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  #1  
Alt 16.12.2019, 22:33
sabrina252 sabrina252 ist offline
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Registriert seit: 21.07.2011
Beiträge: 2
Standard Es ging alles viel zu schnell, meine Mama musste gehen

Hallo, ich wollte mich auch mal hier äußern. Da mich von der Familie leider keiner richtig versteht. Meine Mama bekamgenau vor einem Jahr die Diagnose Gallenblasenkarzinom mit Inflation in die Leber. Es folgten 2 fehlgeschlagene OP'S. Dann Chemo und immer wieder Niederschläge. Ich konnte regelrecht zusehen, wie sie immer weiter abbaute. Sie selbst wollte alles nicht wahr haben, machte Pläne in Jahren voraus. Was alles nur noch schlimmer machte. Ich konnte mich irgendwie 12 Monate auf das Verlassen vorbereiten, aber man hoffte trotzdem noch, dass alles nicht wahr ist. Sie war 64 Jahre und lebte mit mir und meiner Familie in einem Haus. Am 24.10.19 erfuhr ich dann ,dass ich schwanger bin un der 22. Woche. Dieses sagte ich ihr noch... Am 1.11. wollte sie noch wissen was es wird, was ich ihr sagte. Und danach baute sie innerhalb von 2 Tagen rapide ab. Keine Nahrungsaufnahme mehr, keine Kraft. Sah Personen, die nicht da,waren. Sprach mit dem ungeboren Baby... Hatte starke Schmerzen und war nur noch körperlich anwesen. Das Palliativteam begleitete uns Tag und Nacht. Am 3.11 lag sie dann im Bett und bekam Morphium. Abends um 21 Uhr die letzte Spritze. Da war ich noch bei ihr drin. Sie schaute mich kurz an und ich sagte ihr, sie kann jetzt gehen... 4 Stunden später starb sie. Mein Mann war alle 30 Min bei ihr. Ich konnte nicht mehr rein. Zu schlimm waren die Bilder. Das war nicht mehr meine Mama... Das schlimme an allem ist, dass ich glaube diejenige zu sein, die unter allem sehr leidet. Ich kann kein Wort über sie verlieren, ohne zu weinen. Immer wenn ich morgens,aufstehe, warte ich darauf, dass sie die Rollos hoch macht... Sie wieder die Waschmaschine blockiert. Wenn mir Sachen wichtig erscheinen, erwische ich mich immer wieder, dass ich ihr das sagen will per whatsapp. Keine gemeinsamen Einkäufe mehr, kein gemeinsames Abendessen, was wir immer hatten. Das ist sehr schlimm....
Klar mein Mann versucht alles um mich zu trösten, aber keiner kann es... fühle mich allein...
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  #2  
Alt 20.12.2019, 20:24
Tita001 Tita001 ist offline
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Registriert seit: 21.03.2017
Beiträge: 28
Standard AW: Es ging alles viel zu schnell, meine Mama musste gehen

Hallo Sabrina.

Es tut mir sehr sehr Leid , dass du auch diese schlimme Erfahrung machen musstest.
Ich habe meine Schwester (28) von der Krebsdiagnose bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet, daher kenne ich diesen Schmerz! Damals war ich auch schwanger. Wir hatten damals aber noch etwas mehr Zeit, so das sie meine Maus noch kennen lernen konnte.
Ich würde dir gerne schreiben, dass es besser wird, einfacher, aber das ist leider nicht so.
Man lernt jeden Tag aufs neue damit umzugehen.
Ich hab mein Weg gefunden mit der Trauer fertig zu werden, muss mich aber oft zusammen reißen, alleine für meine Tochter.
Sowas verändert einen in der Seele.
Ich wünsche dir , dass du trauern kannst und deinen Weg findest.
LG Tita
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  #3  
Alt 21.12.2019, 23:01
Clea Clea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 561
Standard AW: Es ging alles viel zu schnell, meine Mama musste gehen

Liebe Sabrina,
mein herzliches Beileid zum Verlust deiner Mutter.
Es ist nicht mehr wie früher.
Und es dauert lange, bis man sich damit abfinden kann.
Toll, dass ihr zusammen gewohnt habt. So hatte sie sicherlich viel von dir, auch wenn man sich bestimmt auch mal auf den Keks ging.
Das Loch, das ihr Tod reisst, ist bestimmt auch deshalb so groß, weil sie ja überall präsent ist.
Versuch das positiv zu sehen, ihr Geist steckt überall um dich herum.
Dadurch kannst du ihr auch weiterhin nahe sein.
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen
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