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  #76  
Alt 06.10.2016, 23:58
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,
es ist ganz lieb, dass du dich heute gemeldet hast.

Aus Sicherheitsgründen darf der alte ZVK erst entfernt werden, wenn man an Hand der Röntgenaufnahme gesehen hat, dass der neue richtig liegt und auch funktioniert.

Ich finde es sehr lieb, dass so viele Menschen versucht haben, dir deinen Geburtstag so angenehm, wie es jetzt möglich ist, zu gestalten.

Für den morgigen Tag wünsche ich dir, dass der Ramadan nicht so lange dauern wird.
Außerdem schicke ich ein großes Kraftpaket auf die Reise.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.
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  #77  
Alt 13.10.2016, 16:24
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo liebe Gratulanten in Forum und
außerhalb, die Glückwunsche sind alle angekommen - sogar der mit dem leichteren Druck von Anna war zu spüren.

Gratuliere auch dir lieber Frank, du bist ein wahrer Muster-Patient! So sollte es sein und nicht ständig: gute Nachricht, schlechte Nachricht. Ich bin jetzt zwei VAC-Wechsel später angelangt . Seit einer Woche fast täglich bis 39° Fieber, Blutdruck zu niedrig mit 80 zu 40 , bzw. 90:60, Puls rast über 100, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, eingeklemmten Nerv, den weder ich noch die Physiotherapeutin mit irgendwelchen Übungen oder Tricks frei bekommt . Die Patientin neben mir will ein kühleres Zimmer, aber dann habe ich das Gefühl zu erfrieren.

Die Stomaplatten werden undicht, kaum dass sie aufgebracht sind.Jeder verwendet seine 100 %-igen Befestigungstricks - ich schaffe es, alle gleich wieder auszutricksen. Rekord sowohl gestern als auch vorgestern: jeweils 7 (sieben!!!) Plattenwechsel. Hinzukommt das Bett beziehen als auch kompletter Klamottenwechsel. Dem Pflege-Personal wird es jedenfalls nicht langweilig!

Es bleibt weiterhin so, dass ich direkt nach dem Wechsel des Pflasters alles als normal und empfinde, aber bereits einen Tag später beginnen die Krämpfe von neuem. Inder Ernährung mache ich nichts falsch, ich trinke ausreichend. Aber ab dem zweiten Tag nach dem Wechsel beginnen die Magenkrämpfe. Ich fühle mich wie gefüllt bis oben hin. Dann geht nichts mehr.

Morgen feüh bekomme ich eine Magenspiegelung. Bei dem Medikamentenmix würde mich eine Magenschleimhautentzündung sowieso nicht mehr wundern. Etwas später wird dann auch das Pflaster morgen gewechselt.

Für hilfreiche Tipps bin ich sehr dankbar!

Liebe Grüße,

Geli


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  #78  
Alt 13.10.2016, 21:45
Krokus12619 Krokus12619 ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Ach Geli, was ist das nur mit den Komplikationen bei Dir?
Natürlich hast Du Recht. Bei den Massen an Medikamenten mit denen man ein
Bau-Loch stopft, reißt man wirklich 3 andere auf! Die ganzen Nebenwirkungen sind ja nicht ohne.
Ich wünsche Dir dass es nun aber wirklich mal schnell vorwärts geht und nicht noch weitere Beschwerden dazukommen.
Daumendrückende Grüße
Frank
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  #79  
Alt 15.10.2016, 21:31
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,
den Sonnabend möchte ich nutzen,um Dir ein paar Zeilen zu schreiben. Wie geht es Dir? Ich hoffe, dass die Ärzte inzwischen die Ursache für das Fieber gefunden haben.
Zitat:
Die Stomaplatten werden undicht, kaum dass sie aufgebracht sind.Jeder verwendet seine 100 %-igen Befestigungstricks - ich schaffe es, alle gleich wieder auszutricksen. Rekord sowohl gestern als auch vorgestern: jeweils 7 (sieben!!!) Plattenwechsel. Hinzukommt das Bett beziehen als auch kompletter Klamottenwechsel. Dem Pflege-Personal wird es jedenfalls nicht langweilig!
Das Problem mit den Stomaplatten kommt mir bekannt vor. Gerade wenn die Haut sehr stark angegriffen ist, wird es immer schwieriger so eine Platte zu befestigen,von dauerhaft halten, ganz zu schweigen. Es gibt hier sicherlich etliche Forenteilnehmer, die ähnliche Erfahrungen machen mussten.Vielleicht gibt es jemand, der einen guten Rat geben kann.

Für heute möchte ich Dir einen lieben Gruss senden, außerdem schicke ich Dir ein großes Kraftpaket auf die Reise.

Tschüß,
Elisabethh.

Geändert von gitti2002 (15.10.2016 um 22:09 Uhr)
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  #80  
Alt 16.10.2016, 01:15
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

. Warte auf not-op . Diesmal stuhl in vac system eingedrungen.und erneut bauchraum kontaminiert.. Auch das passiert sehr selten. Wegen mir müssten noch die warnlisten der Risici um ein mehrfaches erweitert werden. Dazu noch 39 Fieber, Schüttelfrost....

Euch allen eine gute nacht ohne schmerzen!
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  #81  
Alt 17.10.2016, 17:52
MaraM MaraM ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,

jetzt habe ich ein paar Tage nicht gelesen......

Wie ist es Dir ergangen?

Es tut mir so unendlich leid, was Du alles ertragen musst!

Ich schicke Dir mehrere dicke Kraftpakete

Deine Mama
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  #82  
Alt 19.10.2016, 21:11
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Intensiv zum Glück nicht. Aber da es mit dem OP so lange gedauert hatte, hat sich die Ärztin entschlossen, den Pflasterwechsel ohne Narkose in meinem Bett zu machen. Zumal sie sowieso beim Versuch, die Platte zu wechseln, bereits einen Teil des Vakuumpflasters herausgerissen hatte.

Also die Wunde mit viel Flüssigkeit gespült und gereinigt, mir den Bauchraum mit viel Vakuum-Schwamm zugestopft und luftdicht zugeklebt.

Es hielt dann eine Weile vor, aber die Vakuumpumpe zeigte Alarm an, an, obwohl sie eigentlich tadellos funktioniert. Gestern, am 18. Oktober war dann wieder ein VAC-wechsel fällig. Die 10. Vollnarkose, wenn ich richtig mitgezählt habe. jetzt funktionierte die Pumpe zwar wieder, dafür halten die Platten jetzt überhaupt nicht mehr. Acht Mal Wechsel in einer Nacht! Wunde, schmerzhafte und überreizte Haut überall dort, wo das Pflaster geklebt hat.

Was die Wunde selbst betrifft: keine Heilung. Nicht mal ansatzweise . Haut und Gewebe sollten Von unten her in der Faszienschicht granulieren und heilen. Aber das tut sie nicht. Daran werden auch weitere VAC-Wechsel nichts ändern. deshalb haben die Ärzte beschlossen, beim nächsten VAC-Wechsel Haut vom Oberschenkel zu entnehmen und großflächig als Bauchschicht als Bauchschicht zu implantieren in der Hoffnung, dass dann die Heilung einsetzt.

Dass dies bei mir nicht funktionieren wird, ist mir bereits jetzt schon klar. Mein Körper wird die Haut genauso abstoßen wie alles andere auch.

Irgendwann in der nächsten Zeit kommen die Ärzte und bringen mir "schonend" bei, dass das Stoma ebenfalls nicht zurückverlegt werden kann.

Und ab dann wird sich mein gesamtes Leben nach dem Stoma ausrichten. Genau DAS habe ich unter allen Umständen vermeiden wollen, weil ich mit dieser Art Fremdbestimmung nicht umgehen kann und auch nicht WILL!

Ich freue mich wirklich sehr für Euch alle, bei denen alles nach Plan verlaufen ist, selbst, wenn sie/er (wie Frank z.B. auch vorher Bedenken gehabt habt. Ich hatte leider in ALLEN Punkten Recht mit meinen Befürchtungen. Aber denkt bitte immer daran, wieviel Glück Ihr gehabt habt. Es hätte füt jeden von Euch auch ganz anders ausgehen können. Nichts ist selbstverständlich. Umso wertvoller ist es, wenn alles gut läuft.

Für meinen Gefäßzustand und Allgemeinzustand war die OP zu belastend, mein Immunsystem überfordert. Ich habe genau das befürchtet.

Nun schon wieder schwere allergische Reaktion auf Antibiotikum auch hier sind die Möglichkeiten ziemlich ausgereizt. Ich habe Fieber, Schmerzen am ganzen Körper, Puls zu hoch, Blutdruck zu niedrig, dazu noch blockierten Nerv in LWS.

Eine gute Nacht Euch allen zusammen wünsche ich Euch

Geändert von gitti2002 (20.10.2016 um 18:38 Uhr) Grund: [FONT="Verdana"]
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  #83  
Alt 20.10.2016, 00:31
MaraM MaraM ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,

ich habe damals sehr lange darüber nachgedacht, bevor ich Dir (wie andere auch) zu der OP geraten habe, denn genau wie Du schon sagtest, Dein Allgemeinzustand war schon vor der OP nicht so gut.

Aber was wären Deine Alternativen gewesen?
Bei Darmkrebs droht immer früher oder später ein Darmverschluss, und da wärst Du mit Not OP vermutlich am gleichen Punkt gelandet wie jetzt.

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass die Wunde langsam heilt, auf welche Weise auch immer. Das ist jetzt erst mal am wichtigsten.

Lg, MaraM

P.S. Ich habe morgen Kontrolle, bin sehr aufgeregt und kann nicht einschlafen, obwohl ich ziemlich erkältet bin und der Schlaf mir guttun würde
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  #84  
Alt 20.10.2016, 10:10
Krokus12619 Krokus12619 ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo Geli,
ich finde es ganz schlimm wie das Schicksal Dir mitspielt.
Ich möchte mich aber MaraM anschließen.
Eine andere Alternative hätte es eigentlich wirklich nicht gegeben,
da Du früher oder später unter noch schlimmeren Vorbedingungen
ins Krankenhaus gekommen wärst.
Ich wünsche Dir von ganzem ganzem Herzen dass Deine Genesung
endlich einen positiven Verlauf nimmt und die Ärzte einen guten Weg finden,
dass eine ordentliche Wundheilung eintritt.
Ich weiß; ich habe gut Reden.
Und deshalb bin ich auch sehr dankbar, dass bisher bei mir alles relativ gut verlaufen ist.
Ich kann Dir immer nur wieder wünschen dass es bergauf geht und es macht mich immer
wieder sehr betroffen wenn keine positiven Nachrichten von Dir kommen.
Bitte sei stark und halte durch !!!!
Lieber Gruß
Frank

PS: MaraM für Dich alles alles Gute für die Kontrolle!
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  #85  
Alt 20.10.2016, 10:20
Adlumia Adlumia ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Ich lese hier bisher still mit, liebe Geli und eigentlich kann ich immer nur ungläubig die Augen reiben und frage mich, was denn noch alles passiert und warum eigentlich immer noch was dazukommt, es ist wirklich auch für mich als Außenstehender unfassbar, was du durchstehen musst.
Ich habe zwei (vielleicht auch zu persönliche) Fragen, wenn du magst kannst du antworten, wenn nicht, verstehe ich das!

- Bereust du die Therapieschritte (wie OP), die du bisher gegangen bist? Hätte es Alternativen aus jetziger Sicht gegeben? (wie ja auch MaraM und Krokus sich das fragen?)
- Nach allem was du mitmachst, empfindest du deinen Körper eigentlich noch als "Freund"? Es liest sich schon so (entschuldige, ich beurteile es wirklich jetzt nur vom Lesen und möchte dich damit nicht angreifen!), als sei dein Körper irgendwie gegen dich und ich frage mich wie du dazu stehst, ob das auch gedanklich irgendwie deine Haltung ist, dass dein Körper gegen dich ist oder ist es "einfach" Pech/ Verkettung unglücklicher Umstände?

Ich wünsche dir, dass es jetzt nach vorne geht, wenn auch nur kleine Schritte. Dein Körper und damit auch du soll sich auch erholen können!
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  #86  
Alt 21.10.2016, 11:48
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Geliplie Geliplie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Hallo Geli
Ich bin auch eine Geli, aus der Angehörigen Ecke und nicht mehr sehr aktiv hier. Aber ich wollte mich kurz einschalten, um dir alles erdenklich gute zun wünschen. Unfassbar, was ein Mensch ertragen kann und muss und fähig zu ist. Aber deine Kraft ist bewundernswert und ich wünsche dir, dass du dich bald erholst und es dir besser geht.

Deine Namensvetterin
__________________
Geli

http://www.krebs-kompass.org/showthr...t=63898&page=3
__________________
13.02.2013
06.11.2014
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  #87  
Alt 23.10.2016, 09:25
MaraM MaraM ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,

ich denke oft an Dich!

MaraM
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  #88  
Alt 24.10.2016, 22:36
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Geli-Emilie Geli-Emilie ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

@MaraM Hallo MaraM, herzlichen Glückwunsch – ich habe schon gelesen, dass Deine Untersuchungen bisher ziemlich gut gelaufen sind und somit die Abstände Deiner Untersuchungen länger werden dürfen. Allerdings würde ich es an Deiner Stelle auch als sicherer ansehen, wenn es bei kürzeren Kontrollzeiten bleiben würde. Und dann drücke ich Dir für die Restkontrollen ganz feste die Daumen und hoffe, dass alles harmlos bleibt.

Liebe MaraM, Adlumia, Geliplie und lieber Frank,

Eure Denkanstöße und und Anregungen haben mir viel zu denken aufgegeben. Die Wahrheit ist, dass ich Eure Fragen im Moment nicht beantworten kann. Das Wechselbad meiner Gefühlswelt ist immer noch total durcheinander.

Z. B., ob ich meinen Körper noch als meinen Freund ansehen kann. Ich weiß es nicht. Aber es könnte auch mein schlechtes Gewissen sein, dass ich ihm trotz meines Wissens um seine schlechte körperliche Verfassung diese OP zugemutet hab. Mir ist tatsächlich so, als wolle er mich jetzt dafür abstrafen und mir jeden weiteren Dienst versagen. Obwohl mir mein Verstand sagt, dass das natürlich Unsinn ist und es für alles, was jetzt nicht „normal“ läuft eine Erklärung gibt. Ich habe mich schon immer gegen die Vorstellung gewehrt, dass „alles gegen mich ist“ usw. Oder nie habe ich mich bisher gefragt, warum das ausgerechnet mir passiert. Es passiert ja tatsächlich nicht nur mir so, sondern vielen anderen auch. Und wenn ich in Euren Profilen lese, sehe ich mich darin auch bestätigt. Ihr hattet teils wesentlich härtere Leidenswege als ich.

Chronische Gefäßerkrankungen behindern den Heilungsprozess, das ist bekannt – mein Opa hatte wegen chronischer Gefäßverengungen beide Beine amputiert bekommen. Daran hat keine Klinik schuld, und ich habe es bei meiner OP auch falsch eingeschätzt. Es ist schlicht und ergreifend so, wie es ist und nicht zu ändern. Im Mai sagte mir Prof. B. aus Marburg, dass mein Gefäßsystem in einem sehr schlechten Zustand sei, ich nicht mehr viele Reserven habe und so quasi mit den letzten Tropfen des Ersatzkanisters unterwegs sei. Dieses Wissen ist es, was ich nicht los werde, dass ich in etwa alles, was mir die Krankheit an Schmerzen bringt, selbst verschuldet habe durch meine Entscheidung, mich operieren zu lassen.

Alternative? Reue? Nach meinen beiden vorherigen Krebsarten wollte ich mich – wie schon gesagt – auf keine weitere Krebstherapie mehr einlassen. Meine Vorstellung war, alles auf eine Karte zu setzen und nichts unternehmen zu müssen. Auch mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es jederzeit zum Verschluss kommen könnte. Und wenn es dann zum Darmverschluss kommt, ins Hospiz gehen. Zumal ich immer wieder das Gefühl hatte, zu schwach zur OP zu sein.

Aber so, wie ich mir dies vorgestellt habe (nie wieder leiden oder kämpfen zu müssen), funktioniert es leider nicht. Mich hätte ja nicht einmal ein Hospiz aufgenommen, weil die Diagnose nicht „unheilbar“ hieß. Wie man es auch dreht und wendet: keine Chance, meine Ruhe zu haben vor weiteren Therapien und einfach sagen zu können: Ich will nicht mehr und kann nicht mehr. Es reicht, alles, was jetzt noch folgt, wird mich für Jahre noch mehr belasten, falls ich mich überhaupt je davon erholen werde. Die letzten Krebsarten haben mir genug zugesetzt. Die Bestrahlungen im Hals-/Lungenbereich haben dafür gesorgt, dass ich schon bei kleinsten Belastungen Luftnot bekomme durch die COPD, das Immunsystem ist kaputt, die Gefäße ebenfalls.

Und trotzdem kann ich mich nicht gegen den Gedanken wehren, dass sich mein Körper an mir rächt. Und jetzt muss ich das aushalten, ob ich will oder nicht. Klar gibt es eine logische Erklärung dafür, dass ich bis gestern über 10 Stomaplatten gebraucht habe. Zuerst nehme ich 10 kg ab, da verändert sich die Bauchstruktur und mein Anus praeter liegt plötzlich in einer Hautfalte, in der sich Flüssigkeit ansammelt und jedes Ankleben einer Platte zum Scheitern bringt. Dann ist die Haut so gereizt, dass alles nur noch nässt. In den letzten zwei Tagen und Nächten musste alles offen bleiben, damit die Haut sich erholen kann. Heute war die ratlose Stomaberaterin hier mit neuen Tricks, aber ich rieche ja schon wieder, dass die Nacht nicht ruhig bleibt.

Gut, sind Peanuts, aber alles zusammen genommen so wahnsinnig nervig! Dann die Enge im Zimmer, die Zimmernachbarin, die ich seit über 2 Wochen habe, 84 Jahre, will immer alles alleine machen und schmiert anschließend alles voll – egal, ob sie deshalb angemeckert wird oder nicht. Fast alle halbe Stunde macht sie den Stuhl voll, lässt den Deckel natürlich weg. Ich muss wieder aufstehen und lüften und jemand holen, der den Dreck weg macht. Und dann muss ich wieder getrocknet werden... Scheißspiel! Mir ist längst der Appetit vergangen!

Gestern wurde der Vakuumverband wieder ohne Vollnarkose im Bett gewechselt, da habe ich mir den tiefen Krater im Bauch genau angesehen und war dann völlig geplättet. Ich kann mir nicht vorstellen, wie dieses riesige Loch jemals wieder zugehen könnte. Die Ärztin sagte, zur gegebenen Zeit würde es wieder genäht werden können, aber zuerst müsse Haut transplantiert werden, und die darf auch nicht abgestoßen werden. Als Zeitrahmen nannte sie „ca. 4 Wochen, wenn alles gut läuft.“. Na, dann brauche ich ja für Weihnachten und Silvester kaum Pläne mache. Ich habe das Gefühl, ich stehe kurz vor einem Krankenhauskoller. Nie ist man mal einen Augenblick alleine. Und ich kann mir nicht einmal eine Auszeit nehmen.

Ich hoffe, diese elende Phase von Selbstmitleid geht irgendwann bald wieder vorbei, weil ich mich im Moment so selbst nicht leiden kann. Es fühlt sich an wie ein Alptraum, aus dem ich einfach nicht aufwachen kann. Und dann kann ich mir 1000 x sagen, dass es anderen noch viel schlechter geht als mir..

Euch allen zusammen eine ruhige und und gute Nacht.
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  #89  
Alt 24.10.2016, 23:08
Elisabethh.1900 Elisabethh.1900 ist offline
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Liebe Geli, gerade habe ich Deinen Beitrag von heute abend gelesen. Es tut mir sehr leid, dass es Dir so mies geht.
Trotz aller Probleme denke ich, dass Du gar keine andere Wahl hattest, als die Operation durchführen zu lassen, wohlwissend, dass eine sehr schwere Zeit vor Dir liegen wird.
Du hast alle Kräfte und den Mut zusammengenommen und bist in die Klinik gegangen, um den Eingriff vornehmen zu lassen.
Zitat:
Gut, sind Peanuts, aber alles zusammen genommen so wahnsinnig nervig! Dann die Enge im Zimmer, die Zimmernachbarin, die ich seit über 2 Wochen habe, 84 Jahre, will immer alles alleine machen und schmiert anschließend alles voll – egal, ob sie deshalb angemeckert wird oder nicht. Fast alle halbe Stunde macht sie den Stuhl voll, lässt den Deckel natürlich weg. Ich muss wieder aufstehen und lüften und jemand holen, der den Dreck weg macht. Und dann muss ich wieder getrocknet werden... Scheißspiel! Mir ist längst der Appetit vergangen!
Versuche doch einmal mit der Stationsschwester oder deren Vertretung zu sprechen, ob die Unterbringung in einem anderen Zimmer möglich ist.

Liebe Geli, ich möchte Dir noch einen lieben Gruss und eine große Portion Kraft auf die Reise schicken.

Tschüß,
Elisabethh.
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  #90  
Alt 24.10.2016, 23:11
MaraM MaraM ist offline
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Standard AW: Adeno-Karzinom - Dickdarm

Liebe Geli,

ich habe mir schon gedacht, dass Du genau so denkst, und wenn man das aushalten muss, was Du alles schon aushalten musstest, kann Dir das keiner verdenken!

Aber, gib bitte die Hoffnung nicht auf, dass es sich noch mal bessert für Dich!

Wir lassen Dich nicht allein, fühl Dich mal

Im Eistockkrebsforum gibt es einen Thread, den Du mal lesen kannst, falls das für Dich im KH gut geht, "ein Messi in meinem Bauch". Die Autorin hatte auch viel zu tun mit Wundheilungsstörungen aller Arten und Schwierigkeiten mit dem A.P.
Vielleicht hilft Dir das.

Lg, MaraM

Meine Kontrolle war von der DK-Seite her gut. Ich hatte im August ein CT, das erste seit der Diagnose vor fast zwei Jahren, darauf wurde allerdings ein vergrößerter Eierstock gesehen...Das macht mich natürlich unruhig. Mein Doc überlegt gerade, was jetzt zu tun ist. Er vergleicht jetzt erst mal den ES mit dem Bild von Ende 2014, vielleicht bin ich auch so gebaut, meint er. HMMMMM.

Lunge, Leber, Darm sonst alles super.
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