Adenokarzinom bei meiner Mom...

[Gitta aus Nürnberg]

Hallo Christine,
auch ich bekam die Diagnose Plattenepithel 2005. Auch ich hatte komb. Chemo/Radio, 39 Bestrahlungen. Ich war auch sehr geschwächt.
Ein CT wurde nach ca. der Hälfte der Bestrahlungen gemacht, ich wurde dann neu eingezeichnet. Bestrahlungsfeld wurde kleiner.

Gegen Husten bekomme ich Tiamon, Codein-Kapseln.

Viel Glück für euch.

Bis bald
Gitta

[rosa.sputnik]

Liebe Christine,

meine Mom wollte/konnte während der Zeit ihrer Bestrahlungen auch nichts essen... es schmeckte ihr alles nicht,bzw. sie sagte es schmeckte nach Nichts und sie hat 22 von 24 Std. geschlafen.

Wir haben ihr literweise Hühnerbrühe gekocht, die mochte sie zum Glück... und als sie die auch nicht mehr wollte "musste" sie Fortimel o.ä. trinken (Hochkalorische Trinknahrung in verschiedenen Geschmacksrichtungen)

Auch hatte sie zu nichts Lust und hat wochenlang nur im Bett verbracht... sie war zu schlapp und zu müde.
Die Bestrahlung ist für den Körper eine große Belastung und verursacht eben auch häufig das sog. Fatigue Syndrom.

Was den Husten angeht... schau doch auch mal ihre Medikamente durch, manchmal verursachen z.B. ACE-Hemmer (gg. Bluthochdruck) auch einen quälenden Husten. So war es zumindest bei Mom...
Die Ärzte sagte ihr dass sie mit dem Husten "leben müsse"..., aber nachdem wir den ACE-Hemmer wegliessen war auch der "unheilbare" Husten weg.

Ansonsten, wie Gitta schon sagte, Codein... gibt es auch als Tropfen, schmecken aber eklig (es sei denn man mischt sie mit Apfelsaft!)

Auf jeden Fall solltet ihr notfalls dem Hausarzt täglich auf den Geist gehen... (anrufen, Rezept bestellen, abholen)... gar nicht lange fackeln...

Ich wünsche Euch alles Gute und viel, viel Kraft
Jasmin :-)

[Chris_tine]

Vielen Dank für Eure Antworten. Es hat mir doch sehr weitergeholfen, zu lesen dass das alles gar nicht so untypisch ist. Ich denke, auch meine Mom beruhigt es zu wissen, dass ihre extreme Müdigkeit eine Nebenerscheinung von Chemo und Bestrahlungen sein kann.

Für diese Woche sind die Bestrahlungen abgesetzt. Es ist einfach zu mühsam für sie, jeden Tag nach Nürnberg gefahren zu werden. Ich denke, im Moment ist es auch ein Problem für sie, sich jeden Tag aufraffen zu müssen, sich anziehen, fertigmachen... Nachdem sie ja auch kaum noch isst haben wir nun auch Trinknahrung besorgt, die sie im Moment ganz gut annimmt.

Nächste Woche werden die Bestrahlungen fortgesetzt, allerdings stationär. Ich bin ganz froh darüber, denn es ist kein gutes Gefühl sie alleine in der Wohnung zu wissen.

Liebe Grüße und eine gute Zeit für euch alle!

Christine

[Erika E]

Liebe Christine ,

ich wünsche Euch daß das CT gut ausfällt und mit der Therapie weiter gemacht werden kann .
Ich weiß aus eigener Erfahrung : Es ist eine schlimme Zeit die man da durchstehen muß , aber ich denke es lohnt sich.
Versuche Deine Mama zum essen zu bewegen, vielleicht ganz kleine Dinge und wenn es, wie Jasmin sagt, leckere Hühnerbrühe ist, kleine Häppchen mit saurer Gurke oder kleine Kartoffelstückchen mit Quark und Schnittlauch , Quark mit frischen Erdbeeren u.s.w.
Nicht nachgeben , auch wenn sie selbst sagt, ich mag nix !
Gitta hat mal gesagt : a bisserl was geht allerweil .

Viel Kraft und liebe Grüße Erika E

[Chris_tine]

Meiner Mama wurde heute vom Krankenhaus, in dem sie seit letzter Woche ist mitgeteilt, dass sie als austherapiert gilt. Bestrahlungen werden nicht weiter durchgeführt. Sie ist einfach zu schwach, hat Schmerzen beim Liegen während der Bestrahlung und bekommt ganz schlecht Luft.

Ich denke auch dass es das Beste für sie ist. Lieber soll sie sich ein Stück Lebensqualität bewahren. Zum Krankenhaus will ich gar nicht viel sagen - es gab bis heute keine Schmerztherapie und es ist einfach würdelos. Ich bin froh wenn sie dort wegkommt. Wir haben glücklicherweise innerhalb eines Tages einen Hospizplatz für sie bekommen. In ihre Wohnung könnte sie unmöglich zurück weil sie mittlerweile gar nicht mehr laufen kann.

Ich wünsche mir nur dass wir das richtige getan haben und ihr noch eine gute, hoffentlich schmerzfreie Zeit bleibt.

Liebe Grüße
Christine

[Monika Rasch]

Hallo Christine,
ich glaube, dass Deine Mutter genau weiss, dass sie bald sterben wird.

Und deshalb war die Entscheidung für ein Hospiz eine wirklich Gute.

Ihr werdet für EUCH zusammen noch etwas Zeit haben,
Hospize arbeiten für gewöhnlich mit Schmerztherapeuten zusammen, so dass es erträglich wird.

Ich wünsche Euch noch so viel Zeit, wie Ihr braucht- in liebevoller Umgebung und Loslassenkönnen.

[jutta50]

Liebe Christine,

es tut mir wahnsinnig leid für euch. Ich hoffe, dass deine Mama wenigstens schmerzfrei ist und das Hospiz euch in allen Bereichen hilft.

Jutta

[Chris_tine]

Meine Mama ist heute um 19.45 Uhr für immer eingeschlafen. Ich bin dankbar dass ich ihre Hand bis zum Schluss halten durfte und sie keine Schmerzen hatte. Ich hoffe sie hats jetzt gut und ist bei meinem Papa und ihren Eltern. Ich werde sie für immer in meinem Herzen tragen. Sie ist der erste Mensch, den ich bis zum letzten Atemzug begleiten durfte. Fünf Minuten bevor sie verstorben ist habe ich noch meine Schwester gebeten, mich mit ihr alleine zu lassen. Ich konnte dann endlich sagen dass ich sie lieb habe und zwar ganz traurig bin und sie vermissen werde, aber nur möchte dass es ihr gut geht und sie jetzt gehen darf. Kurz darauf hat sie ihre letzten Atemzüge getan....

Danke an alle, die teilweise trotz eigener Erkrankung und eigenen Problemen versucht haben zu helfen.

Liebe Grüße
Christine