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  #1  
Alt 07.05.2008, 10:59
Benutzerbild von lilifee
lilifee lilifee ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
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Beitrag es tut so weh....

Hallo an Alle,

seit gestern lese ich die einzelnen Beiträge von Euch und fühle mich verbunden mit jedem Schicksal, dem Leid, der Hoffnung und dem Schmerz.
Ich habe letzten Montag, am 28.04.08 morgens um 10.42 Uhr meine Mama verloren. Sie war erst 61.
Zu Ihrer Geschichte....letzten Sommer verlor Sie rapide an Gewicht, 16 Kilo in 3 Monaten. Ich bat Sie zum Arzt zu gehen, davon wollte Sie nix hören. "Ist doch nur der Stress " waren Ihre Worte. Wir hatten zu dem Zeitpunkt ein Lokal am Rhein und viel zu tun, sie half kräftig mit.
Im Oktober bekam Sie hohes Fieber und Husten...Lungenentzündung !
Bei dieser Routineuntersuchung im Kr.haus fand man einen Männerfaustgroßen Tumor in der Lunge, der zu diesem Zeitpunkt schon den linken Vorhof des Herzens infiltriert hatte.Die Ärzte waren fassungslos, denn Sie hatte keine Beschwerden, keine Schmerzen, kein Blut im Auswurf, keine Atembeschwerden.
4 Wochen kämpfte Sie mit hohem Fieber, das hat viel Kraft gekostet. Erst das fünfte Antibiotika half ein wenig. Dann die erste und auch einzige Chemobehandlung, wieder hohes Fieber.
Nach fünf Wochen nahm ich meine Mama auf eigene Verantwortung mit nach Hause, verwöhnte Sie eine paar Tage und stellte Sie in der Lungenfachklinik Heidelberg/ Rohrbach vor.
Da bekam Sie Bestrahlungen, aber ambulant. Wir fuhren jeden Tag hin und nach ein bis zwei Stunden wieder heim.Nach der 21. wurde auch hier abgebrochen....starke Ausschläge über den gesamten Körper.
Und wieder starb ein Stück Hoffnung.
Zu dieser Zeit, also im Februar, wußte meine Mama, dass es keine Hilfe mehr für Sie gab und wir fingen an über den Tod zu sprechen.
Sie gab mir klare Anweisungen und ich mußte versprechen, dass ich mich daran halte. Sie wollte Zuhause sterben, verbot mir jede lebensverlängernte Maßnahmen,eine Feuerbestattung und einen Platz im Grab meiner Tochter Julia, die vor 17 Jahren verstarb.
Ich konnte Ihr alles erfüllen bis auf den Platz neben meiner Tochter. Das ließen die Gesetze in unserer Gemeinde nicht zu.
Also bekommt Sie ein Urnengrab auf einer Wildwiese im neuen Teil unseres Friedhofes. Heute Mittag um 16 Uhr findet die Beisetzung statt.
Ich weiß nicht wie es weitergehen soll. Alles ist leer in mir. Ich lebe nicht , ich funftioniere nur.Mich lassen die Bilder der letzten Wochen nicht los.
Die letzten Tage Ihres Lebens wog Mama nur noch 35 Kilo, Sie kämpfte um jeden Atemzug, beklagte sich aber kein einziges mal. Sie schlief ruhig und friedlich ein. Mein Papa , mein Mann , Ihr Bruder und ich waren an Ihrer Seite.
Das ist mir der einzige Trost....
Ich würde jetzt gerne über den Schmerz in mir schreiben, finde aber nicht die richtigen Worte. Nur soviel.....ich kann nicht aufhören zu weinen, nicht jetzt gerade, nicht am Tage und nicht in der Nacht....

Ich liebe und vermisse Sie so sehr.....

Geändert von lilifee (07.05.2008 um 18:20 Uhr)
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  #2  
Alt 07.05.2008, 11:14
Engel07 Engel07 ist offline
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Beiträge: 1.824
Standard AW: es tut so weh....

Liebe Lilifee,

das tut mir so leid, lass dich mal in den Arm nehmen. Mir fehlen einfach die Worte. In dieser Situation gibt für dich sicher auch keine Worte, die trösten können.

Aber da, wo sie jetzt ist, muss sie nicht mehr leiden. Sie ist jetzt ganz bestimmt bei Julia und du hast 2 Schutzengel, die über dich wachen.

Auch ist sie dir sicher ewig dankbar, dass du sie begleitet hast, immer an ihrer Seite warst bis zuletzt.

Für heute und die kommende Zeit wünsche ich dir von Herzen ganz viel Kraft

Alles Liebe
__________________
Engel

Paps: 07.11.1952 - 11.08.2008
Zweifle nicht am Blau des Himmels,
wenn über Deinem Dach dunkle Wolken stehen.
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  #3  
Alt 07.05.2008, 13:37
Benutzerbild von lilifee
lilifee lilifee ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
Ort: Speyer
Beiträge: 3
Standard AW: es tut so weh....

Lieber Engel 07 ,

vielen Dank für Deine lieben Worte und deine Anteilnahme.
Das meine Mama jetzt mein Schutzengel ist hat mir auch unser Pfarrer so gesagt, ein sehr schöner Gedanke.

Ich komme gerade vom Arzt, kurz nachdem ich meinen ersten Beitrag hier geschrieben habe, hat es mich aus den Schuhen geschlagen...schon wieder.
Mein Papa saß Gott sei Dank gerade bei mir und konnte mir helfen. Mein Mann hat mich zum Arzt gefahren, jetzt soll ich Tranxilium Tabletten nehmen.
Aber betäuben heißt nicht helfen, oder ?
So...ich versuch mich jetzt zu sammeln und auf die Beisetzung vorzubereiten.
Hab angst....

Gruß
Lili
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  #4  
Alt 07.05.2008, 13:57
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Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Beiträge: 1.497
Standard AW: es tut so weh....

Liebe Lilifee,

gerade habe ich Deinen Beitrag gelesen und es tut mir leid was Euch wiederfahren ist.

Du schreibst Du hast Angst. Das kann ich so gut nachfühlen. Deine Angst zeigt genauso wie Deine Kraft, die Du gebraucht hast, wie sehr Du Deine Mom geliebt hast. Du hast alles in Deiner Kraft stehende getan um ihr die Wünsche zu erfüllen die sie hatte.

Ich wüsste keinen schwierigeren und tapfereren Weg als den, den Du beschritten hast. Deswegen ist es mir auch völlig klar, dass Dein Körper jetzt, wo Du ihn nicht mehr zwingst zu funktionieren, beginnt Luft zu holen.

Gönn Dir die Zeit die Du brauchst. So wie Du schreibst bin ich sicher, dass Du nicht Medikamente benutzen wirst um Dich stumpf zu schalten. Betrachte es als eine momentane Hilfe. Ich wünsche Dir eine verständnisvolle Familie und die Fähigkeit, einmal nicht stark sein zu wollen. Du wirst sicher aufgefangen.

Ich denke an Dich.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
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  #5  
Alt 07.05.2008, 18:43
Benutzerbild von lilifee
lilifee lilifee ist offline
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Registriert seit: 06.05.2008
Ort: Speyer
Beiträge: 3
Standard AW: es tut so weh....

Liebe Bibi ,

auch Dir ein Danke für die lieben Worte. Mein Mann hat sich deinen Beitrag durchgelesen und meinte, dass du ihm aus der Seele sprichst. Denn genauso sieht er meine Situation auch.
Mein Körper setzt seit einer Woche Signale , die ich einfach ignoriere.Jetzt bekam ich halt die Rechnung.

Meine Mama ist jetzt wieder in unserer Nähe. Wir haben Ihre Urne heute mittag beigesetzt. Irgendwie tut mir der Gedanke gut, dass Sie wieder hier bei uns und in Ihrem Heimatort ist, da wo Sie Ihr ganzes Leben verbracht hat.
Am Freitag nach der Trauerfeier wurde sie sofort nach Landau gefahren in´s
Krematorium.Das ganze Woende dachte ich nur, dass sie dort ganz alleine ist und ich wäre am liebsten hingefahren um Sie mit heim zu nehmen.
Jetzt kann ich sie jeden Tag besuchen.....

Lili
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