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  #1  
Alt 06.03.2014, 05:50
sami sami ist offline
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Standard Hirnmetastasen nach 7 Jahren?

Hallo zusammen,

ich habe mich lange nicht mehr aktiv hier im Forum beteiligt. Sporadisch hatte ich aber als Besucher reingeschaut. Glücklicherweise konnte ich von meiner Erkrankung Abstand gewinnen und ein ganz normales Leben führen.
Zur Erinnerung über mich: Noduläres Melanom, ED 01/2007, Dicke 2,5mm, CL IV, Stadium 2a, Pt3aN0M0. Interferon-Therapie über 24 Monate.
Über die Jahre bin ich natürlich regelmässig und pünktlich zu meinen Nachsorgeuntersuchungen gegangen, bei denen nie etwas Auffälliges festgestellt wurde. Obwohl ich am Oberkörper mit atypischen Nävis übersäht bin, gab es aus der Sicht meiner Ärzte (Uniklinik und niedergelassener Hautarzt) nie einen Grund zur Entfernung. Erst im letzten viertel Jahr konnte ich meinen Hautarzt dazu bewegen, zumindest die mir aufgefallenen und störende Muttermale rauszuschneiden. Insgesamt wurden mir seit Ende Januar drei Nävis entfernt. Ein weiteres folgt Mitte März. Die ersten drei waren lt. Pathologe zwar verändert aber gutartig. Beim noch zu entfernenden vierten Muttermal mache ich mir eigentlich keine Gedanken. Es stört mich aber einfach.

Meine letzte Nachsorge war Anfang Februar in der Uniklinik. Zu meinem Erstaunen wurden sogar eine Sono der Lymphknoten gemacht und Blut abgenommen. Seit dem fünften Jahr der Nachsorge ist das ja nicht mehr zwingend notwendig. Sono und meine Blutwerte (inkl. S100) waren unauffällig.

Jetzt aber mein eigentliches Problem: Seit letzter Woche kämpfe ich mit Kopfschmerzen. Anfangs war noch ein leichtes Schwindelgefühl dazugekommen. Soweit ich das beurteilen kann, hat sich zumindest das Schwindelgefühl gebessert. Mittlerweile ist noch Übelkeit hinzugekommen. Die
Beschwerden sind nicht pochend, sind also ständig mehr oder weniger präsent. Betroffen sind die Schädeldecke, seitlich davon und eventuell auch die Schläfen. Ich tu mich mit der Beschreibung aber etwas schwer. Kopfschmerzen kenne ich eigentlich nicht, was mich dann nach 2-3 Tagen zum Nachdenken gebracht hat. Ziemlich schnell habe ich dann eine Verbindung zu meiner Melanomerkrankung gezogen.

Bumm: Wieder angekommen im Teufelskreis der Angst und Panik. Letzten Montag habe ich dann meine Hausärztin besucht und ihr von meinen Beschwerden und Ängsten berichtet. Sie hat dann ein paar neurologische Untersuchungen gemacht und ist eigentlich der Meinung, dass meine Ängste
unbegründet sind. Zu meiner Beruhigung würde sie mir aber eine Überweisung für ein MRT vom Kopf ausstellen.

Über die Suche nach einem zeitnahen Termin bei einem Radiologen für ein Schädel-MRT brauche ich hier vermutlich nichts zu schreiben. Ich habe wohl noch "Glück", dass ich mittlerweile in Stuttgart einen Termin für den 25.März bekommen habe. Ich hatte es natürlich auch über die Melanomnachsorge an meiner Unilinik in Tübingen versucht. Nach telefonischer Auskunft wären dort
mit mindestens 2-3 Monate zu rechnen.

Mittlerweile habe ich auch schon überlegt, ob ich es als Selbstzahler nochmal bei ein paar Radiologen versuchen soll. Obwohl mein MRT-Termin ja "schon" am 25.März ist, habe ich noch keine Ahnung, wie ich die Wartezeit psychisch überstehen soll. Ich verfalle gerade in eine schwere Depression und möchte das meiner Frau und meiner Tochter (15 Monate) nicht antun. Ich kann Nachts nur kurz schlafen und meine Arbeit leidet auch schon massiv. Ich bin nicht belastbar, kann nichts, bzw. nicht sehr viel essen und habe bereits ein paar Kilo an Gewicht verloren.
Hat jemand von euch Erfahrung mit MRT-Terminen als Selbstzahler? Kosten und eventuell eine Arzt-/Praxisempfehlung im Raum Stuttgart?

Ich bin jetzt im achten Jahr der Nachsorge und hatte mich damit arrangiert, dass das Thema Melanom gegessen ist und ich nochmal mit einem blauen Auge davongekommen bin. Klar ist mir bewusst, dass es beim Melanom noch nach vielen Jahren, bzw. lebenslang zu Rezidiven kommen kann. Statitisch wähnte ich mich aber bereits auf der sicheren Seite, auch wenn ich hierzu keine genauen Zahlen kenne und man bei Statistiken natürlich nie weiss, auf welcher Seite man steht. Es hat mir aber zumindest psychisch geholfen und ich konnte meine Ängste damit in den Griff bekommen.

Leider habe ich mittlerweile schon wieder zu viel zu Hirnmetas gelesen. Es gibt hier im Forum auch genug Fälle, bei denen nach Diagnose zuerst Metas im Gehirn auftraten. Das scheint also nicht so selten zu sein.

Hat mir jemand Tipps zu meiner aktuellen (akuten) Situation? Klar seit Ihr keine Ärzte und entgültige Gewissheit schafft nur das MRT, aber aufmunternde Worte würden mir gut tun.

Vielen Dank
Liebe Grüße
Michael

PS: Sorry wegen des neuen Threads. Ich wusste nicht wohin mit meinem Thema. Bitte bei Bedarf verschieben.

Geändert von sami (06.03.2014 um 06:03 Uhr)
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  #2  
Alt 06.03.2014, 06:32
J.F. J.F. ist offline
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Beiträge: 1.487
Standard AW: Hirnmetastasen nach 7 Jahren?

Hallo sami,

die von Dir beschriebene Schmerzsituation hat mich nunmehr schon zweimal notfallsmäßig in ein Kopf-MRT geführt. Letztmalig im letzten Jahr. Denn auch ich kenne Kopfschmerzen dieser Art nicht, deswegen haben meine Ärzte auch gleich reagiert. Rausgekommen ist der Befund, dass keine Metas in Sicht sind (die Diagnose Hirnmeta konnte im Zusammenhang mit einem anderen Vorfall nach mehreren Monaten ausgeschlossen werden). Man geht bei mir von der Halsmuskulatur aus. Diese Kopfschmerzen machen mir, wie Dir, seit einer Woche wieder sehr massiv zu schaffen. Und haben gestern Dimensionen angenommen hat, die beänstigend waren. Von daher, ja ich verstehe Dich. Durch die letztjährige Attacke habe ich aber nunmehr ein Medikament, dass mir hilft. Dieses Medikament werde ich Dir per PN mitteilen. Auch wenn wir wohl die gleichen Probleme durchlaufen, so bitte ich Dich aber trotzdem den MRT-Termin wahrzunehmen, denn ich habe mittlerweile lernen dürfen die Schmerzen zu unterscheiden. Abklären lassen sollte man dies schon, gerade mit unserem Hintergrund.

Toi, toi, toi für eine Entwarnung.
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Geändert von J.F. (06.03.2014 um 06:45 Uhr)
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  #3  
Alt 06.03.2014, 10:15
birgit52 birgit52 ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Hirnmetastasen nach 7 Jahren?

Hallo Sami,

was JF dir schreibt möchte ich unterstreichen. Auch ich habe öfters Kopfschmerzen, die von Verspannungen der Halswirbelsäule herkommen. Dass du die Schmerzen an den Schläfen hast könnte auf Verspannungen hindeuten.
Ruhe wirst du erst nach dem MRT haben!

Wenn du schon im Internet liest, dann kannst du auch zum HWS-Syndrom googlen. Nur, damit du siehst, dass Kopfschmerzen nicht gleich Hirnmetastasen heißen .

Ich war neulich über mehrere Wochen lang heiser- konnte praktisch keinen Ton mehr herausbringen. In meinen Gedanken hatte ich schon eine Metastase am Kehlkopf. Der HNO hat mich genau untersucht und mir gesagt, ich sei einfach nur vollkommen verspannt.Jetzt gehe ich zur Logopädin, die nichts anderes tut als mir zu zeigen, wie ich meine Nacken-und Kiefermuskulatur entspanne. Meine Heiserkeit ist dadurch weggegangen.
Die von dir beschriebenen Kopfschmerzen kenne ich auch. Aber ich hatte sie kurz vor einem Ganzkörper-CT (mit Kopf) und es waren keine Metastasen zu sehen.

Sicherheit kann dir nur das MRT geben. Vielleicht könntest du nochmals mit dem Arzt sprechen und ihm sagen, dass du vor Angst fast durchdrehst. Psychische Gründe sind auch Gründe, um vorgeschoben zu werden.

Ich wünsche dir baldige Entwarnung und bis dahin ein gutes Aushalten der Ungewissheit!
Viel Glück
Birgit
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  #4  
Alt 06.03.2014, 12:40
sami sami ist offline
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Beiträge: 57
Standard AW: Hirnmetastasen nach 7 Jahren?

Hallo J.F und Birgit,

ich danke euch schonmal für eure Worte und Dir J.F., für die P.N. zu dem Medikament. Ich bespreche das in den kommenden Tag mal mit meiner Hausärztin.
Ich sehe schon, dass es eine Vielzahl von Ursachen für meine Beschwerden geben kann. HWS könnte sein, da ich mit 1.88m recht groß bin und bei der Arbeit immer sehr HWS-ungesund an meinem Schreibtisch sitze. Ich habe auch in Erinnerung, dass meine Ärztin mal etwas von krummer WS oder HWS gesagt hatte. Da ich bisher keine größeren Probleme hatte, hat es mich nicht weiter interessiert. Verspannungen habe ich (Stressbedingt?) aber schon öfters. Speziell kurz nach meiner Erstdiagnose 2007 hatte ich mit großen Problemen durch Schmerzen im Bereich Nacken/Schulter zu kämpfen gehabt. Da hatte ich auch (einseitige) Kopfschmerzen, die nach dem MRT im Zuge von meinem Staging schlagartig weg waren. Auch zuletzt im Herbst letzten Jahres hatte ich stressbedingt (und aus Angst vor einer anderen Erkrankung) erhebliche Probleme im Bereich Nacken, Schulter und Schlüsselbein. Kopfschmerzen hatte ich da aber eher nicht.
Medikamente könnten sein, sehe ich aber als eher unwahrscheinlich an, da ich die Herzmedikamente (Betablocker, Lipidsenker, ACE-Hemmer, Blutverdünner) schon seit 2009 einnehme und auch keine Umstellung in Dosierung oder Hersteller stattgefunden hat.
Ich beobachte ferner an mir, dass meine Augen in den letzten Jahren schlechter geworden sind. Ich habe mich bisher aber einer Lesebrille verweigert. Das kann bestimmt auch Kopfschmerzen auslösen. An meinen linken Backenzähnen im Oberkiefer kämpfe ich zudem seit einiger Zeit immer mal wieder mit Problemen. Aktuell habe ich da aber keine (größeren) Beschwerden.
Eventuell habe ich mich auch wiedermal psychisch verrannt. Ich kenne das von mir. Auch wenn es mit der Zeit besser geworden ist, kann ich einfach nicht dauerhaft damit umgehen. Meine Schlafprobleme sind wohl ein eindeutiges Anzeichen für eine psychische Verstimmung (schwere Depression?).
Einfach hinsetzen und auf eine Untersuchung warten ist verdammt schwer - aber wem sag ich das...

Liebe Grüße
Michael

PS: Habe gerade einen Anruf von einer weiteren Radiologie-Praxis bekommen. Dort könnte ich bereits am 18.März einen Termin bekommen. Habe ich natürlich sofort zugesagt.
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  #5  
Alt 06.03.2014, 12:54
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Standard AW: Hirnmetastasen nach 7 Jahren?

Hallo Michael,

freue mich mit dir für den schnelleren MRT Termin.
Meinen Termin habe ich erst am 3.04.2014, mir wurde im November 2013 gesagt, sollte mal wieder ein MRT machen.
Aber die Klinik hatte vergessen einen Termin für mich auszumachen.

Naja was soll ich sagen, die Psyche spielt meist bei einer Melanomerkrankung etwas verrückt.
Altersbedingt kommen dann die Wehwehchen der WS und BS sowie HWS und Verschlechterung der Augen.
Ich habe seit Jahren immer mal wieder überall Schmerzen, wenn es Metastasen gewesen wären, dann wäre ich schon längst verstorben.

Wünsche dir einen Fehlalarm
und nur das Beste für deinen weiteren Metastasenfreien Lebensweg!

LG
-babs_Tirol-
__________________
"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
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  #6  
Alt 06.03.2014, 13:04
J.F. J.F. ist offline
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Beiträge: 1.487
Standard AW: Hirnmetastasen nach 7 Jahren?

Hallo Michael,

wie Babs schon schreibt, wenn alles was Probleme macht Metas gewesen wären, dann wären wohl einige, auch ich, schon lange nicht mehr da. So aber waren zu mindestens bei mir die ganzen Operationen sehr wohl mehr als notwendig gewesen, aber in Richtung Melanom kam es dann immer zu Entwarnungen.

Wenn der Zahnarzt wegen Deinem Backenzahn Entwarnung gibt, glaub ihm. Ich habe da auch erstmal ungläubig reagiert. Aber durch die Hals- und Gesichtsoperationen wurden auch einige Nerven und Muskeln in Mitleidenschaft gezogen, die auch für diesen Bereich zuständig sind.

Und vergiß eins nicht , Deine Tochter wird mit Sicherheit herumgetragen, geknuddelt und so weiter. DAS beeinflusst ebenfalls die Hals- und Schultermuskeln. Denn auch bei Dir scheint dieser Bereich anfällig zu sein.
__________________
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Geändert von J.F. (06.03.2014 um 18:47 Uhr)
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