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Alt 03.05.2018, 12:03
BigDaddy BigDaddy ist offline
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Standard Besorgter Mann und Vater

Hallo liebe Community,

ich bin schon eine ganze weile ein heimlicher Leser dieses Forums. Meine Frau ist mit 34 Jahren im März 2017 an Gebärmmutterhalskrebs erkrankt und ich war auf der Suche nach einem passenden Forum um mich etwas schlau zu lesen.

Warum schreibe ich hier und warum erst jetzt? Die Frage stelle ich mir in der Tat auch und komme immer zum gleichen Ergebnis. Ich habe das erlebte noch nicht verarbeitet.

Nun zur eigentlichen Geschichte...

Meine Frau hatte im März 2017 oftmals unregelmäßige Blutungen und hat dies zufälligerweise Ihrer Mutter erzählt. Daraufhin hat Sie den FA aufgesucht und bekam die Nachricht es wären deutlich sichtbare Veränderungen am Gewebe erkennbar und es wurde eine Gewebeprobe entnommen und eingeschickt. Allein die Tatsache das es Krebs sein könnte hat mich damals vollkommen aus der Bahn geworfen. Ich hatte nicht nur Angst meine Frau an dem scheiss Krebs zu verlieren sondern auch uns gemeinsames Kind mit 2 Jahren alleine großzuziehen! Eine Woche verging und die Ergebnisse waren da... es war Krebs! Stadium II - Tumor ca. 3cm groß. Es war gleich klar das eine total Entfernung der Gebärmmutter stattfinden muss.

Ich bin in ein tiefes Loch gefallen und war die nächsten drei Wochen nicht arbeiten und konnte kein klaren Gedanken mehr fassen. Im April 2017 war es dann soweit OP-Tag! Die OP dauert fast 8 Stunden lang an und ich habe daheim mit meinem kleinen Sohn "gewartet". Ich kann euch nicht sagen wie schlimm das war. Schließlich habe ich abends um 19 Uhr die Nachricht von der Ärztin erhalten das die OP gut verlaufen ist und meine Frau 1-2 Tage auf der Intensivstation bleiben muss. Bei der Operation wurde festgestellt das auch 2 Lymphknoten befallen waren und es deshalb auch zu einer Entfernung von ca. 28 Lymphknoten kam.

Die erste Nacht ohne Mama war dermaßen schlimm... mein Kind hat nur geweint und nach der Mama gefragt. Daraufhin habe ich erstmal 2 Bier in der Küche getrunken

Am nächsten Tag haben wir dann die Mama besucht. Es war kein schöner Anblick. Mein Sohn ist direkt aus dem Zimmer gerannt und hat geweint. Die Zeit verging und nach 1 1/2 Wochen wurde meine Frau schließlich entlassen.

Auf Grund der Tatsache das 2 Lymphknoten befallen waren musste im Juni 2017 eine 6-wöchige Kombi-Therapie (Chemo/Bestrahlung) in Heidelberg stattfinden. Meine Frau hat die Therapie aus meiner Sicht recht gut vertragen und hatte nicht die klassischen Nebenwirkungen wie Übelkeit etc. sie war lediglich sehr müde nach den Einheiten.

Der Sommer war vergangen und der Krebs vermutlich besiegt. Meine Frau wollte und konnte nicht in die Reha da mittlerweile unser Sohn dermaßen an Ihr klammert . Wir haben uns dann zu entschlossen die Reha sein zu lassen und lieber Ärztliche Gespräche vor Ort wahrzunehmen. Meine Frau hat auch paar Einheiten bei einem Psychologen gehabt welche von der Privaten Krankenversicherung nicht bezahlt wurden (Beamtin). Nicht nur das man sich mit Mitte 30 mit Krebs auseinander setzen muss sondern auch noch mit den Krankenkassen! Letztendlich haben wir dann 800 EUR aus eigener Tasche bezahlt.

Am 23.12.2017 kam dann das erste MRT. Das MRT war unauffällig und unsere Feiertage gerettet (das machen wir nie wieder vor einem Feiertag )

Im März 2018 Routine Nachsorge Untersuchung mit Abstrich ebenfalls Negativ bzw. unauffällig.

Jetzt wird sich jeder Leser fragen (Warum schreibt er dann?). Komischerweise habe ich in letzter Zeit wieder Angst das was kommt. Man liest leider oft das ein Rezidiv meistens in den ersten 1-2 Jahren nach der Erkrankung auftauchen. Ich möchte auch mit meiner Frau momentan darüber nicht reden weil ich Sie damit nicht belasten will. Sie hat grad mit Ihren Wechseljahren durch die Bestrahlung der Eierstöcke genug Probleme.

Hat jemand eine ähnliche Erfahrung wie ich Sie habe? Ich habe einfach eine unbeschreibliche Angst meine Frau zu verlieren und mein Kind mittlerweile mit 3 1/2 Jahren alleine irgendwann groß zu ziehen.

Geändert von BigDaddy (03.05.2018 um 12:06 Uhr)
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