hallo Sleeping Sun,
heute ist meine Schwiegermama gestorben, sind noch keine 5 Wochen her, seit wir von den Metastasen in der Leber erfahren haben. Sie hatte auch noch eine Lungenmetastase, aber ausschlaggebender Punkt dafür, dass sie jetzt so schnell sterben mußte, waren Hirnmetastasen, von denen niemand etwas ahnte. Wir sind fassungslos und alles kommt uns wie ein Alptraum vor.
Gott sei dank, hat es nicht lange gedauert und wir konnten sie bis zum Schluß begleiten. Sie mußte keine Schmerzen mehr leiden, aber den Schmerz, den wir in unseren Herzen spüren, kann man nicht beschreiben.

Ich hoffe, dir und deinem Vater geht es gut.

Grüße
Hilly

[sleeping sun]

Liebe Hilly,

gestern abend ist auch mein Papa für immer eingeschlafen...ich drück Dich ganz ganz feste...

es ging so wahnsinnig schnell...vor 4 Monaten haben wir von den Metas erfahren und jetzt ist nichts mehr so wie es mal war.

Wir haben unseren großartigen Vater, Opa und Ehemann verloren, ihr eure Mama und Oma...es fehlen einem die Worte zu beschreiben was in einem vorgeht.

Ich war bis zu seinem letzten Atemzug bei ihm und hab ihn gestreichelt und seine Hand gehalten.
Seit ich Mama bin dachte ich immer es ist am schmerzhaftesten und am schwersten einen Menschen zur Welt zu bringen, jetzt weiß ich, dass es dann ist, wenn man einem Menschen auf seinem letzten Weg begleitet.


In tiefer und ewiger Liebe, mit dem größten Respekt für einen wunderbaren
Mann...

LEO W. K. *16.02.1946 + 21.07.2007

Deine Kerstin mit Leon und Jürgen