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Alt 17.08.2012, 12:38
Wurmkraut Wurmkraut ist offline
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Standard kleinzelliger - neuroendokriner

Hallo Allerseits,

ich schreibe hier als Angehörige, zu der Krankengeschichte meines 51- jährigen Mannes. Eigendlich hat er aktuell Blasenkrebs. Da er eine aber eher seltene Krebsform erwischt hat, wird er wie ein kleinzelliger - neuroendokriner Lungenkrebs weiterbehandelt, da die Histologie eben auch kleinzellig - neuroendokrin ergeben hat.

Zur Vorgeschichte:
2006 hatte er ein klarzelliges Nierenzellkarzinom T3a, pN0 (0/7), L0, G2
es erfolgte eine Nephrektomie und die Entfernung der Nebenniere, da diese auch mit befallen war. Mein Mann hat sämtliche Nachsorgeuntersuchungen gewissenhaft wahrgenommen.

Aktuell: Im Juli konnte er plötzlich kein Wasser mehr lassen. Das kam wie aus heiterem Himmel, er hatte zuvor keinerlei Beschwerden und war auch 4 Wochen zuvor beim Nachsorgetermin.

Es stellten sich leider aktuell folgende Diagnosen heraus:

Kleinzelliges, neuroendokrines Karzinom der Harnblase: T3b, pN2 (2/9), L1, V0, R0, G3
auch steht da noch etwas von Lymphangiosis carcinomatosa im histologischen Befund.

und gleichzeitig: Prostatkarzinom pT2a, pN0 (0/9), L0, V0, R0, Gleason-Score 7 (3+4)

Die Ärzte vermuten einen Gendefekt, denn wirklich erklären können sie sich auch nicht, wie jemand 3 verschiedene Krebsarten abbekommen kann.
Es erfolgte eine radikale Zystoprostatovesikulektomie. Die OP dauerte 10 ½ Stunden, während der OP kam es zu einem Riss in der Vena Cava und er benötigte 4 Ek's. Trotz der schweren OP hatte er sich relativ schnell erholt und konnte nach 9 Tagen entlassen werden. Mit der Neoblase kann er ca. 100 ml halten und geht zur Zeit 2-stündlich auf Toilette. Leider funktioniert seine verbliebene Niere nicht 100 prozentig und er hat eine eingeschränkte Nierenfunktion. Der Kreatininwert liegt bei 1.9
Mein Mann wird nun erst einmal in Reha gehen, mit den Zielen der Verbesserung der Konstitution, da im Anschluss daran eine Chemo geplant ist und das Training der neuen Neoblase.

Vor wenigen Tagen waren wir nun zur weiteren Besprechung, da zunächst unklar war, ob wegen seiner eingeschränkten Nierenfunktion überhaupt eine Chemo möglich sein wird. Wir fühlten uns erst einmal erleichtert, als wir hörten, das diese nun stattfinden kann. Es sind 4 Zyklen mit Carboplatin und Etoposid geplant. Carboplatin wäre weniger belastend als Cisplatin für die Niere. Die Chemotherapeutika wurden nach Besprechung im Onkologenkreis beschlossen. Mein Mann hat wohl eine Krebserkrankung, die sich normalerweise in der Lunge findet. Das Therapiechema wurde der Krebsart angepasst, da das vorkommen in der Blase wohl eher selten sein soll. Es ist demnächst noch eine Octreotid-Szitigraphie geplant, um tumorspezifisch noch mal explizit nach Metastasen zu suchen. Das die Prognose insgesamt weniger rosig ausschaut ist meinem Mann und mir klar. Trotzdem wollen wir versuchen von Tag zu Tag zu leben.

Meine Fragen an Euch wären: Hat jemand Erfahrungen mit der geplanten Chemotherapie? Weiß jemand, ob diese stationär oder teilstationär erfolgt? Kennt sich jemand mit den zu erwartenden Nebenwirkungen aus? Über Informationen würde ich mich freuen. Ich möchte meinen Mann so gut wie möglich unterstützen.

Aktuell verliert er, obwohl die OP nun 16 Tage her ist und erst noch in Reha gehen wird, bevor die Chemo beginnen wird, weiterhin ca. alle 2 Tage 1 kg an Körpergewicht. Ihm ist immer mal wieder Übel, obwohl er Pantozol hat und bei Bedarf noch MCP einnehmen darf. Auch klagt er über Schmerzen an der Fußsohle, eher "innen drinnen", wie er sagt. Er spürt dies vor allem beim laufen. Immer mal wieder hat er auch Schmerzen im Lendenwirbelsäulenbereich. Hat dazu jemand Gedanken oder Ratschläge? Mein Mann und ich haben die Sorge, dass es sich um Knochenmetastasen handeln könnte, aber die Knochenszintigraphie vor 3 Wochen ist Gott sei Dank negativ ausgefallen. Wird wegen der Beschwerden jetzt diese spezielle Szintigraphie nach seiner Reha gemacht?


Über Kommentare würde ich mich sehr freuen, denn ich mache mir wahnsinnige Sorgen. Sorry, für den langen Text ...

Liebe Grüße Ulrike
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  #2  
Alt 17.08.2012, 14:48
Benutzerbild von Monika Rasch
Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Standard AW: kleinzelliger - neuroendokriner

Das ist aber wirklich mal ein langer Text.
Und er zeigt, wie genau DU über alles Bescheid weisst.

Ich selber bin hinterbliebene Angehörige, kann nur von unseren eigenen Erfahrungen sprechen.

Ich würde meinen, die ersten 2, 3 Chemotherapien werden wohl auch ambulant(Tagesaufenthalt im KH oder Stunden in der Praxis) gegeben werden können.
Erfahrungsgemäß geht es dann ab der 3. Chemo einfach schnell bergab, die Erholungsphasen werden länger, das Blut wird schlechter, der Appetit ist katastrofal schlecht.
Wenn Dein Mann jetzt schon soviel Gewicht verliert, wäre vielleicht zu überlegen,
ob ihm nicht gleichzeitig mit der Port-Einpflanzung
(absolut sinnvoll,
denn die Venen entzünden sich und verstopfen,
es wird von Mal zu Mal quälender eine brauchbare Vene zu finden)
auch eine PEG Sonde gelegt werden könnte.

Das ist eine Magensonde, die durch die Bauchwand in den Magen geht und immer benutzt werden kann-
auch um nur vielleicht-wenns mit dem essen gar nicht geht- zusätzliche Kalorien reinzukriegen.
Oder eben auch viel Flüssigkeit, wichtig bei dem schlechten Krea-Wert.

Als Angehörige(r) macht es Dich wahnsinnig, wenn Du siehst, dass
die Therapien laufen müssen um eine Chance zu haben
und Du andererseits siehst, dass die Schleimhäute sich quasi auflösen, Pilzerkrankungen im Mund und Rachen (treten rasant schnell auf, besonders
gerne übers Wochenende-
also vielleicht schon vorher den Arzt um ein Pilzmittel für den Mund bitten,
kann bis Gebrauch im Kühlschrank bleiben).

Wenn dein Mann beginnt Schmerzen zu haben- der Arzt muss es wissen.
Denn auch solche Schmerzen können durch die Chemo ausgelöst werden, man kann aber mit Medikamenten gut gegenhalten.

Viel mehr kann ich Dir jetzt erst Mal nicht sagen, frag einfach weiter.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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