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  #1  
Alt 03.12.2015, 10:32
Little miss cupcake Little miss cupcake ist offline
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Registriert seit: 27.01.2014
Beiträge: 6
Standard Nun bist du nicht mehr da...

Er hat so gekämpft. Er hatte den starken Willen wieder gesund zu werden.
Er konnte nicht loslassen. Wir ihn auch nicht. Doch dann ist er am 01.12. am frühen morgen gestorben.
Einen Tag vor seinem Tod habe ich es schon deutlich gespürt. Er hatte das Gefühl einer sehr schweren Last auf der Brust, er hatte keine Kraft mehr, er hat schwer geatmet. Jede Bewegung im Bett hat ihn angestrengt, er war nach jeder Bewegung, sei es nur die Zigarette halten, sehr erschöpft. Ja, Rauchen wollte er noch unbedingt.
....
Nun ist er nicht mehr da, und schon wird man mit der harten Realität konfrontiert, man muss die Beerdigung planen, Bürokratische Dinge erledigen, furchtbar.
Ich war zum Todeszeitpunkt nicht bei ihm... Bin aber sofort unter Tränen losgefahren um ihn noch einmal zu sehen. Er sah schön aus, friedlich. Mein geliebter Bruder. Mein Bruderherz. Nun bist du nicht mehr da.. und hinterlässt erstmal völlige Leere in mir.. Ich weiß nichts mit mir anzufangen, ich vermisse dich und bin zugleich sauer auf diese sch.... Krankheit. Es tut so gut sich alles von der Seele zu schreiben, meine Finger zittern, meine Augen sind Tränengefüllt.. du fehlst mir.
Es muss Zeit vergehen, damit es weitergehen kann. Ich werde stark sein müssen.
Wie war es bei euch? Wie verarbeitet man das? Das Schreiben hier tut gut.
Ich drück euch alle denen es genau so geht..
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  #2  
Alt 03.12.2015, 18:09
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 919
Standard AW: Nun bist du nicht mehr da...

Mein tief empfundenes Mitgefühl möchte ich Dir ausdrücken.

Du fragst, wie man es schafft.
Man schafft es - irgendwie, weil man es schaffen muss...

Zuerst denkt man, man stirbt mit, und schafft das nicht, weil alles so unfassbar furchtbar ist.

Aber mit der Zeit die vergeht merkt man irgendwann, dass die Löcher in die man fällt nicht mehr
ganz so tief sind und die Abstände, in denen man so
tieftraurig ist und man nur noch weint, etwas größer werden.

Die Zeit heilt die Wunden nicht wirklich, aber lernt den Verlust zu tragen
und mit dem Schmerz umzugehen.

Mir geht es inzwischen so, dass die schönen Erinnerungen überwiegen und ich ohne zu heulen
über sie sprechen kann, aber manchmal - ganz manchmal - bekomme ich einen Kloß im Hals
und die Augen werden immer noch feucht.

Aber es sind Momente und die will ich mir selbst auch gestatten.

Solch ein Schicksal verändert das Leben nachhaltig, aber trotz allem kann es
auch irgendwann wieder ein schönes Leben werden.

Gib und lass Dir selber die Zeit und den Raum für Deine Trauer.

Ganz liebevolle Umarmung und viel Kraft
zum Tragen für alles, was noch kommt.

Herzlichst, Angie

Geändert von HeikesFreundin (03.12.2015 um 18:11 Uhr)
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  #3  
Alt 04.12.2015, 10:53
Adlumia Adlumia ist offline
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Registriert seit: 10.11.2015
Beiträge: 305
Standard AW: Nun bist du nicht mehr da...

Es tut mir sehr leid, dass dein Bruder gestorben ist.
Der Tod war eine Erlösung von seinem Schmerz. Nun bleibst du, bleibt ihr zurück im Schmerz der Trauer.
Du wirst stark sein, aber du darfst auch schwach sein. Verlange nicht zu viel von dir. Weine wenn du weinen musst, lache wenn du lachen willst. Es hat alles seine Zeit. Den Verlust zu akzeptieren ist sehr schwer, ja du darfst wütend sein auf diese Krankheit.

Heike hat schon wundervolle Worte gefunden, für den Prozess, den du nun durchlebst!
Alles Gute und viel Kraft wünsche ich dir!
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  #4  
Alt 05.12.2015, 23:51
Stoerchin Stoerchin ist offline
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Registriert seit: 02.06.2011
Beiträge: 168
Standard AW: Nun bist du nicht mehr da...

Liebe Little Miss Cupcake,

mein innigestes Mitgefühl zum Tod Deines Bruders! Ich habe 2013 meinen Bruder verloren und diesen Thread zum Thema Geschwistertrauer aufgemacht, in dem mir ganz viele Menschen Trost gespendet haben:

http://www.krebs-kompass.de/showthre...rn+Geschwister

Vielleicht magst Du dort einmal lesen. Von daher hätte ich fast geschrieben, dass ich weiß, wie es Dir jetzt geht, aber das weiß man wohl nie, da die Trauer, die Verstorbenen und die Hinterbliebenen doch individuell sind. Wichtig ist meiner Meinung nach, dass Du Dich niemals durch Dich selbst oder durch Dein Umfeld unter Druck setzst/setzen lässt, dass es doch bald mal "wieder gut" mit der Trauer sein müsse. Denn es wird nie wieder gut werden, wie kann es auch, denn der geliebte Verstorbene wird nie mehr zurückkommen. Von daher soll und muss man trauern so lange man es fühlt und gleichzeitig lernen, mit der Trauer zu leben und Lebensfreude zurückzubekommen. Für mich haben z. B. dieses Jahr Freunde so viele liebevolle Dinge getan, z. B. im Sommer bei meiner Hochzeit so oder jetzt zur Geburt unseres Sohnes. In diesen Momenten war ich wirklich glücklich und dankbar für die schönen Momente, die es in meinem Leben auch noch gibt.

Zum Thema Geschwistertrauer (ich stelle sie als Thema mal etwas heraus, da sie sich m. E. doch etwas unterscheidet von der Trauer um z. B. Partner oder Kinder) schließe ich mit wie ich finde wunderschönen Worten über Geschwister.

Ich wünsche Dir viel Kraft!
Liebe Grüße
Stoerchin

Geschwister sind ein Geschenk aus Fleisch und Blut.
Sie sind Kameraden, die dir deine Eltern zur Seite stellen, um dich zu begleiten, wenn sie es nicht mehr können.
Sie erinnern dich an das Lächeln Deiner Mutter, an die Augen deines Vaters und an jeden Moment eurer Kindheit.
Ihre Mischung ist die selbe wie die deine, die gleichen Komponenten, nur anders proportioniert.
Sie werden dir immer die natürlichste und reinste Form der Freundschaft schenken, die existiert.
Auch wenn ihr euch mal verliert, euer Heimweg wird immer derselbe sein.

Geändert von gitti2002 (06.12.2015 um 03:36 Uhr) Grund: PN
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