Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 07.02.2008, 20:37
Sahnetörtchen Sahnetörtchen ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.02.2008
Beiträge: 4
Frage Meine Mama ist betroffen



Hallo,
seit einer Woche bin ich in diesem Forum unterwegs und habe schon viele Schicksale gelesen. Ich bin überrascht, wie kämpferisch ihr alle seid. Nun habe auch ich eine Frage, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.
Meine Mama ist 82 Jahre alt und hat letzte Woche die Diagnose Bauschspeicheldrüsenkrebs erhalten. Auch ihr Bruder ist vor 20 Jahren an dieser Krankheit gestorben. Die Ärztin hat mir heute gesagt, der Tumor sei ca. 5 cm groß und habe nicht gestreut. Aufgrund dessen und dass meine Mama noch so fit sei, ziehen sie eine Operation in Erwägung. Allerdings möchte sie noch den Chirurgen zu Rate ziehen, was er dazu meint.
Nun meine Frage an euch. Wie seht ihr die Chancen einer OP? Besteht denn überhaupt die Möglichkeit, dass der Tumor bei dieser Größe noch nicht gestreut hat?
Ich bin im Moment ziemlich ratlos, was wir machen sollen und was die richtige Entscheidung ist. Einerseits möchte ich meine Mama noch nicht verlieren, auf der anderen Seite möchte ich auch nicht, dass sie leiden muss.
Habt ihr schon Erfahrungen in dieser Richtung gemacht?
Ich freuen mich auf eure Antworten und grüße euch
Martina
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 07.02.2008, 22:00
Benutzerbild von Petzi 59
Petzi 59 Petzi 59 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2007
Ort: Gummersbach
Beiträge: 445
Standard AW: Meine Mama ist betroffen

Liebes Sahnetörtchen,
grundsätzlich solltest du vor der OP eine zweite Meinung einholen.Am besten schickst du alle Unterlagen nach Heidelberg ins Pankreaszentrum zu Prof. Büchler.
In was für einem krankenhaus liegt deine Mutter? Nur erfahrene Chirurgen sollten
diese kmpl. OPs durchführen.
Bei meiner Schwägerin wurden vorher CT MRT und ERCP durchgeführt und doch kam die böse Überraschung erst während der OP. der Tumor ist nicht zu entfernen, da er schon die Pfortader komplett umschlossen hat.
ich offe deine Mutter hat mehr Glück.
Alles Liebe
Petz
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 08.02.2008, 09:15
Katharina Katharina ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.05.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 952
Standard AW: Meine Mama ist betroffen

Liebe Martina!
82 Jahre...das ist wirklich eine starke Leistung... Dennoch:
Die Whipple OP ist so ziemlich mit das Anstrengenste was man einem Körper antun kann!!! Es daurt bei einem jungen Menschen schon sehr sehr lange bis er sich davon erholt hat. Auf das Leben danach muss man sich auch einstellen. Evtl. Insulin spritzen, Kreon regelmäßig nehmen, man hat mit evtl. Durchfällen zu rechnen etc. Ich will Euch nicht bange machen, aber ihr solltet Euch wirklich Gedanken machen, ob ihr die OP Deiner Ma antun wollt. Im Alter wächst der Krebs zum Glück langsamer. Viele KKH wollen gerne operieren, da sie eine bestimmt Quote erreichen müssen. Bitte erkundigt Euch ganz genau wie viele OP´s in Eurem KKH letzte Jahr gemacht wurde und holt Euch dann noch eine 2. Meinung z.B. in Heidelberg, Bochum oder Hamburg ein.
Wenn Eure Ma so fit ist wie Jopi Heesters- klar! Mit der Aussicht auf weiter 20Jahre kann man darüber nachdenken. Aber bitte! Wägt genau ab ob Deine Ma das wirklich schafft. Denkt daran: Lebensqualiät geht immer vor Lebensquantität.
Ich wünsche Euch alles Gute!!!
__________________
Katharina
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 08.02.2008, 10:35
Benutzerbild von Petzi 59
Petzi 59 Petzi 59 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2007
Ort: Gummersbach
Beiträge: 445
Standard AW: Meine Mama ist betroffen

Hallo Sahnetörtchen,
ich bins noch mal.
Gehe doch mal auf die Seiten der Deutschen Krebshilfe.
Da stehen wirklich verständliche Infos über BSDK und auch über die Whipple-OP.
Auch über viele andere Sachen die im Zusammenhang mit der Erkrankung auf euch zu kommen.Dieses Info-Material kannst du dir auch zu schicken lassen.
Das sind blaue Heftchen die wirklich informieren.
Verfalle auf keinen Fall in totale Panik, damit ist keinem geholfen!!!!
Viel Kraft wünscht dir
Petzi 59
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 08.02.2008, 12:33
Elfie Elfie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 500
Standard AW: Meine Mama ist betroffen

Hallo Törtchen,
ich kann den Ausführungen von Katharina voll beipflichten. Natürlich kann es nicht schaden, wenn man eine Zweitmeinung einholt, doch in dem Alter schreitet die Zellteilung nur sehr langsam fort, so dass ich mir wirklich eine so weitreichende OP sehr gut überlegen würde. Es ist sicher keinem gehofen, wenn sie dadurch zum Pflegefall wird. Meine Tante ist das beste Beispiel dafür mit 81 wurde bei Ihr auch BSDK diagnostiziert, heute mit 84 Jahren hat sich fast nichts verändert. Kreon zum Essen, Vitamine, Selen und Mistelpräparate haben bis jetzt (und hoffentlich noch weiter) für eine gute Lebensqualität gesorgt.
Ich wünsche Euch alles Gute. LG Elfie
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 08.02.2008, 13:06
Sahnetörtchen Sahnetörtchen ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.02.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Meine Mama ist betroffen

Hallo an euch alle,
vielen Dank für eure Informationen. Prof. Büchler habe ich bereits eine E-Mail geschickt. Er meinte, eine OP sei sinnvoll, da die Überlebenszeit deutlich länger sei, als ohne.

Hallo Elfi,
vielen Dank für deine Antwort. Ist deine Oma auch operiert worden oder nicht?

mfg
Martina
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 08.02.2008, 18:26
Elfie Elfie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 500
Standard AW: Meine Mama ist betroffen

Hallo Martina, nein meine Tante ist nicht operiert worden.
Die Ärzte im Städt. Krankenhaus Bielefeld und auch ein befreundeter Onkologe in der Onkologischen Schwerpunktpraxis haben aufgrund des Alters davon abgeraten, obwohl sie auch noch ganz fit war. Sie meinten, dass das dRisiko, diese OP nicht zu verkraften, zu gross sei In den ersten zwei Jahren ist ihr Zustand jedes halbe Jahr überprüft worden, dann ist der weitere Abstand auf 1 Jahr festgesetzt worden. Die letzte "Röhrenuntersuchung" hat
wiederum keine wesentliche Veränderung gebracht.
Für mich war es auch erst schwer zu akzeptieren, dass man einfach "tatenlos"
abwartet. Doch in ihrem Fall war die Entscheidung richtig.
Ich wünsche Euch viel Glück bei Eurer Entscheidung. LG Elfie
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 21.02.2008, 15:08
Sahnetörtchen Sahnetörtchen ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.02.2008
Beiträge: 4
Standard AW: Meine Mama ist betroffen



Hallo,
ich wollte mich mal wieder melden. Meine Mama wurde vor einer Woche aus dem Krankenhaus entlassen. Die Entscheidung über eine OP wurde uns von einem sehr netten Oberarzt genommen. Er hat uns geraten, keine OP durchführen zu lassen, da es zwar im Moment so aussieht, als seien keine Metas da, aber bei der Größe des Tumors es eher umwahrscheinlich ist, dass sich keine Zellen irgendwo "versteckt" haben. Auch unser Hausartz ist der Meinung, dass sie die OP bei Ihren Vorerkrankungen nicht überstanden hätte.
Zur Zeit geht es ihr recht gut. Wir waren bei einem Homeopathen. Er hat ihr
Mistel, Selen, Zink und andere Globuli verschrieben. Langsam schmeckt ihr das Essen auch wieder und bis auf die Rückenschmerzen ist sie ganz gut drauf.
Nur manchmal läßt sie sich etwas hängen, ist niedergeschlagen und ohne Zuversicht. Dann muss ich ihr sprichwörtlich "in den Hintern treten". Dann geht es wieder. Bei dem schönen Wetter sind wir jeden Tag etwas spazieren geganen und das tat ihr gut. Am 11.03. muss sie wieder in KH, um mit der Cemo zu beginnen. Bin mal gespannt, wie sie die verträgt.
Ich hoffe, dass sie noch eine lange und vor allem schmerzfreie Zeit genießen kann. Das ist meien größte Angst die ich habe, dass sie irgendwann Schmerzen bekommt und leiden muss. Ich weiss, dass es inzwischen gute Schmerztherapien gibt, aber trotzdem muss ich immer an meine Onkel denken, der ebenfalls an dieser Krankheit gestorben ist und sehr lange nur noch "dahinvegitiert" ist. Das Problem ist noch, dass meine Mama noch immer in ihrer Wohnung alleine lebt und dies auch möchte. Ich versuche, ihr diesen Wunsch so lange wie möglich zu erfüllen, aber ich habe immer Angst, dass etwas passiert und niemand da ist. Nun, die Zeit wird für alles eine Lösung bringen. Man kann nicht in die Zukunft sehen, was wann wie geschieht. Man muss es auf sich zukommen lassen und versuchen, das Beste daraus zu machen.
Ich wünsche euch allen viel Kraft im Kampf gegen diesen fiesen Feind und werde mich wieder melden, wenn es etwas neues gibt.
Liebe Grüße an alle
Martina
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 16:37 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55