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  #1  
Alt 26.07.2017, 15:39
Küstenkind Küstenkind ist offline
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Registriert seit: 26.07.2017
Beiträge: 39
Standard Meine Mama -der Kampf endet nun wohl bald nach 4 langen Jahren

Hallo ihr Lieben,

ich weiß gar nicht wo und wie ich anfangen soll, habe aber das Gefühl, dass mir das Schreiben helfen wird.

Ich weiß zur Zeit überhaupt nichts mit mir anzufangen.

Meine Mama liegt im Sterben.

Vor etwas mehr als 4 Jahren bekam sie die Diagnose Darmkrebs mit Lebermetastasen.

Zu diesem Zeitpunkt hofften wir alle noch auf Heilung. Sie kämpfte und kämpft immer noch wie eine Löwin.

Es folgten so viele OPS, Eingriffe, Chemos und Rehas, dass ich es schon nicht mehr zählen kann.

Immer wieder hat sie sich aufgerappelt.

Doch nun wird es von Woche zu Woche immer schlimmer.

Die Chemo ist seit ca. 4 Wochen auf eigenen Wunsch eingestellt.

Gestern hat der Palliativ-Dr die Schmerzpflaster-Dosis verdoppelt.

Nun schläft sie fast nur noch. Ist sehr schwer nur erweckbar und dann auch nur selten klar.

Heute bin ich mir nicht mal sicher, ob sie mich erkannt hat.

Sie isst schon seit Tagen fast gar nichts mehr.

Heute war es dann so, dass meine Schwester und ich sie nicht mal dazu bewegen konnten ihre Tabletten zu schlucken.
Sie kaute nur ewig darauf herum und meine Ansage, sie solle jetzt einen Schluck trinken und damit die Tabletten runterspülen, quittierte sie nur mit : " Schrei mich nicht so an"

Ich wünsche mir so sehr, dass sie endlich loslassen kann.

Gibt es hier jemanden in einer ähnlichen Situation, der sich gerne austauschen möchte?

Liebe Grüße
Küstenkind
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  #2  
Alt 26.07.2017, 18:38
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 561
Standard AW: Meine Mama -der Kampf endet nun wohl bald nach 4 langen Jahren

Hallo Küstenkind,
nein, so recht vorstellen kann ich mir das nicht.
Vier Jahre lang Kampf, Hoffnung, Enttäuschung,Angst.
Bei uns waren es nur knappe acht Wochen.
Vier Jahre... ob ich das ertragen hätte?
Deine Geschichte hat mich dazu bewogen, dir ein großes Kraftakt zu schicken.
Wenn deine Mutter nicht mehr essen will, lass sie.
Und auch die Tabletten sind irgendwann nicht mehr wichtig.
Wenn sie nicht mehr aktiv trinken kann,hilft das Befeuchten der Lippen mit einem nassen Tuch gegen den Durst.
Wir haben eine kleine Sprühflasche bekommen. Da konnten wir rein tun, was Mutti gern mochte. In unserem Fall War es Altbier.
Sie hat nicht mehr getrunken,aber das hat sie gern,ja gierig, genommen. Vielleicht ist das was für euch. Oft haben Apotheken solche Flaschen.
Alles Gute für euch.
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  #3  
Alt 26.07.2017, 19:44
rocketpocket rocketpocket ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: Meine Mama -der Kampf endet nun wohl bald nach 4 langen Jahren

hallo Küstenkind,

das tut mir sehr leid. Auch ich habe meine Mutter verloren und konnte sie an ihren letzten Tagen begleiten. Ich denke das Wichtigste ist, dass unsere Mütter spüren, dass wir für sie da sind und sie lieb haben. Meiner Mutter habe ich in den letzten Tagen immer wieder signalisiert, dass ich es schaffe, egal was passiert. Ich glaube, das hat ihr gut getan und hat ihr geholfen dann auch zu gehen und loszulassen. So wie Clea schon sagt, die Nahrungsaufnahme und die Aufnahme der Medikamente werden weniger und treten irgendwann in den Hintergrund. Auch wenn es schwer fällt, lasse es zu.

Es ist so traurig und jeder muss seinen eigenen Weg bestreiten. Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles Liebe.

Herzlichst
rocketpocket
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  #4  
Alt 26.07.2017, 22:54
Küstenkind Küstenkind ist offline
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Registriert seit: 26.07.2017
Beiträge: 39
Standard AW: Meine Mama -der Kampf endet nun wohl bald nach 4 langen Jahren

Vielen Dank euch beiden für eure Rückmeldung und die guten Wünsche.

Ja, 4 Jahre, das ist schon so lange, dass ich das Gefühl habe, ich weiss schon gar nicht mehr, wie sie vorher, ohne diese sch.. Erkrankung war. Ist das nicht schrecklich?

Wenn ich an sie denke, dann sehe ich nur diese bisher furchtbaren 4 Jahre. Dieses besch... Auf und Ab, Hoffen und Bangen.

Die guten Zeiten sind derzeit nur noch so verblasst in meinem Kopf, dass es mich fertig macht.

Und eigentlich wünsche ich mir gerade nur, dass sie endlich einschläft.

Nach den letzten vielen Stürzen, die sie in den vergangenen Wochen hatte (der letzte war gerade am Montag), tut ihr auch nur noch alles weh und man darf sie kaum anfassen, weil sie schlimme Schmerzen hat.

Ich sitze hier und starre so oft auf mein Handy, ob ne Nachricht meiner Schwester kommt (sie ist wieder zu Haus eingezogen um sich um Mama zu kümmern). Warte ständig auf die eine Nachricht.

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  #5  
Alt 27.07.2017, 13:19
Clea Clea ist offline
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Registriert seit: 13.01.2017
Beiträge: 561
Standard AW: Meine Mama -der Kampf endet nun wohl bald nach 4 langen Jahren

Hallo nochmal,
gegen Schmerzen kann man doch was tun.
Last ihr kein Morphin spritzen?
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  #6  
Alt 27.07.2017, 15:09
Küstenkind Küstenkind ist offline
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Registriert seit: 26.07.2017
Beiträge: 39
Standard AW: Meine Mama -der Kampf endet nun wohl bald nach 4 langen Jahren

Hallo Clea,

derzeit bekommt sie die Morphium-Schmerzpflaster. Zudem bei Bedarf ein Nasenspray gegen die Schmerzen, das dürfen wir jetzt alle 2 Stunden geben (entgegen der Angaben im Beipackzettel) und zusätzlich bisher noch 2 Schmerztabletten morgen und 2 Tabletten abends, die sie aber nun nicht mehr runterbekommt.

Der Dr. meinte wohl zur Pflegeschwester, dass er noch nicht spritzen will. Warum weiß ich nicht.

Heute geht es ihr wieder so viel besser, sie hat mit uns gesprochen und oft den Kopf zu uns gedreht und gelächelt.

Es ist so verrückt, ich halte dieses Auf und Ab kaum noch aus. So richtig freuen kann ich mich nicht über die Besserung heut. Es ist und bleibt nur dahinvegetieren, es ist doch kein richtiges Leben mehr
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