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  #1  
Alt 05.01.2005, 23:31
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hallo

nun gehöre ich auch zu euch... ich hab mein mann vor zwei tagen verloren. wir haben gekämpft und ich kann es noch nicht fassen, weil im moment ich zu viele liebe mensch zugrabe tragen muss. erst ist im november04 meine liebe mama verstorben und nun mein mann. ich weiß nicht mehr weiter. ich hab irgendwie den mut zu m leben verloren.

lieben gruß
karola
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  #2  
Alt 06.01.2005, 01:00
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Hallo Karola,

ich habe Dir 12 Tage voraus (meine Frau ist heute vor 2 Wochen gestorben) und kann das gut nach empfinden, wie Du Dich fühlst. Ein paar Erfahrungen habe ich aber schon gemacht, die vielleicht helfen:

Wenn Dich der Mut verläßt, stell Dir die Frage, ob er das gewollt hätte. Es ist bestimmt in seinem Sinne, wenn Du versuchst, weiter nach vorne zu denken. Ich weiß, das ist leicht gesagt ....

Ganz wichtig für mich war, viel mit Freunden und Familie über meine Frau zu reden und auch über das, was mich belastet. Ich habe hier viel mehr offene Ohren und Sensibilität angetroffen, als ich das erwartet hätte. Viele Leute trauen sich vielleicht nicht, auf Dich zuzugehen, sind aber ganz offen, wenn Du den ersten Schritt machst.

Und schließlich: Nutze dieses Forum. Ich schaue mir momentan jeden Abend die neuen Einträge an, schreibe ab und zu selber ein paar Zeilen, und stelle fest (ohne dass ich weiß wieso): Das hilft!

Ich wünsche Dir viel Kraft und glücklichere Tage.

Viele Grüße aus Köln

Michael
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  #3  
Alt 06.01.2005, 12:04
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Hallo Michael

mein aufrichtiges mitgefühl.
nein sicher ist es nicht in seinem sinne, und sicher ist es jetzt für ihn besser, ein leben ohne schmerz und qualen. weißt du er hat noch kein sehr hohes alter erreicht, wie so viele hier. er ist gerade 28 jahre alt geworden. wir waren 4 sehr schöne Jahre verheiratet.

auch dir wünsche ich noch viel kraft und glückliche tage

liebe grüße
karola
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  #4  
Alt 06.01.2005, 13:38
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Liebe Karola, ich drücke Dir mein ausrichtiges Beileid aus. Ich habe am 19. Oktober 04 meinen Vater an den Scheiß-Krebs (sorry!) verloren...
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  #5  
Alt 07.01.2005, 00:44
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Liebe Karola,

tja, auch da haben wir wohl verwandte Probleme: Meine Frau ist 35 Jahre alt geworden, auch nicht gerade ein biblisches Alter. So sinnlos sie auch ist, stelle ich mir doch immer die Frage nach dem "Warum?" bzw. "Warum so früh?" und "Warum durften wir nicht länger zusammen sein?"

Ich tröste mich auch ein wenig damit, dass sie schnell gestorben ist und ihr ein langes Leiden erspart blieben ist. Andererseits hat sie aber gerne gelebt, auch in den letzten Tagen und trotz der zunehmenden Schwäche und Beschwerden. Es ging einfach alles viel zu schnell. Auch für mich, denn vieles blieb leider ungesagt.

Ich kann Dir wirklich nur den Tipp geben: Rede darüber, mit so vielen Menschen und so oft Du nur kannst. Mir hat das bislang sehr gut getan. Ich überlege mir übrigens auch, professionelle Hilfe anzunehmen. Nächste Woche gehe ich z.B. zu einer Trauergruppe, die unser Bestatter anbietet, da bin ich ganz gespannt drauf. Und total überrascht hat mich der Pfarrer, der die Beerdigung gemacht hat - die entgegen meiner Horrorvorstellung richtig gut war. Obwohl ich bislang nicht viel mit Kirche am Hut hatte und mir die Vorstellung von einen gütigen und gerechten Gott im Moment Probleme macht, werde ich sein Gesprächsangebot wohl annehmen. Es kann nicht schaden.

Ich wünsche Dir alles Gute und freue mich, wieder von Dir zu hören.

Viele Grüße aus Köln

Michael
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  #6  
Alt 07.01.2005, 12:19
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Hallo lieber Michael, liebe stina

auf das Warum??? werden wir wohl nie ne Antwort bekommen... denn die stell ich mir jetzt schon seit vier Jahren, an dem ich mein Sohn verloren (ist an Lungenkrebs gestorben) und meine Tochter geboren habe... Warum waren da trauer und freude sobei aneinder??? warum hat er mir mein sohn genommen und mir meine tochter gegeben... Warum hater... warum muss ich so leiden... manchmal kommt es mir nun so vor, als wenn ich ausgesucht wurden bin dafür zu leiden....

im moment geben mir meine beiden kinder ganz viel Kraft auch wenn es sehr hart sein kann wenn meine große fragt....

wann kommt der papa wieder... wann wird er wieder mit mir spielen und mir fehlen die Worte... leise laufen dann die tränen, sowie jetzt auch und ich kann es ihr nicht erklären und dann nimmt sie mich in ihre kleinen arme und sagt... Mama das schaffen wir schon, wirst du sehen... ja mein kind es wird weiter gehen...
so ich muss nun erstmal schluss machen, denn es ist doch alles ein wenig viel im moment...

Danke für euren Zuspruch. Noch fehlen mir die Worte, um meine Gedanken richtig zu äußern. Aber irgendwann wird mir das sicherlich auch gelingen.

ganz lieben gruß
karola
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  #7  
Alt 07.01.2005, 12:44
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Liebe Karola, ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Petra
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  #8  
Alt 07.01.2005, 22:36
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Hallo Karola,
dass mit deinem Mann tut mir unendlich leid für Dich. Glaube mir ich kann es nachvollziehen.
Auch meine Mama ist am 20.12.2004 für immer von uns gegagen. Sie war so tapfer. Sie hat so gekämpft. und sie hat verloren.
Ich liebe Dich Mama. Für immer,jede Sekunde meines Lebens.
Lieben Gruß Katharina
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  #9  
Alt 08.01.2005, 00:17
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Liebe Karola,

da fehlen mir jetzt ganz einfach die Worte. Das ist wirklich schlimm.

Ich wünsche Dir für die kommenden Tage viel Kraft. Laß die Tränen laufen, ruhig auch laut. Und tu vielleicht mal für ein paar Stunden ganz was anderes, z.B. ins Kino gehen. Mir hat das ganz gut getan. Du brauchst einfach auch einmal eine kurze Zeit, um die Batterien wieder aufzutanken.

Es würde mich freuen, wieder von Dir zu hören.

Alles Gute

Michael
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  #10  
Alt 09.01.2005, 22:27
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hallo ihr lieben

schön, das ich dieses Forum gefunden hab und das es viel gibt, die einen zuhören und verstehen, wie es in einen so manchmal aussieht...

@Katharina
das mit deiner mama tut mir unendlich leid, auch da kann ich ganz dir noch vollziehen wie es dir geht...
denn meine mama ist im november letzten jahres verstorben (brustkrebs) ich hasse mitlerweile diese krankheit sie hat mir alle genommen, die ich gern und geliebt habe und das auf kurzer zeit.

morgen ist es nun soweit, ich muss meinen geliebten mann sen letztes geleit beschrieten... ich hoffe nur das ich es auch noch bis zu letzt die ehre erweisen kann...
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  #11  
Alt 09.01.2005, 23:08
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Liebe Karola,

wenn Du das liest, ist die Beerdigung wahrscheinlich schon gelaufen. Dennoch folgender "Trost": Seit der Krebs-Diagnose meiner Frau hatte ich immer wieder Bilder im Kopf, wie ich bei der Beerdigung an ihrem Grab stehe. Ich habe die Bilder verdrängt, weil ich mir positives Denken verordnet habe, aber vor der Beerdigung hatte ich große Angst.

Und dann kam es ganz anders. Die Beerdigung war überhaupt nicht schlimm, der Pfarrer hat sehr schöne Worte gefunden, die "Feier" hatte wirklcih etwas mit meiner Frau zu tun und es hat mir tatsächlich gut gefallen. Und das Grab ist mir mittlerweile ein wichtiger Ort geworden, ich möchte es auch unbedingt selber bepflanzen und pflegen (... was bei meinem botanischen Geschick allerdings heiter werden kann).

Also: Hab nicht zu viel Angst vor der Beerdigung, die letzten Tage waren bestimmt viel schlimmer als das!

Alles Gute

Michael
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  #12  
Alt 14.01.2005, 00:00
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lieber michael

danke für deine tröstenden worte. leider ist für mich die beerdigung nicht so gut gelaufen... ich hatte in der capelle einen nervenzusammenbruch erlitten. bin heut erst wieder aus der klinik gekommen.
man was fühle ich mich schlecht... konnte nicht mal meinen geliebten mann seine letzte ehre erweisen. was bin ich nur für eine frau...kann nicht mal da stark sein...
ich bin fix und fertig ich mach irgendwie nicht mehr... in einigen tagen, hat mein sohn sein 4 todestag genau an den tag wo meine tochter geburtstag hat.
warum erscheint jetzt alles so sinnlos für mich...
ich dreh ihr ab..

lieben gruß
karola
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  #13  
Alt 14.01.2005, 03:29
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Standard Liebe Karola

Liebe Karola,
habe hier mal deine Beiträge verfolgt. Erstmal mein herzliches Beileid. Ich selbst bin jetzt 21 Jahre alt und habe meine Mutter nach 5 Jahren Kampf nun doch am 02.01.05 verloren.. Da meine Eltern geschieden sind war ich auf mich gestellt als meine Mutter zum Pflegefall wurde. Ich habe sie bis zu letzt gepflegt, selbstverständlich. Nun genug von mir sondern zu Deinem letzten Beitrag: Da ich gelernter Rettungssanittäter bin habe ich schon öfters Nervenzusammenbrüche auf einer Trauerfeier erlebt. Dein Mann weiß dass du ihn liebst und du ihm davon gehe ich aus, eine schöne Beerdigung organisiert hast. Mach Dir bitte keine Vorwürfe wegen des Zusammenbruchs, dass kann dem stärksten Menschen passieren, das nimmt Dir Dein Mann nicht übel. Auch wenn es eventuell hart klingt hast du noch am Grabe oft die Gelegenheit ihm einiges mitzuteilen und zu der Frage was du für eine Frau bist. Auch wenn ich Dich nicht persöhnlich kenne denke ich dass du für Deine Familie und Deinen Mann eine liebenswürdige und starke Frau bist. Nun kommen zwar mit dem Todestag deines Sohnes gleich 2 Ereignisse auf einmal auf dich zu, die die Welt untergehen scheinen zu lassen. Was jetzt genau falsch wäre ist sich nur Fragen zu stellen und sich fertig zu machen, denn das hätte Dein Mann wirklich nicht gewollt. Du bist bis jetzt stark und tapfer gewesen, Bleib es weiterhin, behalte Deine Angehörigen in den schönsten Momenten in Erinnerung, Kopf hoch. auch wenn es wie immer leicht gesagt ist, ich denke an Dich und hoffe meine Worte konnten Dich etwas aufmuntern.
Das schönste Denkmal das ein Mensch bekommen kann, steht in den Herzen der Mitmenschen...
Lieben Gruß viel Kraft für die Zukunft
Alex (21) Halbwaise
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  #14  
Alt 14.01.2005, 12:55
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Liebe Karola,
ich habe erst jetzt deine Einträge hier gelesen. Gestern Abend hast du noch an mich tröstende Worte geschrieben. Und jetzt lese ich deine furchtbare Geschichte. Es ist so schrecklich, was du mitmachst. Ich bin fassungslos. Wenn du magst, kannst du mir eine Mail schicken: mama61@tiscali.de
Liebe Grüße
Barbara
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  #15  
Alt 16.01.2005, 22:27
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Liebe Barbara,

das ist schön, da du die Beiträge gelesen hast. danke für dein angebot, dir ne mail zu schicken. werde mich in den nächsten tagen bei dir melden.
lieben gruß
karola
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