Lymphknotenstatus nach neoadjuvanter Chemo

[sonntagskind]

Hallo,
hier möchte ich mal ein Thema aus einem anderen Thread aufgreifen:
Lymphknotenstatus nach neoadjuvanter Chemo.

Zitat von susaloh

Bei den Lymphknoten wird doch nach der Therapie gleich bewertet wie vor der Therapie, d.h. bei der Risikobewertung landest du mit 2 befallenen Lymphknoten in der entsprechenden, niedrigeren Risikogruppe, egal ob vorher Chemo oder nachher.

Da schleicht sich mal wieder das Gefühl ein, dass, je nachdem, wen man von den Ärzten fragt oder was man liest, man immer verschiedene Antworten kriegt.

Einerseits sind zwei wirklich nicht soooo schlecht.
Andererseits heisst es, dass der Grad des Ansprechens deutlich mit der weiteren Prognose korreliert. Und da sieht's mit dem vom Pathologen angekringelten "NC" für "No Change" eher duster aus (wobei mir klar ist, dass "no" nicht wirklich "no" heisst).

Einer "Chemo-Schwester", die ein paar Tage vor mir operiert wurde, mit zwar Mini-Haupttumor aber mehren Satelliten in der Brust (daher auch Ablatio) mit kompletter Remission aber ebenfalls noch 2 fiesen Lymphies, hat der Chefarzt gesagt, sie könne sich mit diesem Ergebnis durchaus als geheilt ansehen. Da wiegt dann die Totalremission mehr als die noch übrigen Lymphies oder wie? (oder bekommt man vom Chefarzt optimistischere Aussagen, weil er teurer ist? )


Vor meiner OP hat mein Freund den Oberarzt gefragt, inwieweit der Lymphknotenstatus nach der neo-Chemo überhaupt Interpretationen zur Prognose zulässt. Denn ein Nachteil der Neo schien uns zu sein, dass man eben nicht mehr weiss, wieviele ursprünglich schon was abgekriegt haben und damit gestreut haben könnten.
Er hat dann erklärt, das sei zwar ein Nachteil, ABER es sei für die Prognose noch wichtiger zu sehen, dass keine oder nur noch wenige Lymphknoten befallen sind, weil man daraus schliessen könne, dass die Chemo dann auch anderswo gut im Körper "geputzt" habe.

Nur frage ich mich jetzt, wie die dann meine 2 Metastasen-Lymphies beurteilen wollen, wenn sie doch gar nicht wissen, wieviele vorher schon infiltriert waren.
Wenn es eh immer nur diese zwei waren, haben die vielleicht nur ein bisschen gestreut und die Chemo hat daran nix geändert?
Oder es waren ursprünglich viel mehr, die schon mehr gestreut haben könnten, aber davon hat die Chemo ein bisschen wieder was weg gekriegt?
Oder denken sie einfach: Naja, 2 Stück halt, kann deshalb vielleicht sein, dass noch ein bisschen Dreck im Körper übrig ist, oder auch nicht, man weiss es nicht. Es wäre ja fast schon wieder schön, wenn sie das dann wenigstens zugeben würden...

Ich glaube, die Ärzte haben echt keine Vorstellung davon, welche Gedanken wir uns hier und überhaupt machen!

Zitat von susaloh

Mich würde auch interessieren ob du einen duktal invasiven oder lobulär invasiven Tumor hattest, die werden nämlich auch unterschiedlich bewertet!

Meiner war duktal invasiv.
He, toll, habe jetzt ohne Überlegen "war" geschrieben statt "ist".
Genau, er ist jetzt nämlich _ _ w e c h _ _ ! ! ! ! !


Genug gegrübelt, muss mal langsam los, ein Fussball-Bier für meinen Liebsten kaufen. Ganze Sixpacks schleppen darf ich ja jetzt eh nicht, und ich bekomme einen Schluck Sekt zum langsam wieder eingewöhnen .

Liebe Grüße

Renate