Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Nierenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #31  
Alt 12.08.2002, 11:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Christel,

wie Du aus dem vorherigen Erfahrungsaustausch sicher gelesen hast, bin ich "nur" Anghörige eines Krebspatienten: mein Mann leidet an einem beidseitigen Nierenzellkarzinom. Aber ich glaube, ich kann Deine Problematik auch ein wenig nachvollziehen. Ich denke, es ist völlig normal, daß du anfangs Schwierigkeiten damit hattest, Dich als Krebspatientin zu sehen. Der Körper ( die Seele ) reagiert sehr unterschiedlich auf einen solchen "Tiefschlag", manchmal auch erst einmal mit einem Verdrängungsprozess, um zu "schützen".Dann dauert es manchmal ein wenig, bis einem die Realität bewußt wird. Wenn es dann aber einmal soweit gekommen ist, ist es, glaube ich, sehr wichtig, das ganze zu verarbeiten, um damit LEBEN zu können. Denn eines ist unumstritten: zur Heilung bzw. Krankheitsbewältigung ist es ungeheuer wichtig, daß nicht nur der Körper therapiert wird, sondern auch die Seele mit in Einklang gebracht wird. Und das ist bei Dir, denke ich, besonders wichtig, da Du verständlicherweise auch noch unter dem Verlust Deines Lebensgefährten leidest. Es schadet evtl. Deinem Körper, wenn Du Dich in Dein altes Verhaltensschema zurück begibst, und durch viel Arbeit etc. wieder unterdrückst, was passiert ist. Eine Krebserkrankung ist ein Zusammenspiel vieler Faktoren! Ich finde es gut, daß du Dir Unterstützung in Form einer Psychotherapie suchen möchtest. Vielleicht hilft Dir auch eine spezielle Therapie, die von dem Onkologen Carl Simonton entwickelt wurde. Ich selbst kenne seinen Therapieansatz und habe diese Form der Psychotherapie auch meinem Mann vorgestellt. Da mir nicht bekannt war, wo ich Therapeuten finde, die nach diesem System arbeiten, habe ich einen Aufruf unter dem Thema "andere Therapien" - hier "Carl Simonton" durchgeführt und bin dort von einer Leserin weiter geleitet worden. Vielleicht kann Dir diese spezielle Therapie weiterhelfen.

Ich wünsche dir die Kraft, auf Deinem gedanklich guten Weg weiter vorwärts zu kommen, und alles Gute für Deine Gesundheit,
Ulrike
Mit Zitat antworten
  #32  
Alt 20.09.2002, 12:15
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Ulrike,
Im Mai letzten Jahres wurde bei mir in der linken Niere ein 2,5 cm großer Tumor festgestellt. Am 13.6.01 wurde mir die Niere entfernt. Es gab keinerlei Komplikationen und nach 2 Wochen konnte ich das Krankenhaus wieder verlassen. Nach ca. 3 Montaten traten Rückenschmerzen auf, die von Woche zu Woche stärker wurden. Mein behandelnder Arzt, ein Internist, schickt mich zum Orthopäden, der mir Massagen verschrieb. Nach ca. 20 Anwendungen und immer stärker werdenden Schmerzen (ich benötigte jetzt schon Gehilfen) wurde ich zur CT geschickt. Jetzt entdeckte man Metastasen in der Wirbelsäule und M.-Herde in der Lunge.Um die Rückenmetastsen zu vernichten wurden mir 10 Bestrahlungen verschrieben, die ich relativ gut verkraftete. Nach der 5. Bestrahlung nahmen die Schmerzen soweit ab, das ich wieder alleine gehen konnte. Parallel dazu fin ich eine Interleukin Behandlung an, die ich mir selbst spritzte. Nach 3 Wochen mußte ich die Interleukin Therapie unterbrechen, weil die Nebenw. zusammen mit der Bestrahlung zu stark waren. Nach Beendigung der S_T führte ich die Interleukin-Therapie mit Hilfe meiner Lebensgefährtin weiter durch. Ich war nicht mehr in der Lage mich selbst zu spritzen, da ich dass Gefühl hatte mir unnötige Unannehmlichkeiten zuzufügen. Nach weiteren 4 Wochen Interl.-Therapie ließ ich erneut ein CT machen. Das Ergebnis war so niederschmetternd, dass es mir schwer fiel, nicht sofort loszuheulen. Die ganze Therapie war für die Katz. Die Lugenmetastasen hatten sich so dramatisch vrmehrt, dass ich das Gefühl habe sie eher gefüttert als bekämpft zu haben. Das Fatale an der Situation ist, der mich behandelnde Arzt der urologischen Klinik in Hamburg Eppendorf (Uni-K)hat nur einmal in der Woche Sprechstunde (4Std.). Bislang war ich optimistisch und Schmerzen hatte ich so gut wie keine, aber jetzt bin ich so verzweifelt, dass, wenn ich nicht meine liebe Freundin hätte ich mich umbringen würde, nur um nicht an Krebs sterben zu müssen.
Ich musste das einfach mal los werden, und ich glaube dass dies vielleicht das richtige Forum war.
Ich wünsch Euch alles Gute, und vielleicht ist es ja möglich mir mal ein Krankenhaus zu nennen, bei dem man mit solchen Problemen nicht so allein gelassen wird. Grüße Gerd.
Mit Zitat antworten
  #33  
Alt 20.09.2002, 21:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Lieber Gerd,

es tut mir sehr leid, was Du da alles erleben mußtest. Trotzdem darfst Du die Hoffnung nicht aufgeben, bitte nicht! Es gibt Patienten, die leben mit multiplen Metastasen nach einem Nierenzellkarzinom noch Jahre!
Ist bei Deinem Tumor seinerzeit auch ein Nierenzellkarzinom diagnostiziert worden?
Wichtig ist, daß Du engmaschig kontrolliet wirst ( ich habe dazu unter verschiedenen Rubriken in "Nierenkrebs" mal so einiges geschrieben). Und bitte keine Massagen bei Wirbelsäulenmetastasen! Wenn es nicht zu viele Metastasen sind und sie Dir Beschwerden machen, kann man sie auch evtl. mit Laser oder Radiofrequenztherapie behandeln. Und ich habe schon mehrfach gehört, daß nach Interferon zunächst einmal eine Metastasenvergrößerung eintreten kann. Eigentlich kann man meines Wissens die Wirksamkeit dieser Therapie erst endgültig nach dem zweiten Kurs feststellen. Und bei Lungenmetastasen ist es effektiver, die Interferon/Interleukin Therapie inhalativ zu machen. Danach solltest Du Dich vielleicht mal erkundigen. Vielleicht mußt Du von der systemischen Therapie mit Spritzen darauf umgestellt werden!? Weißt Du, wie groß die Lungenmetastasen sind und wie viele es sind?
Aber die schulmedizinische Therapie ist nicht alles. Die Seele, Dein ganzer Körper muß mitarbeiten! Hast Du mal versucht, einen Psychotherapeuten zu finden, der mit onkologischen Patienten arbeitet? Die Seele ist so wichtig, Du darfst den Kopf nicht hängen lassen und aufgeben, bitte nicht! Ich weiß, daß das furchtbar leicht gesagt ist, erst recht, wenn man sich von Gott und der Welt und auch von den Ärzten und Kliniken im Stich gelassen fühlt! Ich kenne diese Situation nur zu gut! Ich kann dir nicht sagen, wie viele Ärzte wir konsultiert haben - und Fehler passieren trotzdem leider immer wieder! Im Moment ist mein Mann im Klinikum München-Großhadern ( Tumorzentrum München ) in Behandlung. Das ist für dich ( nehme an, Du kommst aus Norddeutschland ) nur leider wahnsinnig weit weg, kommt also wahrscheinlich nicht in Frage. Es gibt aber auch andere Kliniken, die sich mit der Forschung auf dem Gebiet Nierenzellkarzinom beschäftigen. Zur Zeit wird viel auf dem Gebiet Tumorimpfung mit dendritischen Zellen gearbeitet, und das wird auch in einigen Kliniken als Studie angeboten. Wenn Interleukin nicht hilft, könntest Du vielleicht versuchen, in einer solchen Studie unterzukommen. Es gibt zwar auf diesem Gebiet, da es noch eine Studie ist, noch keine eindeutigen Ergebnisse, aber es ist doch einen _Versuch wert, zumal die kombinierte Immunchemo derzeit die einzige Behandlungsmethode ist, die schon ERgebnisse gezeigt hat. (Ich nehme doch an, daß Du auch Interferon in Kombination mit Interleukin und 5 FU bekommen hast - das ist nämlich die gängige Methode.) Versuch doch mal über den Krebsinformationsdienst in Heidelberg etwas herauszubekommen. An der Heidelberger Uniklinik gibt es auch das einzige Tumorvaccinationszentrum in Deutschland. Ich könnte mir vorstellen, daß die dir sagen könnten wo Studien mit Tumorimpfungen mit dendritischen Zellen gemacht werden und ob Du als Patient für eine solche Studie in Frage kommst.
Ich drücke Dir die Daumen, daß Du einen Weg findest, und denk bitte dran: Es gibt einen Grund zu kämpfen und zu leben, auch mit Krebs. Du sagst selbst, daß Du zur Zeit so gut wie keine Beschwerden hast: also Kopf hoch, es kann immer noch Hoffnung geben, auch wenn manchmal alles hoffnungslos aussieht!
Liebe Grüße,
Ulrike
Mit Zitat antworten
  #34  
Alt 27.09.2002, 13:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Ulrike,
herzlichen Dank für Deine wirklich Trostreichen Worte. Ich habe mich allerdings auch von dem ersten Schrecken erholt und versuche jetzt mit Hilfe meiner Lebensgefährtin und meinen Freunden weiterzumachen. Hilfreich dabei ist mir das Buch von Dr. Carl Simonton (ich hoffe erwird so geschrieben), der über Selbstheilung schreibt. Dieses Buch wurde mir eigentlich schon vor langer Zeit zum Geburtstag geschenkt, aber weil ich an diese Selbstheilungsmethode nicht glaubte habe ich es bis zu dem Tag der schlechten Nachricht nicht angerührt. Jetzt aber, ist es für mich fast wie eine Bibel. Ich arbveite täglich mit diesem Buch (Visionierungen)und habe das Gefühl, dass es wirklich hilft. Falls auf deiner Seite Interesse besteht mehr über dieses Buch zu erfahren werde ich gerne den Titel und die Taschenbuchnummer durchgfeben. Leider muß ich jetzt abbrechen. Ich werde mich auf jeden Fall nocheinmal melden und noch einal herzlichen Dank für die aufmunternden und freundlichen Worte.
Liebe Grüße Gerd
Mit Zitat antworten
  #35  
Alt 27.09.2002, 14:21
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Lieber Gerd,
schön von Dir zu hören, und besonders schön ist es, daß es Dir psychisch gesehen wieder etwas besser geht. Man darf den Kampf und die Hoffnung nie aufgeben, auch wenn es machmal so aussieht, als ob Gott und die Welt gegen Dich wäre.
Und vielen Dank für Deinen Tip mit den Simonton Büchern. Wir selbst haben zwei davon: "Wieder gesund werden" und "Auf dem Wege der Besserung". Ich habe sie meinem Mann besorgt, weil ich davon überzeugt bin, daß Seele,Körper und Geist ein Einheit sind, die man nicht trennen kann. Wenn die Seele krank machen kann ( und das ist unumstößlich bewiesen ) kann sie auch helfen zu heilen, oder zumindest Lebensqualität und Lebensverlängerung bieten. Das ist meine feste Überzeugung!
Auch mein Mann kommt sehr gut mit den Simonton Büchern zurecht. Zu dem Buch "Wieder gesund werden" gibt es auch eine CD, die Dich mit Hilfe von Entspannungsübungen in die Visualisierung führt. Ich habe damals diese Sonderausgabe ( Buch komplett mit Audio-CD ) über das online-shop www.amazon.de bestellt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meine letztens dort gelesen zu haben, daß diese Ausgabe vergriffen ist. Sollte das der Fall sein, und Du Interesse an der CD haben, könnte ich Dir eine Kopie davon schicken wenn Du möchtest. Ich weiß nämlich nicht, ob diese Sonderausgabe auch im Buchhandel erhältlich ist.

Wir sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben für meinen Mann einen Onkopsychotherapeuten gesucht und gefunden, der nach Simonton arbeitet. Hilfe bei der Suche nach solchen geeigneten Therapeuten findest Du auf der Seite 282 des Buches "Auf dem Wege der Besserung". Hier ist die Adresse und Telefon-Nr. des "Zentrum für Individual-und Sozialtherapie - ZIST" angegeben, die Dir nach Postleitzahlen sortiert auf Anfrage eine Liste von Therapeuten schicken, die nach und zum Teil Von Carl Simonton ausgebildet wurden und onkologische Patienten betreuen ( Tel: 08856 / 93690 Mo.-Fr. von 9.00h-13-30h ). Sofern die Therapeuten eine Kassenzulassung im Sinne von Psychotherapeuten haben, zahlt die Therapie die Krankenkasse!
Ich hoffe, daß es weiterhin mit Dir bergauf geht. Wäre schön, wieder mal von Dir zu hören, denn auch Erfahrungsaustausch oder sich einfach nur mal den Kummer von der Seele schreiben ist ungemein wichtig.

Weiterhin viel Kraft und alles Liebe,
Ulrike
Mit Zitat antworten
  #36  
Alt 30.09.2002, 04:27
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Ulrike,
Es ist jetzt kurz nach 4.00 Uhr morgens und meine Schmerzen bereiten mir schlechte Träume. Deshalb b in ich aufgestanden um im Internet noch einmal Informationen über die Behandlung von Nierenkrebs zu suchen. Natürlich ohne Erfolg. Eher das Gegenteil ist der Fall. In allen anderen Chat-Foren redet man nur über die Ausweglosigkeit der Behandlung.
Ich wollte ja zu den Fragen von Dir noch etwas schreiben. Also es war ein Nierenzellkarzinom. Die Metastasen in der Lunge sind als unzählige kleine Herde in der Größe von 1-2 mm klassifiziert worden. Diese Laser-Geschickte wurde mir für die Rückenmetastasen nicht angeboten. Gelesen habe ich mal von eine Biphosphonat-Injektion, die relativ gut wirken soll, aber in Hamburg auch nicht gemacht wird. Die Mutter eines Freundes schickte mir Informationen über eine Wärmetherapie in Lübeck.
Ich habe einen neuen Termin bei meinem Arzt in der Uniklinik Hbg.Eppendorf am 1.10.02. Telefonisch hatte ich schon mal nachgefragt, was man mit mir machen würde. Darüber wollte man mir keine Auskunft geben. Auf die Frage, ob es Interleukin zum inhallieren gäbe wusste er keine Antwort. Ich fühl mich hier in Hamburg nicht so gut aufgehoben muß ich sagen. Die erste Therapie bestand auch nur aus Interleukin, dass ich mir 5 x in der Woche spritzen mußte.
Übrigens habe ich das Buch von Simonton geschenkt bekommen, allerdings ohne CD. Falls Du mir die CD brennen würdest, wäre ich sehr dankbar.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles gute und würde mich freuen, wieder von Dir zu hören
Viele liebe Grüße
Gerd
Mit Zitat antworten
  #37  
Alt 04.10.2002, 22:35
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Lieber Gerd,
leider hat es etwas länger gedauert, bis ich Dir antworten konnte, aber mein Mann ist zur Zeit auch stationär und ich habe täglich eine Fahrtstrecke von 450 km zu bewältigen, um ihn besuchen zu können. Deshalb die Verspätung, die ich zu entschuldigen bitte.
Was hat Dein neuer Vorstellungstermin in Hamburg ergeben? Hat man Dir konkrete Vorschläge machen können, was man jetzt mit Dir anstellen will?
Ansonsten versuch doch mal in Heidelberg oder Frankfurt (in Frankfurt sitzt ein Laser-Spezialist-Dr. Vogel, ich bin mir aber nicht sicher, ob Wirbelsäulenmetastasen eines Nierenzellkarzinoms auch mit Laser behandelt werden können) einen Termin zur Vorstellung zu bekommen. Käme auf eine Nachfrage an. Ich würde mir an Deiner Stelle auf jeden Fall in einer anderen großen Klinik, die an ein Tumorzentrum angeschlossen ist, einen weiteren Therapievorschlag einholen, auch wenn Du evtl. etwas weiter fahren mußt. Wenn Du das tun möchtest, lass Dir bitte alle Unterlagen ( Arztbriefe, pathologischen Bericht, akt. Laborbefunde und CT-Aufnahmen ) aus Deiner jetzigen Klink aushändigen, um sie dort vorstellen zu können. Sollten die sich da etwas quer stellen, lass Dich bitte nicht abwimmeln. Du hast ein Anrecht auf Deine Befunde und CT-Bilder, um Dir eine Zweitmeinung einzuholen.
Es ist schon recht schwierig, wenn das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient nicht stimmig ist. Und wenn Dein Doc. nicht die Inhalationsmethode von Interleukin / Interferon bei Lungenmetastasen kennt, bezweifle ich persönlich ehrlich gesagt ein wenig die ERfahrung mit dieser Form der Immun-Chemo in der Klinik.
Wenn Du Infos über Interfon / Interleukin / 5 FU im Netz finden willst, gib doch mal in eine Suchmaschine ( z.B. www.metager.de - ist eine deutschsprachige Suchmaschine )diese Suchbegriffe einfach hintereinander mit Leertaste dazwischen ein.
Die CD schicke ich Dir gerne, wenn Du mir Deine Adresse mitteilst, kein Problem.
Ich hoffe, daß Du mir bald etwas Positives berichten kannst.
Bis bald,
Ulrike
NB: Wenn Du hier im Forum antwortest, müßtest Du bitte in die erste Zeile immer Deinen Namen eintragen, sonst denkt bald alle Welt, ich schreibe mir hier selbst. Macht ja nichts, aber trotzdem....
Mit Zitat antworten
  #38  
Alt 07.10.2002, 09:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Hallo Gerd,
wende Dich unbedingt an Herrn Prof. Dr. Dr.
Jens Atzpodien, Fachklinik Hornheide in Münster - er ist der Studienleiter vom met. Nierenzellkarzinom - er kann Dir mit Sicherheit weiterhelfen.
Tel.:0228-372742-6 Dokumentationszentrale von Atzpodien in Bonn - verlange dort die Tel.-Nr. von Atzpodien in Münster!!
Alles Gute weiterhin
Sybille
Mit Zitat antworten
  #39  
Alt 14.10.2002, 14:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Hallo Ulrike,
erst nachdem ich deine Beiträge hier im Forum gelesen habe bin ich auch erst auf die Therapie mit Interleukin, Interferon und 5FU gestoßen. Es handelt sich in meinem Fall um meinen Vater (62) dem man vor 3 Jahren eine Niere entfernte weil man dort einen Tumor fand. Nach 3 Jahren beschwerdefreier Zeit fand man nun Metastasen in den Lymfknoten, beiden Lungen und im GEHIRN. Bis jezt fand ich nirgends Infos ob die Interleukin, Interferon und 5FU Therapie auch bei Gerhirnmetastasen wirken kann (wegen der "Hirnschranke" die nur teilweise die Medikamente durchläßt). Ich habe gelesen das eine Strahlentherapie beim Nierentumor eigentlich nicht wirkt. Dennoch hat er 10x bestrahlung des Gehirns hinter sich und bekommt z.zt. eine 10 malige bestrahlung der Lungen. Die behandelnden Onkologen sagten uns das Sie z.zt. von einer Chemotherarpie ablehnen weil es meinem Vater eigentlich sehr gut geht. Er hat lediglich Gleichgewichtsstörungen die man auf die Gehirnmetastasen zurückführt und eine leichte Beinhebeschweche im linken Bein. Ferner bekommt er Kortison um die Schwellungen im Gehirn zurückzudrängen. Kann man die Interleukin, Interferon und 5FU Therapie eigentlich nur in Münster bei dem Prof. Atzpodien machen lassen oder macht das eigentlich jeder onkologe ?

Viele Grüße an alle Betroffenen,
toi toi toi.
Murat
Mit Zitat antworten
  #40  
Alt 14.10.2002, 19:20
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Lieber Murat,
die Klinik in Münster und auch Prof. Atzpodien sind mir persönlich gar nicht bekannt. Die Interferon / Interleukin - Therpapie in Verbindung mit 5 FU ist eigentlich die zur Zeit einzige "gängige" Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms. Eine Chemotherapie im üblichen Sinne ist nach meinem Kenntnisstand beim Nierenzellkarzinom nicht wirksam, da diese Krebsart primär nicht auf Bestrahlung oder Chemo reagiert. Das heißt: eigentlich JEDE urologische Klinik, in der Patienten mit Nierenzellkarzinom behandelt werden, müßte diese kombinierte Immun-Chemo-Therapie kennen und auch durchführen können. Wie mir mittlerweile bekannt geworden ist, sind lediglich die Therapieschemata unterschiedlich. Manche Ärzte sind der Meinung, daß nur ein Teil ( z. B. nur Interferon oder nur Interleukin oder Interferon in Kombination mit Interleukin )ausreichend sind. Studien haben aber ergeben, daß die sinnvollste Kombination mit der größten Chance auf Lebensverlängerung in der 3er-Kombination liegt.
Aber sicherlich ist die Therapie auch abhängig vom Allgemeinzustand und vom Krankheitsausmaß beim einzelnen Patienten. Bestrahlungen werden z. B. bei Knochen-oder Hirnmetastasen durchgeführt,um die SYMPTOME zu lindern. Die kombinierte Immun-Chemo bestehend aus Interferon - Interleukin und 5 FU ist generell leider nur bei 30 - 40 % aller Patienten wirksam und greift nur bei Weichteilmetastasen.

Von Bestrahlung bei Lungenmetastasen, die von einem Nierenzellkarzinom ausgehen, habe ich noch nie gehört!!! Man kann die Immun-Chemo systemisch ( d. h. in Form von Spritzen und Infusionen - 5 FU wird meist als Infusion verabreicht und Interferon und Interleukin ins Unterhautfettgewebe gespritzt ) verabreichen, oder aber bei Lungenmetastasen gezielt auch Interferon und Interleukin inhalieren. Nach einer Einstellungsphase im Krankenhaus werden die Patienten in der Regel nach Hause entlassen und können die Therapie ambulant weiter durchführen. Daß die Ärzte Deines Vaters die Immun-Chemo ablehnen, WEIL er sich zur Zeit in einem guten Zustand befindet kann ich nicht ganz nachvollziehen. Denn diese Therapie ist NUR dann möglich, wenn sich der Patient in GUTEM Allgemeinzustand befindet, da sie von den Nebenwirkungen her schon recht belastend ist!
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig weiterhelfen, aber ich kann Dir leider nicht sagen, ob die Immun-Chemo auch bei Hirnmetastasen sinnvoll ist.
Ich wünsche Euch alles Gute!
Liebe Grüße,
Ulrike
Mit Zitat antworten
  #41  
Alt 15.10.2002, 10:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Liebe Ulrike,
danke erstmal für deine Rückantwort. Ich wünschte diese lebenswichtigen Informationen würde ich von unserem behandelnden "Strahlen"-Onkologen bekommen.
Mein Vater bekommt seine Bestrahlung auf eigenen Wunsch hin stationär. Dabei liegt er in einem "normalen" Kreiskrankenhaus in einer kleinen Stadt wo sich 2 Onkologen niedergelassen haben, der eine ist für Chemo zuständig und der andere für die Strahlentherapien. Also er liegt in keiner Urologischen Klinik. Daran haben wir auch nicht im entferntesten gedacht. Danke für den Tipp (gibt es da ein Verzeichnis von Klinikien im Internet ?). Ich werde mich dahingehend mal schlau machen. Die Ärzte haben ja nicht die Immun-Chemo abgelehnt, die haben diese Therapieform gar nicht erwäht. Davon habe ich ja erst aus deinen Beiträgen erfahren. Die Ärzt meinten eine Chemo wäre zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht da nur mit Chancen von 10% zu rechnen wäre und er sich doch im Moment in einem guten Zustand befinde. Man wolle ihm halt nicht die Nebenwirkungen zumuten. Wenn sich sein Zustand verschlechtern sollte wollte man mit der Chemo anfangen. Das klang damals (vor ca. 3 wochen) logisch. Jedoch jetzt, nach dem ich mich schlau gemacht habe bekomm ich den Eindruck das unsere Ärzte wenig Erfahrung mit Nierentumoren haben und versuchen die Krankheit mit den ihnen zur Verfügung stehenden, falschen Mitteln zu bekämpfen.
Vielen Dank nochmal für deine Hilfe. Ich hoffe deinem Mann geht es zur Zeit gut.
Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet,
Murat
Mit Zitat antworten
  #42  
Alt 15.10.2002, 19:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Lieber Murat,
bei der Kliniksuche kann ich Dir leider nicht sehr behilflich sein, obwohl ich im Ruhrgebiet geboren bin und bis vor einigen Jahren auch noch da gelebt habe. Du solltest Deinen Vater aber auf jeden Fall bitte in einer Urologie vorstellen ( nicht vergessen: alle bisherigen Befunde, Arztbriefe, CT-Bilder etc. von den jetzigen behandelnden Ärzten aushändigen lassen und mitnehmen, damit sich ein neuer Arzt schnell eine Meinung bilden kann - Ihr habt ein Anrecht auf die Befunde sowie Bilder und könnt auch ruhig sagen, daß Ihr Euch eine zweite Meinung einholen wollt! ). In der Regel müßtest Du mit Deinem Vater einen Termin in der urologischen Klinikambulanz ausmachen, wo Dein Vater dann untersucht wird, die Befunde mit Euch durchgesprochen werden und Therapiemöglichkeiten angeboten werden. Wenn möglich, würde ich immer eine etwas größere Klinik, die an ein Tumorzentrum angeschlossen ist, bevorzugen. Spontan fällt mir z. B. im Ruhrgebiet die Universitätsklinik Düsseldorf oder Essen ein, wobei ich Dir zur Qualität dieser Kliniken wegen Erfahrungsmangel leider nichts sagen kann. Aber Universitätskliniken betreiben häufig auch viel Forschung und sollten in der Regel auf dem neuesten Therapiestand sein.
Viel Glück bei der Suche und alles Gute für Euch,
Ulrike
Mit Zitat antworten
  #43  
Alt 20.10.2002, 13:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Hallo,

meine Mutter (70) kam vor 5 Wochen in die Klinik. Ein ca. 10cm großer Tumor und die rechte Niere wurden entfernt. Es gab dann noch Komplikationen durch Wasserablagerungen. Nach weiteren Untersuchungen und einer Gewebeentnahme wurde festgestellt, dass sich die bösartigen Zellen in den Lymphknoten der Lunge ausgebreitet haben.
Meine Mutter sollte sich nun eine gute Woche zuhause etwas erholen, bevor mit der (hier ja auch schon öfter beschriebenen) Immun-Chemo Therapie begonnen wird.
Nach 7 Tagen bekam sie dann Herz- (wird damit schon Jahre behandelt)und Kreislaufprobleme und mußte wieder ins Krankenhaus eingeliefert werden. Man wird nun wohl die Immun-Chemo verschieben. Wie belastend ist diese Therapie, kann es da nicht Probleme mit dem Herzen geben und wie massiv sind die bekannten Nebenwirkungen.
Die besten Wünsche an Alle und viele Grüße an Ulrike und Elke, die ich hier schriftlich etwas kennengelernt habe.
Mit Zitat antworten
  #44  
Alt 21.10.2002, 10:47
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Hallo zusammen,
passt vielleicht nicht unbedingt in dieses Forum wollte es aber auch niemand vorenthalten:

Quelle Spiegel Online 21.10.02
Krebszellen mögen kein Sauerkraut

Im unscheinbaren Sauerkraut haben Wissenschaftler Inhaltsstoffe entdeckt, die bei Tieren das Krebswachstum hemmen. Offenbar macht gerade die Gärung das Gemüse so gesund.

Liebhaber von Sauerkraut dürfen sich freuen: Offenbar ist die beliebte Beilage deftiger Gerichte noch gesünder als bislang gedacht. In dem eingelegten Weißkohl finden sich einer finnischen Studie zufolge Stoffe, die in dem Rohgemüse nicht enthalten sind und anscheinend einen hemmende Effekt auf Krebs haben.

Diese so genannten Isothiocyanate, die beim Vergären von Kohl zu Sauerkraut entstehen, hätten im Tierversuch das Krebswachstum insbesondere in Brust, Darm, Lunge und Leber gebremst, berichten die Wissenschaftler um Eeva-Liisa Ryhanen vom Forschungszentrum MTT des finnischen Agrarministeriums in Jokioinen.

Ob die Substanzen auch beim Menschen eine ähnlich positive Wirkung entfalten, sei allerdings noch unklar und müsse erst durch weitere Studien erprobt werden, schränken die Forscher ein. Das Team veröffentlicht seine Untersuchung im US-Fachblatt "Journal of Agricultural and Food Chemistry".

Schon frühere Arbeiten hatten darauf hingedeutet, dass Sauerkraut gegen Krebs helfen könnte. So zeigen Statistiken, dass Polinnen in ihrem Heimatland seltener an Brustkrebs erkranken als polnischstämmige Frauen in den USA. Den Unterschied hatten Wissenschaftler auf den höheren Krautkonsum in Polen zurückgeführt.
Möglicherweise lässt sich die Wirkung des Gemüses sogar noch steigern. "Wir arbeiten gerade daran, den Gärungsprozess zu optimieren", sagt Ryhanen. Auf diese Weise, so hoffen die Forscher, könnte das Sauerkraut noch gesünder und damit für den Verbraucher attraktiver werden.
Mit Zitat antworten
  #45  
Alt 21.10.2002, 11:39
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard niere raus...tumor raus....was nun?????

Hallo, liebe Namensvetterin Ulrike-Uli,
die Immun-Chemo bestehend aus Interferon / Interleukin und 5 FU ist definitiv nicht "ohne", das muß man ganz einfach sagen. Sie wird von den Patienten unterschiedlich gut vertragen, hat aber eigentlich IMMER die Nebenwirkungen Fieber ( trotz fiebersenkender Medikamente )und dementsprechende Abgeschlagenheit sowie Appetitlosigkeit. Sie belastet den Organismus schon recht intensiv. Auch Herz- und Kreislaufprobleme KÖNNEN neben verschiedenen anderen Nebenwirkungen auftreten.
Wie bei allen Medikamenten gibt es natürlich auch hier massive Nebenwirkungsmöglichkeiten, die nicht unbedingt eintreten müssen, aber eintreten können. Inwieweit die Therapie vom Patienten gut vertragen wird, kann man im Voraus leider nicht sagen. Der Patient sollte sich meines Erachtens aber auf jedem Fall vor Antritt der Therapie in gutem Allgemeinzustand befinden. Immerhin dauert ein Zyklus dieser Therapie 8 Wochen, und das bedeutet schon 8 Wochen KEIN "Zucker-Schlecken".
Am ehesten belastet die allgemeine Abgeschlagenheit und das Fieber, wobei 39 Grad keine Seltenheit, sondern meistens üblich sind ( durch das Interferon und Interleukin ). Diese Medikammente werden an 3 Tagen in der Woche gspritzt ( immer mit einem "Erholungstag" dazwischen ). Der Organismuns wird also heute mit Fieber belastet ( das durch Medikamente gedrückt wird ), morgen ist Pause ( meistens fühlt der Patient sich an dem Tag abgeschlagener als am Therapietag ), und morgen, wenn er sich wieder einigermaßen erholt hat, geht's wieder von vorne los.
Ich mache zur Zeit diese Therapie hier zu Hause mit meinem Mann. Er ist in der Klinik eingestellt worden und jetzt kann ich hier zu Hause mit ihm weiter machen. Wir beginnen heute mit der 2. Therapiewoche: 3x pro Woche Interferon und einmal pro Woche zusätzlich eine Infusion mit dem Chemotherapeutikum 5 FU. In der 5 Woche muß er nochmal in die Klinik, denn dann wird er zur Hochdosistherapie zusätzlich mit Interleukin eingestellt. Bei ihm haben sich glücklicherweise noch keine anderen Nebenwirkungen als Fieber, Abgeschlagenheit und Appetitlosigkeit eingestellt! Aber es ist trotzdem nicht einfach!
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig nützliche Information liefern. Wenn Du noch Fragen hast, stehe ich Dir gern zur Verfügung ( wenn ich kann ).
Alles Gute für Euch,
Ulrike
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Mein Vater hat nur eine Niere und dazu Nierenkrebs Annamaria Forum für Angehörige 9 21.04.2006 19:19
Erfahrungsbericht Nierenzellkarzinom Ulrike Nierenkrebs 13 28.11.2005 16:29
1. Niere raus, 2. Niere nun auch befallen. HILFE ! Nierenkrebs 32 19.03.2005 12:49
DRINGEND Rhabdoidtumor (Niere) bei 3 jährigem Krebs bei Kindern 6 13.12.2004 12:55
Leben mit einer Niere Kerstin63 Darmkrebs 0 04.02.2003 13:53


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 21:37 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55