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  #1  
Alt 07.10.2011, 20:35
HeloN HeloN ist offline
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Registriert seit: 18.08.2011
Beiträge: 2
Standard Hodenkrebs und so viel Fragen!!

Hallo


Mein Name ist Nicole und ich bin 37 jahre.

Im August wurde durch Zufall bei meinem Mann HK fest gestellt.
am nächsten Tag wurde auch gleich operiert und vom anderen Hoden eine Probe entnommen.

Vorläufiger Befund war,reines Seminom.
Ct des Thorax war unauffällig.Blut keine Tumormarker.

Der Histobefund dauerte so ziemlich 3 Wochen.
Mein Mann musste dann zum Nachbehandelnen Urologen und hat mir natürlich kaum was erzählt,da er ihr fachchinesisch nicht verstand.

Ich rief an und hatte gebeten eine Kopie des Befundes uns zu schicken,machten sie auch.

Jedenfalls eingestuft wurde er so...also wenn es das ist.

Beurteilung:Klassisches Seminom pT2,pV1,M-9061/3 in 1.Tumorfreies PE Material in 2.

Nun sagte seine Ärztin das sie gerne eine Strahlentherapie machen möchte.Da es immer mal sein kann das Mikrometastasen da sind ,die so im Ct nicht zu sehen waren.

Nun meine Frage Wieviele Sitzungen werden es ca sein und ist die Strahlenbelastung sehr hoch?Wirds Ihm sehr schlecht gehen?Wir wollten noch gerne ein Kind.Geht das denn nach so einer Behandlung dann noch?

Sie sagte Seminome sprechen sehr gut auf Strahlen an.
Ich wäre ja dafür gewesen abzuwarten und engmaschig kontrollieren,aber mein Mann wollte doch lieber die Strahlentherapie.
Übrigens rieten das auch die Ärzte in der Klinik wo er operiert wurde.

Wäre sehr dankbar über Infos


Danke und lg Nicole
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  #2  
Alt 07.10.2011, 20:55
Benutzerbild von Utopia
Utopia Utopia ist offline
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Registriert seit: 07.07.2008
Beiträge: 120
Standard AW: Hodenkrebs und so viel Fragen!!

Hi Nicole!

Ich kann Dir aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Ich hatte auch ein Seminom, mit Metastasen in den Bauch-Lymphknoten. Ich wurde dann auch bestrahlt, mit 36 Gray (18 Sitzungen). Bestrahlt wurde Montag bis Freitag, am Wochenende nicht. Da bei Deinem Mann glücklicherweise keine Metastasen vorhanden waren, würde er aber glaube ich mit einer niedrigeren Dosis bestrahlt.

Die Strahlentherapie ist wirklich nicht besonders schlimm, bei mir war sie es jedenfalls nicht. Ich konnte jeden Tag mit meinem Motorrad dort hin und zurück fahren. Nach dem ersten Bestrahlungstag wurde mir mal kurz etwas übel, aber ansonsten habe ich keine unangenehmen Nebenwirkungen gehabt. Ich war nur oft ziemlich müde und habe viel geschlafen. Und die Haare am Bauch, wo bestrahlt wurde, fielen aus. Das ist ja aber nicht weiter tragisch.

Ich habe am Wochenende zwischen den Bestrahlungen auch schonmal eine Fahrradtour gemacht oder so etwas. Also ich hatte es mir wesentlich schlimmer vorgestellt! In "meinem" Thread, verlinkt in der Signatur, kannst Du lesen, wie das bei mir war.

Ob bei Deinem Mann eine Strahlentherapie oder vielleicht auch "Wait&See" der ideale Weg ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Im Falle eines reinen Seminoms ist aber eine Bestrahlung oft einer Chemo vorzuziehen, wie Du schon schreibst.

Ich wünsche Deinem Mann und Dir alles Gute! Das schlimmste hat er schon hinter sich, würde ich aus meiner Erfahrung sagen!

Liebe Grüße!

Utopia
__________________
Mai 2008: Diagnose Hodentumor, Seminom Stadium 2b
Juni/Juli 2008: Bestrahlung mit 36 Gy
Oktober 2008: MRT - wieder gesund!

Der einzige Moment zum Glücklichsein ist die Gegenwart
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  #3  
Alt 08.10.2011, 10:22
Sam68 Sam68 ist offline
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Registriert seit: 01.07.2011
Beiträge: 63
Standard AW: Hodenkrebs und so viel Fragen!!

Morning Nicole,

zunächst einmal willkommen hier, obwohl der Grund kein erfreulicher ist.

Ich finde es gerade mal wieder sehr verwunderlich wie unterschiedlich in der Republik doch immer noch mit dem Thema Hodenkrebs umgegangen wird, vor allem auch mit der Behandlung.

Also ich erhielt den Befund Ende März diesen Jahres (reines Seminom pT2, L0,V1,R0), also sehr ähnlich wie bei deinem Mann, und nach der OP und der Wundheilung wurde bei mir ein CT Thorax und Abdomen (also Unterleib) durchgeführt. Ich hoffe doch, bei deinem Mann wurde das auch gemacht. Nur ein CT vom Thorax zu machen, wäre ja völlig sinnfrei, da der Krebs, wenn er streut, über die Lymphbahnen im hinteren Bauchraum nach oben weiterzieht und den Unterleib nicht überspringt um sich gleich in der Lunge einzunisten. Das ist ja sogar für einen Laien verständlich. Mein CT war unauffällig, meine Blutwerte sehr gut und die Tumormarker waren nach der OP gleich abgefallen.

Meine Urologin zeigte mir daraufhin die aktuellsten urologischen Richtlinien zur Behandlung von Hodenkrebs und hier waren, in meinem Fall die "Wait & See" Therapie oder die einmalige Gabe von Carboplatin angezeigt. Von Bestrahlung war nie die Rede und davon hatte mir meine Urologin auch gleich abgeraten, da im Falle einer Bestrahlung nur ein bestimmter Teil im Körper abgedeckt wird und falls mikroskopisch kleine Krebszellen bereits weiter in den Körper vorgedrungen sind, diese dann nicht erreicht werden. Und falls dem so ist, muß man eh eine Chemo machen. Zur Sicherheit hat sie mich dann aber noch zu einem Professor an einem Kompetenzzentrum, der zu den führenden Spezialisten in Deutschland in Sachen Hodenkrebs gehört, überwiesen und dort wurde das auch von ihm bestätigt. Ich kann ja jetzt natürlich auch nur von mir sprechen, aber in meinem Fall, war von zwei unabhängigen Stellen gesagt worden, dass eine Bestrahlung nicht angezeigt ist/war. Obwohl mir aber auch von beiden Stellen zu einer Carboplatinchemotherapie (einmalig) geraten wurde, habe ich mich für Wait & See entschieden, da ja meine Blutwerte in Ordnung waren und mein CT unauffällig und ich natürlich auch die Nebenwirkungen und Spätfolgen einer Chemotherapie fürchtete und vor allem aber auch bei Wait & See die Nachsorgeintervalle wesentlich kürzer sind und man dadurch, im Falle eines Falles, schneller eine Erkrankung bzw. Streuung feststellen kann. Würde mich auch immer wieder so entscheiden. Dies war bei mir dann leider schon nach drei Monaten, nach der ersten Nachsorgeuntersuchung soweit und es wurde festgestellt, dass der Krebs bereits gestreut hatte... obwohl davon bei der Nachuntersuchung nach der Hodenentfernung nicht die geringsten Anzeichen bestanden. Letztendlich mußte ich dann doch ab Anfang Juli bis Ende September den langen Weg der Chemotherapie mit drei Zyklen gehen, aber seit dieser Woche, meiner ersten Nachuntersuchung nach der Chemo, ist alles wieder in Ordnung, die Metastase ist verschwunden und in Blut und Körper ist kein Krebs mehr nachweisbar... Nochmal Glück gehabt.

Ganz ganz lange Rede, kurzer Sinn

Ihr solltet euch auf jeden Fall noch eine Zweitmeinung einholen, ob per email bei einem der auch hier im Forum bekannten Spezialisten, oder aber auch ein paar Kilometer fahren. Und euch genau erklären und abwägen lassen Wait & See vs. Bestrahlung oder Chemotherapie. Eins auf jeden Fall ist ganz sicher, von allen Krebsarten ist Hodenkrebs, selbst im fortgeschrittenen Stadium, der heilbarste.

Wünsche euch viel Glück

Sam
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